Sendung angenommen, doch Empfänger vor Wochen ausgezogen

Ich bräuchte dringend einen Rat. Letzte Woche am Dienstag, also am 02.07.2013, hat der Hermesbote eine an meine Nachbarin adressierte Sendung (Absender H&M) bei mir abgegeben. Da ich den Namen schon kannte (habe bereits vor Monaten eine Sendung für sie angenommen), habe mir nichts dabei gedacht. Als das Päckchen am Freitag immer noch nicht abgeholt war, wollte ich mich bei der Nachbarin kurz melden. Überraschung! Der Name steht auf keinem der Klingelschilder! Laut dem Hausmeister wohnt die besagte Dame seit Anfang Juni nicht mehr im unserem Haus. Er kennt ihre Nachsendeadresse oder Telefonnummer auch nicht. Die Nachfrage bei der Hausverwaltung hat mir auch nichts gebracht.

Falls es euch wundert, dass ich es nicht wusste, kann ich nur sagen, ich wohne nun mal in einem 20 Parteien-Haus und habe einen Job und einen Nebenjob, bin also an 6 Tagen in der Woche nicht zu Hause und bekomme gar nicht mit, wenn jemand auszieht, einzieht, zusammenzieht oder neue Möbel geliefert bekommt. Die Klingelschilder schaue ich mir auch nie an. Die meisten meiner Nachbarn habe ich noch nicht einmal gesehen, gut kenne ich auch nur die Leute, die in meinem Stockwerk wohnen.

War einer von euch bereits in einer ähnlichen Situation. An wen soll ich mich am besten wenden? Hermes? H&M? Will jetzt auch meinen freien Tag nicht damit vergeuden, die Arbeit des Zustellers zu machen. Ich finde es einfach nur extrem frech von ihm. Er hat ja gesehen, dass die Person nicht mehr im Haus wohnt und wollte einfach nur die Sendung loswerden.

An deiner Stelle würde ich mal H&M anschreiben und die Situation schildern. Es kann gut sein, dass man dir dann einen Aufkleber schickt, so dass du diesen aufklebst und dann an einer Poststelle abgeben kannst. Klar ist das nicht deine Aufgabe und von Prinzip kann es dir ja auch egal sein, aber ich würde es so machen wollen. Es ist immer ärgerlich, wenn ein Paket auf so eine Art und Weise verloren geht.

Den Zusteller würde ich hier nicht direkt die Schuld in die Schuhe schieben. Es kann ja durchaus sein, dass dort jemand ausgezogen ist, aber zum Beispiel der Name noch im Klingelschild oder am Briefkasten steht. Der Zusteller denkt dann logischerweise auch nur, dass gerade niemand da ist und da versucht er es eben beim Nachbarn. Es ist auch möglich, dass er das Paket einfach nur loswerden wollte, aber das wäre dann natürlich unter aller Sau. Leider ist so etwas zuzutrauen.

Man könnte auch das Paket erst einmal eine Weile behalten und beim Hausbesitzer Bescheid geben. Vielleicht meldet sich ja derjenige beim Hausbesitzer oder Vermieter und fragt nach dem Paket nach. Auf diesen Weg würde sich dann sicher auch eine entsprechende Lösung finden. Leider kommen auf diese Art und Weise scheinbar viele Pakete abhanden, aber die Schuld liegt nun nicht immer beim Auslieferer.

Ich würde als erstes mal beim Hermes Versand anrufen, und denen das genau so schildern. Schließlich muss der Bote doch gesehen haben, dass die Empfängerin da nicht mehr wohnt, und hätte deswegen erst gar nicht das Paket dort abgeben dürfen. Und dann würde ich noch nachfragen, wie du weiter verfahren sollst. Ich vermute mal, dass das Päckchen zu Hermes Versandstelle gebracht werden soll, und dann auf das Päckchen stehen soll "unbekannt verzogen".

Eine andere Möglichkeit wäre aber, mal den Vermieter anzurufen, und ihm die Situation schildern, vielleicht hat er ja die neue Adresse oder zu mindestens eine Telefonnummer. Die Idee mit H&M ist natürlich auch nicht schlecht.

Aber das ist natürlich alles mit Arbeit und Zeit verbunden, die du investieren müsstest, und deswegen musst du halt abwägen, was du jetzt weiter unternimmst. Eigentlich ist es ja die alleinige Schuld des Paketzustellers.

Ich würde es zuerst bei Hermes versuchen. Ich hatte mal eine ähnliche Situation, allerdings mit der Post. Mein Sohn hat ein Päckchen angenommen, weil er dachte es ist für jemanden aus dem Nachbareingang. Das Mädel war aber nicht zu finden. Sie wohnte zwar vermutlich bei irgend jemanden, aber ich hatte keine Lust mich durch alle Nachbarn durch zu klingeln. Also habe ich das Päckchen zur Post zurück gebracht mit dem Hinweis, dass die Dame weder an den Klingeln, noch an den Briefkästen steht. Die Post Dame hatte kein Problem damit, das Päckchen zurück zu nehmen. Sie meinte, sie schickt es mit dem Vermerk "unbekannt verzogen" zurück an den Absender. Bei Briefen funktioniert das auch, selbst wenn sie schon älter sind. Ob das bei Hermes natürlich auch so problemlos klappt, kann ich nicht sagen.

Bei H&M würde ich persönlich nicht anrufen muss ich sagen. Das wäre mir eindeutig zu viel Mühe. Wenn Hermes es nicht zurück schicken will, würde ich es einfach nur aufheben und warten, ob sich irgend jemand mal deswegen mit mir in Verbindung setzt.

Da wird deine Freundlichkeit, das Paket anzunehmen damit belohnt, dass du nun hinterher laufen kannst, damit du es los wirst. Ich würde die Absenderfirma H&M anrufen und bitten, dass sie die Firma Hermes informieren, dass diese das Paket wieder abholen.

Ich finde das von deiner Nachbarin ein starkes Stück, die Anschrift nicht umzuändern, damit das Paket richtig ankommen kann. Vielleicht hat sie es auch schon reklamiert und du wirst demnächst angeschrieben, weil du ja den Empfang bei Hermes quittiert hast. Der Verdacht einer Unterschlagung könnte auftauchen und dich in Misskredit bringen. Abhanden kommen können solche Pakete nicht, den sie haben bei der Auslieferfirma ja den Namen dessen, der das Paket angenommen hat. So kann auf jeden Fall nachgeprüft werden, wo sich das Paket befindet. Grundsätzlich ist die Sache für Hermes erledigt. Nur H&M wird auf sein Geld warten und eventuell mahnen.

Ich würde einfach zum nächsten Hermes-Shop gehen und die Situation dort erklären. Immerhin hat man dann einen Zeugen, wenn man die Sendung öffnet, um an den Rücksendeschein zu kommen. Der ist nämlich bei den Lieferungen meist dabei. Den Beleg für die Rücksendung solltest du dann allerdings aufheben, falls noch Nachfragen kommen.

Wobei ich davon ausgehe, dass man direkt im Shop das Päckchen gar nicht öffnen muss. Die haben dort andere Aufkleber, wenn etwas zurück geht. Zumindest habe ich das nun schon zwei Mal so erlebt, dass dann andere Rücksendeaufkleber drauf waren.

Auf den Paketboten wäre ich eigentlich nur dann sauer, wenn die Namensschilder deiner ehemaligen Nachbarn zu dem Zeitpunkt, als er das Paket bei dir abgegeben hat, schon abmontiert waren. Es kann aber doch sein, dass diese erst zwischen dem besagten Dienstag und dem folgenden Freitag entfernt wurden. In dem Fall hätte sich der Paketbote korrekt verhalten, da er nicht ahnen konnte, dass die Leute ausgezogen sind. Falls die Schilder schon am Dienstag fehlten, würde ich ihm aber auch eine Mitschuld an der ganzen Sache geben und selbst wenn er sonst häufiger erfolgreich Pakete bei dieser Familie zugestellt hat, fände ich es dann auch nicht richtig, die Sendung einfach einem Nachbarn zu geben. Wenn niemand die Tür öffnet und auch keine Namensschilder mehr vorhanden sind, sollte man als Paketbote auch von selbst auf die Idee kommen, dass die Leute dort vielleicht nicht mehr wohnen.

Du hast natürlich nun einigen Ärger mit dieser Sache, für den du nichts kannst. Ich finde es eigentlich gut, wenn man kaum Kontakt zu den Nachbarn hat, auch wenn das hier leider anders ist. Aber ich finde es nicht erstaunlich oder ungewöhnlich, wenn man nicht weiß, wer im Haus ein- und auszieht. So etwas mag ich eigentlich sehr gerne. Nur in deiner jetzigen Situation ist dies für dich ein Nachteil. Ich finde es auch ziemlich seltsam und unüberlegt, wenn diese Familie scheinbar schon eine Weile wusste, dass sie ausziehen wird, aber dennoch nicht die neue Adresse bei der Bestellung angegeben hat. An so etwas muss man eigentlich denken.

An deiner Stelle würde ich auch nicht bei H&M anrufen, sondern das Paket zu einem Hermes-Paketshop bringen, sofern das für dich nicht zu viel Arbeit ist und der Shop in deiner Nähe liegt. Dort würde ich den Fall schildern und sagen, dass die Leute unbekannt verzogen sind. Normalerweise müsste es möglich sein, dass Hermes die Sendung dann einfach wieder an den Absender zurückschickt, also an den besagten Online-Shop. Mehr Arbeit würde ich mir wirklich nicht machen und selbst das ist eigentlich schon zu viel verlangt. Aber man will so etwas ja auch geregelt haben und dafür muss man aktiv werden.

Wenn deine ehemalige Nachbarin bereits Anfang Juni ausgezogen ist, dann wird wahrscheinlich auch Anfang Juli das Namensschild schon weg gewesen sein. Also wird wohl der Paketbote entweder nicht nachgedacht haben, oder war zu faul das Paket wieder mitzunehmen. An deiner Stelle würde ich da auch keinen großen Aufwand betreiben, was sollst du denn da jetzt auch hinterher laufen?

Ich würde mich nicht mit H&M in Verbindung setzen, das wäre wohl zu "stressig", bis du die mal erreichst oder jemand antwortet und dann musst du das Paket sicher selber noch wegbringen. Ich würde wohl entweder, wenn es kein Umweg wäre, das Paket einfach im nächsten Hermes Shop abgeben. Ist dieser zu weit weg, würde ich dort anrufen oder hinschreiben, Situation klären und "verlangen", dass das Paket wieder abgeholt wird. Extra große Wege würde ich nicht machen, nur um das Paket irgendwie auf den richtigen Weg zu bekommen.

Du kannst das Paket auch einfach mal bei dir liegen lassen und abwarten. Wenn deine ehemalige Nachbarin verschlampt hat, einen Monat nach Auszug ihre richtige, aktuelle Adresse anzugeben, kann sie sich auch ruhig darum kümmern und auf dich beziehungsweise andere Bewohner des Hauses zu gehen und nachfragen, ob da etwas angekommen ist.

Ich finde das von deiner Nachbarin ein starkes Stück, die Anschrift nicht umzuändern, damit das Paket richtig ankommen kann.

So dramatisch sehe ich es gar nicht. Nicht jeder denkt sofort nach seinem Umzug daran auf sämtlichen Internetseiten, auf denen man registriert ist, seine Adresse zu ändern. Oftmals sind diese ja hinterlegt und wenn man dann mal hastig etwas bestellt, dann schaut man bei der Adresse nicht so genau hin und schon hat man es bestellt, obwohl man noch die alte Adresse angegeben hat. Mir ist das auch nach meinem Umzug mal passiert, was aber am Ende weniger tragisch war. Wenn du den Nachsendeauftrag meinst kann ich dir fast nur zustimmen, aber das nutzt auch nicht jede Person, aber hier hätte man den ganzen Ärger sparen können.

So dramatisch sehe ich es gar nicht. Nicht jeder denkt sofort nach seinem Umzug daran auf sämtlichen Internetseiten, auf denen man registriert ist, seine Adresse zu ändern.

Naja, dramatisch ist es sicher nicht und natürlich kann das mal passieren. Aber wenn man einen Monat nach Umzug etwas online bestellt, sollte man daran schon denken. Vor allem weil man die Lieferanschrift bei Bestellungen noch sieht und "bestätigen" muss. Auch sieht man in der Bestätigung-E-Mail die angegebene Adresse noch mal.