Zeugnisnoten schon vor Zeugnisausgabe alle bekannt?
Viele Lehrer "verraten" die Noten schon vorher. Aber offiziell sind sie noch nicht vergeben. Denn kurz vor den Zeugnissen gibt es noch Konferenzen, in denen bei Wackelkandidaten abgestimmt wird. In Bayern gibt es sogenannte pädagogische Noten, die es mit Begründung erlauben, in einem gewissen Rahmen die bessere Note zu geben. Darüber wird dann in der Lehrerkonferenz abgestimmt. Der jeweilige Lehrer weiß also vorher selber noch nicht, ob er die bessere Note bei seinen Kollegen durchbekommt.
Cappuccino hat geschrieben:die schriftlichen Noten 40% in die Gesamtnote einflossen
Ich persönlich finde so was hart und kenne es noch nicht mal in den "Sprachfächern", dass die mündliche Note eine höhere Gewichtung hat, als die schriftlichen Arbeiten. Jetzt kann man vielleicht doch verstehen, dass in Bayern oder Baden-Württemberg davon gesprochen wird, dass das Abitur in manchen Regionen Deutschlands praktisch verschenkt wird.
Cappuccino hat geschrieben:sodass ich die meiner Meinung nach völlig ungerechte Note gar nicht mehr anfechtete.
Ich finde das "Kämpfen um jedes Zehntel" zwar auch irgendwie "kleinkariert". Aber in dem Fall halte ich es auch für "unklug" (oder vielleicht schon für dumm), wenn man nicht weiß, wie die Bewertung zustande gekommen ist, hier nicht wenigstens nachzufragen. Dabei geht es noch nicht mal um ein "Anfechten". Es gibt kein Kultusministerium, welches vorgibt, dass die Lehrer die Bewertung nicht schlüssig begründen müssen. Daher ist das ein leichtes und kann binnen 10 Minuten geklärt werden.
Bei uns haben immer fast alle Lehrer die Noten in der Klasse vorgelesen, sobald sie sich festgelegt hatten. Manchmal erst nach der Zeugniskonferenz, manchmal schon davor, da wurde dann aber auch gesagt, wenn jemand gerade zwischen zwei Noten stand und die letztendliche Note noch nicht feststand. Manchmal wurde auch schon nach der letzten Klassenarbeit über den aktuellen Stand gesprochen, sodass man sich in der verbleibenden Zeit noch etwas mehr Mühe geben konnte, sich mündlich am Unterricht zu beteiligen.
Auf dem Gymnasium, welches nun eine Gesamtschule ist, wurde die Zensuren immer kurz vor dem Zensurenstopp bekannt gegeben. Dadurch hatte man dann eigentlich in allen Fächern eine Benotung und konnte sich die Zensuren aufschreiben und auch gleich den Eltern mitteilen. Früher war diese Variante wohl nicht gegeben, aber jeder Schüler konnte sich doch die Noten selbst errechnen, somit gibt es meines Erachtens keine Vor- oder Nachteile. Ich finde es auch gut, dass man dann an diesen Tag nicht überrascht wird und dass man die Eltern allmählich über die schlechten Noten informieren kann, ohne an diesen Tag richtig Ärger zu bekommen.
Dabei finde ich es echt schlimm, dass es diese Sorgentelefone geben muss. Sie haben wohl einen Sinn und deswegen finde ich sie auch angebracht, aber ich kann solche Eltern nicht verstehen, vor denen die eigenen Kinder Angst haben müssen, weil die Eltern ausrasten, wenn es schlechte Noten gibt. Es gehört doch auch dazu. Und auch im Arbeitsleben läuft nicht immer alles gut ab.
Soweit ich mich erinnern kann, habe ich meine Noten immer vorher gesagt bekommen. Allerdings mit dem Zusatz, dass die Noten sich auch noch verschlechtern können, wenn man sich daneben benimmt. Einfach nur damit die Schüler nicht anfangen die letzten Schultage zu schwänzen oder eben anfangen durchzudrehen.
Eine Pflicht wird das bestimmt nicht sein. Das ist bei uns jedem Lehrer selbst überlassen gewesen, allerdings hat es fast jeder Lehrer "freiwillig" getan. Wenn mal unser Mathelehrer nicht wollte, haben wir die Note bei unserem Klassenlehrer vorzeitig erfragt.
anlupa hat geschrieben:Viele Lehrer "verraten" die Noten schon vorher. Aber offiziell sind sie noch nicht vergeben. Denn kurz vor den Zeugnissen gibt es noch Konferenzen, in denen bei Wackelkandidaten abgestimmt wird.
Natürlich suggeriert die Formulierung: "Ich gebe dir eine 3", dass allein der jeweilige Fachlehrer die Note bestimmt. Richtiger wäre es, wenn ein Lehrer sagen würde: "Die Konferenz hat beschlossen, dass du eine 3 bekommst." Nichts desto trotz kann doch aber nicht jeder Lehrer fundiert über die Note in einem Fach abstimmen, das er nicht unterrichtet. Nur weil ein Schüler bei der einen Lehrerin oder in dem einen Fach nicht mitmacht oder ständig stört, heißt das ja nicht, dass das für einen anderen Lehrer oder ein anderes Fach auch zutrifft.
anlupa hat geschrieben:In Bayern gibt es sogenannte pädagogische Noten, die es mit Begründung erlauben, in einem gewissen Rahmen die bessere Note zu geben.
Die pädagogischen Noten, wie es so schön heißt, gibt es, denke ich, in jedem Bundesland. Darunter zählen aber viele verschiedene Fälle. Ein sehr typisches Beispiel ist wohl das Folgende: Schüler A hat in der ersten Klassenarbeit eine 4 geschrieben, in der zweiten eine 3. Mündlich steht er zwischen 3 und 4. Da er sich aber verbessert hat, setzt man dann als Signal die bessere Note. Bei Schüler B ist es genau anders rum. Da würde man dann eher zu der schlechteren Note tendieren, um ein Warnsignal zu setzen. Besonders dann, wenn man merkt, dass die 4 auf Faulheit beruht.
Noten sind ein heikles Thema. Heutzutage müssen die Schüler definitiv am Ende eines jeden Quartals ihre mündliche Note bekommen. Dann können sie schon fast selbst die Gesamtnote ausrechnen. Abgesehen von pädagogischen Faktoren. Aber auch die können aus einer errechneten 5 keine 2 machen. Will der Lehrer den Wackelkandidaten die Chance geben sich zu beweisen, dann spricht er das Thema Noten frühzeitig an.
Es ist aber in der Tat so, dass die meisten Lehrer mit den Schülern über die Noten sprechen, allein aus dem Grunde, um nicht nach dem Zeugnisdruck zig Zeugnisse wegen Differenzen in die Mülltonne werfen zu müssen. Außerdem ist dieses Gespräch mit den Schülern auch meist pädagogisch ganz gut.
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