Kennt ihr Gemüsesorten, die in Vergessenheit geraten sind?

vom 18.07.2013, 21:38 Uhr

Früher hat man Gemüse gegessen, was unsere Kinder und Kindeskinder wahrscheinlich nicht mehr kennen. Da gibt es das Postelein oder auch gewöhnliches Tellerkraut genannt. Auch kenne ich noch sehr gut Portulaksalat . Auch die Teltower Rübchen waren als Auflauf gemacht immer sehr lecker. Das sind nun Pflänzchen, die wirklich außergewöhnlicher sind.

Kennt ihr in Vergessenheit geratene Gemüsesorten, die man heute nur noch per Nachfrage beim hiesigen Landwirt auf Bestellung bekommen kann? Habt ihr als Kind Gemüsesorten gegessen, die es heute kaum noch in den Regalen gibt? Welche Gemüsesorten sind es und wie wurden sie zubereitet? Was denkt ihr, warum diese Gemüsesorten in Vergessenheit geraten sind?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Portulak kenne ich zumindest dem Namen nach. Selbst probiert habe ich es noch nie. Angebaut auch nicht. Als Saatgut habe ich es allerdings schon wieder im Baumarkt gesehen. Witzigerweise extra in einem Abteil für alte Sorten.

Teltower Rübchen sind wohl eine Delikatesse. Nicht nur als Auflauf, sondern auch als Gemüsebeilage sollen sie exzellent schmecken. Das Problem an diesen Rübchen ist eben, dass sie aus allen Normierungsrastern heraus fallen. Baut man das Saatgut dieser Rübchen fernab der Böden rund um Teltow an, schmecken sie wohl deutlich anders, wie ich gelesen habe. Durch diese Besonderheit gibt es eben schon mal eine natürliche Limitierung und diese Wurzeln sind kein Erzeugnis für den normierten europäischen Massenmarkt.

Die Teltower Rübchen hatten es wohl während der DDR-Zeit recht schwer. Sie passten als typisch kleinbäuerliche Erzeugnisse nicht in die Zeit der riesigen LPG-Betriebe und wurden aus dem Programm genommen. Dank einiger Hobbygärtner gibt es die Samen glücklicherweise immer noch und mittlerweile gibt es die Samen auch wieder an wenigen Stellen zu kaufen, wenn man weiß wo. Aber alleine solche geschichtlichen Wandlungen erschweren es eben einen Gemüse sehr und mag es noch so fein sein.

Früher hat man wohl auch aus Brennnesseln ein spinatartiges Gemüse gekocht. Das habe ich mal ausprobiert und es schmeckt fein. Aber heute weiß kaum noch jemand, dass man das Unkraut auch essen kann. Apropos Unkraut. Bei mir im Garten wuchs eine Pflanze, die ich als Guter Heinrich identifiziert habe. Diese war wohl früher auch gerne mal eine Ergänzung auf dem Speiseplan. Aber den Mut das zu testen hatte ich noch nicht. Das wollte ich vorher noch aus einer zweiten Quelle nachprüfen.

Dank italienischer Restaurants kennt plötzlich die junge Generation Rucola. Dass man aber früher auch hier schon Rauke gegessen hat und damit das selbe Kraut meinte, weiß kaum jemand. Dass Rauke lange Zeit vergessen war und hier schon mal bekannt war, weiß auch komischerweise kaum jemand. Manchmal muss man eben Dinge neu importieren, damit der Trend ankommt.

Sauerampfer wurde früher auch angeblich mehr gegessen. Im Laden oder Hofladen habe ich es noch nicht zu kaufen gesehen. Wie viele Leute heute die Pflanze wohl noch wie ich in freier Wildbahn erkennen und sammeln würden? Denn pur die jungen Blätter oder als Beigabe im Salat schmeckt Sauerampfer sehr fein.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Meine Mutter hat den gepflückt und Sauerampfersoße zu Kartoffelknödeln gemacht. Eine Zeitung hat ihr Rezept sogar gegen Entlohnung veröffentlicht. Dieses Gericht habe ich auch in einem französischen Edelrestaurant gesehen.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



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