Ich denke abends immer, das Licht ist überall im Haus an

Wenn ich abends einschlafen möchte, dann gehen mir alle möglichen Gedanken durch den Kopf. Das ist ja auch bei ziemlich vielen Leuten so, teilweise kommen einem dabei ja auch gute Ideen, die man dann am nächsten Tag umsetzen kann.

Aber irgendwie denke ich auch immer, dass ich das Licht im Haus noch überall angelassen habe. Mir kommen dann Gedanken wie: Ist das Licht in dem und dem Raum auch wirklich aus und so was. Was kann man dagegen machen?

Das Problem lässt sich eigentlich recht einfach "beheben". Dazu musst du einfach vor dem zu Bett gehen in alle Räume rein und schauen, ob das Licht aus ist. So vergewisserst du dich und denkst auch gar nicht mehr dran, wenn du am Einschlafen bist.

Ich habe derzeit das Problem, dass mein Kater immer um kurz vor oder kurz nach 4 Uhr nachts vor Fenster miaut und mich quasi drum bittet, ihn hinein zu lassen. Da ich allerdings selten so spät schlafen gehe, habe ich mir nun ein Wecker für 10 vor 4 gestellt, damit ich ihn auch höre. Ihn lassen wir gerne draußen herumtrollen und dann bleibt er gerne einige Stunden weg und ich fühle mich verantwortlich, ihn ins Haus zu lassen.

Das ist bei dir die gleiche Situation wie bei denjenigen, die stets glauben, sie haben den Herd nicht richtig abgestellt oder die Tür nicht verschlossen, wenn sie einkaufen gehen. Also eine fixe Idee. An deiner Stelle würde ich vor dem Zu-Bett-gehen noch einmal in alle Räume gucken, ob das Licht brennt. Aber pass auf, dass du nicht nachher im Bett daran zweifelst, dass du alle Räume kontrolliert hast. Sonst musst du noch einmal aufstehen.

Du solltest wirklich ganz bewusst jeden Raum abgehen und das Licht kontrollieren, bevor du zu Bett gehst. Wenn du dann noch diese Gedanken und Zweifel hast, dann hast du ein Problem. Das wäre dann womöglich der Beginn einer Zwangsstörung. Und bei einer solchen kann dir nur ein Psychologe helfen.

Ich könnte mir vorstellen, dass man dann als Betroffener erst mal versucht, alleine damit klar zukommen. Man könnte z.B. auch schriftlich festhalten, dass man das Licht ausgemacht hat, um sich diese Liste dann noch einmal im Bett durchzulesen. Aber womöglich "füttert" man die Zwangsstörung mit einem solchen Verhalten auch noch. Das ist wirklich kein Schnupfen, den man mit ein bisschen Tee kurieren kann. Da sollte man sich an Fachleute wenden, bevor es schlimmer wird.

Eine Zwangsstörung könnte dein Leben enorm beeinträchtigen. Wenn du eine hast, ist sie im Moment noch harmlos. Stehst du denn dann noch mal auf, um es zu überprüfen? Mit der Zeit würde es aber schlimmer werden und könnte es irgendwann wirklich hässlich werden. Als Ursache für eine Zwangsstörung werden mehrere Sachen diskutiert. Unter anderem Stress, Infektionen, genetische Veranlagung und neurochemische Ungleichgewichte im Gehirn. Du bräuchtest dich also keinesfalls dafür schämen. Eine Zwangsstörung zu haben, bedeutet nicht schwachsinnig zu sein.

Ich will dir aber auch keine Angst machen. Ich hab keine Ahnung, ob du eine Zwangsstörung hast! Ich finde nur, wenn du diese Gedanken trotz eindeutigem Beweis, trotz dem, dass du es besser weißt, nicht los wirst, solltest du das Problem angehen. Ob das Problem nun Zwangsstörung oder einfach nur Stress oder sonst wie heißt. Je früher, desto besser sind die Chancen, es schnell und für immer bewältigen zu können.

Ich kenne es auch, dass ich abends vor dem Einschlafen noch an so manches denke, bei mir ist es dann schon mal so, dass ich denke, der Herd oder das Bügeleisen sind vielleicht noch an. Dann stehe ich auf und kontrolliere es, damit ich beruhigt schlafen kann. Das wäre auch der einzige Tipp, den ich dir geben kann und den du hier ja schon bekommen hast, dass du es abends vor dem Zubettgehen kontrollierst, dass das Licht wirklich überall aus ist, um ruhig schlafen zu können.