Immer häufiger Wetterextreme - Zufall oder Klimawandel?
Angeblich ist wohl Saharaluft an der momentanen Hitzewelle schuld. Ich mag es gern glauben, denn genau so fühlt es sich gerade an. Nachdem es jetzt schon seid Tagen kaum etwas geregnet hat, ist auch bei uns in den Wohnräumen mit fast dreißig Grad die Gemütlichkeit längst vorbei. Von einer baldigen Abkühlung ist wohl keine Rede mehr, wenn man den Meteorologen glauben mag. Mittlerweile ist für das nächste Wochenende wohl schon die nächst Hitzewelle angekündigt, die je nach Region wohl 38 Grad bringen soll.
Schon jetzt soll dieser Juli ein heißer Kandidat sein, zu den zehn heißesten seit Aufzeichnung der Wetterdaten zu werden. Mit Schrecken denke ich noch an den August vor zehn Jahren zurück. Den diesjährigen August haben wir noch komplett vor uns und damit alle Chancen, dass dieses Jahr wieder einen Rekordsommer bringt. Die momentanen Temperaturwerte sind auch nicht allzu weit von damals entfernt.
Gerade vor ein paar Wochen ist die Region hier im Hochwasser unter gegangen, das teilweise sogar die so genannte Jahrtausendflut von 2002 übertraf und diese ablöste. Dabei hat man damals eigentlich prophezeit, dass das nicht so schnell wieder passieren wird und zwei Jahrtausendfluten in etwas mehr als zehn Jahren sind meiner Ansicht nach ganz schön viel auf einmal. Was man auf langfristige Prophezeiungen von Wetterexperten geben kann, sieht man ja jetzt.
Wenn man dann noch die letzten Winter betrachtet, dann sind komischerweise auch noch einige dabei, die auch noch ungewohnte Schneemassen mit sich brachten. So viel Schnee lag schon seit Jahrzehnten nicht mehr in Deutschland. Ein Wetterexperte, der einen Vortrag bei uns in der Stadt hielt, der sprach sogar von einer Mikro-Eiszeit. Wenn ich mir aber diese Sommer so ansehe, will ich das nicht so recht glauben. Und wenn man dann alle Phänomene in einen Zusammenhang bringt, ist das meiner Ansicht nach schon ganz schön viel Zufall auf einmal!
Nehmt ihr die Hitzewelle stoisch zur Kenntnis und seht das alles als unwahrscheinliche aber dennoch mögliche Häufung von Zufällen? Oder denkt ihr, dass sich momentan doch irgendwie die Klimazonen verschieben und wir hier mehr ein kontinentales Klima bekommen werden und uns künftig vermehrt auf solch extremen Wetterlagen einstellen müssen? Ist das alles eine Folge der von den Wissenschaftlern angekündigten Klimaerwärmung? Oder meint ihr, dass der Spuk in vielleicht zehn Jahren wieder vorbei sein könnte?
Hier sehe ich keinen Spuk sondern nur alles in geordneten Bahnen verlaufen. Es scheint eher so zu sein, dass wir das Wetter nicht so wahrhaben wollen, wie es kommt. Ganz gleich was ist, es gibt Grund zu Beschwerden. Man sollte sich z.B. auch fragen, ob die "Jahrhundertflut" tatsächlich dadurch zu begründen ist, dass massiv viel mehr Regen gefallen ist oder aber nicht doch der Grund im Flächenverbrauch, der Bebauung und der "Begradigung" von Flussläufen geschuldet ist. Ebenso sehe ich im letzten Winter keinen Rekordwinter - auch wenn der Schnee recht lange gelegen ist. Den Begriff der "Mikroeiszeit" lese ich dann in dem Zusammenhang auch zum ersten Mal. Wenn hier tatsächlich ein Winter gemeint ist (also in dem Fall 3-4 Monate!), sollte man sich noch mal vor Augen führen, wie "Zeiten" in der geologischen Zeitskala zu verstehen sind.
Von Wetterextremen kann man also nur dann sprechen, wenn man tatsächlich von "geordneten" Wetterverhältnissen "von früher" ausgeht und sich der romantischen Vorstellung fügt, dass eben früher die Winter Winter waren und die Sommer einfach schöne Sommer. Bestand hat das aber nicht.
Wettervorhersagen sind immer Wahrscheinlichkeiten, also die größtmögliche Wahrscheinlichkeit wird zur Vorhersage, aber es ist deshalb trotzdem nicht mehr als eine Wahrscheinlichkeit. Die Wahrscheinlichkeit von zwei "Jahrtausenfluten" in einem Jahrtausend ist wahrscheinlich sehr sehr gering, aber es gibt auch Leute, die zwei mal in ihrem Leben im Lotto gewinnen oder vom Blitz getroffen werden. Das sollte man sich immer vor Augen halten, wenn man sich über Wettervorhersagen aufregt, die nicht zutreffend waren.
Und beim Thema Wetterextreme oder das, was man heute dafür hält, sollte man wissen, dass es systematische Wetteraufzeichnungen noch gar nicht so lange gibt. Die gleichen oder zumindest vergleichbare Standards für Wetteraufzeichnungen gibt es wohl erst seit etwas über 100 Jahren - "der heißeste Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen" sagt also nicht wirklich viel aus, wenn man die Erdgeschichte als Kontext her nimmt.
Außerdem denke ich mir bei solchen Themen auch immer, dass die Medien einen großen Anteil daran haben, wie extrem das Wetter empfunden wird. Letzten Winter gab es bei uns in der Zeitung einen Artikel über extreme Winter in der Region und die Bilder der "ungewohnte Schneemassen" waren teilweise mehr als 50 Jahre alt. Und dann kenne ich auch genug Geschichten von älteren Leuten über die tollen, heißen Sommer in der "guten alten Zeit". Gibt es darüber nicht sogar ein Lied? Neu scheinen jedenfalls weder kalte Winter noch heiße Sommer in Deutschland zu sein und Fluten gab es früher wahrscheinlich auch. Nur werden die Dank weniger Bebauung und Flüssen, die noch in ihrem natürlichen Flussbett fließen durften und ihre natürlichen Überflutungsflächen hatten nicht so dramatische Folgen gehabt haben.
Ich gehöre übrigens nicht zu den Leuten, die nicht an die globale Erwärmung glauben, ich denke nur, dass es noch länger dauern wird, bis wir bei uns die Folgen wirklich spüren werden, also bis wir wirklich sagen können, dass etwas ganz sicher mit der globalen Erwärmung zusammen hängt.
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