Könnt ihr euch noch an die Zeit vor dem Internet erinnern?
Das erinnert wurde, laut einer Antwort von einem Talkteriauser, im Jahre 1962 erfunden. Ich denke mir, dass in dieser Zeit das Internet noch auf gar keinen für alle zugänglich war und viele Menschen wahrscheinlich auch gar nicht wussten, was sie damit anfangen können. Mittlerweile ist das Internet ja von jedem ein fester Bestandteil von vielen Menschen und viele können sich das Internet auch gar nicht mehr weg denken.
Ich bin in den 90er geboren, aber habe natürlich erst im Jugendlichen Alter mit dem Internet, also Computer und so weiter angefangen. Ich höre aber viele in meinem Alter, die solche Sätze wie ''Was würde ich ohne Internet nur machen?'' sagen und dabei, so denke ich, ohne nachgedacht zu haben, geredet haben. Ich bin zwölf Jahre ungefähr ohne Internet aufgewachsen und finde eigentlich, dass es eine super Zeit war. Wir waren fast nur draußen, konnten aus fast jeder Sache ein Spielzeug machen und hatten nicht immer den Zwang, alles zu teilen. Bei meinen Eltern ist es genau das Gleiche. Auch sie sind ohne Internet aufgewachsen und mein Vater sagt oft, dass das Internet auch viele Nachteile hat. Genau der gleichen Meinung bin ich auch, obwohl das Internet natürlich auch, wenn richtig genutzt, sehr hilfreich sein kann. Das einfachste Beispiel wäre zum Beispiel für das lösen von Hausaufgaben oder das recherchieren für einen Aufsatz.
Was habt ihr gemacht, als ihr noch nicht so viel im Internet unterwegs wart? Ihr hattet doch sicher auch ohne Internet eine sehr schöne Zeit, wenn nicht eine Schönere. Natürlich muss das jeder für sich selber entscheiden.
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich relativ früh mit dem Internet in Kontakt kam. Ich fand und finde es auch heute noch sehr praktisch, weil es gerade bei Schulsachen unglaublich Zeit spart. Man muss nicht mehr alles in Büchern nachlesen und kann es kurz googlen. Früher war ich sehr viel draußen und habe auch draußen gespielt und heute gehe ich eben mit meinem Hund raus, aber im Netz bin ich immer noch. Es macht eigentlich kaum einen Unterschied, nur spart man mit dem Internet eben jede Menge Zeit.
Ich fand die Zeit ohne Internet nicht aufgrund des fehlenden Internets schöner. Denn ich habe mich oft gelangweilt. Wir waren zwar oft draußen, aber ich war damals schon eher ein Stubenhocker und außer viel Lesen gab es drinnen nicht allzu viele Möglichkeiten.
Ich mag das Internet nicht mehr missen. Viele Dinge sind wesentlich einfacher und effizienter geworden, wie beispielsweise Reisen buchen, einkaufen, sich über Dinge informieren oder sich eine Meinung bilden. Außerdem hat man wesentlich mehr Möglichkeiten, Kontakte zu Gleichgesinnten, beispielsweise mit demselben Hobby, zu knüpfen.
Man kann schlecht sagen, ob die Zeit mit oder ohne Internet schöner war. Denn das ist ja nur ein kleiner Aspekt des Lebens. Ohne Internet gab es schöne Zeiten aufgrund anderer Dinge und in den Zeiten mit Internet passierten natürlich auch schöne Dinge, die mit dem Internet nichts zu tun hatten.
Ich muss sagen, dass meine Generation gerade mit dem Internet aufgewachsen ist. Bis zum Alter von 12 Jahren war das Internet noch fremd für mich. Man hatte zwar mal davon gehört und über die Vorteile diskutiert, aber so richtig etwas anfangen konnte ich damit nicht. Ich habe niemals verstanden, wie über das Internet Menschen miteinander kommunizieren konnten. Für mich war das immer ein Unding. Ich kannte zur Zeit den Computer auch nur um irgendwelche Spiele zu spielen, die meistens noch in Kassetten-Form waren. Selbst dies war schon eine Kunst für mich.
Die Zeit vor dem Internet bezeichne ich als sehr schöne. Man war stets jeden Tag Draußen und hat eine Menge (!) Menschen kennenlernen dürfen, weil wirklich jeder zu dieser Zeit Draußen war, weil sich noch niemand dieses Internet leisten konnte bzw. wusste, damit anzufangen. Damals spielten wir noch mit Kreide, Spielzeugautos, kletterten auf Bäumen oder Sonstiges. Wir fanden immer etwas Tolles, was uns Spaß gemacht hat.
Nachdem ich mit 12 Jahren nun mit dem Internet konfrontiert wurde, war ich anfänglich sehr abgeneigt. Ich durchschaute noch immer nicht den Sinn und hielt mich so lange wie möglich davon fern. Als mir dann in der Schule von Lehrern der Tipp gegeben wurde, mal bei Google (was mir noch unbekannt war) nach einem Thema zu schauen, wollte ich dies auch mal endlich machen. Über die Vielfalt der Antworten war ich verblüfft, auch wenn ich anfänglich eher Plagiate geschrieben habe.
Dennoch war ich immer nur im Internet, um etwas nachzuschlagen, was ich in Büchern zu Hause nicht mehr fand. Als ich mit 14 Jahren nun meinen eigenen Laptop bekam, habe ich nun auch alles ausprobiert. Ich fand Chats, virtuelle Welten und zog mich auch von der Außenwelt, leider, zurück. Ich habe sehr viel Zeit im Internet verbracht, wobei ein Großteil meiner Freunde auch nur noch manchmal rausging. Das Internet hatte uns in der Zeit wirklich sehr erwischt, teilweise kann ich mich sogar als süchtig einstufen. Dennoch wird man ja irgendwann schlauer im Leben und tut dann wieder mehr im realen Leben.
Schade finde ich, wie sich mittlerweile das Internet entwickelt hat. Klar, es gibt eine Menge tolle Möglichkeiten dadurch, aber die Kinder vergessen selbst Kind zu sein. Ich sehe so gut wie keine Kinder mehr auf dem Spielplatz, die mit ihrer Kreativität (die wir Erwachsenen nicht mehr haben) irgendwelche Spiele gespielt haben. Gummi-Twist, Spielzeugautos, auf Bäume klettern oder irgendwas sehe ich so gut wie gar nicht mehr. Mehr sehe ich Kinder, die sich eins A im Internet auskennen und schon teilweise mehr wissen, als ich selbst. Traurig finde ich dies, aber anscheinend kann man daran nicht mehr viel ändern.
Ich habe noch meine gesamte Pubertät ohne Internet verlebt und es ging auch. Für euch Jugendliche heute ist das sicher schwer vorstellbar. Das erste Mal war ich im Internet am Ende der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts, um für eine Abschlussarbeit an der Schule wissenschaftliche Publikationen zu suchen. Damals kam das Internet gerade so für Privathaushalte in Mode. Abgesehen, dass es wirklich mit diesen Modems arg langsam war, gab es noch wesentlich andere Inhalte. Damals fand man unheimlich schnell wissenschaftliche Publikationen, ein paar total fortschrittliche Firmen und die Suchmaschinen spuckten völlig übersichtliche Ergebnislisten aus. Die ganzen Spiele und das multimediale war da noch kaum vorhanden, weil das eh kaum einer herunter geladen hätte, weil man damals noch nicht immer eine Flatrate hatte. Obwohl ich erst Mitte Dreißig bin, habe ich das Internet fast von den Anfängen an erlebt, wenn man mal jetzt von der Zeit absieht, in der sich im Internet nur Militärs und absolute Nerds herum getrieben haben.
Die Zeit davor ist mir auch noch präsent. Was sich auf jeden Fall für mich total geändert hat, das ist die Kommunikation und das Einkaufen. Mit meinem Lebensgefährten damals zu Schulzeiten haben wir uns noch so etwas altmodisches wie Liebesbriefe auf Papier geschrieben. Den konnte man sogar parfümieren für den Liebsten, das geht mit einer Email nicht. Und man hatte eine unheimliche Vorfreude, bis endlich die Antwort auf den letzten Brief eingetrudelt ist, weil die Post eben so ihre Zeit von A nach B brauchte. Da war die Kommunikation noch irgendwie intensiver wahr genommen. Damals gab es auch noch kaum Festnetzanschlüsse mit Flatrate, so dass man sich auch am Telefon kurz gefasst hat und jedes kurze Telefonat sehr genossen hat und sehnsüchtig erwartet hat. Dafür war das Wiedersehen irgendwie intensiver, weil man ohne Internet die Abwesenheit des anderen stärker gespürt hat.
Damals fand ich das doof und hätte mir eine schnellere Kommunikation gewünscht. Heute weiß ich, dass dieses ultraschnelle und kostenlose Kommunikation auch Nachteile hat. Das wurde mir klar, als ich mich zu Internetzeiten mal von einem Partner getrennt habe und der dann anfing, mir in den ersten Tagen nach der Trennung das Postfach zu bespamen und ich in wenigen Stunden vierzig Emails hatte. Manche weich gespült, manche wehleidig und manche mit Drohungen. Ich frage mich manchmal, ob er in der gleichen Situation auch vierzig mal zum Briefkasten gerannt wäre und eine Briefmarke gekauft hätte? Von daher ist eben eine Emailadresse in der falschen Hand auch schnell ein Fluch. Aber mit den richtigen Leuten ist es schon toll.
Beim Einkaufen ist vieles hingegen leichter geworden. Früher musste man in die nächste Stadt fahren und hoffen, dort etwas passendes zu finden. Heute hat man mit ein paar Klicks den Weltmarkt offen und kann fast alles sekundenschnell kaufen. Klar muss man aufpassen und man fällt leichter einem Betrüger anheim als früher. Aber wenn man sich auskennt, überwiegen doch die Vorzüge, die ich nicht mehr missen möchte.
Als Kind und Jugendliche habe ich viel draußen gespielt und gelesen. Man hat sich mehr mit Freunden getroffen. Wenn man mit Freunden zusammen war, dann hatten die auch echt Zeit für einen und waren geistig mehr anwesend. Da wurde eben nicht nebenbei telefoniert, gesimst oder gespielt. Man war nur für einander da. Völlig unabgelenkt. Man hatte damals schon genug Gruppenzwang, welche Klamotten man tragen muss. Aber die Frage ob das Handy nun cool genug ist, fiel einfach weg.
Wer damals in meiner Altersklasse überhaupt einen eigenen Computer zu Hause hatte, der konnte sich sicher sein, dass er viel Besuch von Freunden bekam. Computer waren damals sehr teuer im Vergleich und viele Eltern waren noch total skeptisch, ob man Kinder und Jugendliche überhaupt an so eine Maschine lassen sollte. Damals gab es ja auch noch bei vielen Eltern die Idee, dass Fernsehen absolut nichts für Kinder ist. Warum also ein Computer.
Wenn man sich mal verspätet hat, konnte man nicht einfach so zum Handy greifen und den Messenger öffnen. Man musste erst eine Telefonzelle suchen. Es ging aber auch. Wenn man etwas nachschlagen musste, ging man an ein Lexikon oder in die örtliche Bibliothek um nach Fachbüchern zu suchen. Das ist zwar umständlicher, ist aber eine Fähigkeit, die man heute durchaus noch braucht. Wenn man spielen wollte, hat man das offline getan. Entweder am Computer, oder mit den ersten Gameboys oder Segas oder mit Brett- und Kartenspielen. Das konnte man auch gut mit Freunden machen und hat auch Spaß gemacht.
Mobbing gab es auch. Aber es war eben ein Stück weit privater. Man hat nicht gleich weltweit lesen können oder ein Video sehen können, wenn sich jemand zum Honk gemacht hat. Man hat es sich auf dem Pausenhof zugeflüstert und es hat auch die Runde gemacht. Wenn man in der Schule über jemanden fies gelästert hat, dann hat man das mit Stift und Papier gemacht. Die Karikaturen oder bösen Texte sind dann von Hand zu Hand weiter gereicht worden. Wenn man dann gegebenenfalls umgezogen hat, konnte man an der neuen Schule komplett neu anfangen. Da ist der Ruf als Mobbingopfer noch nicht über SchülerVZ oder Facebook oder ähnliches schneller als der Schüler angekommen gewesen. Das war schon nicht schlecht.
Langweilig war uns trotzdem nicht. Vermisst haben wir das Internet nicht, denn wie soll man schon etwas vermissen, was man nicht kennt? Partys und so weiter gab es auch schon und um sich darüber zu informieren, was gerade in Mode ist, gab es eben beispielsweise Jugendzeitschriften als Quellen.
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