Mögt ihr eher Comedians oder Kabarettisten?
Comedians und Kabarettisten sind zwei völlig verschiedene Dinge. Die Einen machen recht hohle, einfache und sehr auf die breite Masse angelegte Scherze. Die Anderen kritisieren eher die Gesellschaft und probieren, Witze mit Niveau zu verbinden.
Welche dieser beiden Sparten sagt euch mehr zu? Mögt ihr eher die Comedians? Sind ihre Witze einfach schneller zu verstehen, sodass man bei ihnen gut abschalten kann? Oder sind ihre Witze schon so niveaulos, dass man sich fremdschämen könnte? Sind Kabarettisten manchmal zu kompliziert für euch und für euren Feierabend gänzlich ungeeignet? Oder könnt ihr nur bei intelligenten Witzen euren Spaß daran finden? Was haltet ihr von den Mischtypen, die sich zwischen beiden Genres bewegen, wie zum Beispiel Dieter Nuhr?
Eine trennscharfe Unterscheidung beider Gattungen ist häufig nur schwer möglich, in manchen Fällen sogar gänzlich unangebracht. Es ist hilfreich beide Gattungen zu kategorisieren und vor allem Comedians nicht nur generell zusammenzufassen, sondern weitere Unterteilungen vorzunehmen.
Kabarett zeichnet sich häufig durch Sarkasmus und Ironie aus sowie oftmals auch durch die Aktualität. In der Regel werden im Kabarett tagesaktuelle Themen behandelt, es werden, in witziger Form, Missstände aufgezeigt und zum Teil sogar das politische Geschehen verdeutlicht. Persönlichkeiten wie Volker Pispers richten ihr Programm immer auch am aktuellen politischen Weltgeschehen aus, arbeiten neue Themen direkt mit in ihr Programm ein, ohne dabei Klassiker und allgemein verträglich und zeitlose Witze unterzubringen.
Ähnliches trifft auch auf einige Comedians zu. Michael Mittermeier beispielsweise ist eher Comedian als Kabarettist, dennoch ist sein Programm immer an aktuellen Themen orientiert und er hat bereits Auftritte aufgrund einschneidender politischer Ereignisse verschieben müssen. Ebenso verhält es sich bei Dieter Nuhr, der sich spielerische zwischen beiden Genres bewegt, weder in die eine, noch in die andere Kategorie indem Sinne anzusiedeln ist, dass es mit Ausschließlichkeit beschrieben werden kann.
Auf der anderen Seite gibt es allerdings auch immer mehr Coemdians, die unabhängig von der aktuellen politischen Lage bzw. gänzlich ohne aktuellen Bezug ihr Programm spielen. Bestes Beispiel dieser neueren Generation an Comedians ist sicherlich Mario Barth, der Tag ein Tag aus die gleichen niveaulosen Witze macht, ohne, dass es einen aktuellen Bezug hat. Diese Art der Comedians ist inzwischen häufig bekannter als Unterhaltung mit mehr geistigem Hintergrund, als Unterhaltung, die ein gewisses Maß an kognitiven Fähigkeiten voraussetzt.
Mit Comedians kann ich gar nichts anfangen und finde sie meistens auch nicht lustig. Cindy von Marzahn geht gerade noch so, bei allen anderen schalte ich sofort ab oder um. Comedians arbeiten oft mit Vorurteilen und bestärken diese noch. So empfinde ich es zumindest. Entweder wir das Verhältnis Frau - Mann thematisiert oder Eltern - Kinder, Schüler - Lehrer, Alte - Junge, Deutsche - Ausländer und ähnliches.
Gutes politisches Kabarett schaue ich mir gerne an. Den Scheibenwischer zum Beispiel habe ich früher nie verpasst. Leider gibt es im Moment keine ähnliche Sendung im Fernsehen.
Ich finde Comedians wie Mario Barth einfach grauenhaft. Die Witze, die er macht, sind ziemlich primitiv und oft schlichtweg dumm. Ich kann nicht verstehen, dass man sich für so etwas begeistern kann. Andere Comedians kenne ich kaum bis gar nicht und Mario Barth kenne ich nur, weil eine gute Bekannte mal einen Fehlgriff in Sachen Liebe hatte und ihre damalige Freundin ein regelrechter Fan von Mario Barth war.
Ich schaue mir nur selten Sendungen an, die witzig sein sollen. Wenn ich mich zwischen den beiden Dingen entscheiden müsste, würde ich immer das Kabarett wählen. Da haben die Sprüche oft noch Hand und Fuß. Manches finde ich dann auch ganz unterhaltsam. Kompliziert finde ich das Ganze nicht. Ein bisschen vom aktuellen Tagesgeschehen sollte man doch ohnehin mitbekommen und somit kann man den Sprüchen dann auch folgen. Das ist mir lieber als dieses primitive Stammtisch-Gelaber von manchen Comedians.
Ich finde, man kann nicht jeden Künstler in eine Schublade stecken, manche sind wohl auch eine Mischung aus Comedian und Kabarettist. Was ich nun genau besser finde, kann ich gar nicht so genau sagen. Ich habe ein Abonnement und gehe daher regelmäßig auf solche Veranstaltungen. Meistens sind das Kabarettisten, aber da ich auf diesen Veranstaltungen auch mal ein bisschen abschalten möchte, finde ich es ganz erfrischend, wenn zwischendurch mal ein kurz erzählter Witz kommt, über den man einfach nur lachen kann. Solange es nicht beleidigend und zu Niveaulos wird, habe ich damit eigentlich gar kein Problem. Wenn das Programm aber zwei Stunden lang nur Witze dieser Art umfasst, dann ist das für mich auch zu viel.
Andererseits mag ich auch keine Kabarettisten, deren Programm nur Kritik an der Politik enthält. Das ist für nichts zum Abschalten, zumal ich manche der Witze dann sowieso nicht verstehe, weil mein Interesse an Politik ziemlich gering ist. Aber dafür, dass die Veranstaltungen immer nur um die zehn Euro kosten, ist es nicht schlimm, wenn mal ein Kabarettist dabei ist, der mir nicht so gefällt. Dafür gibt es dann auch wieder welche, bei denen ich zwei Stunden wirklich lachen kann, weil sie es verstehen, Witze zu erzählen, die lustig und trotzdem nicht Niveaulos sind.
Ich denke auch, dass es durchaus auch eine Mischung aus Comedians und Kabarettisten gibt, aber wenn ich mal nach dieser Trennung gehe, dann muss ich sagen, dass ich mit Comedians in der Regel nichts anfangen kann, weil ich deren Späße einfach nicht lustig finde. Oft sind es wirklich Sachen ohne Niveau, über die da gelacht wird und das finde ich nicht zum Lachen. Darum kann ich mit Kabarettisten doch mehr anfangen und ich finde es gut, dass man durch die Sachen auch oft zum Nachdenken angeregt wird.
Als Teenager fand ich Comedians sehr lustig und habe mich sehr gerne über sie amüsiert. Aber mit zunehmendem Alter stelle ich fest, dass sich da meine Vorlieben eindeutig in Richtung Kabarett verschieben.
Ich bin beispielsweise großer Fan von Volker Pispers und finde es sehr schade, dass er zur Zeit eine Pause macht. Ich hoffe nur, dass er nicht endgültig aufhört, das wäre wirklich schade. Ersetzen wird ihn kein Kabarettist können, so gut wie er aktuelle Geschehnisse mit niveauvollem Humor verknüpft hat.
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