Was kann man von einer Mutter erwarten die nur zu Hause ist?

vom 13.07.2013, 09:27 Uhr

Ich habe einen sehr guten Freund, den ich aus meiner Mannschaft kenne. Da er nah an unserem Trainingsgelände wohnt, verbringe ich sehr viel Zeit bei ihm und schlafe auch öfters bei ihm, da wir momentan auch zwei Trainingseinheiten pro Tag haben. Deswegen bekomme ich ach viel von seinem Familienleben mit und es gibt ein Punkt, der mich irgendwie sehr nervt und das ist seine Stiefmutter.

Der Vater des Jungen arbeitet und kommt erst Abends nach Hause, die Stiefmutter arbeitet aber nicht und ist den ganzen Tag zu Hause. Sie betreibt eine Internetseite, allerdings hat sie damit keinen Erfolg und verdient nur sehr geringes Geld. Er hat noch eine kleine Schwester und auf diese müsste sie eigentlich auch aufpassen, aber sie verbringt fast den ganzen Tag vor dem Laptop und raucht und meint, dass sie arbeitet. Da wir vom Training oft sehr kaputt sind, schlafen wir Mittags, versuchen danach ein bisschen zu lernen, da wir gerade Abitur machen und danach müssen wir auch zum zweiten Training. Mittags bekommen wir das Essen von unserem Verein, Abends allerdings nicht, da wir nicht in der Akademie bleiben. Also gehen wir nach Hause und seine Stiefmutter bereitet uns kein Essen vor und wenn, dann zwei Scheiben Toast mit Käse drauf.

Ich bin auf gar keinen Fall der Meinung, dass Frauen in die Küche gehören und immer Essen machen müssen. Bitte versteht das nicht so, allerdings ist die Stiefmutter den ganzen Tag zu Hause, räumt kaum auf und schlussendlich kommt ihr Sohn, oder Stiefsohn, vom Training und muss etwas anständiges essen. Das ist schließlich sehr wichtig. Vielleicht sehe ich auch etwas völlig falsch, aber ich möchte Mal eure Meinung dazu hören.

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» turkeyboii » Beiträge: 601 » Talkpoints: 3,94 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Nein, völlig falsch siehst du es meiner Meinung nach nicht. Wenn nur ein Partner wirklich in einem Arbeitsverhältnis steht, ergibt sich automatisch eine Rollenverteilung in Arbeiten und Haushalt. Dass die Frau von zuhause aus versucht, eine Internetseite zu betreiben, ist ihr gutes Recht und nur weil sie schlecht läuft, ist sie nicht gezwungen, es aufzugeben. Aber wenn sie nun mal die Erwachsene ist, die den ganzen Tag zuhause ist, hat sie dort ein paar Pflichten.

Und diese Pflichten liegen auch ganz klar bei den Kindern. Ich finde, ihr Sohn ist eigentlich alt genug, sich sein Essen selbst zu machen. Da er gerade in einer sehr intensiven Phase mit Abitur und Training steckt, könnte man ihn aber etwas mehr unterstützen. Aber ansonsten müsste er das allein hinbekommen und könnte auch im Haushalt helfen. Dass sie allerdings die kleine Tochter vernachlässigt, ist schlichtweg verantwortungslos.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Wenn die Mutter deines Kumpels nicht arbeitet meine ich, dass sie schon die Familie mit Essen versorgen kann und sich auch um die kleine Tochter kümmert muss. Interessant wäre zu erfahren, ob das kleine Mädchen mittags etwas zu essen bekommt und ob die Frau sich um das Abendessen des Mannes und Kindes abends kümmert? Wenn der Mann den ganzen Tag gearbeitet hat, erwartet er doch auch abends Essen.

Bei euch könnte die Mutter deines Kumpels denken, dass ihr ja mittags Essen bei eurem Verein bekommen habt und abends ein Toast ausreicht. Dein Kumpel könnte mal mit dem Vater sprechen oder direkt mit der Stiefmutter, ob sie abends nicht mal etwas anderes machen könnte, weil ihr von einer Toastschnitte nicht satt werdet. Kann sein, dass sie eine falsche Vorstellung davon hat, was ein Jugendlicher benötigt an Essen. Deshalb ist es richtig, sie mal gezielt anzusprechen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Du kannst doch gar nicht beurteilen, ob die Frau arbeitet. Dass sie kein Geld damit verdient, heißt ja nicht, dass sie nicht arbeitet. Dein Freund ist übrigens alt genug, im Haushalt zu helfen und sich vielleicht auch selber einmal etwas zu kochen. Was mit der Schwester ist, kann man von der Ferne, ohne die Situation zu kennen, wirklich nicht beurteilen. Ihr bekommt doch anscheinend im Verein Mittagsessen. Da muss die Frau doch abends nichts mehr kochen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Wenn ihr gerade Abitur macht, dann solltet ihr alt genug sein, um euch etwas zu essen zu machen. aus ähnlichen Gründen ist die vorherige Beziehung von meinem Freund kaputt gegangen. Da war es aber das Gluckenverhalten der Ex-Freundin und der Herr Sohn hat dann eben auch erwartet, dass ihm Mama die Brötchen belegt.

Meine Töchter sind zehn Jahre und können sich ihr Abendessen selbst richten. Einzig, dass wir ihnen den Umgang mit der Brotschneidemaschine noch nicht gelernt haben. Aber wenn mein Freund lange arbeiten muss und ich mal einen Termin habe, dann schneide ich ihnen halt das Brot vorher ab.

Auch wenn du eine andere Einstellung haben magst, aber ihr seid schon eigenverantwortlich und solltet keine Rundumbedienung erwarten. Ich arbeite auch fast ausschließlich von zu Hause aus und mache dadurch auch den größten Teil vom Haushalt. Trotzdem erwarte ich von meinen Kindern, dass sie kleinere Aufgaben erledigen. Und das kann man von fast erwachsenen Menschen wohl erst recht erwarten.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Also die Webseite könnt ihr ihr keineswegs verbieten. Selbst wenn sie nur wenig Geld einbringt, es ist für die Frau eine Aufgabe. Du schreibst, dass ihr zweimal am Tag Training habt, das bedeutet also, dass ihr tagsüber nicht viel zu Hause bei deinem Kumpel seid. Nur weil ihr am Nachmittag dort seid, bedeutet es nicht, dass die Frau gar nichts macht.

Ich sehe es übrigens genauso, wie einige Vorposter. Ihr seid alt genug, um euch um ein ordentliches Abendessen selbst zu kümmern. Es scheint ja alles vorhanden zu sein. Ich konnte mit 10 Jahren schon die Brotschneidemaschine bedienen oder habe nach dem Tennistraining kurz beim Bäcker vorbeigeschaut. Außerdem hatte ich nie ein Problem damit, selbst klarzukommen, da meine Mutter einen 24-Stunden-Job hat und die geringe Freizeit auch irgendwie selbst gestalten durfte. Also habe ich nach der Schule auf meine Schwester aufgepasst und den Haushalt mitgeschmissen.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12595 » Talkpoints: 13,30 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Also ich denke, man muss sehen, dass sie eben nur die Stiefmutter ist und nicht die leibliche Mutter; da ist die Bindung oder eben Nicht-Bindung an die Stief-Kinder eine ganz andere als die zwischen der richtigen Mutter und deren Sohn oder Tochter. Diese Frau ist ja letztlich nur die neue Partnerin des Vaters und hat mit den Kindern gar nichts zu tun. Es ist ohnehin ungewöhnlich, dass die Kinder nach der Trennung der Eltern scheinbar immer beim Vater leben - normalerweise werden die Kinder doch eher zur eigenen Mutter gegeben und besuchen den Vater nur ab und an. Ich kann schon verstehen, dass sie sich da eben nicht so richtig verpflichtet fühlt, sich um Kinder zu kümmern, die nicht zu ihr gehören.

Ob man sich nun als Abiturient selbst Essen machen kann, ist eine andere Frage. Ich habe mir auch nie selber Essen gemacht, sondern das hat immer meine Mutter übernommen, auch als ich schon 18 war. Aber es ist eben meine Mutter und nicht nur irgendeine Frau, die mit mir gar nichts zu tun hat und nur die Freundin meines Vaters ist. Ich finde, das ist etwas anderes.

» vde » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



vde hat geschrieben:Also ich denke, man muss sehen, dass sie eben nur die Stiefmutter ist und nicht die leibliche Mutter; da ist die Bindung oder eben Nicht-Bindung an die Stief-Kinder eine ganz andere als die zwischen der richtigen Mutter und deren Sohn oder Tochter. Diese Frau ist ja letztlich nur die neue Partnerin des Vaters und hat mit den Kindern gar nichts zu tun. Es ist ohnehin ungewöhnlich, dass die Kinder nach der Trennung der Eltern scheinbar immer beim Vater leben - normalerweise werden die Kinder doch eher zur eigenen Mutter gegeben und besuchen den Vater nur ab und an. Ich kann schon verstehen, dass sie sich da eben nicht so richtig verpflichtet fühlt, sich um Kinder zu kümmern, die nicht zu ihr gehören.

Wer sagt denn, dass sich die Eltern getrennt haben? Es gibt noch andere Gründe für die Existenz einer Stiefmutter. Und nur weil es ungewöhnlich ist, ändert das ja nicht die Verantwortung. Denn mal ganz ehrlich: wenn ich einen Mann heirate, der Kinder hat, dann heirate ich diese Kinder doch dazu. Sicher ist die Bindung nicht die gleiche wie zur leiblichen Mutter, aber auch eine Stiefmutter ist zumindest für das leibliche Wohl der Kinder genauso verantwortlich, wenn diese Kinder mit ihr unter einem Dach leben. Sollte das also der Grund sein, warum sie sich nicht um den Jungen und seine Schwester - die auch gut von ihr sein kann, dazu steht nichts im Beitrag - kümmert, ist es ein verdammt blöder Grund.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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