An unbekannte Person untervermieten?
Nachdem mir meine 5-Zimmer-Wohnung durch den vollständigen Auszug eines meiner Kinder und sozusagen einen halben Auszug (Umzug nach Berlin und höchstens noch einmal im Monat zu Besuch) zu groß geworden ist, habe ich lange überlegt, selber auszuziehen oder Räume unterzuvermieten. Ich habe mich nun für eine Untervermietung entschlossen. Die Wohnung hat zwei Zimmer, die ein eigenes Bad haben und sozusagen wie eine Einliegerwohnung sind. Dahin würde ich mich zurückziehen. Ein anderes Zimmer hat mein Sohn, das vierte Zimmer ist für meine "Besucherkinder" und das fünfte Zimmer werde ich an einen Studenten, Praktikanten oder Auszubildenden untervermieten.
Ich habe heute morgen eine Anzeige ins Internet gestellt und schon sind mehr als 15 Interessanten da, die das Zimmer gerne haben möchten. Ich würde der Reihenfolge nach vorgehen, habe aber schon einige aussortiert, die mehr eine kommunikative WG möchten. Ich hatte aber geschrieben, dass es eine reine Zweck-WG ist und wir eher schweigsam und unkommunikativ sind.
Die erste Interessentin kommt aus einem anderen Bundesland und möchte hier ihr freiwilliges soziales Jahr machen. Das Zimmer würde sich die Tante anschauen. Ich würde ihr das Zimmer gerne geben, weil mich das an meinen Sohn erinnert, der auch aus der Ferne ein Zimmer in Berlin sucht. Ich würde das Mädchen aber vorher gar nicht sehen. Meint ihr, dass das Risiko zu groß ist, an eine Unbekannte zu vermieten? Oder würde es euch reichen, wenn ihr die Tante kennenlernt und ihr nur von dieser her die Unbekannte kennt? Würdet ihr umgekehrt ein Zimmer mieten, wenn es nur von einer Tante besichtigt wurde?
ich denke mal ein gewisses Risiko ist immer da. Habe selber WG Erfahrung, es gibt immer komische Leute. Es gibt auch Leute die am Anfang nett und umgänglich scheinen, mit der Zeit aber durchaus recht nervige Macken entwickeln. Wenn die Tante das Zimmer aber anschaut, ist es schwierig abzuschätzen. Ich würde es machen und aufpassen was im Mietvertrag drinsteht.
Das ist schon etwas verzwickt. Die Tante kann ihre Nichte ganz anders sehen. Sie kennt sie vielleicht nur als braves Mädchen. Sie war wahrscheinlich nie dabei, wenn sie am Wochenende ausgegangen ist. Eine gute Möglichkeit für so eine Situation - so hat es ein Freund von mir gemacht, als er eine Wohnung in Wien gesucht hat - ist Skype. Oder wenigstens telefonieren. So hörst du wenigstens mal ihre Stimme.
Hab ich das jetzt richtig verstanden, dass einer deiner Söhne noch komplett bei dir wohnt? Wenn ja, sollte vor allem er das Mädchen kennenlernen. Zwischen dir und einem jungen Mädchen wird wahrscheinlich ein natürliches Respektsverhältnis aufgrund des Altersunterschied herrschen. Aber die beiden wären vom Alter her doch viel näher beieinander. Das hat Potential für Ärger und für die große Liebe.
Ich würde also mal die Tante kommen lassen. Wenn danach noch Interesse besteht, sollten sich du und gegebenenfalls dein Sohn vor den Computer setzen und mit ihr skypen. Das ist keine Gewähr. Das wäre aber auch ein persönliches Gespräch nicht. Aber es ist immerhin ein bisschen mehr.
Ich sehe es eigentlich so wie Bienenkönigin. Es ist schon verzwickt, die Wohnung an einen Fremden zu vermieten. Aber ich würde mich auch nicht auf das, was die Tante über ihre Nichte sagt, verlassen, da diese sie aus einem anderen Blickwinkel betrachtet. Der Vorschlag, dass ihr mal miteinander skypt oder telefoniert ist auch nicht schlecht, aber nach wie vor keine Gewähr. Man muss bedenken, dass man sich immer von seiner besten Seite präsentiert und das ihre (eventuell vorhandene) schlechte Seite erst nach und nach zeigt.
Es ist also eine Glückssache, wenn man fremde Leute bei sich aufnimmt. Aber ich muss hier auch noch einmal nachharken: einer deiner Söhne ist ausgezogen, aber eines deiner Kinder wohnt nach wie vor bei dir? Was hält das Kind denn davon, dass eine fremde Person zuziehen soll?
Die Frage meinst du doch jetzt nicht wirklich Ernst, oder? Jemand guckt sich das Zimmer an und jemand Anderer soll einziehen? Hast du schon einmal von Mietnomaden und Messis gehört? Ich bin auch mehrfach 1200 km gefahren bis ich meine Wohnung hatte. Also, wenn das Mädel die Wohnung haben will, soll sie sich eine Mitfahrgelegenheit suchen, in den Zug steigen oder einen Elternteil fragen, ob er sie fahren kann.
Also bitte. Niemals würde ich mich darauf verlassen, was Tante oder sonst wer erzählt. Woher willst du denn wissen, dass es wirklich die Tante ist? Wieso sollte es nicht eine Knastbekanntschaft sein? Wer unterschreibt denn den Mietvertrag, auch die Tante? Also, nein, niemals an jemanden vermieten, den du noch nie in deinem Leben gesehen hast. Mach dir ein Bild von deinem Mieter und hör dann auf dein Bauchgefühl.
Ich würde mich auf jeden Fall zumindest einmal mit dem potentiellen Mieter unterhalten. Ich hätte dir auch Telefon oder Skype vorgeschlagen. Das ist vor allem wichtig, damit ihr euch einfach mal über die Gegebenheiten der potentiellen Zweck-WG austauscht und damit ihr herausfindet, ob ihr euch überhaupt gegenseitig riechen könnt.
Ich finde nicht, dass man sich dazu unbedingt persönlich gegenüber stehen muss. Immerhin besteht, sobald man vermietet, immer die Gefahr, dass man sich Mietnomaden ins Haus holt. Und nur weil ich vorher mit einer Person persönlich für 10 bis 15 Minuten spreche, ist das keine Garantie, dass ich mir keinen Mietnomaden in die Wohnung hole.
Aber mach dich unbedingt schlau, was du sonst noch beachten musst bei Untervermietung. Nicht das du dann auf Ewigkeiten eine Person in der Wohnung hast, mit der du überhaupt nicht klar kommst oder dass dein Vermieter dir kündigt, weil du ohne Erlaubnis untervermietest.
Wie alt ist denn das Mädchen? Vielleicht kann sie das Zimmer auch gar nicht bezahlen, so dass die Tante es sich ansehen möchte, die auch die Mietzahlung übernehmen wird. Ohne einen potentiellen Mieter zu sehen, würde ich kein Zimmer vermieten. Bedenke bitte, dass ihr dann praktisch eine gemeinsame Wohnung habt und etwas an Sympathie wäre schon ganz schön. Ich möchte nicht auf einer abgeschlossenen Etage mit jemandem wohnen, der mir nicht angenehm wäre.
Einer der Söhne wohnt noch bei mir, ist aber auf Zimmersuche. Er hat gesagt, dass es ihm eigentlich egal ist, wer einzieht. Er ist eh oft unterwegs. Ich habe in meiner Anzeige auch klar gemacht, dass es eine Zweck-WG ohne gemütliche abendliche Gesprächsrunden ist.
Der andere Sohn hat gestern in Berlin einen Ausbildungsvertrag unterschrieben und wird wohl nur noch selten kommen. Es gibt verschiedene Gründe, warum ich die Mieterin in Erwägung ziehe. Es passt von der Zeit her, nämlich ein Jahr. Sie macht ein freiwilliges soziales Jahr, was ja sehr positiv ist. Aber wahrscheinlich ist der ausschlaggebende Grund, dass mein Sohn jetzt in einer ähnlichen Situation ist und auch von der Ferne eine Wohnung oder ein Zimmer sucht und dass ich mich daher vielleicht persönlich betroffen fühle.
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