Kein Tier aus dem Tierheim bekommen?
Vor knapp 6 Monaten ist unser Kater gestorben und wir haben uns auf die Suche nach einem neuen Kater/ einer neuen Katze gemacht, da wir einen und und noch eine weitere Katze haben und die sich keinesfalls daran gewöhnen sollen, dass sie alleine sind. Da ich immer sehr viel Mitleid mit den Tieren aus dem Tierheim habe, konnte ich meine Mutter von der Idee abbringen direkt ein Tier vom Züchter zu holen. Also gingen wir ins Tierheim und schauten uns dort eine unglaublich süße Katze aus.
Ich war dann insgesamt drei mal dort, da die Katze sehr scheu war und ich hoffte sie gewöhne sich vielleicht an mich. Das war aber gar nicht das Problem. Als ich bei dem vierten mal dann mit meinem Stiefvater dort war und wir fragten, wie das ablaufen würde, wenn wir die Katze denn gerne nehmen würden, woraufhin eine Frau aus dem Tierheim meinte, dass erst jemand bei uns vorbei kommen würde und erklärte uns das alles. Dann kam es auf das Thema Nachwuchs zu sprechen. Plötzlich wurde die Dame sehr sauer, als wir ihr sagten, dass wir es der Katze gerne einmal ermöglichen zu werfen. Sie meinte, dass am Ende die Tiere nur zu ihnen zurück kommen würden. Dann schmiss sie uns aus dem Tierheim.
Meine Familie und ich fanden das jedoch sehr ungerechtfertigt, da die Dame erst sehr überzeugt von uns war, da wir einen großen Garten haben, weitere Tiere, wie wohnen sozusagen im Wald. Wir hätten die kleinen Katzen sicher nicht ins Tierheim zurück gebracht. Deshalb haben wir uns dann letztendlich eine Katze von einem Züchter geholt. Schade war es jedoch trotzdem, da wir und vor allem ich uns schon in die kleine Katze verliebt hatten und außerdem noch etwas Gutes getan hätten.
Sicherlich hat die Frau nur Bedenken gehabt, dass dann wieder mehr Tiere im Tierheim im landen und das Tierheim sich das nicht mehr leisten kann. Ich denke dennoch, dass man das eh nicht beeinflussen kann, wenn jemand ein Tier kauft. Man kann nie vorher wissen, was passiert und deswegen finde ich es ganz schön kurzsichtig, was die Frau hier gemacht hat. Ich selber habe es noch nicht erlebt, dass Menschen abgewiesen wurden, weil die das Tier werfen lassen wollten und auch vernünftig genug gewirkt haben. Ich denke, dass ihr vielleicht einfach einen falschen Eindruck hinterlassen habt und die Frau auch ziemlich empfindlich war.
Ich kann es ehrlich gesagt sehr gut verstehen, dass die Frau euch die Katze nicht vermittelt hat. Leider gibt es in Deutschland ein großes Problem mit der immens steigenden Katzen-Population. Es gibt einfach zu viele und daher ist es mehr als leichtsinnig, noch weitere zu produzieren. Ich finde es genau richtig, dass die Tierheime versuchen so etwas zu verhindern. Es ist besser, wenn eine Katze mehr im Tierheim sitzt, als wenn diese Katze bei einer Familie 6 Welpen bekommt und diese dann nach fünf Jahren im Tierheim sitzen. Oder würdet ihr etwa alle Welpen behalten? Das glaube ich kaum.
Ich finde es wie gesagt sehr wichtig, dass die Tierheime schauen, dass sie keine Tiere an Menschen geben, welche diese nur vermehren wollen. Das wäre von den Tierheimen sehr unverantwortlich und ehrlich gesagt würde ich die Kompetenz des Tierheims mit einem solchen Verhalten sehr in Frage stellen. Ein Tierheim sollte doch auch Tierschutz betreiben und das war nun einmal eine Form von diesem. Vielleicht liest du dich noch ein bisschen in die Thematik ein, denn Katzen gibt es leider wirklich viel zu viele und durch sinnloses Vermehren wird ein hohes Elend geschaffen!
@Prinzessin_Erika: Ich kann es bis heute leider immer noch nicht verstehen. Ja, wir wissen, dass es sehr viele Katzen in Deutschland gibt. Doch als leichtsinnig würde ich es wohl kaum bezeichnen, denn wir hätten uns schon darum gekümmert, schon alleine, weil wir wissen, wie es ist, dass eben viele arme Katzen im Tierheim sitzen. Mittlerweile haben wir kleine Jungen bekommen und wir kümmern uns liebevoll um sie und ich kann es als eine wundervolle Erfahrung sehen, da es eine super Zeit ist, wenn wir die kleinen Katzen aufziehen. Natürlich ist es auch oft stressig, doch ins Tierheim geben würden wir die Kleinen nie. Wir haben mittlerweile 3 selber an Bekannte vermittelt und eines behalten wir.
Natürlich müssen die Tierheime schauen an welche Familien sie dir Tiere abgeben, aber ich finde das sollte kein Ausschlusskriterium sein, denn die Vermehrung tut der Katze nichts schlechtes, im Gegenteil, unsere Mietze ist seitdem viel ruhiger geworden. Und glaube mir, ich habe sehr viel Erfahrung mit Katzen, ich bin mit ihnen aufgewachsen und helfe nun ehrenamtlich in einem anderen Tierheim und das sehr gerne!
Zum Einen finde ich es sehr merkwürdig, wenn überhaupt unkastrierte Katzen vom Tierheim vermittelt werden, zum Anderen kann ich die Reaktion und auch die Weigerung, euch eine Katze zu vermitteln, nachvollziehen und auch unterschreiben. Die Tierheime sitzen nun einmal so voll, dass sie kaum Tiere aufnehmen können. Und das einzig und allein aus dem Grund, dass jedes Jahr immer wieder Katzenhalter auf die "glorreiche" Idee kommen, ihre Katze werfen bzw. überhaupt gar nicht kastrieren lassen. Da wäre es doch eine Milchmädchenrechnung, überhaupt Tiere zu vermitteln, wenn im nächsten Jahr um ein vielfaches mehr an Tieren auf den Strassen rumlaufen und eventuell wieder im Tierheim landen.
Meine Frage ist vor allem, warum ihr die Katze unbedingt werfen lassen wollt. Es gibt keine körperlichen oder seelischen Vorteile, wenn Katzen werfen. Keinerlei Nachteile, wenn die Katze kastriert ist. Es gibt aber gesundheitliche und seelische Vorteile, wenn die Katze kastriert wird. Angefangen bei dem geringeren Risiko des Streunens, weniger Risiko für Infektionskrankheiten, weniger Risiko für Gebärmutterentzündungen, Gesäugetumoren und Unsauberkeit. Etwas Gutes getan hättet ihr in dem Sinne nicht, weil ihr die Katze mit einer Trächtigkeit und einem Wurf in gesundheitliche Schwierigkeiten hättet bringen können. Zur verantwortungsvollen Haltung von Katzen gehört nunmal auch die Kastration.
Die Einstellung, eine Trächtigkeit oder ein Wurf würde der Katze gut tun oder sie erfreuen ist leider nicht besonders zeitgemäß. Die Katze wirft, weil die Natur das so vorgesehen hat. Könnte sie es sich aussuchen, würde sie sicherlich nicht die Schmerzen beim Deckakt, bei der Geburt und den Stress der Kittenaufzucht suchen. Schon gar nicht, wenn sie wüsste, dass sie selbst sich dabei todbringende Krankheiten und Parasiten einfangen kann. Oder wenn sie weiß, dass sie möglicherweise tote, deformierte oder kranke Kitten gebiert.
Meiner Meinung nach gehört die Verpaarung von Katzen in wissende, erfahrene und verantwortungsvolle Hände. Menschen, die sich mit der Trächtigkeit, der speziellen Ernährung, den Bedürfnissen während der Trächtigkeit, vor allem aber den Gefahren von Zucht auskennen. Man sollte dabei vor allem auch wissen, welche (Erb-) Krankheiten weitergegeben werden können und wie das verhindert werden kann. Nicht umsonst ist die Hauskatze wohl diejenige mit den meisten und schlimmsten Erbkrankheiten, eben weil diese "mal eben" so vermehrt werden ohne dieses ganze Wissen.
Ich kann die Meinung der Frau sehr gut verstehen und finde es vollkommen richtig, dass man keine Tiere an Leute vermittelt, deren Ziel es ist, den jetzt schon zu großen Katzennachwuchs weiter zu fördern. Es gibt so viele verantwortungslose Menschen, die Tiere vermehren. Ob das nun aus Geldgier oder aus anderen Motiven heraus geschieht, finde ich unerheblich. Letztendlich ist es ein ziemlich egoistisches Verhalten, bei dem die Menschen vor allem ihr eigenes Befinden und nicht das der Tiere im Hinterkopf haben. Letztendlich geht es doch nur darum, dass die Menschen sich an den niedlichen kleinen Tierkindern erfreuen wollen.
Es gibt so viele arme Tiere in den Tierheimen. Viele verbringen einige Jahre im Tierheim und sterben dort schließlich, weil es niemanden gibt, der sie aufnehmen wollte oder konnte. Oft genug landen Tiere von selbsternannten Hobbyzüchtern letztendlich doch im Tierheim, weil die Abnehmer keine Lust mehr auf die Tiere hatten. Wenn man wirklich gerne mehrere Katzen haben möchte, sollte man nicht selbst den Katzennachwuchs fördern, sondern lieber mehreren Tierheimtieren ein liebevolles Zuhause geben.
Leider siehst du nur die Seite der einen Katze. Ob es für ein Tier immer die richtige Lösung ist, einmal Kinder zu bekommen, sei mal dahingestellt. Neben dem einen Tier, dem man vielleicht ein Zuhause geben möchte, gibt es aber eben noch das große Problem, das es einfach grundsätzlich viel zu viele ungewollte Tiere gibt. Auch wenn man die Tiere vermittelt bekommt, finde ich es nicht ideal. Es ist nicht gesagt, dass die Leute die Katzen wirklich auf Dauer bei sich behalten. Außerdem hätten diese Personen ebenfalls ein Tier aus dem Tierheim aufnehmen und damit etwas helfen können. Die Frau im Tierheim hat absolut Recht mit ihren Vorbehalten und an ihrer Stelle würde ich auch niemals ein Tier an jemanden vermitteln, der damit züchten möchte. Ich finde es auch am besten, wenn Tierheime die Tiere grundsätzlich nur kastriert vermitteln, was bei ganz jungen Tieren natürlich noch nicht ratsam ist.
Ich habe auch den Eindruck, dass Leute, die im Tierschutz oder in Tierheimen arbeiten, manchmal sehr rigide und übertriebene Vorstellungen haben und auch nicht mit sich reden lassen. Das ist schade, aber letztlich stellen sich die Betreffenden damit selbst ein Bein, denn das führt dazu, dass man dann eben lieber zum Züchter geht als zum Tierheim. So war es dann ja auch bei Euch.
Die Einstellung, eine Trächtigkeit oder ein Wurf würde der Katze gut tun oder sie erfreuen ist leider nicht besonders zeitgemäß. Die Katze wirft, weil die Natur das so vorgesehen hat. Könnte sie es sich aussuchen, würde sie sicherlich nicht die Schmerzen beim Deckakt, bei der Geburt und den Stress der Kittenaufzucht suchen. Schon gar nicht, wenn sie wüsste, dass sie selbst sich dabei todbringende Krankheiten und Parasiten einfangen kann. Oder wenn sie weiß, dass sie möglicherweise tote, deformierte oder kranke Kitten gebiert.
Ersetze in Deinem Beitrag mal das Wort Katze durch „Mensch“ und Du hast Deine Antwort. Viele Lebewesen wollen sich nunmal fortpflanzen und haben Freude daran, schwanger zu sein oder Kinder zu bekommen, obwohl all die Gefahren, die Du genannt hast, auch beim Menschen vorkommen.
Wenn du dich für ein Tierheimtier interessierst, dann nimmst du ein tier aus dem Tierschutz auf. Das bedeutet, dass man mit diesen Tieren weder züchten noch vermehren darf. Diese Tiere kommen auch meist nur kastriert aus dem Tierheim. Wenn du den Wunsch äußerst, dass man mit einem Tierheimtier vermehren will, ist das sehr verständlich, wenn die Leute dort so reagieren. Du solltest mal überlegen, wie voll die Tierheime sind. Und wenn dann die Tierheimkatze irgendwann 8 Jungtiere bekommt, dann würden die 8 Interessenten auch im Tierheim nach Katzen schauen kommen und das Tierheim würde leerer werden.
Wenn man Tiere vom Tierschutz übernimmt, weiß man meist auch nichts von den Vorfahren der Tiere und welche Krankheiten in der Katzenfamilie waren. Deswegen sollte man nicht mit diesen Tieren züchten oder vermehren. Es gibt wahrlich genug Katzen, die einfach wild in die Welt gesetzt werden ohne auf die Genetik zu achten und viele dieser wild vermehrten Tiere sind krank und kaum lebensfähig oder haben einen Gendefekt, der durch Leberschäden und Nierenschäden erst im Alter raus kommen und wenn jeder mit diesen Tieren vermehrt und mit den Nachkommen wieder vermehrt, dann ist die Katzenschwemme vorprogrammiert. In einigen Bundesländern ist es schon Pflicht Katzen zu kastrieren, damit nicht wild vermehrt wird.
Wenn man züchtet oder vermehrt, sollte man etwas von der Genetik verstehen. Ansonsten sollte man es lassen. Züchten heißt nämlich mehr als nur zwei Tiere zusammen zu setzen. Und deswegen haben wir damals in den Tierheimen, in denen ich ehrenamtlich tätig war, auch keine Tiere unkastriert vermittelt und wenn die Tiere noch zu jung waren, dann mussten sich die neuen Besitzer verpflichten diese Tiere zu kastrieren und das wurde auch kontrolliert.
@zitonengras: Es mag sein, dass das Alles auch auf den Menschen umzumünzen ist. Aber es gibt einen entscheidenden Unterschied zum hier gegebenen Fall: der Mensch entscheidet für sich selbst, ob er Nachwuchs möchte und auch mit wem. Katzen, die dazu gezwungen werden, Nachwuchs zu bekommen können das nicht. Da ist die natürliche Auslese eingeschränkt. Ergo kommen Komplikationen weitaus häufiger vor als beim Mensch.
Außerdem werden seltener unerwünschte Kinder in Heime abgeschoben, um dort zu sterben oder getötet zu werden. Ich für meinen Teil schaue auch über meinen Tellerrand und sehe und höre oft genug, welches Elend Katzen (und alle anderen Tiere) auf der Welt dulden müssen. Ich kann meiner Katze viel Leid ersparen, wenn ich sie kastrieren lasse. Damit erspare ich auch vielen anderen Katzen Leid, denen ich so gar nicht begegne. Auch wüsste ich nicht, ob eine Katze jemals Begeisterung darüber ausgedrückt hätte, sich all den Nachteilen einer undurchdachten Vermehrung auszusetzen. Das wäre noch ein Unterschied zum Menschen, dieser kann das nämlich. Er kann auch verhindern, Nachwuchs zu bekommen, wenn er beispielsweise nicht will oder weiß, dass er krank ist. Katzen können das nicht. Und viele kranke Katzen werden auch bewusst vermehrt.
Ich kann keine Freude beim Deckakt oder der Geburt bei der Katze entdecken. Es ist nun mal die Natur. Was nun für mich nicht heißt, das man kopflos dazu übergehen sollte, wahllos Tiere aufeinander zu setzen, wie viele Menschen es tun. Würde der Mensch nicht so massiv in die Vermehrung der Katzen eingreifen, würde sich ihre Zahl selbst regulieren. Da wir nun aber warme Wohnungen, Tierärzte, Medikamente und genug Futter zur Verfügung stellen, vermehren sich Katzen in unnatürlicher Weise.
Das kann man auch beim Menschen beobachten. Besonders in Ländern, wo das Leben sowieso schon hart genug ist und eine Überpopulation herrscht. Warum man so was in einem eigentlich aufgeklärten Land willentlich mit den Katzen macht, ist mir unverständlich. Niemand würde beispielsweise einem AIDS-kranken Menschen dazu raten, sich möglichst oft mit möglichst vielen Partnern zu vermehren. Menschen machen so was aber mit ihren Katzen. Zum Einen, weil sie gar nicht wissen, dass die Katzen krank sind, zum Anderen, weil es wohl auch gar nicht interessiert. Der Mensch macht sich viele Probleme selbst, ist aber oft nicht bereit, sie auszubügeln. Viele engagierte Leute investieren Zeit, Geld und Liebe in den Tierschutz, da ist es klar, dass jemand, der diese Prinzipien mit Füßen tritt, nicht gerade willkommen geheißen wird.
Eine Katze kann nicht sagen "Nein, ich will nicht", auch, wenn ihr eigentlich danach wäre. Das ist ebenso ein Unterschied zum Menschen. Wenn der Mensch Komplikationen bekommt, geht er zum Arzt und wird behandelt. Die Katze stirbt oft qualvoll an Komplikationen, weil sie oft nicht bemerkt und manchmal sogar bewusst ignoriert werden. Natürlich kann man da sagen "betrifft mich nicht" oder "ist doch der Lauf der Natur, kann jedem anderen Lebewesen genauso passieren", aber meine Einstellung ist das nicht. Ich schaue lieber hin und versuche innerhalb meiner Möglichkeiten etwas gegen Elend zu tun, das sich verhindern lässt. Besonders, wenn es so einfach ist wie hier.
Ich kann mich zwar nicht ganz in die Situation hinein versetzen, denn sicher gäbe es auch andere Wege, eine Einigung zu erzielen, aber ich habe auch schon solche Erfahrungen gemacht, dass mir ein Tierheim keinen Hund anvertrauen wollte. Deshalb bin ich schon der Meinung, dass Tierheime ganz genau schauen, wem sie ein Tier geben.
In meinem Fall war es so, dass ich den Hund, den ich wollte, nicht bekam, weil ich noch nie zuvor einen Hund hatte. Der Hund galt dabei auch für Unerfahrene als geeignet. Trotzdem durfte ich den Hund nicht bekommen und habe letztendlich auch einen Hund vom Züchter geholt.
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