Überholt ihr gerne oder fühlt ihr euch dabei unwohl?

Ich habe meinen Führerschein erst seit gut einem Jahr. In der Fahrschule durfte ich nur Fahrradfahrer und landwirtschaftliche Fahrzeuge wie zum Beispiel Traktoren, die 30 bis 40 km/h fuhren, überholen. Lkws oder Pkws mit Anhänger, die 80 km/h fuhren zu überholen, war strengstens untersagt, da ich so die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h überschritten hätte.

Auch wollte mich mein Fahrlehrer nicht in gefährliche Situationen bringen, denn er vertrat die Meinung, dass man Überholen nicht wirklich lernen kann. Es bleibt im Ermessen eines jeden Autofahrers, zu entscheiden, ob er ein langsameres Fahrzeug überholt oder nicht. Jeder muss sich selbst einschätzen können, was für einen Fahrschüler, der mit Autos noch nicht wirklich vertraut ist, schwer ist.

Ich muss sagen, dass ich mich auch heute noch ein bisschen unwohl beim Überholen fühle. Bei Fahrradfahrern oder Sonntagsfahrern habe ich da zwar keine Probleme, aber bei langen Lkws oder landwirtschaftliche Zugmaschinen mit breiten Anhängern bin ich eher vorsichtig und fahre dem Fahrzeug lieber eine Weile hinterher, bis ich den Straßenverlauf wirklich weit genug überblicken kann. Manch einer hätte da an meiner Stelle sicherlich schon überholt.

Auch meine Mutter überholt nach über zwanzig Jahren, in denen sie nun schon Auto fährt, nach wie vor sehr ungern. Auch sie traut sich nur auf Geraden zu überholen. Sobald die kleinste Kurve in Sicht ist, die trotzdem noch einigermaßen überschaubar ist, geht sie trotzdem auf Nummer Sicher und überholt nicht.

Mein Vater ist da schon ein wenig offensiver. Er überholt auch gerne mal mehrere Autos in einer Kolonne auf einmal, was sich meine Mutter zum Beispiel gar nicht zutraut. Trotzdem ist er kein fahrlässiger Autofahrer, überholt nicht an unübersichtlichen Stellen und fährt nicht über Abbiegespuren oder Sperrflächen, was ich bei anderen Autofahrern allerdings schon gesehen habe, wie ich hier bereits geschrieben habe.

Wie ist das bei euch? Überholt ihr gerne andere Verkehrsteilnehmer oder ist euch beim Überholen auch immer wieder unwohl zumute? Habt ihr euch beim Überholen auch schon mal überschätzt und musstet euch während des Überholvorgangs doch wieder schnell in die Kolonne einreihen, weil ihr sonst einen Unfall verursacht hättet?

Ich bin auch der Meinung, dass man das Überholen anderer Fahrzeug nicht erlernen kann und, dass man sich mit dem Überholen anderer Fahrzeuge selber in gefährliche Situationen bringt. Und ich denke auch, dass jeder Fahrer selber abschätzen muss, wie gefährlich gerade die Situation ist, wenn man andere Fahrzeuge überholen möchte. Und ein Fahrschüler, der sich mit dem Fahrschulauto nicht auskennt, sollte wirklich das Überholen anderer Fahrzeug unterlassen. Allgemein sollte man das Überholen anderer Fahrzeuge unterlassen, wenn man sein Fahrzeug nicht gut genug kennt und ein Fahranfänger ist.

Ich persönlich habe keinen Führerschein, aber ich fahre des Öfteren als Beifahrer mit. Und ich mag es auch nicht so wirklich, wenn wir andere Fahrzeuge überholen. Auch, wenn ich selber nicht fahre, schaue und schätze ich immer mit ab, ob es nun eine gefährliche Situation werden kann oder, ob das Überholen nun gefahrlos vonstatten geht. Ich mag es zum Beispiel nicht so gerne, wenn wir auf einer Landstraße fahren und vor uns fährt ein Lkw. Wenn der Fahrer dann den Lkw überholen möchte, dann mag ich das sogar nicht. Immer hin ist der Lkw ziemlich lang und das Überholen dauert natürlich viel länger, als, wenn man ein kleines Auto überholen möchte.

Zu dem ist der Bremsweg, um sich hinten wieder einzuordnen, wenn Gegenverkehr kommt, auch länger. Ich mag es auch nicht, wenn wir auf der Autobahn auf der Überholspur fahren und an diversen Lkw vorbei fahren. Meist ist es dann ja so, dass vor dem Lkw noch ein Auto fährt und auch auf die Überholspur möchte, währenddessen wir an dem Auto vorbei müssen oder wollen. Ab und an ist es auch so, wenn man auf der Autobahn auf der Überholspur fährt, dass ein anderes Auto einfach auf die Überholspur fährt und Gas gibt und man dann erst einmal wieder abbremsen muss, bevor man wieder schneller fahren kann. Diese Situationen mag ich auch gar nicht.

Ich in der Hinsicht ein sehr vorsichtiger Typ. Ich überhole schon, aber auch nur dann, wenn es auch sicher ist und ich niemanden dabei gefährde. Ich fahre lieber ein paar Minuten langsamer hinterher, als dass ich einen Unfall baue oder eine gefährliche Aktion vom Stapel lasse, bei der man anderen Leuten und auch sich selbst eine Heidenangst einjagt. Das muss ja nun nicht wirklich sein. Mehrere Autos mit einem Zug zu überholen finde ich sehr gefährlich und das habe ich auch noch nie so gemacht. Nicht jeder ist perfekt und verschätzt sich auch mal, aber das kann man eben nicht so einfach abschalten.

Bisher hatte ich noch keine brenzlige Situation. Ich bin immer ganz froh, wenn ein Überholmanöver geklappt hat. Bei der Autobahn ist das für mich alles kein Thema, aber hier geht es ja eher um die Landstraßen, wo eben die größte Gefahr vom Gegenverkehr ausgeht. Einmal habe ich etwas leichtsinnig überholt. Man konnte zwar sehr weit schauen, aber es ging leicht bergab und der Gegenverkehr, der sich gerade ganze unten befindet, ist von da aus für wenige Sekunden nicht zu sehen. Das habe ich mal missachtet und trotzdem überholt. Vor mir war ein Traktor, der mit 40 km/h fuhr. Hier war ich sehr schnell vorbei, aber dennoch habe ich im nachhinein etwas darüber nachgedacht. Schief gehen kann theoretisch immer irgendetwas.

Ich bin dann auch eher so ein Fahrer, dass ich im Zweifelsfall hinter dem langsam fahrenden Fahrzeug bleibe und nicht überhole. Nur wenn die Fahrbahn wirklich gut einsehbar und frei ist und ich eben ein weites Sichtfeld habe, dann überhole ich schon mal. Bei langen Fahrzeugen wie LKW oder Trecker mit Hänger etc. fühle ich mich dann auch meistens eher unwohl, weil man auch einfach länger braucht, um dann an ihnen vorbei zu kommen.

Mein Auto hat auch nicht so wahnsinnig viel PS und bevor ich mich und andere in gefährliche Situationen bringe, überhole ich dann eben lieber nicht. Mein Partner dagegen ist da anders. Er überholt manchmal, wo ich denke, dass dies nun wirklich nicht nötig war und er dann einfach nur ein bisschen schneller voran kommt. Gerade wenn wir es nicht eilig haben und doch alle Zeit der Welt, finde ich das dann etwas unpassend zu überholen.

Es kommt natürlich ganz einfach darauf an, wie viel Sicht ich auf die andere Straße habe. Wenn es etwas dunkel ist und ich plötzlich in der Ferne sehe, wie ein Auto auf mich zu rast, dann ist es natürlich mein größtes Bestreben, schnell wieder auf meine Spur zu kommen. Auf einer geraden Strecke allerdings habe ich keine Probleme, da mir ja so gut wie keine Gefahr droht.

Tatsächlich finde ich es manchmal viel beunruhigender, wenn mich ein Auto überholt, obwohl der Gegenverkehr so gut wie da ist. Da kann man dann gar nicht mehr tun, als ihn so schnell wie möglich auf die andere Seite zu lassen. Das ist meiner Meinung nach gefährlicher, als wenn ich überhole.

Sicherlich kann man auch Überholen lernen. Ich habe mich lange Zeit schlichtweg geweigert überhaupt Autobahn zu fahren. Irgendwann hat mich mein Navi dann mal auf die Autobahn geleitet statt der Landstraße und seitdem fahre ich lieber Autobahn. Da lernt man dann auch das Überholen. Anfangs bin ich natürlich immer brav den Lkw`s hinterher gefahren. Irgendwann war mir dass dann aber auch zu dumm. Und wenn man wirklich genug Platz hat, wieso dann nicht überholen?

Auf der Landstraße mache ich das aber immer noch nicht gern. Wenn vor mir wirklich ein Traktor ist, der sehr langsam fährt und ich genug Platz habe, dann überhole ich. Oft fahren die ja dann auch von sich aus schon so, dass man besser überholen kann. Fährt aber jemand auf der Landstraße 80 km/h, dann fahre ich lieber hinterher. Ich finde, da muss man nicht überholen, auch wenn man selbst vielleicht schneller fahren würde, wenn derjenige nicht vor einem ist. Aber da zu überholen wäre mir zu gefährlich, zumal es auch genug Leute gibt, die dann plötzlich ihr Gaspedal entdecken.

Auf Landstraßen fühle ich mich beim Überholen gar nicht wohl, denn gerade in solchen Situationen passieren die schrecklichsten Unfälle. Meistens sind die Straßen auch so uneinsichtig, dass sich entgegen kommender Verkehr nur schwer erkennen lässt. Dazu kommt, dass ein Überholvorgang auch eine Zeit dauert und man etliche Meter auf der verkehrten Straßenseite fährt. Daher überhole ich wirklich nur äußerst ungern.

Auf Autobahnen stört mich das Überholen natürlich nicht. Dort fahre ich meistens auf der mittleren Spur, wenn viele LKW`s unterwegs sind. Die dritte Spur nutze ich aber auch hier nur sehr ungern, da ich schon etwas Angst vor den PKW`s habe, die mit zweihundert Sachen an gerast kommen und zwangsläufig stark abbremsen müssen.

Ich fühle mich beim Überholen keineswegs unwohl. Ich überhole ziemlich gerne, allerdings weiß ich, wann ich überholen kann und wann ich das lieber sein lassen soll. Denn einer großen Gefahr setze ich mich nicht wegen einigen Minuten Zeitersparnis aus. Ich überhole nur ungerne, wenn beispielsweise meine Mutter mit im Auto sitzt, denn ich halte mir immer vor Augen, dass sie sozusagen mir ihr Leben anvertraut und ich sie keinem Risiko aussetzen möchte.

Einmal musste ich ein Überholmanöver abbrechen, da der Fahrer, den ich überholen wollte, absichtlich aufs Gaspedal gedrückt hat und mir sozusagen keinen Platz gemacht hat. Er hat zum Glück nicht nachgegeben und am Ende doch noch abgebremst, denn da hatte ich schon abgebremst, damit ich mich wieder hinter ihm einreihen kann. Hätte er zeitgleich abgebremst, hätte ich wohl einen Unfall verursacht. Es war zwar nicht meine Schuld, dennoch ist so etwas nicht wirklich nachweisbar und ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich das überlebt hätte.

In meiner Fahrprüfung musste ich überholen, weil ein Müllwagen uns den Weg versperrte. Alleine in dem Moment fühlte ich mich äußerst unwohl, obwohl ich gleich zwei kompetente Personen in meinem Auto sitzen hatte. Seitdem überhole ich eigentlich nicht mehr, dafür bin ich einfach zu unsicher. Ich überhole höchstens mal einen Bus an der Bushaltestelle, weil ich keine Lust habe, ihm stattdessen im Schneckentempo hinterherzufahren. Aber selbst dabei bekomme ich schon etwas Herzklopfen, weil mir immer der Gedanke kommt, es könnte ein Auto entgegenkommen.

Ich bin beim Überholen auch sehr vorsichtig. Leider ließt man ja immer wieder in der Zeitung von Unfällen, die bei Überholvorgängen geschehen sind und das möchte ich natürlich vermeiden. Bei uns außerhalb der Ortschaft gibt es sogar eine ziemlich gefährliche Stelle, wo viele landwirtschaftliche Fahrzeuge fahren. Der Streckenabschnitt ist auf der kurvigen Straße der einzig gerade Abschnitt, wo man überholen kann und leider gibt es genau dort eine Auffahrt. Mittlerweile steht dort ein Stop-Schild, weil eben so viele Unfälle dort geschehen sind. Besonders an dieser Stelle bin ich daher vorsichtig.

Aber auch sonst überhole ich nicht viel. Radfahrer sind meistens ja kein Problem, vor allem bei besonders breiten Strecken. Aber auch Radfahrer überhole ich für gewöhnlich nicht in Kurven, einfach um sicherzugehen, auch wenn es rein theoretisch gehen würde. Autofahrer überhole ich eigentlich nie, es sei denn sie fahren wirklich viel langsamer, als es die Geschwindigkeitsbegrenzung vorschreibt. Aber wenn nun jemand achtzig auf der Landstraße fährt, dann sehe ich keinen Grund an, ihn zu überholen.

Landwirtschaftliche Fahrzeuge überhole ich natürlich, wenn sie wirklich extrem langsam fahren, aber da bin ich sehr vorsichtig, denn sie sind meistens breiter als normale Autos und wenn sie dazu noch lang sind oder etwas an sich haben, was ausschwenken könnte, dann bin ich wirklich übervorsichtig. Meistens bin ich auch nicht so knapp dran, dass ich es mir nicht leisten könnte, auf der Landstraße mal ein wenig langsamer zu fahren. Wenn ich weiß, dass bald eine Kreuzung oder eine Ausfahrt kommt, dann warte ich meistens auch, ob das Fahrzeug dort nicht abfährt, bevor ich es überhole.