Bei Prüfung krank schreiben lassen, weil man es nicht kann?

vom 25.07.2013, 13:36 Uhr

Bei meiner Lieblingsserie "Unter uns" ist Tobias, der sein erstes Staatsexamen machen soll. Er hat extra Abführtee genommen, damit er sich vom Amtsarzt krank schreiben lassen kann. Aber irgendwie hat das nicht geklappt. Habt ihr schon mal bei einer Prüfung "blau" gemacht? Habt ihr es schon mal versucht, dass ihr legal nicht an der Prüfung teilnehmen könnt und sie nach schreiben könnt? Hat es was gebracht? Was haltet ihr von solchen Methoden? Denkt ihr, dass es das gute Recht eines jeden ist, dass er das macht?

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» supermami » Beiträge: 2317 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich leide unter extremster Prüfungsangst und bin am Prüfungstag ein echtes Wrack. Schweißausbrüche und Magenkrämpfe sind da noch wirklich harmlos, es gab Klassenarbeiten, bei denen ich aus dem Raum gestürmt bin und erstmal alles erbrochen habe. Deswegen muss ich zugeben, dass ich schon Klassenarbeiten geschwänzt habe. Aber ich hatte immer eine Entschuldigung oder ein ärztliches Attest bei mir.

Ich halte an sich nichts von solchen Methoden, besonders nicht wenn man an sich nur die normale Nervosität aufweist. Ich selbst habe durchaus gründlich gelernt, aber öfters hatte ich dann ein schwarzes Loch im Kopf vor Nervosität. Bei mir hat sich jedoch auch herausgestellt, dass ich mich nicht allzu lange konzentrieren kann, besonders wenn mehrere Menschen im Raum sitzen. Mittlerweile geht es, aber in meiner Schulzeit war es teilweise für mich die Hölle. Da hab ich einige Klassenarbeiten Samstags nachgeschrieben, weil ich dann alleine im Raum gesessen habe. Mittlerweile würde ich nahezu jede Prüfung mitschreiben und nicht mehr schwänzen, egal wie schlecht mir wird.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12589 » Talkpoints: 11,66 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Wirklich für eine Prüfung habe ich noch nie blau gemacht. Ich habe ein Mal ein Attest von einem Arzt gebraucht, obwohl ich nicht krank war. Ich hab ihm was von Kopfschmerzen erzählt und er hat mir gesagt, dass ich viel trinken soll. Meine Entschuldigung an das Gesundheitssystem und alle die einzahlen für diese Verschwendung von Ressourcen. Ich bin nur froh, dass ich nicht wirklich Schmerzen hatte.

Gutes Recht würde ich es nicht nennen, aber es muss schon jeder selber einschätzen, ob er es macht. Schüler, die das ständig machen, werden oft von Mitschülern beneidet, aber letztlich wird ihnen dieses Vorgehen irgendwann man in den Hintern beißen. Es zahlt sich einfach mehr aus, fleißig zu sein. Auch wenn solche Tricks eine Zeitlang funktionieren, sind sie keine Garantie. Zu lernen ist einfach der ehrlichere Weg. Selbst wenn man scheitert, hat man es wenigstens fair, ehrlich und im Rahmen seiner Möglichkeiten versucht. Ich finde, dann kann man sich nichts vorwerfen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Der Gedanke kam mir des Öfteren, allerdings habe ich davon Abstand genommen, weil ich keine Lust hatte bei einen Nachschreibtermin - und am besten dann allein mit dem Lehrer im Raum - wahrnehmen zu müssen. Später hatte ich dann auch ein paar Mal die Situation, dass sich herumsprach, dass bestimmte Lehrer die gleichen Aufgaben beim Nachschreibetermin stellten. Da waren dann immer mehrere krank, aber leider waren das bei mir gute Fächer, wo ich dann für die Nachschreiber noch die Aufgabenblätter abgeschrieben habe, damit sie sich entsprechend vorbereiten konnten.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Sicherlich hatte auch ich den Gedanken schon. Manchmal hat man eben auch einfach keine Lust, sich nach einem stressigen Tag noch hinzusetzen und zu lernen. Und da ich grundsätzlich immer kurz vor knapp lerne, hatte ich öfter das Problem der Lustlosigkeit. Dennoch, geschwänzt habe ich nie. Da wäre ich mir auch reichlich komisch vorgekommen, wenn ich zum Arzt gegangen wäre und eigentlich gesund bin. Und lügen kann ich gar nicht gut.

Aus diesem Grund war es dann meistens so, dass ich mir spätestens am Morgen vor der Prüfung den Stoff noch einmal angesehen habe und das hat eigentlich zum Glück auch immer vollkommen ausgereicht. Es ist dann eben immer eher eine 2 und keine 1 geworden, aber damit kann ich gut leben.

Ich kenne aber einige, die nicht davor zurückschrecken, sich krank schreiben zu lassen, wenn eine wichtige Prüfung ansteht. Wir hatten damals eine in der Klasse, da konnte man bei Klausuren schon darauf warten, dass sie nicht da war. Sie hat sich die Aufgaben aus den Klausuren dann immer geben lassen und leider ist es oftmals ja so, dass die Lehrer sich nicht die Mühe machen und extra noch eine Klausur erstellen, sondern die einfach noch einmal nehmen und den anderen die Klausur erst dann austeilen, wenn derjenige nachgeschrieben hat.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ich habe mich bisher im Studium noch nie krank schreiben lassen, wenn ich nicht wirklich krank war zur Prüfung. Allerdings finde ich es nicht schlimm, wenn das jemand macht.

Allerdings habe mich schon zwei oder dreimal dazu entschlossen, mich einfach nur in die Anwesenheitsliste einzuschreiben und dann wieder zu gehen, wenn ich weiß, dass ich es eigentlich viel besser könnte. Dann falle ich zwar im ersten Versuch durch, habe aber im zweiten immer Topnoten geschrieben. Warum sollte ich mich auch mit einer potentiellen 3 zufrieden geben, wenn ich eine 1 haben könnte, nur weil ich mich an dem Tag nicht so richtig in der Lage fühle, die Klausur zu schreiben? Bei 12 Klausuren in 3 Wochen kommt das schon mal vor. Da bringt es auch nichts sich am Morgen der Prüfung 500 Seiten nochmal schnell anzuschauen.

Jeder sollte selbst wissen, wie er durchs Studium kommt und gerade bei Klausuren zum Rausprüfen, die es in jedem Studium gibt, kann ich schon verstehen, wenn man sich einfach mal krankschreiben lässt. Was bringt es durch zufallen, nur weil man einen schlechten Tag hat?

» danty » Beiträge: 540 » Talkpoints: 4,79 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich glaube man muss nicht darüber diskutieren, ob es fair ist wenn man sich wegen einer Klassenarbeit krankschreiben lässt, obwohl man gesund ist und man einfach nur keinen Plan von dem Thema der Klassenarbeit hat. Das gute Recht einer Person ist es nicht zu schwänzen und vom Schulunterricht fernzubleiben, aber die eigene Schuld ist es auf jeden Fall. Ich denke, dass fast jeder schon einmal "blau" gemacht hat.

Einmal hatten wir im Mathematikunterricht ein sehr schwieriges Thema gehabt und ich habe es irgendwie nicht verstanden, die Hausaufgaben konnte ich nicht machen, die Erklärungen im Buch haben mir nicht geholfen und meine Sitznachbarin konnte mir dieses Thema auch nicht beibringen, deswegen habe ich geschwänzt. In diesem Schuljahr stand ich ungefähr auf einer 4, ich wollte keine 5 bekommen, nur weil ich eine 6 in der Arbeit schreibe, davor hatte ich schon Angst gehabt.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich habe bisher weder bei einer Prüfung, noch bei einer Klassenarbeit geschwänzt. Ich kann mich eigentlich nur an eine Klassenarbeit in meinem ganzen Leben erinnern, die ich nachschreiben musste. Das war ein Deutsch-Aufsatz und ich war damals wirklich krank. Ich musste auch nicht zum Arzt, um mir ein Attest zu holen, sondern es genügte eine Entschuldigung von meiner Mutter. Mittlerweile kann ich mir Entschuldigungen ja sogar selbst schreiben, da ich achtzehn Jahre alt bin. Ein ärztliches Attest habe ich daher nie gebraucht.

Bei einer Prüfung würde es mir sowieso nicht einfallen, zu Hause zu bleiben, nicht einmal, wenn ich wirklich krank wäre. Ich hätte wirklich keine Lust gehabt, bei meinem Abitur dieses Jahr ein Monat nachdem alle schon mit der Schule fertig sind noch zum Nachschreibetermin zu erscheinen. Da quäle ich mich lieber mit Kopfweh oder ähnlichem in die Schule und hoffe, dass es im Laufe der Prüfung besser wird. Wobei ich das nur machen würde, wenn wirklich die Chance auf Besserung sehe, denn die Prüfung verhauen ist für mich auch keine Option.

Man muss sich aber auch gar keine Gedanken machen, ob man nun schwänzt oder nicht, wenn man sich von Anfang an gut vorbereitet. Und das habe ich bisher eigentlich immer gemacht, sowohl bei Klassenarbeiten, also auch bei Prüfungen. Viele Lehrer drücken bei Nachschreibe-Arbeiten ja dann auch den Schülern etwas rein und machen die Arbeit viel schwerer als die eigentliche Arbeit. Ob es dann von Vorteil ist, wenn man eine Woche länger Zeit zum Lernen hat, bezweifle ich mal.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich habe während meines Studiums schon die eine oder andere Prüfung dank einer Krankschreibung schieben können. Ich hatte ungefähr ab Mitte meines Studiums extreme Probleme, kam kaum hinterher, wollte quasi alles in einem Semester nachholen und hab bereits nach wenigen Tagen gemerkt, dass ich das niemals schaffen kann. Ich selber war auch tatsächlich fertig ohne Ende mit den Nerven, hatte Angst und habe mir selber extremen Druck gemacht.

Wenn ich mich nicht mehr von einer Prüfung selbst abmelden konnte, musste ich eben zum Arzt gehen. Ich habe die Ärztin aber nie angelogen und ihr erzählt, ich wäre krank. Ich habe gesagt wie es ist; dass ich extremen Prüfungsstress habe, so viele Prüfungen schreiben muss und einfach nervlich nicht mehr klarkomme. Hätte ich mir kein Attest geholt, wäre die Prüfung als nicht bestanden durchgegangen und ich hätte beim nächsten Versuch noch mehr Druck gehabt, da es eben als Fehlversuch gezählt hat.

Ich hatte nie die Situation dass ich aus eigener Dummheit oder Faulheit eine Prüfung dank Attest schieben konnte und wie gesagt, habe ich auch nie meine Hausärztin angelogen. Ich denke dass es durchaus jedermanns Recht zu schieben, denn immerhin gibt es diesen Weg und jeder der unsicher ist oder sonst was hat das gute Recht, sich krankschreiben zu lassen. Also denke ich auch nicht, dass es unfair ist.

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» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Auf keinen Fall ist es das gute Recht eines jeden, sich krankschreiben zu lassen. Jeder wird schon einmal daran gedacht haben, es zu tun, aber nicht alle haben es so gemacht. Es gibt Menschen, die bei einer Prüfung total nervlich fertig sind und nicht in der Lage, die Prüfung zu machen. Wenn die sich krankschreiben lassen, kann man es verstehen. Aber diejenigen, die den Stoff nicht können, weil sie eben nicht gelernt haben, bei denen finde ich eine Krankschreibung nicht richtig und lehne sie ab. Ich habe mich nie krankschreiben lassen, das hätte ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren können.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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