Wie vorgehen, um alte Schrift zu entziffern?
Ich habe im Nachlass meines Vaters ein altes Dokument gefunden, das ich bis auf eine Jahreszahl 1857 und ein vermutliches "im Ernst" (kann aber auch etwas völlig anderes heißen) nicht entziffern kann. Es ist wie die Sütterlinschrift, aber nur so ähnlich, vielleicht eine Abart oder ein Vorläufer. Teilweise ist das Schriftstück so vergilbt und verwaschen, dass man die Buchstaben schlecht erkennen kann. Der Schreiber erscheint mir auch nicht so, dass er besonders auf die Leserlichkeit geachtet hat, unabhängig von der Schriftart.
Ich habe mir das Druckstück, das mit verschiedenen Unterschriften und irgendwelchen Zahlen und Abkürzungen sehr offiziell aussieht, zuerst einmal kopiert und die Buchstaben mit einem Bleistift nachgefahren, sodass sie wieder ein bisschen deutlicher werden. Aber viel weiter komme ich auch nicht. Im Internet habe ich verschiedene Schriften gefunden, aber sie passen nicht so ganz genau. Einen Buchstaben, das h, habe ich schon identifiziert, aber das andere ist sehr schwer. Gerade die Wortendungen bestehen oft nur aus einer langen Linie, wahrscheinlich "en" oder "ungen". Ich versuche jetzt, gleiche Buchstaben oder fast gleiche Buchstaben zu markieren und zu erraten, welchen heutigen Buchstaben sie entsprechen.
Habt ihr eine Idee, wie man sonst noch vorgehen könnte? Einen Buchstaben gibt es, mit dem ich gar nichts anfangen kann. Eigentlich sieht er aus wie ein großes "P", aber er kommt auch mitten im Wort vor. Ich habe im Internet keine guten Seiten gefunden. Kennt jemand Seiten, wo die verschiedensten Abarten oder Unterarten von Schriften aus dem 19. Jahrhundert vorkommen?
Ich würde weiter auf Sütterlin tippen und dazu gibt es auch recht gute Seiten im Netz. Wobei man Sütterlin auch als Font bei Word einfügen kann und du quasi dann Sütterlin tippen könntest. Vielleicht würdest du damit weiter kommen?
Um den Text lesbarer zu machen, hätte ich aber eventuell einen Tipp. Wenn du die Möglichkeit hast, das Dokument einzuscannen, kannst du mal in einem Bildbearbeitungsprogramm versuchen mit mehr Dunkelheit zu arbeiten. Da kommt manches besser lesbar zum Vorschein.
Solltest du mit den Tipps, die LittleSister dir gegeben hat nicht klar kommen, versuch es mal in einer Bibliothek, in der sie Unterlagen über alte Schriften haben. Es ist auch möglich, dass es eine Abart der Sütterlin-Schrift ist, die in manchen Gegenden gebräuchlich war. Da könnte es interessant sein mal festzustellen, welche Schrift in der Geburtsgegend deines Vaters üblich war.
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