Könnt ihr gut trösten und sucht ihr oft Trost?

vom 05.07.2013, 19:27 Uhr

Es gibt Menschen, die können einfach nicht trösten und derjenige, der traurig ist, ist nach einem Trost dann erst Recht traurig oder noch beleidigt, weil der Tröstende nicht die richtigen Worte gefunden hat. Es ist nun mal so, dass nicht jeder trösten kann. Seid ihr eher der Mensch, der gut trösten kann oder haltet ihr euch eher zurück, wenn jemand Trost sucht?

Dann gibt es ja auch Menschen, die Trost suchen. Sucht ihr oft Trost oder sagt ihr jemanden, wenn ihr Trost braucht oder versucht ihr es alles mit euch selber auszumachen? Ich bin eher ein Mensch, der nicht auf einen Menschen zugeht um Trost zu suchen. Aber dennoch finde ich es schön, wenn jemand sieht, dass ich Trost brauche und mich dann tröstet.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Trösten kann ich leider ganz schlecht. Ich bin durchaus in der Lage, mitzufühlen, wenn es jemandem schlecht geht, aber ich tue mir schwer damit, die passenden Worte zu finden oder zu merken, ob ich lieber still sein soll. Ich gebe immer gern gute Ratschläge oder biete Lösungsvorschläge an, obwohl ich weiß, dass das gar keine so tolle Strategie ist.

Angeblich soll es ja viel besser sein, wenn man einfach nur zuhört. Das läuft dann meistens darauf hinaus, dass ich hölzern dasitze, Platitüden im Stil von "das wird schon wieder gut" von mir gebe und das Gefühl habe, alles nur schlimmer zu machen, obwohl ich wirklich furchtbar gern helfen würde. Ich habe leider von meinem Charakter her keine besonders warme oder herzliche Art an mir, sodass ich als emotionale Trösterin absolut nicht geeignet, sondern eher für praktische Hilfe zuständig bin.

Im umgekehrten Fall kenne ich es auch nicht, mich an andere Menschen mit der Bitte um Trost zu wenden, solange kein emotionaler Katastrophenfall wie z.B. eine Todesnachricht vorliegt. Ich mache meine Probleme meistens mit mir selber aus und versuche selbst, meine Perspektive gerade zu rücken oder mich abzulenken. Es muss mir schon extrem miserabel gehen, damit ich mich bei jemandem ausheule.

» Gerbera » Beiträge: 11322 » Talkpoints: 50,48 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Trösten ist immer so eine Sache. Wenn es wegen einer verpassten Liebe ist oder wegen normalen Sachen kann ich eigentlich ganz gut trösten, aber wenn es um den Tod geht tue ich mich da wirklich schwer. Bei so etwas kann man ja nicht richtig trösten und was sind da schon die richtigen Worte? Ich wüsste keine und nehme die Leute dann auch einfach nur in den Arm und erinnere an gute Zeiten.

Ich selber bin ein Mensch, der nur bei bestimmten Personen Trost sucht. Wenn es mir schlecht geht, gehe ich zu meinem Partner oder zu meinem besten Freund und dort wird mir dann auch zugesprochen und geholfen. Meistens geht es mir nur darum mich mal auszusprechen und das geht bei den Beiden ganz gut. Einseitig ist das aber auch nicht und es funktioniert von beiden Seiten aus.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich bin ein Mensch, der andere gerne tröstet und auch sehr mitfühlsam ist. Muss mich manchmal echt zusammenreißen, nicht gleich selbst mit zu heulen. Ich versuche immer den traurigen Menschen zu helfen, meistens rede ich ihnen nicht nur gut zu, sondern versuche sie zum Lachen zu bringen oder zumindest zum Lächeln. Das gelingt mir eigentlich oft, was ich doch sehr schön finde.

Selbst jedoch kann ich das einfach nicht, Trost bei anderen zu suchen. Ich weiß, dass jeder seine eigenen Probleme hat und da möchte ich andere nicht auch noch mit meinen belasten. Deswegen halte ich mich da immer sehr zurück und tröste mich so gut es geht selber, da ich anderen das einfach nicht zutrauen möchte.

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» katzenfeex3 » Beiträge: 201 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kann leider nicht wirklich gut trösten. Es ist nicht so, dass ich so kalt wäre und die Probleme von anderen Menschen mich nicht interessieren würden, aber ich weiß auch einfach nie, was ich sagen soll. Wenn ich nichts sage, sieht es so aus, als würde mich das Problem nicht interessieren und wenn ich etwas sage, weiß ich nie, ob meine Kommentare hilfreich sind oder nicht. Ich bin auch nicht der Mensch, der oft Trost sucht. Vielleicht ist das auch ein Grund, dass ich selber dann nicht weiß, was ich sagen soll, um andere Menschen zu trösten.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich kann andere Menschen gut trösten meiner Einschätzung nach, aber meist habe ich dazu kurz gesagt einfach keine Lust, denn Trösten hat für die meisten Menschen etwas mit Mitleid zu tun und wenn ich mit jemandem mitleide erzeugt das in meinen Augen nur noch mehr leid. Ich bin gerne bereit, andere aufzubauen und ihnen zu zeigen, dass die Situation in der sie sich befinden gar nicht so schlimm ist wie sie vielleicht denken und auch das mit Sicherheit alles wieder gut wird.

Manche Menschen verstehen aber unter Trösten eher die Bestätigung ihres Leides, Sie wollen eigentlich nur bestätigt bekommen, dass es ihnen gerade schlecht geht und dass es ihnen zu Recht schlecht geht. Das hat für mich jedoch nicht wirklich etwas mit Trösten zu tun und genau aus diesem Grund halte ich mich diesbezüglich auch ein wenig zurück, da ich diese Mitleids Bekundungen nicht ab kann.

Ich selbst bin zudem eine Person die nicht oft selbst Trost braucht, in der Regel kann ich mich selbst wieder aufbauen und brauche dafür keine anderen Menschen, die mir das gleiche erzählen, was ich im Prinzip schon weiß. Natürlich tut es gut von engen Angehörigen Zuspruch zu erhalten und ihrer Unterstützung sicher zu sein.

Auch andere die der Meinung sind alles und jedem Trost spenden zu müssen sind im Prinzip auch nur Verteiler von Mitleid, die damit sogar ziemlich großzügig umgehen und einen, zumindest geht es mir so, mit ihrem Mitleid noch weiter runterziehen als man es eigentlich nötig hatte.

» Mulucki1989 » Beiträge: 449 » Talkpoints: 14,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Oft ist es gar nicht angebracht, jemanden zu trösten mit Worten, dann ist es besser, die traurige Person einfach in den Arm zu nehmen und nichts zu sagen. Ich bin ein sehr mitfühlender Mensch und muss aufpassen, dass mir nicht die Tränen kommen, wenn ich jemanden trösten will. Nur abgedroschenen Trost, wie „es wird schon alles gut“ oder ähnliche Worte, die sollte man sich lieber sparen. Bin ich traurig oder verzweifelt, mache ich das mit mir selbst aus und versuche das zu verbergen. Natürlich freut man sich über jedes liebe, ernstgemeinte Wort.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Meine Freundin steht mir persönlich am nächsten, sodass sie mich sehr gerne tröstet, wenn ich mal traurig bin. Sie nimmt mich dann in den Arm und hilft mir mit sehr liebevollen Worten. Ansonsten zeige ich aber recht wenig Gefühle und lasse eher schwer Andere in meine Gefühlswelt eindringen. Andersherum ist es auch nicht sehr viel besser, da es mir manchmal recht schwer fällt, meine Freundin zu trösten. Aber auf diesem Gebiet habe ich inzwischen starke Fortschritte gemacht. Ich bin auch ein recht logisch denkender Mensch, sodass ich mehr probiere, eine produktive Lösung für das Problem zu finden, anstatt nur Trost zu spenden.

» niglfox » Beiträge: 109 » Talkpoints: 64,28 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Meine Freunde meinten mal zu mir, dass ich die erste Ansprechperson für sie wäre, wenn sie Probleme haben oder traurig sind. Also nehme ich an, dass ich relativ gut trösten kann. Natürlich kommt es auf die Trostsituation an und ich bin froh, sagen zu können, dass ich bisher noch keinen meiner Freunde wegen einer Todesnachricht trösten musste, weil ich da wirklich keine Worte hätten. Da wäre der Vorschlag von Cid angebracht: einfach jemanden in den Arm nehmen und trauern lassen.

Aber für mich persönlich muss ich sagen, dass ich ungern Trost von anderen erhalte. Also ich mache meine Probleme eher mit mir selbst aus, weil ich es nicht mag, andere mit meinen Problemen oder Sorgen zu behelligen.

» cupcake03 » Beiträge: 1152 » Talkpoints: 29,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Mir wurde manchmal gesagt, dass ich gut trösten kann und vor ein paar Wochen hat meine Schwester zu mir gesagt, dass ich sehr mitfühlend bin und Menschen sehr gut trösten kann. Sie meinte, dass sie das nicht könnte und das wäre eben eine Eigenschaft von mir. Ich habe gerne ein offenes Ohr für andere und freue mich, wenn ich eine weinende Person wieder ein wenig glücklicher machen kann. Ich glaube, dass man am besten eine Person trösten kann, wenn man sie etwas besser kennt.

Als meine Großmutter wegen dem Tod von unserem Großvater sehr geweint hat, dann habe ich sie in den Arm genommen und ihr erzählt, wie gerne ich meinen Opa hatte und dass ich auch meinem Partner von ihm erzählt habe. Sie hat sich erstaunlicherweise wieder schnell gefangen und war wahnsinnig glücklich darüber, dass niemand ihren Ehemann vergisst. Vielleicht wäre eine andere Person in dieser Situation noch trauriger geworden und hätte sich gedacht, dass es total schrecklich ist, weil mein Partner seinen Schwiegergroßvater nicht kennengelernt hat?

Wenn man einer Person Trost spenden möchte, dann sollte man dieser nicht mit seinen eigenen Problemen die Ohren volljammern, finde ich. Wenn jemand mir erzählt, dass sein Hund vor einigen Tagen gestorben ist und er deswegen sehr traurig ist, dann sage ich dieser Person vielleicht, dass ich dieses Gefühl kenne, in einer ähnlichen Situation war und ihn voll und ganz verstehen kann. Aber ich erzähle ihm nicht, wie ich meinen Hund das letzte Mal gestreichelt habe nachdem er zusammengebrochen ist und er danach eingeschläfert wurde, weil er unheilbar krank war und ich deswegen jetzt auch Tränen in den Augen habe. Das möchte doch niemand hören, der Trost sucht bei einer Person, die ihm Kraft geben soll. Darüber kann man sich auch später unterhalten.

Ich suche auch gerne Trost bei meinen Freunden, wenn ich Sorgen oder ein Problem habe und ich kriege oft gesagt, dass man nicht weiß, wie man mich trösten soll und was man mir sagen soll. Das finde ich gar nicht schlimm, es zählt für mich nur, dass man mir zugehört hat, das hilft mir ja auch ein bisschen. Der Wille ist für mich wichtiger in diesem Fall und wenn sich jemand für meine Sorgen Zeit nimmt, dann freue ich mich darüber.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9228 » Talkpoints: 24,02 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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