Reiseleitung spricht fremde Sprache - Vergünstigung fordern?

Als ich dieses Jahr in Ungarn am Balaton Urlaub gemacht habe, bin ich einen Tag nach Budapest gefahren. Ich habe die Reise vor Ort im Reisebüro gebucht und sie beinhaltete eigentlich alles, was das Herz bei so einer Reise begehrt: Busfahrt vom Ferienort aus, eine vollwertige Mahlzeit mit drei Gängen, eine Schifffahrt auf der Donau, einen wundervollen Panoramablick auf die Stadt, Freizeit in der Fußgängerzone, die Besichtigung von zahlreichen Sehenswürdigkeiten in Budapest und eben auch eine Reiseleitung.

Die Reiseleiterin war eine Frau aus Ungarn, die aber sehr gut Deutsch sprechen konnte und uns dann während der Busfahrt nach Budapest und während der Fahrt durch die Innenstadt sehr viel erzählt hat. Letztendlich ist zwar nur ein Bruchteil davon hängen geblieben, weil es eben wirklich viele Informationen waren, aber wenn einen etwas besonders interessiert hat, dann hat sie eigentlich alle wichtigen Fakten dazu genannt.

Nun war es aber so, dass nicht alle im Bus Deutsch gesprochen haben. Der Großteil war zwar Deutsch, aber es war noch eine Gruppe von Dänen dabei und eine englische Familie. Sie konnten alle nicht Deutsch und haben so nicht einmal verstehen können, wenn die Reiseleiterin gesagt hat, dass wir nun eine Stunde Freizeit oder ähnliches haben. Und die ganzen Informationen, die sie uns über die Stadt und die Gebäude gegeben hat, haben sie auch nicht verstanden.

Ich weiß nicht, ob sie im Voraus wussten, dass die Reiseleitung Deutsch ist, aber anstelle der Dänen oder Engländer hätte mich das wahrscheinlich schon ein wenig genervt. Gut, Dänisch ist nun keine weit verbreitete Sprache, aber immerhin ist in dem Preis, den man für die Reise bezahlt, auch inbegriffen, dass man eben eine Reiseleitung hat. Hätte sie Englisch gesprochen, hätten es vermutlich alle verstanden.

Ich glaube, ich hätte anstelle der Dänen und Engländer in dem Reisebüro eine Vergünstigung angefordert, dafür, dass man eben nichts versteht und so einem viele Informationen enthalten bleiben, die die anderen aber für den gleichen Preis bekommen. Was meint ihr dazu? Hätte euch das auch genervt und findet ihr es richtig, dass man dann einen Preisnachlass bekommt oder seid ihr eher der Meinung, dass man in so einer Situation einfach Pech gehabt hat?

Es kommt wohl darauf an, was mit den Dänen und den Engländern vereinbart wurde. Wurde ihnen gesagt, dass die Reiseleitung die Informationen auf Englisch und Dänisch präsentieren wird, dann wäre ich da wohl auch verärgert, ganz einfach weil dieser Punkt dann nicht eingehalten wurde. Aber wenn von Anfang an klar war, dass die Reisebegleitung nur auf Deutsch spricht, finde ich eine Preisminderung nicht gerechtfertigt. Da muss man sich dann eben für eine andere Tour oder Reisebegleitung entscheiden.

Wurde denn eine solche Tour auch auf Englisch, oder nur in deutscher Sprache angeboten? Vielleicht wollten die Dänen und auch die Engländer gerne die Tour mit genau diesem Programm und diesen Sehenswürdigkeiten machen, aber in ihrer Sprache gab es keine Tour und deshalb haben sie sich der deutschsprachigen Tour angeschlossen. Dann können sie natürlich auch kein Geld zurück verlangen und eigentlich auch nicht wirklich genervt sein, dass sie nichts verstehen.

Das ist ja eigentlich mit die wichtigste Information, die man bei der Buchung eines solchen Ausflugs klärt, in welcher Sprache dieser ist. Zumindest ist diese Frage für mich entscheidend und dann kann ich eben bei der Buchung entscheiden, ob ich den Ausflug in einer anderen Sprache mitmache, oder vielleicht doch einen anderen Ausflug in meiner Sprache buchen möchte. Sonst würde ich schon sagen, dass man Pech gehabt hat, wenn man diese Information nicht erfragt oder die Beschreibung nicht richtig gelesen hat.