Permanent in ungewöhnlichen Lebensstil reinreden?

vom 05.07.2013, 22:21 Uhr

Ich habe eine Bekannte, die sehr ungewöhnlich lebt. Sie gibt wenig auf eine Ausbildung, lebt lieber in den Tag hinein und jobbt mal hier und mal dort. Dann zieht sie öfters mal tagelang durch die Stadt und nimmt dabei auch Drogen, um sich fit zu halten. Ihr Körper rebelliert schon eine Weile, trotzdem macht sie immer weiter mit dem Zeug und lebt quasi nur um Spaß zu haben. Auf den Ernst des Lebens hat sie keine Lust und damit möchte sie auch nicht konfrontiert werden. Irgendwie gelingt es ihr bisher immer, sich über Wasser zu halten und ganz gut klar zu kommen. Sie findet hin und wieder einen guten ob, macht diesen dann ein paar Monate und wechselt dann wieder ihren Wohnort und baut sich dort etwas neues auf. Von festen Beziehungen hält sie auch nichts, das passiert zur Zeit einfach nicht in ihr Leben.

Nun habe ich mich schon lange damit abgefunden, dass sie sich einfach so verhält und ihr das Leben so Spaß macht. Sie ist für mich eben nur eine Bekannte und nachdem ich einmal mit ihr darüber gesprochen habe, weil sie mir das eben so freizügig erzählt hat, gebe ich mich auch nicht mehr damit ab. Nun habe ich aber andere Bekannte und auch Freunde, die sie eben auch kennen. Die meisten davon nur sehr oberflächlich, nur wenige etwas besser. Es ist aber so, dass die anderen dieses Lebenskonzept fast gar nicht nachvollziehen können und immer wieder versuchen, sie irgendwie zu ändern. Das finde ich mittlerweile fast genauso anstrengend wie sie und ihren Lebensstil an sich. Denn ich bin der Meinung, dass man sie eben ihre eigenen Erfahrungen machen lassen muss. Da sie mir auch nicht wirklich nahe steht, habe ich auch keine Lust, mich darüber ständig aufzuregen und sie zu belehren. Meinen Freunden macht das jedoch scheinbar viel Spaß, denn sie tun das leidenschaftlich gerne.

Nun würde mich einmal interessieren, ob ihr auch Personen in eurem Freundes oder Bekanntenkreis habt, die einen eher ungewöhnlichen Lebensstil an den Tag legen. Wie geht ihr mit diesen um? Was haltet ihr davon, wenn man permanent in deren Leben rein redet, auch wenn man vielleicht gar nicht gefragt wurde? Würdet ihr das ständig machen oder denkt ihr euch ähnlich wie ich, dass einmal ausreichend sein muss? Habt ihr vielleicht selber mal eine "außergewöhnliche" Phase durchgemacht? Wurdet ihr dabei belehrt? Wie habt ihr auf eventuelle Belehrungen reagiert?

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Das Verhalten von deinen Bekannten finde ich wirklich sehr schrecklich. Die junge Frau hat zwar einen außergewöhnlichen Lebensstil und mit den Drogen sollte sie natürlich aufhören, das stimmt schon, aber ansonsten kann sie doch so leben, wie sie möchte. Bis auf den Drogenkonsum ist auch alles legal, von daher sehe ich da keine Probleme. Wenn sie nett zu mir ist und sich mir gegenüber zuverlässig verhält, dann gibt es kein Problem für mich.

Sie ist erwachsen und lebt gerne ihr Leben so, wenn sie ihr Leben nach anderen Personen richten müsste, dann wäre sie selbst nur unglücklich. Es ist nervig, wenn man ständig gesagt bekommt, was man machen soll und wie andere Leben, mich wundern ihre oberflächlichen Bekanntschaften eigentlich gar nicht. Andere Leute machen sich die Sorgen von anderen Menschen viel zu sehr zum eigenen Problem und mischen sich zu sehr ein. Natürlich würde ich mit dieser Bekannten auch über ihr Verhalten sprechen, aber irgendwann reicht es und man soll es akzeptieren oder eben nicht.

Ich bin zum Beispiel auf eine gymnasiale Oberstufe gegangen obwohl mir einige Leute gesagt haben, dass ich dort bestimmt nicht glücklich wäre und mir das mit der Zeit wahrscheinlich zu stressig werden könnte. Trotzdem bin ich diesen Weg gegangen und ich bin leider gescheitert, aber diese Erfahrung musste ich selbst machen und ich bin auch gar nicht mehr traurig darüber. Ich fange bald eine Ausbildung an und ich glaube, dass das viel besser und auch interessanter wird. Wäre ich diesen Weg nicht gegangen, dann hätte ich vielleicht heute noch dem Abitur "nachgetrauert", obwohl ich eigentlich jetzt zufrieden bin.

Ansonsten kritisieren mich einige Bekannte, weil ich ein Stubenhocker bin und ich soll meine Zeit sinnvoll verbringen, aber ich habe keine Freude mehr an Partys und ich möchte auch nicht mit in die Disco kommen. Ich bin über diese Aussagen vielleicht bisschen verärgert, nur weil sie feiern gehen und einen Cocktail nach dem anderen schlürfen heißt es nicht, dass sie etwas besonderes erleben. Mich interessieren Clubs und Festivals nicht mehr und weiß nicht, wieso andere das nicht verstehen.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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