Autofahrer, die sich gefährlichen Überholmanövern aussetzen

vom 22.07.2013, 09:46 Uhr

Ich habe hier 2. in Fahrzeugkolonne überholt nicht = Verkehrsbehinderung? ja schon davon berichtet, dass ich am Donnerstag von mehreren Autos überholt wurde, weil ich einem Lkw rund zwanzig Kilometer hinterher gefahren bin, ohne ihn zu überholen.

Bei den Autofahrern, die überholt haben, musste ich immer wieder den Kopf schütteln. Da waren einige dabei, die meinen Hintermann, mich und den Lkw vor mir in einem Zug überholt haben, zwar auf einem Streckenabschnitt, der gut überschaubar war, aber trotzdem fand ich ihr Verhalten ziemlich leichtsinnig, weil ihr Überholweg eben sehr lang war und es vermutlich gekracht hätte, wenn hinter der nächsten Kurve auf einmal ein Motorradfahrer aufgetaucht wäre.

Aber ich habe seitdem ich meinen Führerschein habe bereits mehrmals ähnliche Erfahrungen gemacht, wo beim Überholen einfach über Abbiegespuren und Sperrflächen gefahren wurde oder wo sich jemand überschätzt hat und man plötzlich abrupt abbremsen musste, weil sich derjenige wegen des Gegenverkehrs noch schnell vor einem einreihen musste.

Habt ihr auch schon Bekanntschaft mit solchen leichtsinnigen Autofahrern gemacht? Kennt ihr vielleicht selbst Autofahrer, die sich gerne mal überschätzen und sich gefährlichen Überholmanövern aussetzen? Wie geht ihr mit solchen Autofahrern um? Ärgert ihr euch über sie und hupt sie an, zeigt ihnen einen Vogel oder beschimpft sie?

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» Pointer » Beiträge: 1772 » Talkpoints: 20,77 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Da wir ein sehr langsames Auto haben, kenne ich solche Überholmanöver bis zum Abwinken. Uns passiert es ständig. Wir sind sogar schon mal so überholt worden, dass wir, der Überholer und der Gegenverkehr auf einer Höhe waren, obwohl die Straße nicht explizit dreispurig war.

Ich kann schon verstehen, dass es nervig ist, hinter uns herzufahren oder wie in deinem Fall einem LKW. Aber meist kann man in spätestens zwei, drei Minuten ganz ohne Probleme und Risiken überholen. Da sollte man sich schon überlegen, ob man wegen diesen zwei Minuten sein Leben auf´s Spiel setzt. Und vor allem das Leben derjenigen, die man da mit reinziehen würde.

Selbst wenn man sich persönlich für den besten Autofahrer der Welt hält, bringt man andere damit in Gefahr. Bei der Situation, die ich im ersten Absatz geschildert habe, hätte der Fahrer im Gegenverkehr z.B. Angst bekommen und beim Versuch auszuweichen, einen Unfall verursachen können. So was lässt sich doch nicht berechnen. Ich finde das im höchsten Maße unverantwortlich.

Aus Ärger hupen oder entsprechende Handzeichen geben tun wir aber meist nicht. Die überholenden Fahrer sind ja eh in Nullkommanichts weg. Außerdem macht mir ihre Aggressivität Angst. Nicht, dass der noch anhält und mich beschimpft, weil ich ihm den Mittelfinger gezeigt habe. Ich stell mir aber immer vor, was ich tue, wenn es tatsächlich mal zu einem Unfall kommt. Wenn es allen soweit gut geht und wir betröppelt auf der Straße stehen, werde ich zu dem Raser hingehen und ihn freundlich fragen, ob es ihm gut geht. Wenn er ja antwortet, kriegt er ein Mal ordentlich mein Knie in die Weichteile. Das ist das mindeste, was er verdient hätte.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Solche riskanten und völlig unnötigen Überholmanöver erlebe ich täglich. Es spielt da kaum eine Rolle, ob ich mit dem Rennrad oder mit dem Auto unterwegs bin. Die meisten Leute sind einfach nicht mehr ganz richtig im Kopf und müssen offenbar zeigen wie toll sie und ihr Auto doch sind. Immerhin haben sie zum Teil sehr viel Geld für ihr tolles und schnelles Gefährt ausgegeben. Da kann man es sich einfach nicht erlauben hinter einem anderen Auto herzufahren. Nein, man muss schon nach vorn an die Spitze, um zu zeigen, dass man es drauf hat.

Ich finde es insgesamt aber einfach nur schockierend und erschreckend, wenn man das ganze mal so beobachtet. Es fahren irgendwie nur noch bekloppte durch die Gegend. Das muss einfach nicht sein. Alle sind gestresst und hetzen von einem Punkt zum nächsten. Das führt dann dazu, dass man solche gefährlichen Fahrmanöver macht. Wenn es dann kracht, ist natürlich das Geschrei groß. Nur trifft es dann immer die Unschuldigen am härtesten. Die Verursacher kommen meist mit einem blauen Auge davon.

Wenn ich finde, dass jemand eine gefährliche Aktion gemacht hat, dann gebe ich dies ihm auch zu verstehen. Ob hupen oder eine Geste mit der Hand, das ist unterschiedlich. Mich hat auch mal einer in einer Ortschaft auf einer Ampelkreuzung überholt, hat sich vor mich gesetzt und eine Vollbremsung gemacht. Er ist keine paar Sekunden hinter mir gefahren, er kam einfach angerast und macht dann so etwas. Zum Glück war die nächste Ampel rot und dort bin ich ausgestiegen und habe den Fahrer erstmal zur Sau gemacht. Gesagt hat er nicht viel, aber so ist das eben, wenn man von Papa einen dicken Poser-Audi geschenkt bekommt und nun damit rum prollen muss.

All das sind Gründe warum ich mir einfach viel mehr Kontrollen durch die Polizei wünsche. Die könnten sich eine goldene Nase verdienen, wenn sie mehr Geschwindigkeitskontrollen machen oder einfach mal in Zivil durch die Gegend fahren und auffällige Personen stoppen. Die würden gar nicht mehr fertig werden, weil sie so viel zu tun haben. Hier muss unbedingt etwas geschehen, denn sonst wird das alles nur noch schlimmer, weil die Leute keine Grenzen mehr kennen. Die Strafen dürfen für Wiederholungstäter ruhig richtig saftig ausfallen, denn verdient ist das allemal.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich persönlich habe zwar keinen Führerschein und somit fahre ich selber noch kein Auto, aber ich fahre des Öfteren mit meinem Mann oder mit meinem Onkel oder mit meinem Vater mit dem Auto mit. Und ich habe auch schon einige unfreiwillige Erfahrungen sammeln müssen, was das Überholmanöver einiger Autofahrer betrifft. Mein Onkel zum Beispiel ist solch ein riskanter Autofahrer, der ab und zu mal ein riskantes Überholmanöver startet. Wenn ich dann als Beifahrer mit ihm Auto sitze, dann meckere ich meinen Onkel auch an. Immer hin denke ich mir, dass er mit einem riskanten Überholmanöver nicht nur sein Leben und mein Leben aufs Spiel setzt, sondern auch die Leben anderer Straßenverkehrsteilnehmer, die dann durch sein rücksichtloses Verhalten im schlechtesten Fall mit drunter leiden müssen.

Zu dem musste ich schon die Erfahrung sammeln, wenn man ordentlich auf der Straße mit dem Auto unterwegs ist und dann ein anderer Autofahrer ein riskantes Überholmanöver startet. Da musste ich zum Beispiel erleben, wie auf der Landstraße ein Auto uns entgegenkam. Und da muss man ausdrücklich sagen, dass das Auto auf unserer Spur uns entgegenkam. Natürlich konnten wir nicht scharf abbremsen, da hinter uns auch noch Autos fuhren, sodass wir auf das entgegenkommende Auto geradewegs zugesteuert sind. Es sah wirklich so aus, als, wenn es in den nächsten Sekunden richtig kracht und wir hatten auch eine große Angst, sodass mein Mann regelrecht auf der Hupe saß und das entgegenkommende Auto hat dann abgebremst und sich auf seiner Spur wieder eingereiht. Es war zwar eine Situation, die sich nur um Sekunden handelte, aber es war eine Erfahrung, die man nicht so schnell vergisst, wenn man letztendlich bedenkt, wie die Situation hätte enden können.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wer mit dem Auto unterwegs ist, kann schon einiges erleben. Auch Dinge, die man sicher lieber nicht erleben wollen würde. Aber auch ich sehe mich hier nicht ganz "unschuldig". So kann auch ich mich an ein wirklich fragwürdiges Überholmanöver erinnern, bei dem ich heute noch schaudern muss und mich frage, wie es dazu hat kommen können. So haben ich im ersten Führerscheinjahr auch an einer Stelle überholt, welche massiv unübersichtlich ist und ich definitiv keine Chance auf ein Ausweichen gehabt hätte (ein entgegenkommendes Fahrzeug auch nicht!) wenn es Gegenverkehr gegeben hätte. Hier hatte ich einfach massives Glück! Und ich kann aus dieser Geschichte für mich nur Rekonstruieren, dass ich offenbar zu wenig Erfahrung hatte und meine 75-PS-Rakete massiv überschätzt hatte. Es hat schon gedauert, bis in mir die Erkenntnis gereift war, dass das Überholen an der Stelle lebensgefährlich war (ich bin da noch sehr oft entlang gefahren!).

Natürlich kann man sich ärgern. Natürlich ist es so, dass durch gefährliche Überholmanöver ALLE gefährdet werden. Nicht "nur" derjenige, der das Überholmanöver startet. Aber als Außenstehender kann man nicht viel machen. Den Vogel zeigen kann sehr teuer werden. Beleidigungen sind im Straßenverkehr nicht gerne gesehen. "Erziehungsmaßnahmen" gegen den Verursacher zu starten führt sicher auch eher zu einer weiteren Gefährdung. Man kann eigentlich selbst nur noch einen Tick passiver werden und für den Überholenden mitdenken. Einfach doch etwas mehr Platz machen, so dass im Notfall noch ein Ausweichpunkt da ist und man hier im Zweifel Leben rettet.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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