Ist das Lernen von Programmieren an Schulen sinnvoll?
Ich habe in der neunten Klasse Informatikunterricht in der Schule gehabt und da das Programmieren gelernt. Damals haben wir mit einem einfachen Programm wie Visual- Basic gelernt. Das war zwar ganz interessant, doch heutzutage habe ich davon überhaupt keinen Nutzen mehr.
Hattet ihr auch verpflichtend Informatikunterricht in der Schule? Hattet ihr das Gefühl, dass das sinnvoll war? Falls ja, inwiefern profitiert ihr heute davon? Oder findet ihr, dass das Lernen von Programmiersprachen sinnloses Spartenwissen ist, dass man nach der Schule sofort vergisst, wenn man sich nicht für einen speziellen Studiengang oder Beruf entscheidet?
Ich bin auf ein technisches Gymnasium gegangen und hatte von der elften bis zur dreizehnten Klasse Informationstechnik als Profilfach, demnach war das Fach natürlich sehr wichtig für mich. Ich kenne den normalen Informatikunterricht aber noch aus der Realschule und aus den Erzählungen von manchen meiner Freundinnen, die zum Beispiel auf das Wirtschaftsgymnasium gegangen sind. Was die im Informatikunterricht lernen, finde ich teilweise nicht besonders sinnvoll, vor allem eben unter dem Aspekt, dass sie das Wissen, das sie dort bekommen, in ihrem späteren Berufsleben nie brauchen werden.
Aber mal ehrlich, man lernt doch vieles in der Schule, was man später nicht mehr braucht. Das beste Beispiel dafür ist meiner Meinung nach Mathematik. Prozentrechnungen mag man später ja mal irgendwann gebrauchen können, aber so etwas wie Gleichungen mit komplexen Zahlen zu lösen oder eine Kurvendiskussion einer Parabel dritten Grades durchzuführen werde ich wohl nie wieder im Leben brauchen. Andere dagegen schon, deswegen wird der Unterricht eben gemacht.
Ich finde in den niedrigeren Klassen Informatikunterricht auf jeden Fall sinnvoll. Den Umgang mit Word, Excel, PowerPoint und ähnlichen Programmen wird heutzutage von so gut wie jedem Unternehmen voraus gesetzt, zumindest wenn man sich für einen Job im Büro bewirbt. Daher sollte man so etwas in der Schule ruhig mal durchnehmen, denn das ist dann mal eine wirklich sinnvolle Vorbereitung für das spätere Berufsleben. Programmieren dagegen werden später mal die wenigstens brauchen, da hast du schon recht. Vor allem weil man bei zwei Stunden in der Woche niemals richtig Programmieren lernen kann. Ich hatte sechs Stunden in der Woche plus zwei Stunden Computertechnik-Unterricht, wo wir auch programmiert haben und trotzdem gab es bei vielen Schülern nach den drei Jahren noch große Lücken, was Programmierung betrifft.
Ich finde Programmierung ist schon was sehr spezielles, was nur wenige im späteren Berufsleben brauchen und an der Universität muss daher sowieso noch einmal bei Null angefangen werden.
Auch ich hatte während meiner Abiturzeit ein Fach, welches wohl mit Informatik gleichgestellt ist. Dabei handelte es sich um das Fach Wirtschaftsinformatik, welches ich sogar als 4. Abiturfach gewählt hatte, da es mir so sehr lag. Leider, war ich,mit 2 anderen Schülerinnen, der einzige, welcher dieses Fach als Geschenk und nützlich ansah. Die Meisten hatten sofort eine abwehrende Haltung und fragten sich stets "Was soll ich mit diesem Fach?".
Dazu hatte ich stets zwei Antworten auf Lager. Einmal ist es nämlich so, dass dieses Fach stets um das Gleiche handelt. Es handelt immer um das Programmieren von bestimmten Programmen, wobei es bei mir in der 12. bis 13. Klasse stets nur Programmieren im Programm Delphi war. Man hat zwar immer was Neues gelernt, aber es handelte eigentlich immer um das Gleiche. Hat man es also von Anfang an einmal verstanden, hatte man sehr leicht gute Noten in diesem Fach, wie es auch bei mir war. Selbst im Abitur konnte ich mit einer 1 (14 Punkte) glänzen und dafür musste ich mich überhaupt nicht anstrengen. Andere Menschen hatten es da deutlich schwieriger, da diese eine Menge zu lernen hatten, wie zum Beispiel im Fach Biologie.
Dies konnte man an sich schon als Positiv sehen. Aber es ist nicht immer so nutzlos, wie es viele beschreiben. Bevor ich zum direkten Programmieren kam, haben wir uns ausführlich mit Office Programme auseinander gesetzt (Excel, Access, Word, Power Point) und dies hat mir sehr viel gebracht. Vor allem wenn man in der Verwaltung arbeitet, ist man mit Access und Excel sehr gut aufgehoben. Und Power Point kann man für Vorträge immer gut gebrauchen und dies muss auch erst einmal richtig gelernt sein, ansonsten braucht man hunderte Stunden um perfekt klar zu kommen.
Jedoch leben wir in einem Zeitalter, wo gute Programmierer immer gesucht werden. Wir leben ja schon so gut wie im Internet, wo wären wir dann ohne Programmierer? Natürlich liegt es nicht jedem, aber wenn jemand dort seine Fähigkeiten entdeckt, ist dies doch super. Jobs gibt es jetzt zwar nicht wie Sand am Meer, aber wenn man eine gut qualifizierte Ausbildung hinter sich hat, findet man bestimmt einen guten Job. Aber man sollte immer bedenken, dass es halt Leute gibt, die gar nichts mit dem Programmieren anfangen können, wobei andere dort ihre Stärken entdecken.
Also als nutzlos sehe ich es eindeutig nicht. Ich finde es nur schade, wenn Leute es als Pflicht sehen, dieses Fach anzusetzen. Für den Anfang mit dem Umfang mit Office Programmen ist es noch in Ordnung, aber danach sollte man die Möglichkeit haben das Fach abzuwählen oder gegen ein anderes auszutauschen. Denn, versteht man das Fach nicht und das Programmieren somit, dann ist es nur eine Qual und endet stets mit der gleichen Note, 6 setzen!
Bei uns auf dem Gymnasium war es so gesehen kein Pflichtfach, jedoch konnte man es immer wieder in verschiedenen Stufen freiwillig anwählen. Wenn ich mich richtig erinnere, dann ging das damals als ein mathematisch/naturwissenschaftliches Fach durch, auch wenn ich nicht so ganz einsehen kann, was es hier mit Naturwissenschaft auf sich hat. Ich selbst habe diesen Kurz nie belegt, viele andere hingegen aber schon. Was dort am Anfang vermittelt wird, ist wie ich finde jedoch fundamentales Grundwissen, ohne das heute kaum noch jemand elektronische Artikel kaufen kann.
Man lernt in Informatik ja nicht nur programmieren, sondern eben auch den Sinn bestimmter Bauteile, wie der "Verstand" eines Computers funktioniert und welche Prozesse dort ablaufen. Da der Computer immer mehr im Alltag integriert ist und in wenigen Jahren wahrscheinlich jeder Grundschüler mehr Ahnung von Computern haben wird, als es meine Eltern jetzt haben, finde ich schon wichtig, dass man in der Schule wenigstens die Grundlagen vermittelt bekommt, und das auch in den verschiedenen Programmiersprachen.
Ich habe sie damals nicht gelernt (Zumindest nicht in der Schule) und mich nur zuhause aus Interesse damit beschäftigt, und bei weitem nicht alles verstanden. Jetzt brauche ich es wieder beruflich und bin froh, dass ich wenigstens selbstständig etwas darüber gelernt habe, sonst hätte ich echte Zweifel gehabt, ob man mich überhaupt eingestellt hätte. Davon mal abgesehen – Am Computer oder auch an sonstigen Geräten kann immer mal etwas kaputt gehen. Wenigstens hat man dann in der Schule gelernt, eine Vermutung aufzustellen, welches Teil es sein könnte, und man weiß, wofür es da ist und im besten Fall noch, wie man es wechseln kann.
damomo hat geschrieben: [...] auch wenn ich nicht so ganz einsehen kann, was es hier mit Naturwissenschaft auf sich hat.
Ich habe es anfänglich auch nicht ganz verstanden, war aber zufrieden, dass es letztendlich so war, denn somit hatte ich den naturwissenschaftlichen Teil auch im Abitur belegt.
Viele Leute fragen sich auch schon, wo in der Mathematik der naturwissenschaftliche Teil liegt. Dies liegt halt am rechnen und den Umgang damit. Dies steht sehr stark mit der Naturwissenschaft in Verbindung und deshalb zählt die Mathematik weiterhin zur Naturwissenschaft, wobei es zur Zeit in der Überlegung ist, die Mathematik als einen eigenen Bereich einzustufen.
Im Fach Wirtschaftsinformatik habe ich aber ebenfalls oftmals viel mit der Mathematik zu tun gehabt. Sprich, ich habe ein Programm programmiert, welches aber mathematisches Denken vorausgesetzt hat. So habe ich teilweise Programme entwickelt, die die verschiedene Gehälter von Arbeiter berechnet hat. Ebenfalls zeigte das Programm den Mittelwert aller Gehälter und vieles mehr. Es hat also viel mit der Mathematik zu tun. Alleine schon die Denkweise, die man beim Programmieren benötigt, zeigt immer Verbindungen zur Mathematik. So sind oft viele gute Mathematiker auch gut in Informatik, wie es auch bei mir der Fall war. Vielleicht habe ich dir jetzt einen kleinen Einblick verschafft
Aber mal ehrlich, man lernt doch vieles in der Schule, was man später nicht mehr braucht. Das beste Beispiel dafür ist meiner Meinung nach Mathematik. Prozentrechnungen mag man später ja mal irgendwann gebrauchen können, aber so etwas wie Gleichungen mit komplexen Zahlen zu lösen oder eine Kurvendiskussion einer Parabel dritten Grades durchzuführen werde ich wohl nie wieder im Leben brauchen. Andere dagegen schon, deswegen wird der Unterricht eben gemacht.
Tatsächlich ist es aber so, dass die Mathematik die Grundlage des modernen Lebens bildet. Und sie ist ein unverzichtbares Werkzeug für die Verständnis unseres Universums. Also gehört es auf jeden Fall zur Allgemeinbildung, wenn man zumindest die absoluten Grundlagen davon schon einmal gehört hat. Und mal ehrlich: Wirklich Mathematik kann man das Fach auch am Gymnasium nennen, es handelt sich viel mehr um "Rechenwerkzeuge für Fortgeschrittene".
Ich finde Programmierung ist schon was sehr spezielles, was nur wenige im späteren Berufsleben brauchen und an der Universität muss daher sowieso noch einmal bei Null angefangen werden.
Das kann ich so nicht bestätigen. Selbst Industriekaufleute müssen hin und wieder ein Excel-Makro schreiben, und dort steckt eine Programmiersprache dahinter. Ansonsten gibt es Millionen von Menschen allein in Deutschland, bei denen Programmieren zum Berufsalltag gehört. Speziell ist Programmieren nun wirklich nicht mehr. Und es reicht heutzutage nicht mehr, damit erst an der Universität anzufangen. Je früher man Programmieren lernt, desto besser. Das ist wie mit allen anderen Fächern auch. Wenn die Grundlagen fehlen, tut man sich an der Universität sehr schwer, wirklich Fortschritte zu erzielen.
Ich finde nicht, dass Programmieren in der Schule gelehrt werden sollte, zumindest nicht das richtige Programmieren. Ein bisschen Skript, HTML oder Makros schreiben ist noch kein Programmieren. Heutzutage wird an bayrischen Schulen Java gelernt, eine objektorientierte Sprache. Erstens wird es schlecht gelehrt, zweitens gibt es nur grottenschlechte Schulbücher zu dem Thema, von Leuten, die offensichtlich nie in einer Firma programmiert haben, und drittens braucht man schon viel Gewöhnung, um überhaupt mit der Entwicklungsumgebung Eclipse zurecht zu kommen. Niemand im Unterricht versteht etwas. Mein jüngster Sohn, der sich überhaupt nicht für Informatik interessiert, hat sich die Programme von seinem älteren Bruder schreiben lassen, der Informatik studiert hat - wie auch die meisten anderen aus der Klasse, die Väter, Freunde oder ältere Brüder hatten, die das konnten. Die Zeit ist viel zu knapp bemessen, um eine solche anspruchsvolle Fähigkeit im Unterricht, meistens nur zwei Stunden in der Woche, zu lernen.
Man sollte lieber allgemeinere Dinge über Computer lernen, also wie er prinzipiell funktioniert und wie man verantwortungsvoll damit umgeht. Die allerwenigsten Menschen programmieren in ihrem späteren Berufsleben. Ich fände Fächer wie Hauswirtschaft und Kochen viel wichtiger. Das Programmieren ist viel zu speziell und wer es braucht, kann es im Studium oder im Berufsleben lernen.
Das Programmieren an sich ist ja nicht so schwer, sondern nur ein kleiner Teil in der Softwareentwicklung. Ohne den Rest wie etwa Anforderungsdefinitionen, Datenmodellierung, Lastenhefte, Projektmanagement oder Testszenarien ist Programmieren ziemlich stümperhaft und nur für private Zwecke zu gebrauchen. Niemand würde fordern, Architektur samt Statik in der Schule zu lehren oder Maschinenbau. Die Gefahr ist gerade in der Programmierung sehr groß, sich etwas Falsches anzugewöhnen, beispielsweise einfach drauf los zu programmieren. Das kostet die Unternehmen später viel Geld und zeichnet einen schlechten Programmierer aus.
In meinem Informatik-Unterricht haben wir mit einer Art Spiel experimentiert, wo ein Männchen durch Gänge geleitet werden sollte und das steuerte man durch Programmiercodes. Ich nehme an, dass wir dadurch einfach nur die Systematik einer Programmiersprache lernen sollten, denn dieses konkrete Programm spielt ja im späteren Leben keine Rolle mehr. Gut wäre es vielleicht gewesen, uns HTML beizubringen, denn das brauche ich tatsächlich manchmal. Aber das habe ich mir dann eben später angeeignet.
Ansonsten muss ich aber sagen, dass ich manche Programmiersprachen sehr schwierig finde, etwa Java. Das habe ich auch mal in einem Kurs gelernt oder versucht zu lernen und ich kam da nicht weit, obwohl ich mich jetzt nicht für blöd halte. Damit würde man Schüler vermutlich auch irgendwie überfordern und denen dann vielleicht lauter schlechte Noten bescheren.
Wir hatten auch Informatikunterricht gehabt, allerdings haben wir keine Programmiersprache oder so gelernt, sondern den richtigen Umgang mit Excel und Word. Das war natürlich auch sehr interessant und es gab wirklich viele Sachen, die ich bis zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht gewusst habe. Allerdings war es oft auch sehr langweilig.
Für diejenigen, die erfahren im Bereich Computer waren, hatte unser Lehrer etwas vorbereitet und wir konnten ein bisschen mit Java programmieren, also wir haben es versucht . Es war zwar echt interessant und hat auch Spaß gemacht, allerdings brauche ich diese Sachen jetzt überhaupt nicht mehr.
Ich fand den Informatikunterricht an meinem Gymnasium ganz sinnvoll. Wir haben ein bisschen HTML gemacht, Websiten mit verschiedenen Programmen gebastelt, uns auch mal mit den gängigen Office-Programmen beschäftigt, also eher Dinge gemacht, die man tatsächlich mal gebrauchen kann. Ich bin nun auch schon acht Jahre aus der Schule und habe keine Ahnung, was heute so unterrichtet wird, aber das was ich hatte, fand ich sinnvoll.
Von meinen vier Semestern Informatik an der Uni weiß ich allerdings nichts mehr, außer dass ich irgend eine Programmiersprache gelernt habe und das war wirklich irgendwie sinnlos, weil ich es danach nie wieder gebraucht habe. Ich weiß nicht mal mehr, welche Programmiersprache das war, dazu müsste ich meine Skripte ausgraben.
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