Geht es nur ''schlechten'' Menschen gut?
Ich bin gerade mein Abitur am machen und Deutsch ist ein Fach, indem ich meine Stärken habe. Ich konnte schon immer gut Aufsätze oder Interpretationen schreiben, war sehr gut im lesen und auch merken und verstehe auch Bedeutungen, die zum Beispiel ein Dichter in seinen Gedichten versteckt. Wir mussten über das Wochenende ein Buch lesen und zwar ''Der gute Mensch von Sezuan'' von Bertolt Brecht. Ich finde die Geschichten von Bertolt Brecht allgemein sehr interessant und auch dieses Buch, hat mich gefesselt.
In dem Buch geht es darum, dass drei Götter auf die Welt kommen und gute Menschen suchen. Also Menschen, die wirklich gut sind und ihrem Umfeld kein Schaden zufügen, ehrlich sind und so weiter. Eine Frau haben sie auch gefunden und dafür, dass sie die Götter aufgenommen hat, wurde sie reichlich mit Geld belohnt. Daraufhin hat sich die Frau einen Tabakladen aufgebaut und war weiterhin ein guter Mensch. Allerdings hat sie gemerkt, dass wenn sie Jedermann hilft und nicht nein sagen kann, dass sie mehr Verluste macht. Aus diesem Grund hat sie sich verkleidet und als ihren Vetter verkleidet und sozusagen den schlechten Mensch gespielt. Sobald sie in der Rolle des Vetters war, ging es ihr besser, aber sie beziehungsweise er, wurde als schlecht bezeichnet. Als die drei Götter wieder auf die Erde kommen, schildert die Frau dieses Problem und die Götter raten ihr nur, dass wenn sie gut ist, dass alles im Guten enden wird.
Die Frau allerdings vertraut immer noch auf ihren Vetter und muss sich wieder verkleiden. Schlussendlich ist die Moral der Geschichte, dass der gute Mensch, kein gutes Leben führen kann, da er sich für die Menschen in seinem Umfeld opfert. Aber sobald man schlecht wird, ist das Umfeld sauer und man wird abgestoßen. Ich habe es sehr einfach formuliert und vielleicht auch ein bisschen ungenau, aber findet ihr, dass so eine Aussage stimmt? Wenn man ein schlechter Mensch ist und nicht an die anderen Menschen denkt, dann bleibt natürlich mehr für einen selber übrig und man kann ein gutes Leben führen, hat aber die anderen Menschen zum Feind. Ich kann mir keine genaue Meinung bilden, da ich unentschlossen bin.
Natürlich hängt es auch von den Möglichkeiten ab, ob jemand Gutes tun kann. Ein Eremit hat dazu kaum Gelegenheit! Jemand wohlhabendes hat, wenn man Brecht folgt, mehr Möglichkeiten dazu, weil er aus seiner finanziellen und persönlichen Sicherheit heraus anders agieren kann. Ich glaube aber, dass das keine Rolle spielt. Auch ein armer Mensch, kann Gutes tun. Das findet dann eher im kleinen statt und kann auch einmal nur aus einem freundlichen Wort bestehen. Gut oder schlecht "gehen" definiert sich zudem meiner Meinung nach nicht nach Wohlstand, gesellschaftlicher Akzeptanz desTuns oder allgemein den äußeren Umständen, sondern mehr danach ob man mit sich im reinen und zufrieden ist. Deswegen ist es wahrscheinlich nicht wichtig, ob man ein guter oder schlechter Mensch ist damit es einem gut geht oder man Gutes tun kann.
Ich finde, hinter dieser Aussage steckt schon ein wenig Wahrheit, auch wenn die Welt natürlich nicht nur schwarz und weiß ist und auch nicht einfach so in Gut und Böse aufzuteilen ist. Immerhin ist es auch Ansichtssache, was gut ist und was schlecht ist, das kann man nicht pauschalisieren. Von daher ist es auch in meinen Augen unmöglich, schlichtweg gut oder schlichtweg schlecht zu sein. Dass kein Mensch perfekt sein kann, wissen wir ja eigentlich auch alle.
Vielleicht liegt es auch einfach an dem eingeschränkten Blickfeld, das die meisten Menschen nun mal haben, ohne es wirklich zu realisieren. Uns fällt zum Beispiel sofort auf, wenn etwas Schlechtes in unserem Leben passiert. Wir jammern darüber und es lässt uns lange nicht los, wohingegen so viele gute Dinge den Tag über passieren, die einfach so an uns vorbeiziehen und die wir gar nicht richtig wahrnehmen, weil sie vielleicht sogar schon selbstverständlich für uns geworden sind. Aus dem gleichen Grund denken wir wahrscheinlich auch, dass es vielen schlechten Menschen gut geht, aber wenigen guten Menschen auch gut. Wir nehmen das Negative eher war, als das, was positiv zu sehen ist.
Letztendlich ist es auch schon fast eine Frage, die in Richtung der Theodiezeefrage geht: Warum lässt Gott so viel Schlechtes zu? Es gibt zum Beispiel Babys, die bereits behindert auf die Welt kommen, obwohl sie noch gar nicht die Gelegenheit dazu hatten, etwas Schlechtes zu tun, was rechtfertigen würde, warum sie mit einer Behinderung bestraft sind. Solche und zahlreiche andere Beispiele zeigen mir immer wieder, dass es einfach nicht so etwas wie Gerechtigkeit auf der Welt gibt und wenn doch, dann ist es vielleicht einfach Zufall, dass einem schlechten Menschen auch mal etwas Schlechtes widerfährt und einem guten Menschen etwas Gutes.
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