Welche Erzählperspektive gefällt euch bei Büchern?

vom 24.07.2013, 14:33 Uhr

Ich lese relativ viel und dadurch habe ich natürlich auch ein paar Erzählperspektiven kennengelernt. So gibt es zum Beispiel den allwissenden Erzähler und auch den Ich-Erzähler, der dann natürlich nicht alles weiß. Eine Kombination aus beidem gibt es auch, da wird die Geschichte in der allwissenden Form geschrieben, allerdings auf die Sicht einer Person beschränkt. Als wir in der Schule das Thema einmal durchgenommen haben, gab es auch noch einen vierten Erzähler, der mir aber nicht mehr einfällt und der dementsprechend auch nicht so häufig verwendet wird.

Ich lese am liebsten die Ich-Perspektive, denn dadurch kann man genau mit der Person fühlen und weiß auch, warum sie dieses oder jenes tut. Welche Erzählperspektive mögt ihr am Liebsten? Eine der genannten oder eine ganz andere?

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» Fluffeltuch » Beiträge: 797 » Talkpoints: 3,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde die Ich Perspektive bei Büchern auch besser. Dann kann man eben besser mit der Person aus dem Buch mitfühlen und sich in das Buch einlesen. Ich mag die Situation weniger von außen betrachten als von innen. Man kann sich in ein Buch in Ich Perspektive sicherlich intensiver einlesen und mit dem Hauptcharakter mitfühlen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Hier verstehe ich nicht, wie so was allgemein gefasst werden kann. Ich denke doch, dass es sehr auf die Geschichte, die Handlung ankommt. Den Rahmen der abgedeckt werden muss. Nicht alle Geschichten lassen sich aus der "Ich"-Perspektive erzählen, weil ja dadurch alles auf eben einen Handlungsstrang reduziert wird. Es gibt aber eben auch Vorgänge, die wichtig für die Handlung sind und "parallel" passieren. Der "Ich"-Erzähler kann hier aber nicht überall sein. Eine Lieblingsperspektive kann es in dem Sinn also gar nicht geben und der Autor wird schon seine Gründe haben, eine Geschichte in der gewählten Sicht geschrieben zu haben.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich bevorzuge diesbezüglich keine Erzählperspektive, denn sie haben alle ihre Vor- und Nachteile, aber auch dadurch ihren eigenen Reiz. Die Ich-Perspektive macht es möglich einer Figur sehr nah zu kommen. Mitunter bedaure ich dann aber, dass man die anderen Figuren eben nur aus dem einen Blickwinkel kennenlernt und nur in den Ausschnitten, in denen der Erzähler zugegen ist. Da bietet eine wechselnde Erzählperspektive natürlich wesentlich mehr und ist deutlich facettenreicher. Außerdem hat der Autor so ganz andere Möglichkeiten Spannung aufzubauen.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Mir ist es eigentlich relativ egal, aus welcher Perspektive ein Buch geschrieben ist. Ich habe keine bevorzugte Perspektive, ich bin da für alles offen. Momentan lese ich die Bücher aus der Reihe „Das Lied von Eis und Feuer“ von George R. Martin. Dort ist es so, dass jedes Kapitel aus der Sicht eines anderen Charakters geschrieben ist. Das fand ich am Anfang merkwürdig, aber mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt und ich finde es auch ziemlich interessant. Durch den ständigen Wechsel der Orte ärgert man sich zwar manchmal auch, dass es nun nicht an dem Ort weitergeht, wo es gerade am spannendsten ist, aber andererseits wird man dadurch auch dazu animiert, weiterzulesen, weil man eben doch wissen möchte, wie es weitergeht.

Was ich immer ganz interessant finde, ist, wenn etwas aus der Ich-Perspektive geschrieben ist, aber man dennoch ab und zu mal etwas von einem anderen Ort oder Charakter erfährt, um die Spannung zu steigern. Das wurde zum Beispiel bei „Harry Potter“ im sechsten Band zu Beginn gemacht oder auch beim vierten Band, wenn ich mich richtig erinnere. Normalerweise ist man bei „Harry Potter“ ja immer bei der Hauptperson, aber zu Beginn dieser Bücher gab es am Anfang jeweils ein Kapitel, das sich nicht bei der Hauptperson abspielte, sondern bei Nebencharakteren. Dadurch hat man dann Dinge erfahren, die Harry selbst nicht wusste und das war für den Spannungsverlauf eigentlich sehr gut gemacht.

Ob ein Buch nun aus der Ich-Perspektive oder aus der Sicht der dritten Person geschrieben ist, ist mir eigentlich ziemlich egal. Viel wichtiger ist die Handlung an sich und der Schreibstil.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich lese, genau wie du, lieber Bücher, die in der Ich-Perspektive geschrieben wurden. Bücher, die in der Ich-Perspektive geschrieben wurden, finde ich so toll, weil ich mich dann so gut in die Personen hineinversetzen kann und mich einfacher von dem Buch fesseln lassen. So lese ich das Buch innerhalb kürzester Zeit und habe Spaß dran. Das ist viel besser als ein Buch, was ich ungerne zur Hand nehme und Wochen brauche, bis ich es durchgelesen habe.

» Gamer » Beiträge: 432 » Talkpoints: 2,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Am liebsten mag ich, wenn Bücher in Präsens geschrieben sind, also in der Gegenwart. In dem Fall ist es beim Lesen so, als bin ich dabei und teil der Geschichte. In der Vergangenheit geschriebene Erzähl-weisen mag ich nicht so gern, da dieser Stil nicht so lebendig wirkt wie die Gegenwart.

Bei der Ich-Form kommt es darauf an, ob es zur Geschichte passt. Nicht jede Geschichte kann in der Ich-Form geschrieben werden. Mitunter wäre das sehr unpassend. Wenn es aber passt und sich gut lesen lässt, dann habe ich nichts dagegen einzuwenden. Ich finde es gut, wenn jedes Buch seinen eigenen Stil hat.

» Sternchen* » Beiträge: 2804 » Talkpoints: 2,78 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Es kommt bei mir ein bisschen darauf an, welches Buch ich lese oder in was für einem Genre ich mich befinde. Bei meinen Lieblingsbüchern, die alle im Bereich der Fantasy angesiedelt sind, gefällt mir die Egoperspektive am besten, weil ich mich immer so genial in die Hauptperson hineinversetzen kann. In diesem speziellen Fall funktioniert das aber deshalb so gut, weil die Perspektive zwischendurch in den Büchern gewechselt wird.

Aus diesem Grund gefällt mir sonst auch die dritte Person sehr gut, weil man sich nicht voreingenommen in eine Person hineinversetzt fühlt, sondern die ganze Szene genau beobachten kann. Allerdings wird hier natürlich häufig die Hauptperson mit ihren Gedanken dargestellt, sodass das ganze etwas hinfällig ist.

Es ist einfach schwer, eine Perspektive als die Beste darzustellen, da jede Sicht ihre Vorteile haben kann und die Intentionen des Autors unterstützen kann. Es ist einfach von Fall zu Fall verschieden.

» niglfox » Beiträge: 109 » Talkpoints: 64,28 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich selbst lese inzwischen nicht mehr so viele Bücher wie früher, weil mir inzwischen einfach die Zeit fehlt. Die Bücher die ich wenn im Moment überhaupt noch lese, sind dann eher themenbezogene Sachbücher, wo man so gesehen eigentlich nicht von einer bestimmten Erzähler-Perspektive sprechen kann. Aber die Romane die ich früher immer gelesen habe, haben mir immer am besten gefallen, wenn der allwissende Erzähler mich durch die Geschichte geführt hat.

Ich selbst in irgendwie gar kein Freund der Ich-Perspektive. Ich kann es eigentlich nicht genau begründen, aber ich finde es einfach interessanter, wenn man möglichst viel über alle Personen, zu allen Zeitpunkten erfahren kann. Man kann durch Zeiten springen, ist nicht an Orten gebunden, etc. Hier kann man dann viel mehr "erleben" was für mehr „Bewegung“ in der Handlung sorgt, wie ich finde. In der Ich-Perspektive bin ich eben immer an das fiktionale Ich gebunden. Hier bekommt man ja auch nur die Eindrücke über das Ich, welche der allwissende Erzähler auch vermitteln könnte.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich finde die Ich-Perspektive auch wirklich als beste Perspektive. Der Grund ist, so finde ich, ein ganz einfacher. Man ist im Kopf der anderen Person sozusagen und sieht und erfährt nur alles aus ihrer Sicht. Man kann nie wissen, wie andere Menschen gleich reagieren oder was sie über den Ich-Erzähler denken. So macht mir, wenn ich dann mal lese, auch wirklich Spaß.

Ich finde, wenn der auktoriale Erzähler über alles Bescheid weiß und man weiß, welche Handlungen gleich nach und nach geschehen und wie jede einzelne Person über eine Andere denkt, wird es schnell langweilig. Wenn ich von Anfang an aus einem Buch erfahre, dass Person A einen Hass auf Person B hat, dann kann ich schon vermuten, dass Person B irgendwann umgebracht wird oder Person A ihr sonst irgendetwas böses antut. Natürlich kann man letztendlich vom Gegenteil überzeugt werden, aber oft ist dies nicht der Fall, was mich dann leider enttäuscht. Deshalb suche ich mir stets Bücher, wo aus der Ich-Perspektive erzählt wird.

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» Dennus » Beiträge: 1263 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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