Als Kochmuffel vegan ernähren - geht das?
Obwohl ich es aus ethischer Sicht absolut richtig finde, sich vegan zu ernähren, so hat mir bisher doch die Motivation und der Mut gefehlt, diesen Schritt zu gehen und mich nicht nur ohne Fleisch, sondern auch ohne Milchprodukte, Eier, und so weiter zu ernähren.
Was mich unter anderem abschreckt, ist die Tatsache, dass man wirklich sehr viel selber kochen muss. Essen gehen kann man eigentlich nur noch in Restaurants, die auf Vegetarier beziehungsweise Veganer ausgerichtet sind. Zwar finden sich in den gewöhnlichen Restaurants heutzutage auch meistens ein vegetarisches Gericht, aber das muss dann nicht zwangsweise auch für Veganer geeignet sein. Sich an einem Wochenende, an dem man zu faul ist zu kochen, nicht einfach spontan dafür entscheiden zu können, essen zu gehen, würde mir ehrlich gesagt schon extrem fehlen.
Des Weiteren kann man auch bei fremden Leuten kaum etwas essen und auch eben mal zwischendurch etwas beim Bäcker einkaufen gestaltet sich als schwierig. Vegane Lebensmittel bekommt man meistens auch nicht im örtlichen Supermarkt, sondern in speziellen Läden, die es meistens nur in größeren Städten gibt. Und wenn man sich die Brotaufstriche nicht selber machen möchte, dann kommt man früher oder später nicht darum herum, in so einem Laden mal einzukaufen.
Ich stelle mir das ehrlich gesagt alles ziemlich kompliziert vor. Die Umstellung von Fleischesser zum Vegetarier ist im Gegensatz dazu wohl wirklich ziemlich einfach. Ich als Kochmuffel zumindest kann es mir momentan nicht vorstellen, mich ausschließlich vegan zu ernähren. Ich genieße es hin und wieder, zu kochen und zu backen und auch neue Rezepte auszuprobieren, aber manchmal ist es auch einfach eine notwendige Last, sich etwas zu Essen zu machen und dann ist man froh, wenn man auf ein Fertigprodukt zurückgreifen kann oder einfach kurz etwas bestellen kann.
Was meint ihr dazu? Kann man als Kochmuffel zum Veganer werden oder muss man für diese Ernährungsumstellung eine gewisse Begeisterung für das Kochen haben und eben die Motivation, viel selbst zu machen?
Möglich ist ja alles, aber es wird mühsam sein. Wenn man wirklich nicht gerne kocht, dann muss man sich schon ganz schön umstellen. Denn gerade Fertigessen oder auch Essen in Restaurants geht dann ja eher nicht mehr so ohne weiteres. Vegan leben heißt eben auch, sich intensiv mit Essen und Kochen auseinanderzusetzen.
Also ich weiß ja nicht, wo du herkommst und ob du in einer größeren Stadt wohnst oder am Land, aber irgendwo in deiner unmittelbaren Nähe wird es doch zumindest ein Reformhaus geben, wo es eigentlich immer sehr viele vegane Produkte zu kaufen gibt.
Hier bei uns in Wien hat vor kurzem ein veganer Ableger der "Bio Maran"-Kette aufgemacht, eine "Veganz"-Filiale folgt in ein paar Wochen. Sogar eine eigene vegane Eisdiele ("Veganista") haben wir hier. Außerdem gibt es hier auch schon einige gute vegetarische und vegane Lokale, viele "normale" Restaurants weisen in ihren Karten zudem aus, welche Gerichte vegetarisch/ vegan sind.
Ich bin mir sicher, wenn du ein bisschen recherchierst und in den Lokalen nett nachfragst bzw. um nicht-tierische Alternativen bittest, wirst du sicher nicht leer ausgehen. Und weil du das Thema Bäckereien angesprochen hast: Viele größere Ketten (bei uns in Österreich zum Beispiel "Anker") geben auf ihren Homepages genau an, welche Inhaltsstoffe in den Produkten enthalten sind und ob diese für Vegetarier/ Veganer geeignet sind. Hier ein Beispiel.
Ist nicht nur für Veggies sehr nützlich, sondern auch für Personen, die unter Allergien oder Nahrungsverträglichkeiten leiden (Stichwort: Gluten- oder Laktoseunverträglichkeit). Und wenn du hie und da mal ein bisschen was selbst kochen oder backen musst, ist das doch auch keine große Hexerei - du wirst sehen, mit ein bisschen Übung hat man auch Spaß daran (und ich bin selbst keine große Köchin.
Ich denke wie du, dass es relativ schwer ist, sich ungezwungen vegan zu ernähren. All die Probleme, die du erwähnt hast, kann man nicht so einfach aus dem Weg räumen. Aber es ist doch auch schon ein großer Schritt, wenn man weitesgehend vegan lebt. Ich meine, es gibt doch einen Unterschied zwischen dem Vegetarier, der kiloweise Milchprodukte und Eier konsumiert und demjenigen, der auch darauf weitgehend verzichtet.
Ich würde einfach den Alltag vegan gestalten, aber Ausnahmen zulassen. Wenn du eine Tiefkühltruhe hast, kannst du doch im Internet einiges an veganer Tiefkühlkost bestellen. Und wenn du mal kochst, kannst du etwas mehr machen und die Hälfte einfrieren. Wenn du vorausschauend einkaufst, reicht es, wenn du ein Mal im Monat in einen veganen Supermarkt oder ein Reformhaus gehst oder du greifst auch dafür auf´s Internet zurück.
Und zum Essengehen und den kleinen Happen zwischendurch, würde ich den Rat von Soffy befolgen. Einfach einmal recherchieren, herausfinden, welche Restaurants mehrere vegane Gerichte anbieten, welche Bäckereien Auskunft über die Inhaltsstoffe geben. Ich denke, mit der Zeit hat man dann seine Stammläden.
Und wenn eben gerade nichts in der Nähe ist, dann ist es doch auch nicht schlimm, wenn mal ein bisschen Sahne drin ist. Und gerade bei Einladungen von Freunden würde ich vegetarisch auch akzeptieren. Der Markt boomt enorm und es eröffnen immer mehr Restaurants und Geschäfte, die für Veganer geeignet sind. Aber man muss sich dem doch nicht total unterwerfen. Es ist doch schön, wenn man sich bemüht. In ein paar Jahren sieht alles ganz anders aus und man kann seine Strategie nochmal überdenken.
Ich denke, das es sich etwas schwierig gestalten kann wenn man sich als Kochmuffel vegan ernähren möchte. Da ich leider nicht weiß, wo du wohnst ob in einer größeren Stadt oder in einer eher ländlichen Gegend kann ich leider auch nicht beurteilen ob es für dich leicht ist an vegane Lebensmittel zu kommen.
Du könntest dich ja einmal informieren ob es in deiner Nähe ein Reformhaus oder einen Laden gibt der vegane Lebensmittel verkauft. Aber vor allem musst du eines haben um dich vegan zu ernähren. Eine Menge Selbstbeherrschung. Und wenn du keinen Laden findest, musst du eben wohl oder übel selbst kochen.
Es ist schwierig, wenn man sich als Kochmuffel vegan ernähren möchte, denn wenn einem der vegane und abgepackte Käse nicht schmeckt, dann kann man sich zum Beispiel selbst Käse zubereiten, wenn man keine Lust darauf hat, dann muss man zum Beispiel etwas essen, was einem gar nicht schmeckt oder eben verzichten, das wäre ja auch doof. In einigen veganen Shops gibt es auch vegane Fertigprodukte, wie zum Beispiel Tiefkühlpizza, aber es ist auch nicht sinnvoll, wenn man sich den ganzen Tag von Pizza ernährt. Vegange Produkte sind zum Teil teurer als die normalen Produkte, genauso ist es mit den Fertigprodukten.
Es gibt zum Beispiel ein Fertiggericht namens Tofu King, 250g kosten 3,29€ und das ist teuer, denn die XXL-Packung von Curry King kostet zum Beispiel 3,59€ und es sind insgesamt 400g. Ein Kilo Curry King würden also 8,98€ kosten und ein Kilo von der veganen Alternative würden 13,16€ kosten. Damit möchte ich dir sagen, dass du auf jeden Fall mehr Geld für Essen ausgeben müsstest und ich auch nicht weiß, ob du das kannst oder möchtest.
Gelegentlich findet man im Supermarkt auch einige Tütensuppen, die man auch als Veganer essen kann, allerdings müsstest du die Zutatenlisten genau studieren. Selbst Zucker ist nicht immer vegan, wobei Firmen wie Südzucker ausdrücklich vegan sind. Selbst wenn du Wein zum Kochen benutzt, ist das nicht immer vegan, also diese Ernährungsart ist ziemlich aufwendig und kompliziert, hier braucht man einen starken Willen. Du solltest für dich entscheiden, ob du diesen Schritt gehen möchtest oder nicht, auch wenn du ein Kochmuffel bist.
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