Mit dem Auto herumfahren, wenn man traurig ist

Nein, ich fahre zwar nicht ungern Auto, aber es beruhigt mich nicht. Nach dem Auto fahren bin ich meist angespannter als vorher.

Wusstest du eigentlich, dass es nicht legal ist, einfach so herum zu fahren mit dem Auto ohne ein Ziel zu haben? Zumindest innerhalb geschlossener Ortschaften und wenn jemand dadurch belästigt wird. Falls du also mal in ganz mieser Stimmung herum fährst und von der Polizei bei der dritten Runde um den Block erwischt wirst, könnte das zu unangenehmen Fragen und noch schlechterer Laune führen.

Bei den heutigen Spritpreisen würde mir das nie in den Sinn kommen, zumal ich gar kein eigenes Auto habe. Wenn man Autogas tankt und mit einer Tankfüllung von fünfundzwanzig Euro ganze fünfhundert Kilometer fahren kann, dann muss man sich um das Thema natürlich nicht so viele Gedanken machen, aber ich wurde von meiner Mutter schon von Anfang an so erzogen, dass Benzin mittlerweile sehr kostbar ist und man sparsam damit umgehen muss. Bei den heutigen Spritpreisen macht das für mich auch durchaus Sinn und ich achte darauf, nicht sinnlos durch die Gegend zu fahren.

Ich kann aber durchaus nachvollziehen, dass es dich beruhigt. Ich mag Autofahren auch sehr gerne und ich erinnere mich zum Beispiel daran, dass meine Mutter damals auch einfach mal ins Auto gestiegen ist, als es ihr nicht gut ging. Sie schien das also auch in irgendeiner Art und Weise zu beruhigen.

Allerdings finde ich es unter einem Aspekt auch nicht so sinnvoll. Denn wenn ich aufgebracht oder wütend bin, dann fahre ich nur sehr ungern aus. Ich bin ziemlich nach am Wasser gebaut und wenn man weint ist das schlechte was man tun kann wohl Auto zu fahren. Auch wenn ich einfach nur traurig bin, schwirrt mir meistens einiges im Kopf herum und dann kann ich mich nicht auf das Autofahren konzentrieren. In so einer Situation steige ich dann lieber nicht ins Auto ein.

Ich finde so eine Aktion schon ziemlich sinnlos und würde mich dadurch eher schlechter fühlen, weil ich damit weder meinem Konto noch der Umwelt einen Gefallen getan hätte. Wie viel Geld das dann im Endeffekt gekostet hat finde ich dabei ziemlich irrelevant. Es gibt wahrscheinlich genug Leute, die wesentlich mehr Geld ausgeben, wenn sie schlecht drauf sind. Aber für mich würde sich das halt genauso sinnlos anfühlen als wenn ich einen Geldschein verbrennen würde, das könnte ich mir wahrscheinlich auch gut leisten, davon würde ich auch nicht arm werden oder auf irgendwas verzichten müssen, aber es wäre für mich trotzdem eine dekadente und sinnlose Aktion.

Wenn ich schlechte Laune habe gehe ich lieber laufen oder betätige mich sonstwie sportlich. Dabei kann ich auch Musik hören, weil ich dann eher keine Lust auf Gesellschaft habe, aber ich habe dann wenigstens etwas getan, das für mich persönlich sinnvoll ist, bei dem ich das Gefühl habe, dass ich etwas erreicht habe.

Auch ich fahre sehr gerne mit dem Auto durch die Stadt, wenn ich traurig bin und nach Abwechslung suche. Dies hilft glücklicherweise jedes Mal, so dass ich nach dem Autofahren wieder so richtig fröhlich und glücklich bin. Allerdings hat das Herumfahren mit dem Auto auch einen Nachteil für mich, da ich mir dafür erst einmal einen Mietwagen besorgen müsste. Am liebsten würde ich auch heute wieder mit dem Auto herumfahren, damit ich meine Sorgen loswerde beziehungsweise nicht mehr an diese denken muss.

Ich denke, dass man beim Autofahren deswegen so gut abschalten kann, weil man sich auf den Verkehr konzentrieren muss. Somit hat man keine Zeit mehr, um intensiv an den Liebeskummer und Co zu denken, wodurch man oftmals sehr traurig wird. Aber auch die abwechslungsreiche Musik aus dem Radio sorgt für eine bessere Stimmung - zumindest ist dies oftmals der Fall.

Auch in Zukunft werde ich mich ins Auto setzen, den Schlüssel umdrehen und losfahren, wenn ich mal wieder traurig bin. Aber es wäre schon sehr schön, wenn ich demnächst ein eigenes Auto hätte, damit ich meine Sorgen in regelmäßigen Abständen abschütteln und hinter mir lassen kann. Vor allem am heutigen Tag habe ich verstärkten Liebeskummer und kann die Abwechslung beim Autofahren sehr gut gebrauchen.

Schade, ich dachte wirklich, dass du versucht hättest, dieses Fest zu finden durch Befragen der Bewohner. Dass sich dann eine tiefe Enttäuschung breitmacht, wenn man vergebens wartet und keiner kommt, das ist ganz klar.

Das ziellose Autofahren kenne ich zwar auch in solchen Situationen, aber beruhigen tut es nicht wirklich. Und richtig konzentriert ist man auch nicht beim Fahren. Leicht könnte etwas passieren, wenn man verzweifelt und enttäuscht sich in das Auto setzt und einfach darauf los fährt. Zu empfehlen ist das keinesfalls. Dass es nicht erlaubt ist, einfach so herum zu fahren, das wusste ich auch nicht. Nun gut, du hast es überstanden und denkst wieder an andere Dinge.

Die beste Beschäftigung bei Trauer ist das sinnlose Autofahren natürlich nicht, da man auch unkonzentriert ist und ganz viele andere Dinge im Kopf hat, aber es gibt eindeutig sinnlosere Sachen, die man bei schlechter Laune machen kann. Manche stopfen sich mit Süßigkeiten voll und manche fahren eben Auto, so unterschiedlich sind die Menschen eben. Wahrscheinlich hat man einfach den Drang sich von seinen Sorgen ablenken zu lassen und weiß selbst nicht, wohin man gehen könnte.

Wenn du eine Beschäftigung gefunden hast, die dir hilft, dann ist das sehr gut und da bist du vielleicht anderen Menschen einen Schritt voraus, manche wissen bei schlechter Laune eben nichts mit sich anzufangen. Ich finde es unangebracht, dass man dir andere Hobbys vorschlägt, denn nicht jeder setzt sich bei schlechter Laune aufs Bett und zeichnet etwas, was ich auch sehr gerne mache. Wenn du nicht gerne zeichnest, dann würde dir mein Vorschlag gar nichts bringen und es wäre bestimmt kein Ventil für dich, genauso wie Jogging, Sport, Musik hören und viele andere Tätigkeiten, die du vielleicht gar nicht magst.

Herumcruisen mit dem Auto stelle ich mir gar nicht mal so entspannend vor. Da braucht es wohl einiges an Fahrpraxis, um von dem beruhigenden Effekt des Cruisens profitieren zu können. Was ich tagtäglich tue, ohne traurig zu sein, ist das ziellose Herumradeln.

Wenn ich mir da eine passende Strecke aussuche - möglichst monoton und menschenleer sollte sie sein - kann ich mich dabei auch sehr gut entspannen. Der Kopf wird mal ordentlich durchgepustet und man hat das Gefühl, sämtliche Gedankengänge irgendwie besser nachverfolgen und fortführen zu können. Generell lässt es sich beim Radeln irgendwie besser denken, was an der erhöhten Sauerstoffzufuhr liegen kann. Und diese Effekte tragen dann natürlich nicht unwesentlich zum Wohlbefinden bei, auch wenn man nicht direkt traurig gewesen ist.

Wenn ich deprimiert wäre, weil mich jemand vergessen hat, dann würde ich sicherlich auch in mein Auto steigen und durch die Gegend fahren - und zwar genau dort hin, wohin man mich mitnehmen wollte! Dann würde ich dort die Situation direkt klären, es war ja hier nur ein versehen, da man mich einfach nur vergessen hatte. Damit wäre dann für mich wieder alles gut und ich hatte nicht nur eine schöne Autofahrt, sondern ich hätte auch noch etwas von dem Fest gehabt. Wäre doch eine ganz prima Lösung gewesen.

Ansonsten würde ich aber nicht nur so durch die Gegend fahren, um wieder bessere Laune zu bekommen. Dafür würde ich das Fahrrad vorziehen, denn dieses bietet eine höhere körperliche Beschäftigung an als die Nutzung eines Autos und das wiederum würde meine Stimmung aufheitern. Sport hilft mir, wieder von meinem Trübsal weg zu kommen. Dabei übertreibe ich es aber leider manchmal auch, was dann auch wieder zu negativen Emotionen führen kann. Aber alles in allem hilft es mir definitiv, ein wenig mit dem Fahrrad herum zu fahren. Reiten hingegen würde mich vermutlich nur noch trauriger machen und eine Autofahrt hätte, zumindest denke ich dies, keine weiteren Auswirkungen auf meine emotionale Lage. Weder im positiven, noch im negativen Sinne.

Ich glaube auf viele Menschen wirkt Autofahren beruhigend, zumindest wenn man in den Garten fährt, beziehungsweise irgendwo fährt, wo der Verkehr verhältnismäßig ruhig ist. Ich habe ähnliches früher auch oft gemacht, einfach um ein wenig herunter zu kommen und um mich abzureagieren. Zum Teil half dabei schon die Musik beim Autofahren aber an sich war einfach das Fahren schon beruhigend.

Leider besitze ich zur Zeit kein Auto, so dass es ohnehin nicht möglich wäre einfach in der Gegend herum zu fahren, doch sprechen mittlerweile auch ein paar andere Sachen gegen ein solches Verhalten. Das wäre zum einen, dass die Spritpreise mittlerweile derart hoch sind, dass es schon eine ziemlich kostspielige Möglichkeit wäre den Frust zu vergessen.

Zum anderen wohne ich mittlerweile in einer Großstadt und muss sagen, dass hier das Autofahren teilweise einfach dermaßen wenig Spaß macht, dass man dabei nicht ruhiger sondern eher noch viel gereizter wird und somit der eigentliche Zweck verfehlt wird.

Ich habe auch gehört, dass das einfache sinnlose in der Gegend herum fahren nicht einmal erlaubt ist. Gut es ist wahrscheinlich ziemlich schwer nach zu weisen, dass man ohne Ziel durch die Straßen fährt, doch wenn man sich selbst verquatscht, weil man sich eigentlich dabei nichts gedacht hat, dann kann das unter anderem noch teurer werden als es ohnehin schon durchs Benzin ist.

Aber auch lange Autobahnfahrten wirkten in der Regel immer ziemlich beruhigend auf mich, da es einfach oft so war, dass noch lange kein Ende in Sicht war und man neben der Fahrerei genug Zeit hatte über viele Sachen ein wenig nachzudenken.