Der erste Europäer noch am Todestag schnell vergraben

Der erste Europäer! Und das schon im Mittelalter, wie grandios. In der europäischen Geschichte war er der mächtigste Herrscher. Ende Januar 814 starb Kaiser Karl der Große. Aus Angst vor den Normannen wurde er schnell begraben und sein Grab unkenntlich gemacht. Gut 200 Jahre dauerte es, bis seine Knochen eine Ruhestätte im Dom fanden. Das ursprüngliche Grab aber wurde zugemacht und bis heute nicht mehr gefunden. Man vermutet darin große Schätze.

Experten entwickelten acht Theorien, wo innerhalb des Doms die Grabstätte sein könnte. Es ist eine ziemlich aufwändige Suche und es bleiben nur noch drei Theorien über, nachdem sich fünf als falsch erwiesen. Ich glaube nicht daran, dass das ursprüngliche Grab sich noch finden lässt und wenn, wird man dort keine Schätze finden. Für die Geschichte scheint die Suche wichtig zu sein. Aber man stelle sich mal vor, welch ungeheure Summen das bis jetzt schon gekostet haben mag. Seid ihr der Meinung, dass sich dieser Aufwand lohnt?

Kennt ihr eine ähnliche mystische Stätte in Deutschland, wo gesucht wird nach Geheimnissen der Vergangenheit und gegraben wird nach vermuteten Schätzen? Die Suche wurde zwar eingestellt, aber glaubt ihr, dass das auch so bleibt?

Du fragst nach ähnlichen "Schatzsuchen". Nun mir fällt da sofort die Suche nach dem legendären Bernsteinzimmer ein. Wo wurde es nicht schon überall vermutet. Bürgermeister von kleinen Gemeinden begaben sich privat auf die Suche und finanzierten Bohrungen und ähnliches. Gefunden wurde bisher nichts. Keine Ahnung ob es das Zimmer je gegeben hat, es noch existiert und wenn ja, ob es je gefunden werden wird. Fakt ist aber, dass dies uns Deutsche noch einige Jahre beschäftigen wird.

Die bisher getätigten Ausgaben sind natürlich bei jeder Schatzsuche hoch, aber je länger man danach sucht umso legendärer wird der Schatz und umso wertvoller wird er auch. Das wieder rum heißt, sollte ein solch verschollener Schatz je gefunden und ausgestellt werden, wird er vermutlich Millionen Interessierte anlocken und über kurz oder lang jegliche Investition amortisieren.

Man muss ja gar nicht so weit in der deutschen Geschichte in die Vergangenheit gehen, um solche Mysterien zu finden. Das schon angesprochene Bernsteinzimmer ist ein Beispiel.

Aber gerade aus den letzten Kriegsmonaten des zweiten Weltkrieges 1945 gibt es ja unzählige Legenden, was mit dem ganzen Schätzen der Nazis, ob nun Gold, Edelsteine oder Kunstwerke, passiert sein soll. Fakt ist, dass die Reichsschätze massenhaft aus Berlin weggeschafft wurden, nur wohin, das weiß keiner so genau. Mir fallen da auf Anhieb die Legenden um das Gold im Stolpesee, im Walchensee oder in diversen anderen Seen, Hügeln und Bergwerksstollen überall in Deutschland ein. Die Geschichten und Legenden sind eigentlich immer recht ähnlich. Nazis und Zwangsarbeiter hätten mehrere Kisten gefüllt mit Gold und Edelsteinen nachts in Stollen vergraben oder in einem See versenkt.

Teilweise wurden solche Lager gefunden. Zum Beispiel wurden im Kalibergwerk Merkers in Thüringen schon im April 1945 Schätze im Wert von mehreren hundert Millionen Dollar von den alliierten Kräften gefunden. Es ist ja auch nicht abzusehen, ob nicht noch mehr Schätze gefunden und von Soldaten unterschlagen worden, wie es beispielsweise beim Quedlinburger Domschatz der Fall war. Der wurde durch einen amerikanischen Offizier 1945 aus den Alteburghöhlen gestohlen und galt jahrzehntelang als verschollen. Und selbst wenn solche Beutekunst wiedergefunden wird, ist es ein enormes politisches Ringen, wem sie denn nun gehören.

Ich glaube, diese Legenden faszinieren, weil der Mensch einfach glauben will, dass es noch Schätze gibt, die entdeckt werden wollen. Man sucht ja beispielsweise auch heute noch nach Atlantis oder nach Überresten der Arche Noah, obwohl es höchst umstritten ist, dass diese jemals existiert haben. Die meisten Archäologen und Schatzsucher haben wahrscheinlich die Hoffnung, einmal eine bedeutende Entdeckung zu machen, damit in die Geschichte einzugehen und reich zu werden, nicht mal unbedingt durch den Schatz selbst, sondern durch anschließende Auftritte, Buchverträge und ähnliches. Und alle paar Jahre taucht ja auch ein wichtiger verloren geglaubter Schatz auf und macht seinen Entdecker berühmt.