Einem Unbekannten ein trockenes Brötchen anbieten, falsch?
Ich musste heute schon früh beim Augenarzt sein, wegen einer OP-Vorbereitung. Die ganze Prozedur dauerte dann auch 5 Stunden. Anschließend fuhr ich mit dem Bus wieder nach Hause. Unterwegs begann es zu regnen und es wurde so schlimm, dass selbst ein Schirm sinnlos war. Ich stieg also aus dem Bus und stellte mich im Wartehäuschen an der Bushaltestelle unter. Dort saß schon ein Mann mittleren Alters und wartete ebenfalls, dass der Regen nachließ.
Da ich nach dem Arztbesuch Brötchen – mehrere Sorten – eingekauft hatte, dachte ich mir, dass ich während des Wartens ein Brötchen essen könnte. Da es mir zu blöd war alleine zu essen, bot ich dem Mann die Brötchentüte an und fragte ihn, ob er auch eines wollte. Er verneinte und meinte, dass er nicht dicker werden möchte. Na gut. Ich habe also mein Brötchen gegessen und als der Regen nachließ, bin ich gegangen.
Ich erzählte, dass ich schon eine Weile gewartet hatte und dabei ein Brötchen gegessen hatte. Ebenso sprach ich von dem Mann, der ein Brötchen abgelehnt hatte. Da wurde mir gesagt, dass das nicht richtig war, einem Fremden ein Brötchen anzubieten. Ich meine, ich hatte es nicht herausgenommen, sondern ihm die Tüte hingehalten. Was war daran falsch? Ist es besser, einem Unbekannten nichts anzubieten, wenn wir beide warten mussten? Es war einfach impulsiv von mir. Klar, das Brötchen war nicht belegt, sondern trocken. Aber ist das ein Makel?
Du hast meiner Meinung nach definitiv richtig gehandelt. Ich für meinen Teil kann nicht essen, wenn mir jemand dabei zuschaut. Dann muss ich ihm wenigstens etwas angeboten haben, um danach essen zu können. Dabei spielt es keine Rolle, ob er mein Angebot annimmt, oder ablehnt.
Ich hätte wahrscheinlich, so voreilig wie ich nun mal bin, ihm das Brötchen ohne die Tüte angeboten. Das wäre im Nachhinein auch nicht ganz richtig gewesen. Besser wäre es, genau wie du es gemacht hast und ihm die Tüte inklusive Brötchen anbieten, damit ich damit nicht in Berührung komme. Könnte ja sein, dass er sich vor mir ekelt oder sonst was.
Wer bitteschön sagt denn, dass das falsch sei? Nur weil er fremd war, sollte man sich nicht scheuen, ihm auch ein Brötchen anzubieten. Du hast vorsätzlich gehandelt und anders hätte ich es wohl nicht gemacht. Man sollte wieder anfangen mit unbekannten Leuten zu kommunizieren und nicht steif vorbeischauen und nur auf sein Smartphone gucken. Das finde ich recht traurig.
Also ich verstehe nicht, warum das schlimm sein soll. Das ist doch eigentlich eine sehr tolle Sache und sehr sozial von dir. Ich denke nicht, dass du da etwas falsch gemacht hast und ich bin auch so ein Mensch, der anderen dann etwas anbietet. Wenn der Andere fremd ist muss das ja nichts Schlimmes sein, sondern man kann durch so ein Brötchen vielleicht noch jemanden zum Reden finden. Schlimm ist anders und etwas ansteckendes kann man sich ja da auch nicht holen, wenn man jemanden ein Brötchen anbietet.
Es wäre etwas anderes, wenn du ein super leckeres, mit feinstem Schinken belegtes Brötchen gegessen und ihm ein trockenes angeboten hättest. Aber so hast du ihm doch nur das angeboten, was du selber hattest. Ich sehe daran gar nichts Falsches. Ich finde es sehr nett.
Ich verstehe auch nicht, was daran falsch gewesen sein soll, dass du diesem Mann ein Brötchen aus deiner Tüte angeboten hast. Es ist doch nett, wenn man auch an die anderen Menschen denkt. Wenn du eben nicht alleine essen wolltest, ist es doch toll, dass du dem Mann auch ein Brötchen angeboten hast. Wenn er dann keines wollte, ist es ja gut und du hast ihn ja schließlich nicht gezwungen. Da du das Brötchen nicht in die Hand genommen hast, hat der Mann doch bestimmt auch nicht aus hygienischen Bedenken abgelehnt, würde ich mal vermuten.
Wenn du dem Fremden das Brötchen aufgenötigt hättest, dann hättest du schon was falsch gemacht. Wenn man aber jemanden ein Angebot macht, das er ausschlagen oder annehmen darf, dann ist das doch vollkommen in Ordnung. Wer nicht will, der ist selbst schuld.
Wenn das Brötchen belegt gewesen wäre, hätte es genauso unpassend sein können, weil Beispielsweise der Fremde gar keinen Schinken isst. Also ist ein trockenes Brötchen schon flexibler, aber eben nicht jedermanns Ding.
Wenn dir das Spaß macht, mit anderen zu teilen, mache das ruhig weiter und höre auf dein Gefühl. In Deutschland ist das eben unüblich, so zu handeln. Dafür gibt es genug andere Länder wo so ein eigenbrötlerisches Verhalten absolut unhöflich wäre.
Aus meiner Sicht, war es auch ein richtiges Verhalten von dir. Wie oft erlebt man es denn, dass man zusammen irgendwo wartet und festsitzt und der andere neben einen anfängt Bonbons zu lutschen oder anfängt zu trinken oder sogar die Pizza auszupacken. Ich selbst bekomme in diesem Moment immer sehr viel Hunger und ich empfinde es dann als sehr unhöflich, wenn mir jemand ins Ohr schmatzt. Irgendwie gehört sich das nicht aus meiner Sicht.
Dass es nun bei dir ein Brötchen war, ändert ja nichts an der Situation. Du musstest warten und hast anstatt ein Bonbon ein Brötchen gegessen und wolltest den Mann neben dir nicht ins Ohr schmatzen, was wirklich ein sehr tolles Verhalten ist. Es mag zwar auf den ersten Blick komisch zu wirken, aber Essen ist doch Essen, ob nun ein Brötchen oder ein Bonbon.
Ich selbst war auch schon teilweise unter Dächern mit Leuten eingesperrt, weil es so stark geregnet hat. Man kriegt aufgrund der Langeweile Hunger und ich suche dann Kaugummis oder andere Bonbons. Die anderen Leute neben mir schauen dann immer und ich biete dann den Leuten ebenfalls ein Kaugummi oder Bonbon an. Die Leute schauen aber stets geschockt und verneinen automatisch. Liegt wohl daran, dass man in der Kindheit von den Eltern gesagt bekommt "Nimm nichts von fremden Menschen an?". Dies sehe ich immer als Lösung, dennoch werde ich Leuten weiterhin etwas anbieten, anstatt dass ich ihnen ins Ohr schmatze.
Also ich bin da ganz genauso eingestellt und finde dein Verhalten daher auch absolut in Ordnung. Ich hätte wohl ähnlich gehandelt. Auch ich habe mir unbekannten Personen schon mal ein Hustenbonbon oder Kaugummi angeboten, als ich eins aus der Packung herausgenommen habe. Ich würde mich eher komisch fühlen, wenn ich das nicht machen würde. Wenn ich mit meinem Sohn beispielsweise auf dem Spielplatz bin und wir die Gummibärchen oder andere Dinge auspacken, dann sage ich ihm auch immer gleich, dass er den anderen Kindern auch welche anbieten soll.
Ich finde es eher unhöflich, wenn man sich dann hinstellt und isst und andere Leute zuschauen lässt. Für meinen Sohn ist es daher schon selbstverständlich, dass man Dinge teilt und er macht das auch freiwillig. Die meisten Leute schauen aber immer ganz komisch, wenn man ihnen auch etwas anbietet und lehnen dann auch meist ab. Das ist mir auch schon aufgefallen, aber das hindert mich nicht daran, den Leuten auch weiterhin etwas anzubieten, wenn ich etwas auspacke. Meiner Meinung hast du dich da absolut richtig und vor allem auch höflich verhalten. Dass der Mann dein Angebot nicht angenommen hat, ist da eher Nebensache.
Ich käme eigentlich nicht auf die Idee, einem fremden Menschen ein Brötchen anzubieten. Ich vermeide es lieber, mit anderen Leuten in Kontakt zu treten, an denen ich kein Interesse habe und daher würde ich jemanden, der neben mir an der Bushaltestelle sitzt, auch eher ignorieren als ihm ein Brötchen anzubieten. Wenn man draußen etwas in Gegenwart fremder Leute isst, gehört es einfach dazu, dass die unter Umständen zuschauen.
Wirklich falsch ist es sicher nicht, einer fremden Person ein Brötchen anzubieten. Aber als ungewöhnlich würde ich es dennoch ansehen. Würde mir jemand etwas anbieten, würde ich das Angebot auch ausschlagen, selbst wenn es sich um etwas handeln würde, was mir grundsätzlich zusagt. Ich finde so eine Situation einfach komisch. Dem Mann ging es vielleicht ebenso und er hat dich mit einer Ausrede abgewiesen.
Dass du dem Mann lediglich ein trockenes Brötchen angeboten hast, finde ich übrigens auch nicht schlimm. Scheinbar hattest du nichts anderes und hast selbst auch ein trockenes Brötchen gegessen. Was hättest du ihm sonst anbieten wollen? Ein Makel ist es mit Sicherheit nicht, dass es sich „nur“ um ein trockenes Brötchen gehandelt hat.
Um ehrlich zu sein finde ich es wirklich sehr merkwürdig, wie viele Leute es unhöflich finden, wenn man in ihrer Anwesenheit etwas isst. Ich finde es auch nicht unhöflich, wenn ein Raucher in meiner Anwesenheit eine Zigarette anzündet und ich keine dabei habe, natürlich "ärgere" ich mich dann in dieser Situation, aber die andere Person kann es gar nicht wissen. Genauso ist es, wenn jemand in meiner Anwesenheit etwas trinkt, isst oder sein Smartphone bedient, während ich mein eigenes Zuhause vergessen habe. Ich esse nicht immer in der Öffentlichkeit, weil ich mich schäme und unwohl fühle bei Personen, die einem jeden Bissen aus dem Mund schauen müssen.
Ansonsten finde ich, dass der Ersteller von diesem Thema sehr ungewöhnlich, aber nicht falsch gehandelt hat. Wieso sollte man einer fremden Person nichts zum Essen anbieten? Das ist natürlich kein Muss, aber sehr freundlich, herzlich und lieb. Wenn du mir ein trockenes Brötchen angeboten hättest, hätte ich mich bestimmt freundlich bedankt aber abgelehnt, wahrscheinlich weil ich viel zu schüchtern und überrascht wäre. Ich wüsste gar nicht, wie ich in dieser Situation reagieren soll. Ich finde es gut, dass es solche Menschen wie dich gibt, denn manchmal fällt es einem schwer den ersten Schritt zu machen oder man kann auch nicht einfach ein freundliches Gespräch beginnen, obwohl man das gerne möchte.
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