Denkt ihr persönlich, dass Geld den Charakter verdirbt?

Wie ist eure Meinung zu "Geld verdirbt den Charakter"? Diesen Spruch hört man ja sehr oft und ich kann mir nicht vorstellen, dass man durch Geld wirklich einen verdorbenen Charakter bekommt. Denn man ist doch immer die gleiche Person und durch Geld wird man ja kein anderer.

Der Charakter steht doch auch eigentlich schon seit der Geburt fest und wird nur noch ein wenig "gefeilt". Inwieweit glaubt ihr ganz persönlich, dass Geld den Charakter verdirbt? Was ist eurer Meinung nach richtig an diesem Spruch? Kennt ihr Leute, die durch einen Geldsegen einen verdorbenen Charakter bekommen haben?

Sagen wir mal so, wenn jemand plötzlich Geld hat muss er ja nicht mehr nett sein, weil er es sich leisten kann. Wenn jemand also nach einem Gewinn schlecht wird, war er sicherlich auch schon vorher in gewisser Weise so. Ich denke, dass man seinen Charakter nicht so einfach ändern kann und es immer schon in der Person drin war. Ich habe aber auch wirklich schon Schlechtigkeiten nach einem Lottogewinn erlebt.

Meine Schwiegermutter hat neulich beispielsweise einen Lottogewinn in ihrem Geschäft gehabt und da könnte man ja auch Trinkgeld geben, bei einem sehr hohen Betrag, aber da kam nichts. Ganz im Gegenteil er sagte doch tatsächlich, dass er sich nun von seiner Frau trennen kann. Ich denke, dass sich das nicht entwickelt.

Ich denke schon, dass ein plötzlicher Geldsegen den Charakter eines Menschen verderben kann. Jedoch muss man sagen, dass man dies nicht verallgemeinern kann. Es gibt auch Leute, die super nett sind, auch wenn sie viel Geld haben. Ein gutes Beispiel wäre doch hier, dass man zu vielen Menschen doch etwas netter ist, weil sie einem selbst gewisse Vorteile bringen, die man ohne sie nicht hätte. Auf diese Person kann man dann pfeifen und sich von ihr absondern. Aus Sicht dieser Person kommt das natürlich nicht sehr gut und diese bezeichnet den Neureichen dann schnell als arrogant oder denkt sich eben seinen Teil, weil er jetzt soviel Geld hat, dass er nicht mehr benötigt wird.

Ich könnte mir auch sehr gut vorstellen, dass man vieles nicht mehr so eng sieht, weil man ja nun scheinbar alles mit Geld lösen kann und wenn das doch mal nicht funktionieren sollte wird man schnell stinkig. Sicher steht ein Teil es Charakters schon von Geburt an fest, aber viele Eigenschaften können sich verändern oder weiterentwickeln.

Diesen Spruch hört man ja sehr oft

Geld verdirbt natürlich nicht den Charakter, bringt diesen höchstens hervor. Wobei man natürlich auch fragen kann, was den von dir beschriebenen "verdorbenen Charakter" ausmachen sollte. Mir fällt es schwer, wirklich ein Bild davon zu bekommen. Es mag sein, dass jemand als "Neureicher" zu einer Arroganz neigt. Es dürfte aber so sein, dass dies auch vorher schon so gewesen sein wird - nur fehlten da nur die Mittel, es auch öffentlich sichbar(er) zu machen. Und wenn jemand sich erst mit Geld in der Hinterhand traut, Leuten ins Gesicht zu sagen, dass er diese z.B. verachtet, dann ist das ja auch ohne Geld der Fall. Nur wird dies nicht offen kommuniziert. Was ich übrigens für heuchlerisch halte und eher als Charakterschwäche einordnen würde.

Es gibt leider viele Menschen, bei denen Geld wirklich den Charakter verdirbt. Sie sind dann wohl einfach der Meinung, mit mehr Geld, etwas besseres zu sein und brauchen nicht mehr so nett mit ihren Mitmenschen umgehen. Aber solche Leute tun mir eigentlich nur leid, denn wenn das Geld mal wieder weg ist, dann stehen sie oft alleine da. Ich kann mir aber gut vorstellen, das solche Menschen auch vorher schon einen so schlechten Charakter hatten, nur das der eben durch das Geld eben deutlicher hervorgerufen wurde.

Bei uns wird es in naher Zeit auch einen Geldsegen geben, leider aus einem tragischen Grund, denn mein Vater ist letztes Jahr verstorben, aber dennoch bin ich der Meinung und mir auch ganz sicher, das das Geld bei uns sicher nichts an unserer Art ändern wird. Klar lebt es sich bestimmt leichter, wenn man ein gewisses Polster im Rücken hat und man nicht jeden Cent umdrehen muss, aber sich deswegen verändern, kann ich mir nicht vorstellen.

Ja, ich glaube tatsächlich, dass ein Geldsegen manchen Menschen total verdirbt, aber nicht alle. Ich habe es persönlich noch nicht erlebt, dass es das gibt, aber ich habe schon einige Male darüber gelesen. Der Mensch kann sich sehr zu seinem Nachteil verändern. Vielleicht glaubt er, dass nun jeder etwas von ihm ab haben will oder das man ihm etwas Schlechtes wünscht, ihm ein Beinchen stellt. Warum solche Menschen nicht normal bleiben können, weiß ich nicht. Aber ich finde das sehr schade, wenn sich die Freunde von ihm abwenden, wenn er so denkt.

Die Grundzüge des Charakters werden zwar schon in der Wiege festgelegt, aber sie passen sich der Erziehung und Umgebung, in der ein Mensch aufwächst, an.

Ich glaube nicht, dass Geld den Charakter verdirbt. Ein größerer Geldsegen bringt den Charakter eines Menschen nur eher zum Vorschein und ermöglicht es ihm, mehr in den Vordergrund zu treten und mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Schließlich ist für das Ausleben vieler Hobbys und Exzentrizitäten ein gut gefülltes Bankkonto nötig. Dass man durch Geld zu einem besseren Menschen wird, glaube ich ebenfalls nicht. Maximal kann es sein, dass die Ansprüche an die Großzügigkeit der Betroffenen steigen. Allerdings kenne ich auch niemanden persönlich, der plötzlich an recht viel Vermögen gekommen ist.

Ich denke auch, dass der Neid und die Missgunst der Mitmenschen auch eine wichtige Rolle bei der Wahrnehmung des Charakters spielen. Wer beispielsweise eine größere Summe erbt oder gewinnt, kann eigentlich nichts richtig machen: Gibt er oder sie das Geld für sich aus, ist die Person egoistisch, unterstützt sie soziale Projekte, jammern die Verwandten, weil für sie nichts übrig bleibt und so weiter. Ich vermute daher, dass die Vorstellung, Geld verdürbe den Charakter, in vielen Fällen darauf zurück zu führen ist, dass man den Zeitgenossen ihr Vermögen einfach nicht gönnt.

Was bedeutet das eigentlich? Verdorbener Charakter? Und wer entscheidet das überhaupt? Zunächst einmal denke ich, dass das eine Fremdwahrnehmung ist, also, dass diese Aussage von Ausstehenden getroffen wird. Und bei Ausstehenden muss man sich fragen, warum sie so etwas sagen.

Neid wird da sicher bewusst oder unbewusst oft eine Rolle spielen. Da ist jemand zu Geld gekommen und kauft sich ein schönes Haus oder Auto und schon wird er als "Angeber" bezeichnet. Oder er teilt sein Geld nicht mit den ganzen "Freunden" ,die er plötzlich hat, und schon ist er "arrogant". Oder er gönnt sich einen tollen Urlaub an einem exotischen Ort und schon wird gesagt, dass ihm Mallorca oder die Ostsee wohl nicht mehr gut genug ist. Das könnte man jetzt noch ewig fortsetzen, aber ich denke, dass jeder weiß, was ich meine.

Wenn ich mir aber den aktuellen Skandal um die irischen Banker anschaue frage ich mich schon, ob es nicht doch irgendwo einen Zusammenhang zwischen Geld und Charakter gibt. Vielleicht muss man aber auch ein totales Charakterschwein sein um in dieser Branche überhaupt erfolgreich zu sein, das kann ich schwer beurteilen.

Ich glaube schon, dass dieses Sprichwort stimmt. Natürlich kommt es immer auf die Umstände an und man kann es sicherlich nicht auf jeden Menschen umlegen aber ich denke, dass es schon sehr oft zumindest ein bisschen zutrifft. Ich bin einfach der Meinung, dass Menschen mit wenig Geld sich vollkommen anders verhalten als Menschen, die sehr viel Geld zur Verfügung haben. Gerade bei Leuten, die sehr plötzlich zu einem sehr hohen Reichtum gekommen sind, wirkt es sehr häufig so, dass sie sozusagen "abheben" und sehr überheblich werden. Ich kann es natürlich nicht genau erklären, warum sich ihr Verhalten plötzlich so ändert aber ich habe es schon das ein oder andere Mal festgestellt.