Tierkörperverwertung oder Kreamatorium beim Tierarzt?

Im Thread Wohin mit einem paar Stunden alten aber toten Welpen? wurde u.a. erwähnt, dass man tote Tiere auch zum Tierarzt bringen kann, wo sie dann gemeinsam/gesammelt im Tierkrematorium verbrannt werden. Ersteres war mir bekannt, jedoch sprachen meine Tierärzte bisher immer von Tierkörperverwertung.

Und das klang für mich ehrlich gesagt so, als würde nach Möglichkeit aus den verstorbenen Tieren noch etwas gemacht werden. Wenn es lediglich gemeinsam ins Kreamatorium geht, so wäre dies doch dieselbe Leistung wie sie auch von Tierbestattern gegen Entgelt angeboten wird. Wer weiß genaueres?

Lässt man sein Tier nach dem Tod beim Tierarzt, so geht es zur Tierkörperbeseitigungsanlage und wird dort "verwertet". Man kann als Tierbesitzer jedoch darauf bestehen, dass das Tier kremiert wird. Das ist allerdings eine kostenpflichtige Sache, für die der Tierbesitzer die Rechnung bezahlt. Meist macht man so etwas aber direkt mit dem Tierkrematorium aus, es sei denn, der Tierarzt stellt den Kontakt her.

Von sich aus ohne Auftrag nimmt kein Krematorium das Tier, um es zu verbrennen. Auch der Tierarzt wird von sich aus diesen Auftrag nicht vergeben, da dadurch Kosten entstehen. Je nachdem, wie groß das Tier ist, sind das mehrere Hundert Euro. Jeder kann sich vorstellen, dass ein Tierarzt so etwas nicht aus eigener Tasche bezahlt.

Zum Tierarzt würde ich ein verstorbenes Tier nicht bringen. Wenn man das macht, wird das Tier im Normalfall eben nicht in ein Tierkrematorium gebracht und gemeinsam mit anderen Tieren verbrannt. Normalerweise werden die Tiere dann eben doch irgendwie weiterverwertet. Wenn man möchte, dass das Tier alleine oder zusammen mit anderen Tieren verbrannt wird, finde ich es sinnvoller, wenn man es persönlich zum Krematorium bringt. Da kann man sich noch einmal richtig verabschieden und wenn man möchte, kann man auch die Asche mitnehmen.

Im Normalfall verlangen Tierärzte auch für die sogenannte Verwertung Geld. Die Verbrennung im Tierkrematorium ist allerdings teurer. Für die Kosten muss natürlich der Tierhalter aufkommen, aber insgesamt sind das wohl noch die geringsten Kosten, wenn man sich überlegt, was ein Tier im Laufe seines Lebens kostet.

Also ich arbeite beim Tierarzt und die Tiere, die bei uns gelassen werden kommen ALLE ins Tierkrematorium von Anubis. Eine Freundin/Mitarbeiterin von uns macht das Hauptberuflich und macht das für unsere Patientenbesitzer zum güntigstem Preis. Das sind dann je nach Tier ca. 40 Euro. Und man bezahlt in anderen Praxen auch Geld dafür, dass sie "vom Holländer" abgeholt werden. Aber wer weiß, wie das dort abläuft, wünscht sich das für sein Tier sicher nicht. Klar kann man im Tierkrematorium auch viel Geld lassen, in dem man sein Tier alleine in einem Krematorium verbrennen lässt (wo man auch dabei bleiben kann) oder wenn man sich die Asche danach in einer Urne aushändigen lässt. Man kann das Tier auch in einem Sarg verbrennen.

Wir machen das allerdings meistens über die anonyme Verbrennung. Die Tiere werden über Nacht in dem Ofen verbrannt, mit anderen Tieren zusammen. Wenn die Besitzer natürlich etwas anderes möchten, machen wir das. Ich bringe die Tiere dafür in die "Geschäftsstelle" unserer Mitarbeiterin, wo sie erst einmal gefroren gelagert werden. 2 Mal in der Woche werden die Tiere dann ins Auto gepackt und in das Krematorium gefahren. Bei uns in der Nähe (+250 km) gibt es glaube ich nur zwei.