Sind euch eure Nachbarn wichtig oder eher egal?
Mein Freund wohnt ja noch nicht lange in seiner Wohnung und ich merke, wie er den Nachbarn irgendwie aus dem Weg geht, obwohl da scheinbar sehr nette Leute drunter sind. Er meint, dass es reicht, wenn man sich guten Tag sagt und er will keinen näheren Kontakt mit den Nachbarn haben. Er meint, dass es über kurz oder lang dann eh zum Zoff kommt und er dem aus dem Weg geht, indem er eben keinen großen Kontakt haben will
Ich kenne es von meinem Elternhaus so, dass unsere Nachbarn auch sehr oft bei uns waren und meine Eltern auch zu ihnen gegangen sind. Deswegen kann ich so ein Verhalten erst mal nicht verstehen. Für mich waren unsere Nachbarn auch immer irgendwie wichtig. Sie waren Ansprechpartner, wenn meine Eltern einmal nicht zu hause waren oder haben auf uns Kindern geschaut, wenn meine Eltern einmal ausgehen wollten. Irgendwie waren sie uns vertraut.
Wie sieht es bei euch? Sind euch eure Nachbarn wichtig? Geht ihr ihnen lieber aus dem Weg? Sind sie euch egal? Seid ihr froh keinen großen Kontakt mit ihnen zu haben oder seid ihr ihnen sogar freundschaftlich verbunden? Zofft ihr euch sogar mit ihnen und wollt absolut keinen Kontakt?
Ich persönlich brauche keinen engen Kontakt zu meinen Nachbarn. Ich wohne in einem 6-Parteien Haus und es ist üblich sich zu grüßen. Da dort viele ältere Menschen wohnen, helfe ich auch gerne mal bei Tragen von Dingen oder halte die Tür auf, das gebührt die Höflichkeit. Ich würde aber eher ungern mit einem Nachbarn Freundschaft schließen.
Meine Nachbarn auf der gleichen Etage (Paar mit einem Kind) sind mir ganz sympathisch. Man unterhält sich ab und an und tut sich gefallen wenn es in den Urlaub geht oder der Putzdienst verschoben werden muss. Mehr aber auch nicht. Ich hatte schon mal die Erfahrung, dass sich Nachbarn einem förmlich aufgedrängt haben. Das mag ich gar nicht.
Insgesamt würde ich also sagen: Ich finde es wichtig zu wissen mit wem man in einem Haus wohnt. Dieses anonyme Wohnen brauche ich nicht. Man muss sich aber auch nicht auf Anhieb verstehen.
Hier auf dem Dorf sieht das natürlich schon etwas anders aus. Ich kenne meine Nachbarn nicht super gut, aber wir unterhalten uns schon mal kurz, wenn wir uns über den Weg laufen. Oftmals grüßten wir uns auch nur nett und jeder geht seiner Wege. Man hat ja nun nicht immer die Zeit zum reden, aber so aus dem Weg gehen würde ich den Leuten nicht. Sicher ist man bei manchen Sachen nicht immer einer Meinung, aber das ist ja wohl völlig normal. Bisher läuft alles super mit den Nachbarn, weil auch jeder sein eigenes Grundstück hat und somit jeder sein kleines Reich.
Ich kann mich noch erinnern, als ich bei meinen Eltern gewohnt habe, kannten sich wirklich alle Leute im Ort. Man konnte wirklich sagen, dass man jeden Einwohner als Nachbar bezeichnen konnte. Wenn man mal durch das Dorf gelaufen ist kam man mit dem Grüßen kaum hinterher. Das war eigentlich immer ganz angenehm, weil man sich fühlte wie in einer großen Familie, aber jedermanns Sache ist das auch nicht. Viele wollen ja einfach nur ihre Ruhe haben, aber ich sehe das nicht so kritisch.
Bei Nachbarn verhält es sich letztendlich wie bei allen anderen Menschen auch. So wie es bestimmte Gründe hat, warum man manche Menschen mehr und manche Menschen weniger mag, so ist es auch mit Nachbarn. Ein gutes Verhältnis zu Nachbarn stellt somit in weiten Teilen eine Analogie zu anderen Bekanntschaften und Freundschaften dar. Sofern man sich sympathisch ist und sofern man ein gutes Auskommen miteinander hat, ist in der Regel auch das Verhältnis zu den Nachbarn gut.
Da man sich, bedingt durch die Wohnlage, sehr häufig sieht, ob zufällig oder nicht, baut man zu Nachbarn schneller Kontakt auf. Wenn die Chemie stimmt zwischen den einzelnen Nachbarn, so entstehen sicherlich auch Freundschaften, die schließlich über die gemeinsame Wohnlage hinausgehen und die auch Bestand haben, wenn einer der Nachbarn umzieht. Kommt man auf der anderen Seite mit den Menschen nicht gut klar und hat kein Interesse ein näheres Verhältnis einzugehen, so besteht kein Grund dazu, nur weil man zufällig am gleichen Ort wohnt.
Ich halte es eigentlich so, dass ich mit manchen Nachbarn eben nur eine Begrüßung austausche und mit manchen spreche ich auch mal länger. Das kommt darauf an, ob man etwas gemeinsam hat oder sich eben versteht oder nicht. Ich kann alle meine Nachbarn leiden und würden auch allen helfen, aber ich habe auch keine große Lust mich stundenlang zu unterhalten oder sie auch noch einzuladen. Ich denke, dass sich das bei einer Freundschaft auch problematisch gestalten würde, wenn man sich mal streitet oder der eine zu viel erwartet.
MissMarple hat geschrieben:Wie sieht es bei euch? Sind euch eure Nachbarn wichtig? Geht ihr ihnen lieber aus dem Weg? Sind sie euch egal? Seid ihr froh keinen großen Kontakt mit ihnen zu haben oder seid ihr ihnen sogar freundschaftlich verbunden? Zofft ihr euch sogar mit ihnen und wollt absolut keinen Kontakt?
Ich wohne sehr ländlich und da ich an einer Straße wohne, wo ich auf der einen Seite nur eine Bücherei und eine Kirche habe, habe ich da ja auch schon mal keine Nachbarn. Gegenüber von mir ist nur ein Tante Emma Laden und daneben befinden sich Grundschule und Kindergarten, also auch keine Nachbarn. Lediglich rechts neben mir, steht ein Haus und dort wohnen schon etwas ältere Menschen. Zu denen haben wir aber einen freundlichen Kontakt und das finde ich auch gut so, denn wenn man schon nebeneinander wohnt, dann kann man sich ja auch gut verstehen. Auch wenn bei uns der Altersunterschied sehr groß ist, kommen wir gut mit denen zurecht und die auch mit uns. Bei uns wird auch immer zusammen Rasen gemäht und dann bringt mal der einer und dann der andere den Rasenschnitt weg. So braucht man nur einmal fahren und beide sind zufrieden. Es ist also ein nettes Miteinander und ich könnte mir auch nicht vorstellen mit streitenden Nachbarn nebeneinander zu wohnen.
Wir wohnen in einem 7-Familienhaus, da gibt es Nachbarn in jeder Altersklasse. Ein gutes Verhältnis haben wir zu allen, zu einem etwas besser als zum anderen. Man grüßt sich und wechselt ein paar Worte miteinander und dann ist es gut. Wenn Hilfe benötigt wird, ist jeder für den anderen da. Wir nehmen einer für den anderen Pakete an. Das finde ich gut so, im Gegensatz zu den Zeiten, als wir hier einzogen.
Meine Mutter wohnte mit bei uns. Zu der Zeit wohnte nebenan ein älteres Ehepaar. Der Mann schmiss den ganzen Haushalt, einschließlich einkaufen und kochen. So hatte die Frau keinerlei Aufgaben und kam sich wohl recht überflüssig vor. Wenn ich von der Arbeit kam, saß sie bei uns in der Küche und unterhielt sich mit meiner Mutter. Es war eine sehr liebenswürdige Frau, die mir jedoch nach und nach auf den Geist ging.
Meine Mutter machte auch immer drei Kreuze, wenn sie endlich ging. Irgendwann stellte sich in einem Gespräch mit dem Mann heraus, dass er sie zu uns schickte, wenn sie ihm auf die Nerven ging. Meine Mutter hat dann die Tür nicht mehr geöffnet, wenn sie schellte. Dann passte sie mich abends ab, wenn ich von der Arbeit kam. Ich habe die Tür aufgemacht und bin so im Türrahmen stehen geblieben, dass sie nicht vorbei konnte. Sie meinte dann, sie wollte nur mal gucken. Ich habe ihr dann zu verstehen gegebn, dass ich keine Zeit habe und sie ging wieder. Solche Menschen können dann doch sehr nerven.
Mit den Nachbarn in der Straße habe ich auch guten Kontakt, aber mehr nicht. Ich möchte diese gegenseitige Besucherei nicht haben.
Cid hat geschrieben:Mit den Nachbarn in der Straße habe ich auch guten Kontakt, aber mehr nicht. Ich möchte diese gegenseitige Besucherei nicht haben.
Dieses gegenseitige Besuchen von Nachbarn finde ich auch sehr nervig und anstrengend. Das müsste ich auch nicht haben, denn da artet es ja schnell mal zur Verpflichtung aus. Aber ein nettes Hallo oder ein kleiner Tratsch auf der Straße ist vollkommen ok. Ich könnte es überhaupt nicht ab, wenn man gar keinen Kontakt oder total im Streit mit dem Nachbarn leben müsste. Das wäre mir persönlich viel zu anstrengend.
Meine Nachbarn sind mir nicht egal. Auch, als wir noch nicht in unserem Haus sondern in einer Etagenwohnung lebten, waren mir unsere Nachbarn nicht egal. Ich finde es schon wichtig, dass man sich versteht und auch mal ein paar Worte miteinander wechselt. Ich bin der Meinung, dass das einfach dazugehört und es ja auch sehr schön ist, wenn man irgendwann mal Hilfe brauchen sollte.
Allerdings muss ich sagen, dass ich das gegenseitige Besuchen auch nicht ganz so toll finde. In unserem Haus war noch keiner der Nachbarn. Ein paar unserer Nachbarn hatten mir zwar schon einmal ihr Haus gezeigt, aber ich sehe es nicht ein, sie hier rein zu lassen. Das möchte ich einfach nicht und das ginge mir dann doch ein bisschen zu weit.
Mir sind die meisten Menschen nicht wichtig und das betrifft auch meine Nachbarn. Ich wohne mit ihnen zusammen in einem Haus, aber das bedeutet doch nicht, dass ich mit ihnen auch etwas zu tun haben möchte oder gar muss. Da ich in einer eher spießigen Wohngegend wohne, ist es hier für die meisten zwar üblich, dass sie mehr oder weniger häufig ein paar Worte miteinander wechseln, aber ich mag das eigentlich nicht so gerne. Manche unternehmen auch hin und wieder etwas zusammen und besuchen die gleichen Gesangsvereine oder solche Dinge. Ich mag es eigentlich lieber, wenn man seine Ruhe hat. Daher wünsche ich mir eigentlich auch eine Wohnung in einem anonymen Hochhaus, im Idealfall mitten in einer sehr großen Stadt.
Ich gehe nicht davon aus, dass man zwangsläufig Ärger oder Streitereien mit den Nachbarn haben wird, wenn man einen etwas intensiveren Kontakt pflegt. Aber ich fände es doch störend, wenn es keine Hemmschwelle gäbe und die Nachbarn vielleicht zwischendurch einfach hier klingeln würden, weil sie mich gerade besuchen wollen. Außerdem mag ich es nicht, wenn ich nach Hause komme und dann direkt ein Gespräch aufgedrückt bekomme, nur weil ein Nachbar gerade im Vorgarten oder im Treppenhaus ist. Wenn ich den Nachbarn grundsätzlich einigermaßen sympathisch finde, grüße ich ihn, aber sonst lasse ich auch das sein und gehe lieber in die Wohnung.
Es gibt sicher Situationen, in denen ich mir vorstellen könnte, in denen mir meine Nachbarn nicht egal sind. Wenn ein guter Freund zufällig neben mir wohnen würde, wäre das sicher ein Nachbar, der mir nicht egal wäre. In ganz seltenen Ausnahmefällen kann sich vielleicht auch mal eine Bekanntschaft mit jemandem entwickeln, der vorher einfach nur ein Nachbar war. Allerdings müssen da schon gemeinsame Gesprächsthemen vorhanden sein. Wenn man sonst nicht viel gemeinsam hat, kann ich auch auf so einen oberflächlichen Kontakt verzichten.
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