Wer kann sich denn wann freiwillig Krankenversichern?
Ich war ja eigentlich bisher immer der Auffassung, dass gerade im Bereich der Krankenversicherung eine Versicherungspflicht in Deutschland besteht. In letzter Zeit bin ich jedoch öfter mal über den Begriff einer freiwilligen Krankenversicherung gestolpert. Hört sich ja erst einmal interessant an, aber wo und bei welchen Personenkreisen kommt denn eine derartige freiwillige Krankenversicherung zur Anwendung? Habt ihr schon selbst Erfahrungen mit derartigen Versicherungen machen können und worin würdet ihr deren Vorteile und Nachteile sehen?
Ich war jetzt jahrelang freiwillig versichert, weil mein Einkommen unter der Grenze lag. Ich hatte einfach keinen Job, der eine Krankenversicherung verpflichtend macht und wo der Arbeitgeber einen Teil mitzahlt. Als Studentin habe ich bei Kaufland gearbeitet und als ich meinen Abschluss gemacht habe, ging das Beschäftigungsverhältnis noch eine Weile weiter. Immer auf 400-€-Basis. Aber als ich nicht mehr als Student versichert war, musste ich mich freiwillig versichern.
Bei einem Einkommen von 0 bis 800 € beläuft sich der Beitrag pro Monat auf 140 €. Wirklich freiwillig ist es nicht. "Selbstständig" wäre vielleicht ein besseres Wort, weil man sich mit niemanden die Beiträge teilt und auch keine Sondertarife wie als Student in Anspruch nehmen kann.
Freiwillig bedeutet, dass du dich bei einer gesetzlichen Krankenkasse freiwillig versicherst, obwohl du nicht dazu verpflichtet bist. Da die gesetzliche Krankenkasse für die meisten Menschen viele Vorteile gegenüber einer privaten hat, in die du sonst gehen müsstest, ist das eine gute Wahl. Ich bin auch freiwillig versichert.
Du kannst dich aber nicht nur als Selbstständiger freiwillig versichern, sondern auch, wenn du viel verdienst, aber nicht zur PKV gehen möchtest.
Wenn du als Angestellte oder als Angestellter im Jahr ein festes Einkommen von 52'200 Euro hast bzw. im Monat auf 4'350 Euro an Einkommen kommst (im Jahr 2013 und immer als Brutto-Wert!), dann besteht die Möglichkeit, zu einer privaten Krankenversicherung zu wechseln. Damit unterliegst du nicht mehr der Pflicht, einer gesetzlichen Krankenkasse anzugehören.
Bleibst du dann aber trotzdem bei der gesetzlichen Krankenkasse, bist du hier freiwillig versichert. Das "lohnt" sich natürlich nicht, wenn man Single ist und wirklich gut verdient. Daher wechselst dieses Klientel und bereut es in aller Regel nach der Familiengründung bzw. im (Renten-)Alter. Das soll aber kein Vorwurf sein, denn solche Fehler passieren und ich spreche aus leidlicher Erfahrung.
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