Ausreiten im tiefen Schnee - Wer macht es und wie?

vom 12.07.2013, 08:47 Uhr

Bei uns gab es bis in den April rein viel Schnee. Also so ca. über 20 cm. Was macht ihr dann mit euren Pferden? Wir haben zwar 3 Reithallen bei uns im Stall, aber ich liebe Schnee und bin auch gerne dann im Wald.

Also ich ziehe mich dann warm an und lege meinem Pferd eine Nieren-Abschwitzdecke über und dann noch eine dicke, gefütterte Regen-Ausreitdecke hinter den Sattel. So sind wir beide dick eingepackt und strotzen dem Wetter. Unter den Hufen hat er einen speziellen Schneebeschlag. Das sind zum einen so platten, die verhindern, dass der Schnee sich unter dem Huf fest macht und halt lange Stollen, damit er nicht rutscht.

Reitet ihr auch im Schnee? Mich würde interessieren, ob es auch Barhufer Pferde gibt, die im Schnee gut zurecht kommen. Ich gehe meistens im Schnee nur Schritt und galoppiere nur ein oder zwei Wege, weil es einfach zu anstrengend ist durch den tiefen Schnee. Wie macht ihr das? Und was halten eure Pferde davon?

Benutzeravatar

» Teelicht55 » Beiträge: 688 » Talkpoints: 17,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wie du schreibst, macht es dir Spaß im tiefen Schnee auszureiten, kann ich nachvollziehen. Aber wie ist es mit deinem Pferd? Haben Pferde auch Spaß, im Schnee zu laufen? Wenn es mit den Beinen im Schnee einsinkt, ist das beschwerlich für das Pferd oder macht ihm das nichts aus? Ich bin noch nie geritten, deshalb solche Fragen. Galoppieren im Schnee wird anstrengend sein für die Pferde. Merkst du dem Pferd an, wenn es zu beschwerlich wird?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Pferde lieben Schnee, die werden geradezu albern, wenn sie im Schnee auf die Weide kommen. Wir hatten leider schon lange keinen Schnee mehr. Mein älteres Pferd kennt das noch. Der pflügt begeistert durch Schnee in Brusthöhe.

Ist der Schnee vereist, springt er, schlittert bis er einbricht und springt wieder. Da muss man als Reiter aufpassen, dass es nicht zu viel wird, denn er kennt dann keine Grenzen. Meine Pferde tragen im Winter Schneegrip in den Eisen. Widiastifte habe ich ganzjährig drin, Stollen nutze ich nie. Barfuß braucht man nichts, da finden sie so Halt.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich liebe es, wenn Pferde albern werden. Das Pferd meiner Mutter wälzt sich ab und zu und flehmt dann auch sehr viel. Es ist fast schon bewegend, ein Pferd so ausgelassen zu sehen.

Cooper75, mich würde interessieren, ob die viele Kleidung für das Pferd wirklich notwendig ist, wie sie die Threaderstellerin beschreibt. Das Pferd meiner Mutter steht ganzjährig draußen und bekommt richtig Winterfell. Nun, vielleicht steht das Pferd von Teelicht ja immer drinnen. Aber sie strengen sich ja auch sehr an und schwitzen.

Ich dachte, dass so viele Decken gar nicht notwendig sind und es viel wichtiger ist, dass das Pferd nach dem Ausritt richtig abgerubbelt wird, damit es nicht nass in der Kälte rumsteht.

Benutzeravatar

» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Wie viel Verpackung nötig ist, das hängt vom Ritt ab, den man bei kalten Temperaturen plant. Ein Stallpferd, das sich gesittet fast nur im Schritt bewegt und über lange Strecken nicht wirklich warm wird, profitiert sicher von einer Nierendecke, wenn es wenig Fell hat.

Ein Pferd in vollem Winterfell wird selbst im Schritt gut warm. Da wäre eine Decke zu viel des Guten, weil es darunter schwitzt. Und das Winterfell trocken zu bekommen, das ist im Winter richtig schwer. Ein geschorenes Pferd braucht draußen eigentlich immer eine Decke, wenn es knackig kalt oder nass und windig ist, weil es in Schrittphasen sofort auskühlt.

Da ich meine Pferde im Winter voll bewegen können möchte, wir haben auch gar nicht genug Paddock und Weide, damit es nicht zu öde wird, halte ich sie im Fell relativ kurz. Ich schere nicht, sondern decke sie im Herbst ein.

So bekommen sie ein Winterfell, aber es wird nicht ganz so dicht und lang. Damit frieren sie mit Decke auf der Weide nicht. Im Gelände fühlen sie sich ohne Decken gut. In der Halle schwitzen sie mäßig und man bekommt sie rechtzeitig vor der Nacht wieder trocken.

Der Nachteil ist, dass sie im Winter dann im Stall immer eine Decke brauchen. Für uns hier im Ballungsraum ist das die beste Lösung. Wenn man bedenkt, dass viele Ställe hier nur zweimal pro Woche wenige Stunden Weidegang bieten oder gar keinen, dann muss man improvisieren.

Meine genießen immerhin 8 Stunden Winterpaddock pro Tag und im Sommer bis zu 12 Stunden Weidegang. Dafür haben sie nur Gitterboxen mit Stallgasse. Eines hat ein Außenfenster. Dafür fahre ich aber weit und für gutes Gelände brauche ich den Hänger.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^