Betrunkenen in der U-Bahn wecken oder schlafen lassen?

Wie des öfteren habe ich diese als ich gestern von der Arbeit nach Hause wollte mal wieder eine merkwürdige Begegnung in der U-Bahn gehabt. Als ich einstieg bemerkte ich direkt, dass das Abteil relativ leer war, zumindest im Vergleich zu den anderen Abteilen. Schnell erkannte ich auch warum dies so war ein Betrunkener lag quer über eine der Sitzbänke und schlief. Es handelt sich dabei um 2 Sitzreihen, die sich direkt gegenüber sind und die von einem Gang getrennt werden.

Vor dem Mann standen seine Schuhe inmitten einer großen Pfütze von Alkohol, die dazugehörige Flasche Vodka stand neben den Schuhen, und Erbrochenem. Es sah nicht nur sehr unappetitlich aus, es roch auch sehr unangenehm. Einige Leute schlichen sich an dem offenbar ziemlich stark alkoholisierten Mann vorbei andere verließen die Bahn wieder und stiegen in einen anderen Wagon.

Einige setzten sich aber auch genau wie ich in gesundem Abstand zu diesem besagten Betrunkenen, in die gleiche Bahn und fuhren Richtung Endstation. Als die Bahn in ihrem Endbahnhof ankam und die Durchsage kam, dass alle aussteigen sollten, rührte sich der besagte Mann immer noch nicht. Ein Fahrgast prüfte auch vor dem Aussteigen ob der Mann überhaupt noch atmete und stieg dann einfach aus als er wusste, dass dieser noch atmet.

Ich wollte den Mann ebenfalls nicht wecke, saß ich ohnehin schon alleine mit Ihm im Wagon und wollte ihn aufgrund des Erbrochenem um ihn herum nicht anfassen. Aus diesem Grund verließ ich den Wagon und machte den U-Bahn Fahrer darauf aufmerksam, dass ich ein Problem habe worauf er auch aus seiner Kabine kam und zu mir eilte.

Als ich ihm den alkoholisierten Mitfahrer zeigte wirkte auch er leicht überfordert und versuchte ihn durch antippen mit dem Fuß zu wecken, doch auch darauf reagierte er nicht. Nach einem zweiten ebenfalls erfolglosen Versuch gab auch der Fahrer auf, auch wenn seine Versuche sehr zurückhaltend waren.Er meinte, dass ich ruhig gehen könnte, da er nun weiter fahren würde und dann einfach die Polizei verständigt, damit diese sich um den Mann kümmern könnten.

Wie hättet ihr reagiert hättet ihr vor der Endstation versucht den Mann zu wecken oder zumindest geschaut ob er überhaupt noch atmet und lebt, oder denkt ihr euch auch, dass er sich diese Situation eigentlich selbst zu zu schreiben hat und dann auch mit den Folgen wie einer Inhaftierung selbst klar kommen muss? Man muss dafür vielleicht noch anmerken, dass es sich nicht um einen ganz normalen Obdachlosen handelte, sondern einen ganz normalen Erwachsenen.

Seine Klamotten waren für einen Obdachlosen zu gut, wobei das Gesamtbild dafür um so besser gepasst hat. Mein Ekel war einfach zu groß doch im Nachhinein dachte ich mir, dass ein Versuch ihn zu wecken vielleicht gar nicht zu viel verlangt gewesen wäre.

Also ehrlich gesagt wecke ich betrunkene Fahrgäste ohnehin nicht auf. Ich schaue sicherlich, ob die Person noch lebt oder gar irgendwie den Anschein macht, als sei sie nicht mehr Herr ihrer Lage, weil der Alkohol zu viel war, aber dann reicht es auch. Es stellt für mich ja keinerlei Gefahren da, wenn eine Person in der Bahn & Co schläft, denn sie wird wohl ihren Rausch ausschlafen wollen. Auch an der Endstation werde ich keinen obdachlosen & Co wecken, denn das ist ganz einfach nicht meine Aufgabe. Wozu sollte man denn auch, denn im Prinzip fahren einige Bahnfahrer weiter und nehmen die Damen oder Herren mit, damit sie einen Platz zum schlafen haben und andere wiederum gehen sie selber wecken.

Häufig habe ich jedoch gesehen, dass andere Menschen die obdachlosen und betrunkenen wecken wollten. Oftmals war das Endergebnis weniger erfreulich, denn sie wurden frech und beleidigend. Es ist somit nicht immer ratsam einen Obdachlosen zu wecken, der derzeit seinen Rausch ausschläft, denn sonst kann der Schuss schon einmal nach hinten los gehen. Es mag unfair klingen, aber den meisten Menschen sind obdachlose & Co auch völlig egal.

Ich hätte sicher nicht versucht, den Mann zu wecken. Natürlich ist es unangenehm, wenn dieser Mann den Weg versperrt und es außerdem stinkt, weil er erbrochen hat. Aber ich denke auch, dass es nicht die Aufgabe eines Fahrgastes sein kann, diesen Mann zu wecken. Ich finde es richtig, dass du dem Fahrer Bescheid gesagt hast. Ich denke auch, dass es richtig ist, dass dieser die Polizei rufen wollte. Die Polizisten kommen mit solchen Situationen sicher besser klar.

Immerhin weiß man ja auch nicht, wie der Betrunkene reagiert, wenn man es dann wirklich schafft, ihn zu wecken. Er könnte ja aggressiv reagieren, das ist doch in solchen Fällen keine Seltenheit. Und dann möchte ich wirklich nicht alleine vor diesem Mann stehen und ihn gerade geweckt haben. Auch wenn die Reaktionen dieses Mannes in der Situation sicher nicht die Schnellsten sind, so wäre mir die Situation doch zu gefährlich.

Ich habe in den Bahnen schon öfters Personen in einem solchen Zustand aufgefunden. Mir ist es schon oft passiert, dass mir betrunkene Personen aggressiv gegenübertreten. Aus diesem Grund würde ich eine solche Person auch nicht wecken, sofern ich diese Person nicht kenne.

Wenn ich jedoch die Person ein bisschen vom Sehen oder auch besser kenne und weiß wo diese wohnen, dann wecke ich diese auch, bevor sie irgendwo hinfahren weil sie ihre Haltestelle verschlafen. Hin und wieder habe ich auch solchen Personen dann nach hause geholfen. Meistens erinnerten sie sich nicht mehr daran. Aber ich denke mal, dass es mir auch mal so gehen kann, wenn ich mich mal wieder absichtlich überschätze und dann wäre es natürlich auch toll, wenn mir jemand helfen würde.

Ich finde, dass du richtig reagiert und dem U-Bahn-Fahrer Bescheid gegeben hast. Die Polizei ist hier der letztendlich richtige Ansprechfahrer. Die bringen den Mann in die Ausnüchterungszelle und nehmen seine Identität auf, damit er die Reinigung der U-Bahn bezahlen kann. An der Endstation kann man ihn so nicht liegen lassen, denn er braucht ja Aufsicht. Auch wenn die U-Bahn weitergefahren wäre, ohne dass es eine Endstation war, hätte ich dem U-Bahn-Fahrer Bescheid gesagt. Er ist für das weitere Vorgehen zuständig und hat so etwas bestimmt schon öfters gehabt und weiß, wie man weiter handeln sollte.

Ich kann schon verstehen, weshalb der Waggon im Zug so leer war. Wer möchte schon in einem Abteil sitzen, wo ein sturzbetrunkener Mann auf der Sitzbank liegt und schläft. Auf den Boden alkoholhaltige Flaschen liegen, die ausgelaufen sind und in deren ­alkoholhaltigen Pfütze die Schuhe des Mannes stehen. Und dazu kommt ja auch noch, dass er sich anscheinend übergeben musste und dies dort auch auf dem Boden liegt. Ich würde dort auch nicht sitzen wollen und hätte mir im Zug auch ein anderes Abteil gesucht, um den sturzbetrunkenen Mann nicht über den Weg zu laufen oder sehen zu müssen.

Gut, ich würde, wenn ich mich dazu entscheiden würde im selben Abteil, wie ­der betrunkene Mann, zu sitzen, letztendlich auch vor dem Aussteigen ­überprüfen, ob der Mann den atmete und lebte. Aber ich wäre dann auch ausgestiegen. Wecken würde ich den Mann sicherlich nicht. Immer hin ist dieser betrunken und man weiß ja normalerweise, dass betrunkene Leute nicht ganz bei Verstand sind und, wer weiß, wie dieser Mann reagieren würde, wenn man ihn wecken würde. Vielleicht würde er aggressiv werden und um sich schlagen oder einen sogar noch beleidigen, wer weiß das schon. Immer hin kennt man diesen Mann nicht und deshalb kann man ihn auch nicht einschätzen.

Ich würde, wenn ich einen betrunkenen Mann in einem Zug sehen würde und auch deuten könnte, dass dieser Mann schläft, weil er zu viel Alkohol getrunken hätte, wie in diesem Fall, dem Zugführer und dessen angestellten Bescheid geben, dass in dem Abteil ein sehr betrunkener Mann liegt und dann würde ich denen noch schildern, was dort so auf dem Boden liegt, was dieser Mann für Hinterlassenschaften dort hingelegt hatte. Die Angestellten oder der Zugführer können sich dann um alles Weitere kümmern, wie zum Beispiel einen Krankenwagen anrufen. Ansonsten kann man auch am Bahnhof, zum Beispiel an der Endstation Bescheid geben, was im Zug vorgefallen ist und denen die Sachlage schildern. Oder man ruft selber einen Krankenwagen, die sich dann letztendlich um den betrunkenen Mann kümmern. Ich selber würde auch nur diese Optionen wählen und den Mann weiterschlafen lassen.

Ich hatte bisher das Glück, dass ich solchen Individuen noch nicht begegnet bin. Es ist ja auch kein schöner Anblick und vor allem ein scheußlicher Gestank. Dass keiner da sitzen möchte, selbst wenn die Bahn überfüllt wäre, kann jeder verstehen. Wenn die Endstation naht und der Mann würde sich nicht rühren, würde ich ihn auf keinen Fall wecken und mich anschließend noch von ihm ausschimpfen lassen. Nein, man kann in einem solchen Fall nur dem Schaffner Bescheid sagen, dass der sich darum kümmert.

Ehrlich gesagt halte ich absolut nichts von Menschen, die sich tagsüber besaufen und dann in der Öffentlichkeit ihren Rausch ausschlafen. Ob es sich dabei nun um einen "Penner" beziehungsweise einen Obdachlosen oder um die Bundeskanzlerin höchstpersönlich handelt ist mir dann wirklich vollkommen egal. So sozial, dass ich noch nachschauen würde, ob derjenige, der betrunken in der Bahn liegt, noch lebt, wäre ich aber dann doch noch.

Da ich aber den Geruch von Erbrochenem in Kombination mit Alkohol absolut nicht ausstehen kann, würde ich mich aber nicht in die Nähe des Mannes setzen, das hat nichts mit Verachtung oder dergleichen zu tun, ich mag es eben einfach nicht. Und nur damit es so aussieht, als ob ich sozial wäre, würde ich mich auch nicht neben den Mann setzen. Es gibt Grenzen, wo ich mir persönlich sage, dass ich sie nicht überschreiten möchte.

Alleine würde ich wahrscheinlich auch Bescheid sagen und dann so versuchen zu helfen. Wäre ich in Begleitung meines Partners würde ich auch so versuchen ihn zu wecken. Man weiß ja auch nicht, wie der dann am Rad dreht und da ist es mir mit meinem Partner schon lieber. Einfach vorbei gehen kann ich da aber nicht. Der Mensch hat ja auch Probleme, die er sich da wegtrinken will und wenn ein Mensch hilflos ist, sollte man auch einschreiten und helfen.

Ich finde es schon schlimm, wenn Menschen dann einfach gehen und ihn liegen lassen. Da kann ja sonst was passieren. Auch die leichten Tritte finde ich nicht in Ordnung. Man kann ja auch so verstellen, ob die Person noch lebt und bei Bewusstsein ist. Versuchen sie wachzumachen kann man ja auch anders. Ich finde es schlimm, wenn man da scheinbar wegsieht. Ich finde, dass man sich da nicht zu Schade sein sollte und auch die Person anfassen sollte. Das kann einem ja auch mal passieren, dass man Hilfe braucht und wenn dann alleine vorbeigehen ist das sicherlich auch nicht so toll.

Ich würde niemals versuchen einen wildfremden und offensichtlich betrunkenen Mann irgendwo zu wecken. Man weiß doch gar nicht, wie diese unter Alkohol Einfluss reagieren. Vielleicht flippt dieser total aus, wenn man ihn versucht zu wecken und dann ist man selbst das Opfer. Man könnte höchstens den Schaffner bzw. die Polizei informieren und denen dies dann überlassen. Diese wissen ja was dann zu tun ist und wie man am besten mit solch Menschen umgeht.

Personen die ich kenne und weiß wie sie zum Beispiel in so einem Zustand reagieren würden, würde ich versuchen zu wecken. Aber keine Fremden. Meine Freunde fahren allerdings auch nicht betrunken in der Gegend rum. Wenn einer mal bei einer Party irgendwie einschläft ist es ja was anderes.