Hundebesitzer mögen es nicht, wenn man ihr Tier streichelt?
Meine Freundin und ich sind große Hundefreunde, können uns derzeit aber weder zeitlich noch finanziell einen eigenen Hund leisten. Wenn sich uns ein Hund interessiert und freundlich nähert, sei es im Restaurant, Café, auf der Straße oder ähnliches, nehmen wir auch Kontakt mit ihm auf und streicheln ihn, wenn es den Anschein macht, als würde er das mögen. Zum Beispiel heute morgen kann ein Hund (nicht angeleint) auf der Straße auf uns zugelaufen, schnupperte und sprang auch ein bisschen an uns hoch. Er war sehr süß und wir freuten uns, sprachen ihn an und streichelten ihn ein wenig, als er wedelte. Der Besitzer (noch ein Stück entfernt) rief immer "Püppi, Püppi, komm her, komm her!" obwohl es doch offensichtlich war, dass wir uns keineswegs belästigt fühlten, sondern uns freuten.
Meine Freundin meinte danach, sie fände es schade, dass Hundebesitzer oft ihre Tiere zurückrufen würden, wenn diese sich Fremden nähern - obwohl zumindest in unserem Fall immer sofort ersichtlich sein müsste, dass wir uns keineswegs belästigt fühlen. Meine "Theorie" dazu war, dass es den Besitzern vielleicht nicht nur darum geht, dass der Hund keine anderen Leute belästigt, sondern dass es vielleicht auch ein wenig mit "Eifersucht" oder "Besitzdenken" zu tun hat, nach dem Motto "Es ist mein Hund und ich will nicht, dass Fremde ihn streicheln!" (auch nicht, wenn der Hund von selbst zu ihnen läuft).
Was denkt ihr dazu, warum die Besitzer sich häufig so verhalten? Habt ihr selbst einen Hund und wie macht ihr es?
Ich versuche in so einer Situation auch meinen Hund zurückzurufen. Es klappt nicht, wenn er so viel Aufmerksamkeit bekommt, aber ich versuche es. Ich finde, man kann auf die Entfernung nicht eindeutig sagen, dass die Freude auch ehrlich gemeint ist und es gebietet einfach die Höflichkeit, dass man seinen Hund nicht auf andere loslässt. Ich versuche es also eigentlich zu vermeiden, aber da wir nur ungefähr an drei Tage im Jahr jemanden beim Gassigehen begegnen, leine ich meinen Hund deswegen nicht 365 Tage an. So kann das schon mal passieren. Aber ich tue dann wenigstens so als wäre es mir unangenehm und als ob ich ihn zurückrufe, wenn ich noch weiter weg bin. Bis mir die Angefallenen dann persönlich versichern, dass es in Ordnung ist.
Wenn die Angefallenen so freundlich sind wie du und deine Freundin, hab ich auch gar kein Problem damit, dass sich mein Hund freut. Wo bei mir die Eifersucht durchkommt, ist wenn mein Hund Personen anstarrt, die noch weiter weg sind. Das kann ja dann ein Nachbar sein, der Hunde nicht mag oder einmal war es auch ein Alkoholiker, der schon morgens mit einem Bier unterwegs war. Da schaut mein Hund dann interessiert und erwartet Aufmerksamkeit, ich bekomme aber keine mehr und bin ihm in dem Moment total egal. Da werde ich immer sauer. Nicht wegen Besitzdenken. Es ist irgendwie dumm und sie wird die Aufmerksamkeit nie bekommen und diese Personen haben dieses Interesse gar nicht verdient.
Das ist ganz einfach Erziehung und ich würde es wohl genauso machen. Man bringt seinen Hunden nun einmal bei, dass sie nicht einfach auf wildfremde Menschen zulaufen und an ihnen hochspringen dürfen. Das gehört zum guten Ton und kann richtig Ärger bringen, wenn der Hund das nicht beherrscht. Wenn man das dann bei einigen Leuten auch so durchzieht und bei anderen plötzlich eine Ausnahme macht - woher soll der Hund dann wissen, was der Mensch nun von ihm will? Damit er, dass er keine Leute anspringt, muss er verstehen, dass das bei ausnahmlos jedem Menschen so ist. Ansonsten fruchtet es nicht. Daher kann ich den Hundehalter da schon gut verstehen, ganz unabhängig von irgendwelchen Besitzansprüchen.
Kate110 hat geschrieben:Was denkt ihr dazu, warum die Besitzer sich häufig so verhalten? Habt ihr selbst einen Hund und wie macht ihr es?
Ich habe selber zwei Pitbulls und gerade bei dieser Rasse, werden es wohl viele Menschen nicht mögen, das meine Hunde auf sie zugerannt kommen und sie anspringen. Ich finde zwar, das das mit der Rasse nichts zu tun hat, aber dennoch sind die Menschen bei den sogenannten Kampfhunden immer noch vorsichtiger als bei anderen Hunderassen.
Das manche Besitzer so reagieren, hat was mit der Erziehung zu tun. Es gehört sich einfach nicht, das ein Hund einfach zu fremden Leuten rennt und die auch noch anspringt. Nicht alle Menschen finden es gut und da kann der Hund ja auch nicht unterscheiden. Ich finde es aber auch von euch nicht richtig, das ihr einfach jeden Hund einfach so streichelt, wenn er in eure Nähe kommt. Ihr könnt ja nie wissen, ob das Tier lieb ist oder nicht. Man sollte zumindest immer erst den Besitzer fragen, ob man es darf oder nicht. Man kommt ja auch nicht einfach auf euch zu und streichelt euch über den Kopf oder? Das würdet ihr sicherlich auch nicht immer toll finden. Also lieber vorher den Besitzer fragen und wenn der das ok gibt, ist doch alles in Ordnung.
Wenn ihr wirklich gerne Hunde streichelt und das auch ohne Erlaubnis, dann geht doch zum euren ortsansässigen Tierheim und fragt, ob ihr dort mit den Hunden Gassi gehen könnt. Dann habt ihr zwar keinen eigenen, aber dennoch das Gefühl, wie einen eigenen und tut nebenbei nochmal was gutes. Dazu braucht man auch kein Geld, denn die meisten Tierheime sind froh, wenn sie mal Unterstützung bekommen und für Leute wie euch, die sich zeitlich und finanziell keinen eigenen Hund leisten können, doch die idealste Lösung. Vielleicht merkt ihr dann auch mal wie es ist, wenn man euren Hund, mit dem ihr Gassi geht, dann ungefragt streichelt.
Ich habe ja zum Glück nicht das Problem, das man meine Hunde ungefragt einfach so streichelt, denn dafür haben sie zuviel Angst vor dieser Rasse. Einerseits finde ich es natürlich schade, das die Menschen so viel Angst vor der Rasse haben, weil es eben durch die Medien und vielleicht durch das Nichtwissen mancher dazu kommt, aber andererseits ist es doch manchmal auch angenehm, denn man kann spazieren gehen, ohne das ständig welche ankommen und meine Hunde streicheln wollen. Es hat also alles seine Vor- und Nachteile.
Ich finde es nicht gut, wenn Hunde jeden fremden Menschen anspringen. Vielen macht es natürlich nichts aus, das würde es mir in den meisten Fällen auch nicht, aber manche Menschen werden eben auch anders reagieren. Es könnte sein, dass jemand Panik bekommt, weil er Angst vor Hunden hat. Ein anderer wird vielleicht sogar aggressiv und greift das Tier an. Das möchte man als Besitzer natürlich nicht. Außerdem wird der Hund auch nicht zwischen verschiedenen Situationen unterscheiden. Mal angenommen, er hat gerade im Wasser oder im Matsch gespielt und rennt dann auf einen Fremden zu, springt ihn an und macht dessen Kleidung nass oder schmutzig. Wirklich begeistert wäre davon niemand.
Da Kompromisse bei einem Tier nicht funktionieren, muss man dem Hund eben beibringen, dass er generell nicht auf fremde Menschen zurennen und sie anspringen darf. Ein bisschen schnuppern und sich, nach Erlaubnis des Besitzers, streicheln lassen, ist ja in Ordnung. Aber anspringen sollte eben nicht sein.
Jessy_86 hat geschrieben:Ein bisschen schnuppern und sich, nach Erlaubnis des Besitzers, streicheln lassen, ist ja in Ordnung. Aber anspringen sollte eben nicht sein.
Aber leider halten sich auch nicht alle Menschen daran und streicheln einfach drauf los, wenn sie einen Hund sehen und der griffbereit in der Nähe steht. Ich finde so etwas sehr verantwortungs- und respektlos. Was ist denn, wenn der Hund aus der Reaktion heraus zubeißt? Dann ist es der gefährliche und bissige Hund und der Halter ist der Dumme, der sein Tier nicht im Griff hat. Obwohl in so einem Fall der Halter und auch der Hund nichts dafür können, wird es so hingestellt. Man sollte nie ein fremdes Tier ohne die Erlaubnis des Besitzers anfassen, denn das kann mal ganz böse ins Auge gehen, wenn man sich nicht daran hält.
Ein gut erzogener Hund geht nicht einfach auf andere Leute zu. Das sollten die Besitzer ihm auch gar nicht angewöhnen. Ich habe beispielsweise eine Hundephobie und möchte auf keinen Fall von einem Hund auch nur beschnuppert werden. Der Hund wird ja völlig verwirrt, wenn er von manchen Fremden gestreichelt wird und von anderen wiederum soll er sich fernhalten. Daher ist es nur konsequent, den Hund zurückzuholen.
Außerdem weiß der Hundebesitzer ja nicht, ob ihr dem Hund vielleicht etwas zu fressen gebt. Er kennt euch ja nicht. Der Hund meint dann vielleicht, dass er von jedem Fremden etwas bekommt und erwartet das auch.
anlupa hat geschrieben:Ein gut erzogener Hund geht nicht einfach auf andere Leute zu.
Dazu kann ich nur sagen, das ein gut erzogener Mensch auch nicht einfach auf fremde Hunde zugeht und sie streichelt oder sogar füttert. Man sollte einfach mehr Respekt haben und wenn man wirklich nicht die Finger von einem fremden Hund lassen kann, dann wenigstens den Besitzer vorher um Erlaubnis fragen. Wenn das nämlich mehrere Leute machen, das sie einfach auf fremde Hunde zu gehen, dann werden die Hunde das nicht unterscheiden können und auch auf die Menschen zu gehen, die eine Hundephobie haben. Es liegt natürlich auch mit am Halter, denn der muss so etwas auch unterbinden, falls jemand ungefragt an seinen Hund geht.
Mein Hund ist als Welpe auch immer zu jedem hingegangen, der einen von meiner Familie oder Freunden ähnlich sah und ist mir da auch immer mal weggelaufen zu den Menschen hin. Ich habe ich das bald abgewöhnt, weil ich finde, dass sich das nicht gehört. Mein Hund ist kontaktfreudig, aber ich denke nicht, dass es positiv zu werten ist, wenn ein Hund einfach Menschen anspringt oder wie eine wilde Hummel auf sie zuläuft. Es gibt ja auch Menschen, die Angst haben und da ich das lustigerweise auch kenne, würde ich das meinem Hund nicht beibringen. Ich denke, dass man die Hunde dann zu sich ruft, weil man das Verhalten nicht möchte.
Ich finde es aber auch nicht gerade schön, wenn Menschen einfach so losstreicheln und dann womöglich auch noch über den Kopf streicheln. Das ist ja auch ein Zeichen von Dominanz und kommt sicherlich nicht bei jedem Hund gut an. Man sollte meiner Meinung nach schon nachfragen, wenn man einen Hund streicheln will. Der Hund kann das ja auch mal nicht so gut auffassen und da muss man einfach abklären, was der Hund so mag und was nicht. Wenn ihr beide Hunde so mögt, könnt ihr doch mal im örtlichen Tierheim aushelfen. Die Hunde dort würden sich sicherlich freuen.
Es ist eine Unsitte, fremden Hunden gegenüber zutraulich zu werden und sie zu streicheln. Findet man einen Hund so toll und möchte ihn gerne streicheln, dann hat man in jedem Fall den Besitzer zu fragen, ob der das erlaubt. Der Besitzer kann aus der Ferne nicht feststellen, ob ihr euch belästigt fühlt oder nicht. Aber es könnte auch sein, dass der Hund anders reagiert hätte, als ihr es erwartet habt. Wenn er dann eine Person beißen würde, heißt es sicherlich, dass es ein Hund ist, der bissig ist und nicht hört, obwohl ihr es provoziert habt. Was hinter der Stirn eines Hundes vor sich geht, kann keiner wissen. Man kann nur immer hoffen, dass ein Hund nicht plötzlich durch einen Vorfall zubeißt. Deshalb sollte man Vorsicht walten lassen und Tiere nicht einfach streicheln.
Wie kann ein Hundebesitzer feststellen, ob ihr es gut mit dem Hund meint? Es gibt Menschen, die keine Tiere mögen und hier speziell Hunde. So könnte jemand ein Streicheln vortäuschen, aber dem Hund etwas Giftiges zuführen. Deshalb sollte man es nicht erst zum Misstrauen kommen lassen
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