Serienschauspieler müssen in der Drehpause zum Arbeitsamt
Ich habe die Tage gelesen, dass die Schauspieler der Serie "Unter Uns" nun eine Sommer-Drehpause haben. RTL zahlt ihnen aber diese Sommer-Drehpause nicht als Urlaub, weil sie den Urlaub wohl auch zwischendurch nehmen. Sie müssen sich in der Zeit arbeitslos melden. klick. In einer Zeitung, die ich beim Friseur gelesen habe, hat ein Schauspieler erzählt, dass er sich sehr einschränken muss. Eigentlich bekommt er wohl ca. 10 000 Euro und nun müsste er weniger klar kommen. Hier habe ich auch davon einen Bericht gefunden. Naja, es könnte schlimmer sein.
Schlimmer finde ich, muss ich sagen, dass diese Leute dann vom Staat leben. Erstmal könnte RTL die Drehpause so legen, dass eine Art Betriebsurlaub gemacht wird und eben alle zur gleichen Zeit Urlaub nehmen und dann denke ich, kann man, wenn man 10 000 Euro und mehr verdient auch so viel zur Seite legen, dass man nicht dem Staat auf der Tasche liegt. Aber so ist es bei RTL wohl jedes Jahr, wenn Sommer-Drehpause ist. Wie findet ihr das? Was haltet ihr von dieser Regelung bei RTL?
Diamante hat geschrieben:Erstmal könnte RTL die Drehpause so legen, dass eine Art Betriebsurlaub gemacht wird und eben alle zur gleichen Zeit Urlaub nehmen
Wie soll das denn funktionieren? Die Leute werden doch wohl dann ihren Urlaub nehmen, wenn sie in der Serie gerade nichts zu tun haben. Es ist doch bei diesen Serien immer so, dass immer wieder andere Darsteller im Mittelpunkt stehen und, dass andere dafür dann eine Zeit lang weg sind. Das ist nun mal kein Job mit geregelten Arbeitszeiten, so wie du dir das vorstellst.
Und warum liegen die Leute dem Staat auf der Tasche? Als arbeitender Mensch bezahlt man jeden Monat brav seine Beiträge zur Arbeitslosenversicherung, ob man will oder nicht, und das gleiche gilt für den Arbeitgeber. Bei 10000 Euro Einkommen wird das nicht gerade wenig sein, weil sich der Beitrag nach dem Gehalt richtet. Diese Leute sind wahrscheinlich nicht mal lange genug arbeitslos um vom Staat IHR EIGENES Geld komplett wieder zurück zu bekommen. Irgendwie wird die Tatsache, dass es in diesem Land eine Arbeitslosenversicherung gibt, bei solchen populistischen Äußerungen gerne vergessen.
Es muss niemand zur Agentur für Arbeit gehen und sich melden. Selbst die Schauspieler sind dazu nicht verpflichtet, wenn eine längere Drehpause ist. Aber man kann eben diese Möglichkeit nutzen und sich finanziell unterstützen lassen. Wenn ich monatlich an die 10.000 Euro bekommen würde, dann hätte ich genug auf der hohen Kante liegen, um solche Pausen überbrücken zu können. Wobei wohl mancher Schauspieler in dieser Zeit auch andere Engagements hat.
Zumal eben diese Drehpausen auch länger vorher bekannt sind und man sich schon bemühen kann, für diese Zeit andere Rollen zu bekommen. Aber insgesamt kann ich mit diesen Menschen kein Mitleid haben. Sie haben einen Job und müssen wie jeder andere Bürger dieses Landes eben klar kommen, wenn sie kein Engagement haben. Die Ämter stehen ihnen aber genauso offen, wie dem normalen Arbeitnehmer.
Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass sie von ihren 10.000 € monatlich sowieso schon viel zurücklegen. Was ist denn, wenn "Unter uns" nicht mehr gedreht wird? Und das Ende ist absehbar, das ist kein "Job mit Zukunft". Oder deine Rolle wird gekürzt. Was wird für die Schauspieler wohl danach kommen? Wahrscheinlich nichts, für die meisten. Keine neuen Rollen, keine Werbeaufträge. Sie könnten zurück in den Job, den sie mal gelernt haben, vor 10, 20 Jahren. Falls sie einen gelernt haben und nicht gleich nach der Schule Schauspieler geworden sind.
Außerdem glaube ich gar nicht, dass die alle 10.000 € bekommen. Das ist wahrscheinlich das Gehalt von ein, zwei Hauptdarstellern, ohne die die Serie im Moment nicht funktioniert. Aber die meisten werden 5.000 € und weniger bekommen.
Ansonsten muss ich Cloudy 24 Recht geben. Sie arbeiten, zahlen ihre Steuern und Abgaben und sind ein funktionierendes Rädchen des Systems. Warum sollten sie also nicht, ganz regelkonform, in Nicht-Arbeitszeiten das System nutzen.
Wenn ich es als normalen "Saison-Job" sehe, ist es so wie in vielen anderen Berufen. Man verdient in einer kurzen Zeit viel Geld, hat saisonbedingt eine Zeit in der man nicht arbeitet und da gehen die meisten, allein wegen der lückenlosen Rentenansprüche zum Amt. Wenn man mal den utopierten Gedanken eines Schauspielers rausfiltert, ist es ein Job wie jeder andere, der in der Sparte unterwegs ist. Klar ist es traurig zu sehen, welch Summen dort über den Tisch gehen aber dem ist nun mal so.
Ich hatte davon noch nicht gehört, aber man muss sich ja auch nicht beim Amt melden und sich dort Geld geben lassen. Wenn man 10000 € verdient kann man das ja auch in der Zeit noch benutzen und sich dann eben monatlich einen Betrag weglegen. Man muss ja auch nicht in Saus und Braus leben und wenn man so einen Job annimmt, dann weiß man ja auch wie man mit dem Geld klarkommen muss. Ich finde das nicht weiter schlimm und denke nicht, dass man hier RTL einen Vorwurf machen muss. Immerhin gibt es ja auch in anderen Bereichen Saisonarbeit und diese Leute müssen auch über die Runden kommen.
Generell empfinde ich es auch als befremdlich, wenn sich jemand mit einem Einkommen in der Höhe, wegen zwei oder vielleicht drei Monaten arbeitslos meldet. Denn eigentlich könnte man da durchaus Rücklagen bilden.
Allerdings zahlen die Schauspieler eben auch in die Arbeitslosenversicherung ein. Und 60 Prozent von einem hohen Einkommen ist doch einiges. Somit müssen sie sicherlich nicht an der Armutsgrenze leben. Noch dazu wird das Vermögen bei der Zahlung von Arbeitslosengeld 1 nicht berücksichtigt. Und der Betrag, der von Schauspielern in die Arbeitslosenversicherung einbezahlt wird, zumindest wenn sie ein Einkommen von 10.000 Euro haben, ist auch nicht zu verachten.
Hat aber mal einer von euch daran gedacht, dass mit dem Bezug von Arbeitslosengeld 1 auch in die Rentenversicherung einbezahlt wird? Auch hier ist erstens der Betrag nicht zu knapp und zweites, der Schauspieler muss auch zusehen, seine Rentenversicherungszeiten zu bekommen. Noch dazu wird mit dem Bezug von Arbeitslosengeld eben auch die Krankenversicherung bezahlt. Warum sollte sich ein Schauspieler nicht genauso absichern dürfen, wie jeder andere Bürger Deutschlands auch?
Die Idee von einer Art Betriebsferien ist sicherlich nett. Ich persönlich fand es als Arbeitnehmer immer doof, wenn ich meinen Urlaub nach den Wünschen meiner Arbeitgeber planen würde. Was ich auch nur gemacht habe, weil ich auf den Job angewiesen war. Wäre ich Schauspieler oder ähnliches, würde es mich schon ärgern, wenn mir jemand meinen Urlaub vorschreibt. Davon mal abgesehen, keine Ahnung wie lange die Drehpausen sind. Aber der gesetzliche Urlaubsanspruch müsste damit weit überschritten sein.
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