'Ich war nicht dran' - Telefonanrufe und mails aufwiegen?
Ich habe schon oft gehört, dass jemand sagt, "XY hat sich lange nicht gemeldet". Ich antworte dann immer, dass derjenige doch anrufen kann und sich melden kann. Aber die Antwort kommt oft, dass man nicht dran war mit telefonieren oder schreiben. Aber muss man wirklich Telefonanrufe oder mails aufwiegen. Also wenn man sich gemeldet hat, abwarten dass der andere sich meldet? Ich muss ehrlich sagen, dass ich den Übervblick gar nicht habe, wer sich zuletzt gemeldet hat und ich würde das nie aufwiegen. Wenn auch meine Freundin sich länger nicht gemeldet hat, dann rufe ich dennoch an.
Wiegt ihr das ziemlich genau auf oder ist es euch egal, ob ihr euch dreimal hintereinander meldet und euer Gegenüber eben nur einmal? Warum denkt ihr, sollte sich das die Waage halten?
Meine Mutter beschwert sich auch immer darüber, dass immer sie diejenige ist, die sich meldet und ob ich denn gar kein Bedürfnis danach habe. Aber sie hat es eben noch nie ausprobiert, wie lange es dauert, bis ich das Bedürfnis habe, sie anzurufen. Es dauert also offensichtlich länger als bei ihr, aber bevor wir rausfinden können wie lange, ruft sie immer an. Und beginnt das Telefonat mit einer Beschwerde. Zum Verrücktwerden.
Es wäre natürlich schön, wenn es sich die Waage hält. Wenn beide gleich gerne mit dem anderen telefonieren. Aber selbst wenn das so ist, kann noch vieles andere dazwischen kommen. Ich sehe das also eigentlich nicht so eng. Und ich vergesse auch immer, wer denn nun als letztes wen angerufen hat. Aber wenn immer der eine anruft und nie der andere, kommt man schon ins Grübeln. Wenn man nicht weniger anruft, weil man weniger empfindet, muss man das eben auf anderen Wegen wieder gutmachen.
Es geht bei einer Freundschaft ja auch nicht nur um Telefonate und E-Mails. Dann ruft der eine halt öfter an. Dafür hört sich der andere mehr die Probleme des anderen an oder hat schon mal beim Umzug geholfen. Der andere wiederum hat aber mal die Freundin angebaggert. Es gibt doch im Laufe einer Freundschaft tausend Situationen, die man gegeneinander aufwiegen könnte.
Wenn man damit anfängt, ist das Ende schon vorprogrammiert. Wenn man das allerdings braucht, ist das entweder ein Zeichen für Kontrollwahn, Perfektionismus oder irgendwas oder eben dafür, dass einem in der Freundschaft etwas fehlt. Und zwar etwas Schwerwiegenderes als die gerechte Aufteilung der Telefonkosten.
Ich habe genau den Spruch auch schon öfters gehört und kann ihn auch überhaupt nicht verstehen. ich weiß meistens überhaupt nicht wer "dran" ist und wenn ich denke, dass ich von XY schon länger nichts mehr gehört habe, ist für mich die normale Reaktion mich bei XY zu melden. Der Gedanke, dass ich auch darauf warten könnte, dass sich XY bei mir melden könnte würde mir in dem Moment gar nicht kommen, weil XY ja keine Gedanken lesen kann.
Früher hat das vielleicht mal Sinn gemacht, als es noch keine Flatrates gab und wenn jemand im Ausland wohnt und nicht Skypen kann macht es vielleicht auch heute noch irgendwo Sinn, weil man sich so eben die Kosten teilt. Aber für einem Menschen, der mir wichtig ist, gebe ich auch gerne ein paar Euro aus. Wenn ich dazu nicht bereit wäre, wäre die Freundschaft eh nichts wert.
Ich kriege den Spruch oft von meiner Mutter zu hören und kann ihn auch nicht verstehen, denn ich sehe es ähnlich: Wenn sie etwas hat, worüber sie reden möchte, dann soll sie sich melden. Ich melde mich ja auch bei ihr, wenn ich etwas habe, worüber es sich auch lohnt zu reden. Einfach nur so über das Wetter reden einfach nur so, damit man über irgendwas redet, finde ich doof.
Das kenne ich nur zu gut von meiner Oma. Die hat scheinbar Platz in ihrem Kopf für solche sinnlosen Sachen. Sie sagt auch immer mal, dass sie eine bestimmte Person nicht anrufen wird, weil sie jetzt an der Reihe ist und sich selber melden muss. Was für ein Unsinn. Wenn ich Lust habe mit jemanden zu telefonieren, dann mach ich das auch. Dabei ist es mir völlig egal, ob ich jetzt das 5. mal hintereinander angerufen habe oder erst ein mal. Das ist wieder so ein Punkt im Leben, an dem man sich auch unnötig beschäftigen kann.
Ich bin auf gar keinen Fall der Meinung, dass man bei solchen Dingen immer genau aufwiegen sollte, dass sich alle Leute gleich oft bei den anderen melden sollten. Mir geht es auch so, dass ich gar nicht den Überblick habe, bei wem ich mich zuletzt gemeldet habe und wer sich zuletzt bei mir gemeldet hat. Wenn man das immer ganz genau wissen möchte, müsste man doch eigentlich sogar Buch darüber führen und das wäre mir dann doch deutlich zu aufwändig.
So eng sehe ich das nicht, dass man sich immer abwechselnd melden muss, kann die Meinung aber auch teilweise verstehen. Wenn ich eine Freundin anrufen möchte, dann tue ich das auch, egal ob ich letztes mal schon angerufen habe oder ob sie mich angerufen hat.
Aber wenn ein Kontakt über einen längeren Zeitraum einseitig wird, also immer nur von einer Person ausgeht, würde ich schon anfangen, mir Gedanken zu machen. Denn wenn ich wochen- oder monatelang immer diejenige bin, die sich meldet, die andere Person aber nie auf die Idee kommt, frage ich mich schon, woran es liegt und ob der Kontakt der anderen Person vielleicht nicht so wichtig ist. Dann würde ich auch erst mal abwarten und sehen, ob sich der andere nicht vielleicht doch mal selbst meldet.
Ich finde so etwas wie „ Ich war doch gar nicht dran mit melden!“ ziemlich lächerlich. Wenn ich etwas von jemanden möchte, dann kann ich mich auch von mir aus melden und finde auch nichts dabei. Schließlich ist jeder dazu in der Lage ein Telefon zu bedienen, wenn man etwas wissen möchte. Ich verstehe nicht, warum trotzdem so viele Menschen auf dieses Konzept bauen.
Natürlich ärgert man sich, wenn man lange von einem nichts hört oder es dauernd von einem erwartet wird sich zu melden , obwohl jemand anderes es nicht für nötig hält, aber es ist doch nichts dabei sich bei Menschen zu melden, mit denen man gerne etwas zu tun hat und etwas unternehmen möchte.
Im Prinzip halte ich überhaupt nichts von dem Spruch "Ich war nicht dran damit, mich zu melden", kann aber manchmal die Leute verstehen. Wenn man sich selbst immer öfter als der Freund meldet, dann macht man sich wohl auch seine Gedanken dazu, wie wichtig diese Freundschaft dem Freund wohl sein mag.
Im Grunde denke ich, dass jeder sich melden sollte, wenn ihm danach ist. Schließlich ist jeder alt genug um zu entscheiden, wann und ob er sich bei seinem Freund/Freundin melden möchte. Es gibt einige Leute, die sich schwer damit tun, Kontakt mit anderen aufrecht zu erhalten und das kann ich auch in gewisser Weise nachvollziehen, weswegen ich keine Probleme damit habe, mich zuerst zu melden.
Das ist eine kleinliche Ausrichtung und Zählerei. Mir ist das doch so egal, ob einer fünf- oder zehnmal hintereinander anruft oder nur nachdem ich angerufen habe. Meine Schwester war auch so ähnlich. Wenn sie angerufen hatte, wartete sie am nächsten Tag auf meinen Rückruf, möglichst früh morgens. Rief ich nicht bis 8.30 Uhr an, bekam ich zu hören, dass sie extra auf meinen Anruf gewartet hatte und deshalb noch nicht einkaufen war. Mir kam das nicht so genau darauf an. Ich hatte ihr dann vorgeschlagen, dass sie mich nur anrufen sollte, wenn etwas dringendes war und ich jeden Tag sie anrufen würde. Ich hatte eine Flatrate und sie nicht. Von daher musste sie nicht so viel bezahlen.
Aber ich kenne diesen Ausspruch auch von anderen Menschen. Meine Cousine ist auch solch ein Erbsenzähler. Wenn man dann öfter mal anruft, wird das womöglich noch so ausgelegt, dass man nicht abwarten kann und hektisch ist.
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