Wenn die Arbeit wichtiger als das zu versorgende Kind wird

vom 23.07.2013, 10:03 Uhr

Ich habe ja schon einmal von meinem Freund erzählt, bei dem die Stiefmutter von ihm ein bisschen den Haushalt vernachlässigt und sich kaum das Sauber machen oder so kümmert. Mittlerweile sind ja ein paar Tage vergangen und es ist so, dass mein Freund die letzten Tage sehr traurig ist und sehr viel mit mir redet.

Er macht momentan sein Abitur und wir gehen auch zusammen zum Fußballtraining. Er wird dieses Jahr noch achtzehn und ist auch ein sehr fleißiger Schüler sowie ein sehr disziplinierter Fußballspieler. Allerdings beklagt er sich, dass seine Stiefmutter zu viel am arbeiten ist und sie dadurch seine kleine Schwester vernachlässigt. Seine kleine Schwester ist sieben Jahre alt und hat momentan Ferien. Er erzählt mir, dass die Stiefmutter schon morgens aufsteht und am Computer an ihrer Internetseite arbeitet. Er lernt für das Abitur.

Wenn dann die kleine Schwester aufwacht, bereitet die Stiefmutter ihr nur Essen vor und danach ist sie wieder mit ihrem Laptop beschäftigt. Die Schwester guckt dann entweder Fernsehen, spielt auf ihrem Nintendo DS oder beschäftigt sich alleine. Mein Freund spielt manchmal mit ihr oder ermutigt sie, ein bisschen etwas für die Schule zu tun, allerdings muss er ja auch sein Abitur machen. Die Mutter kümmert sich eigentlich kaum um das Kind.

Wie sollte mein Freund sich jetzt verhalten? Wenn er seine Stiefmutter darauf anspricht, dann passiert nichts, da sie einfach zu stur ist und seinem Vater hat er schon etwas erzählt, aber der glaubt ihm entweder nicht oder es bringt nichts, da die Stiefmutter nur ein zwei Tage sich ändert und danach wieder die Alte wird.

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» turkeyboii » Beiträge: 601 » Talkpoints: 3,94 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Was ist denn mit den Freundinnen seiner kleinen Schwester? Könnte er es vielleicht organisieren, dass sie tagsüber ein paar Stunden mit Freundinnen spielt. Normalerweise ist es dann so, dass diese Freundinnen auch mal zu seiner Schwester kommen, damit deren Mütter auch mal Zeit für etwas anderes haben. Aber er könnte die Situation ja erklären oder auch sagen, dass es seiner Stiefmutter zur Zeit nicht so gut geht. Aber wenn sie auch auf eine deutsche Schule geht, dann leben ihre Klassenkameradinnen wahrscheinlich auf einem Umkreis von 70 km verteilt.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Meine Eltern hatten beide Vollzeitjobs und meine Mutter hatte demnach auch keine Zeit, uns in den Ferien die ganze Zeit zu betreuen. Ich finde auch nicht, dass Mütter ihren Beruf aufgeben oder einschränken müssen, um ein Kind zu betreuen, gerade wenn das Kind schon sieben ist. Natürlich sollte man aber irgendwie eine Betreuungssituation organisieren.

Gibt es denn keine Großeltern, die sich tageweise um die Kleine kümmern könnten? Oder gibt es keine Ferienangebote für Kinder bei euch in der Nähe? Ich war in den Sommerferien immer irgendwie beschäftigt. Entweder meine Oma hat auf mich und meine Schwester aufgepasst oder wir waren eben in der Ferienbetreuung. Bei uns gab es solche Angebote von unterschiedlichsten Trägern, von der Polizei bis zu verschiedensten Vereinen, die tagsüber Programme organisiert haben zu unterschiedlichsten Themen.

Natürlich sollten sich die Eltern und damit meine ich nicht nur die Mutter, sondern auch den Vater sofern vorhanden, darum kümmern, dass die Kleine nicht den ganzen Tag vor dem Fernseher oder einer Spielekonsole sitzt, aber das heißt ja nicht, dass sie sie den ganzen Tag selbst bespaßen müssen.

» danty » Beiträge: 540 » Talkpoints: 4,79 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Die Situation wirkt auf mich sehr komisch. Zunächst wird die Schwester doch irgendwelche Hobbys oder Freunde haben, sodass man sie daraufhin beschäftigen kann. Auch finde ich es merkwürdig, dass die Mutter sich um ihr Internet kümmert. Was macht sie denn da? Was ist ihr denn da so wichtig? Es klingt für mich einfach nur so, als ob sie überhaupt keine Lust auf ihre Tochter hat und sich mit dem Internet ablenkt. Wenn dem der Fall ist und der Bruder eben nichts durch die Mutter selbst oder deren Vater erwirken kann, ist es nicht seine Aufgaben für die Erziehung und Beschäftigung in den Ferien zu sorgen. Er kann sich dann ja Hilfe durch Großeltern, Bekannte, Nachbarn oder auch das Jugendamt holen.

Es klingt noch nicht so schlimm für das Jugendamt, aber man weiß ja nie. Ich könnte es auch verstehen, dass der Bruder diesen Weg nicht gehen möchte, aber wenn es gar keinen Ausweg mehr gibt, muss man auch diese Möglichkeit in Erwägung ziehen. Zunächst sollte er aber noch mal ein klärendes Gespräch mit den Eltern führen. Es kann nämlich nicht sein, dass er sich Sorgen um seine Schwester machen muss. Vielmehr sollte er sich um sein Abitur, welches für seine Zukunft echt wichtig ist, kümmern. Wenn er es nun wegen dieser Situation nicht schafft, ist dies echt traurig.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



danty hat geschrieben:Meine Eltern hatten beide Vollzeitjobs und meine Mutter hatte demnach auch keine Zeit, uns in den Ferien die ganze Zeit zu betreuen. Ich finde auch nicht, dass Mütter ihren Beruf aufgeben oder einschränken müssen, um ein Kind zu betreuen, gerade wenn das Kind schon sieben ist.

Also da bin ich aber komplett anderer Meinung, zumal ein Kind mit sieben Jahren nun wirklich noch nicht alt genug ist, als dass man es alleine mit sich selbst lassen kann. Es gibt schließlich auch Hausaufgaben, die es zu machen hat und da bin ich als Erwachsener doch wohl hoffentlich in der Lage, meinen Laptop einmal beiseite zu legen und mich um mein Kind zu kümmern! Ich finde es einfach unverantwortlich von solchen Eltern, wenn PC und Co. wichtiger sind wie Kinder.

Selbst wenn du, danty, das nicht so siehst, weil du es eben auch nicht anders kennst, aber ich finde es sehr wichtig, dass ein kleineres Kind (und mit sieben ist das einfach noch der Fall) betreut wird und dass die Eltern dafür sorgen, dass jemand zu Hause ist, der auch für das Kind sorgt bzw. sorgen kann. Das ist übrigens auch nicht die Aufgabe von älteren Geschwistern. Außerdem ist es noch einmal eine ganz andere Hausnummer, wenn die Mutter im Haus ist und nur zu faul ist, sich um ihre Tochter oder Stieftochter zu kümmern, und sie nicht bei der Arbeit ist.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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