Schulranzen von Kind aussuchen lassen o. Elternentscheidung?

Es ist zwar schon ewig her und ich könnte schon fast Enkel in dem Alter haben, aber ich kann mich noch sehr gut an ein Ereignis vor meiner Einschulung erinnern. Meine Mutter ging mit mir vor Ort in ein Fachgeschäft und wir suchten gemeinsam einen Schulranzen aus. Wobei es vor über 30 Jahren natürlich noch keine so große Auswahl gab wie heute und es auch nur wenige Fachgeschäfte vor Ort gab.

Im weiteren Freundeskreis, wie auch aus Erzählung von Internetbekanntschaften, bekomme ich immer wieder mit, dass man heute weder in einem Fachgeschäft kauft noch die Kinder ihren Schulranzen aussuchen dürfen. Da wird ein halbwegs passendes Modell im Internet ausgewählt und wenn das preislich passt, wird es eben bestellt. Oder man besucht mit dem Kind ein Fachgeschäft, lässt sich eine halbe Ewigkeit beraten und geht dann wieder, um daheim im Internet zu schauen, ob man den Schulranzen nicht doch wesentlich günstiger erwerben kann.

Ich habe über das Internet eine weitläufige Bekannte, die unter Anderem in einem Fachgeschäft Schulranzen verkauft. Die erzählt immer wieder, dass Eltern kommen, dann werden alle Schulranzen anprobiert, sie als Fachverkäuferin berät die Eltern ausführlich und die Eltern gehen, obwohl sie zufrieden waren und bestellen den Schulranzen im Internet.

Ich kenne auch Leute, die als Elternteil einfach irgendeinen Schulranzen kaufen. Hauptsache er war günstig. Etwas, was ich bis heute nicht verstehen kann. Erst recht nicht bei der großen Auswahl an Schulranzen, die es zur Zeit auf dem Markt gibt. Und erst recht nicht, wenn ich bedenke, dass jedes Kind anders gewachsen ist und ein Schulranzen schon passen sollte. Mir ist klar, dass hier die ersten sofort aufbrüllen, man solle sich nicht so anstellen. Ein Kind von sechs oder vielleicht sieben Jahren ist im Wachstum. Die Wirbelsäule ist noch nicht wirklich gefestigt. Es hat durchaus seinen Sinn, dass man Schulranzen probiert. Klar kann ein Kauf im Internet gut gehen.

Mir ist auch klar, dass mir hier gleich die ersten sagen werden, wie ich denn bitteschön erwarten kann, dass man in einem teuren Fachgeschäft kauft. Meine Meinung ist, wenn ich Beratung will, dann muss ich dafür auch bezahlen. Ich finde es ziemlich unverschämt, sich in einem Fachgeschäft eine halbe Ewigkeit beraten zu lassen und dann im Internet zu bestellen. Die Leute die dort beraten sind ausgebildet. Die haben ebenfalls ein Recht auf ihr Geld! Genauso das Geschäft an sich, dass eine Auswahl an Schulranzen zur Verfügung stellt. Somit Kapital investiert, Ladenmiete und auch Lagermiete zahlt und seine ausgebildeten Angestellten bezahlen muss. Zuzüglich diverser anderer Kosten.

Mich würde aber nun interessieren, wie das bei euch so war oder wie ihr als Eltern handelt oder als Eltern handeln würdet? Lasst ihr euer Kind den Schulranzen aussuchen? Immerhin muss das Kind damit zurecht kommen. Oder sucht ihr Eltern aus? Wenn ja, warum bezieht ihr eure Kinder nicht mit ein? Mir ist klar, dass man als Eltern den Geschmack der Kinder kennt oder glaubt den zu kennen.

Mein Sohn ist erst vier Jahre, und so wird er erst in zwei Jahren eingeschult. Für mich persönlich stellt sich diese Frage demnach noch nicht. Aber zwei meiner Neffen werden jetzt im September eingeschult und auch im Freundeskreis kenne ich zwei Kinder die eingeschult werden. Interessanter Weise habe ich ganz andere Beobachtungen als du gemacht. Alle vier Eltern dieser Kinder haben eine regelrechte Wissenschaft aus der Auswahl der ersten Schultasche gemacht. Und ich kann das auch durchaus nachvollziehen.

Vor allem drei dieser vier Eltern haben eindeutig auf Qualität und hochwertige Schultaschen geachtet. Wow! Ich staunte da über die Preise! So eine Schultasche kann heute durchaus rund 200 Euro kosten! Wenn es eben nicht gerade das Billigsdorfermodell ist! Bei diesen Preisen haben die Eltern verständlicher Weise ordentlich geschluckt. Sie waren auch alle in einem Fachgeschäft um sich ordentlich beraten zu lassen und sie haben nicht nur auf die Optik geachtet, sondern in erster Linie auf die Ergonomie. Die Tasche musste also in erster Linie zum Körper vom Kind passen. Auch im Internet wäre der Kauf dann übrigens nicht wirklich billiger gewesen, eben weil es Markentaschen waren.

Drei dieser vier Eltern haben sich im Endeffekt für Markenschultaschen entschieden. Ein Elternteil hat mehr auf das Motiv geachtet, und sagte aber gleich im Vorhinein, dass es ihnen lieber ist, alle zwei Jahre eine neue Schultasche zu kaufen, weil sie meinten, dass sich das Interesse am Motiv beim Kind sowieso ändern wird. In diesem Fall hat auch eher das Kind bei der Auswahl entschieden.

Bei den anderen Eltern war es so, dass die Eltern mehr oder weniger die Modellart wählten, also eben die Marke und von der für den Körper passenden Modell gibt es ja auch mehrere Auswahlmöglichkeiten bezüglich des Motivs. Die Kinder konnten dann eben zwischen den unterschiedlichen Motiven dieser Serie selber wählen. Diesen Kompromiss kann ich mir übrigens gut vorstellen. So werde ich es denke ich in zwei Jahren auch machen.

Ich habe selber keine Kinder, aber ich kann von meinen Erfahrungen an mir selber und meinen Geschwistern erst einmal erzählen. Ich selber durfte mir meinen Schulranzen natürlich aussuchen, denn wie meine Mutter auch immer sagte „ich muss damit leben“ nicht sie. Es wäre ja auch nur fatal den Schulranzen ohne Abstimmung mit dem eigenen Kind auszusuchen, denn dann könnten Tränen laufen und das möchte man natürlich nicht. Dasselbe galt eigentlich auch für meine Geschwister, denn auch sie konnten sich ihren Schulranzen selber aussuchen. In unseren Freundeskreis läuft das nahezu ähnlich ab.

Sicherlich kann es vorkommen, dass die finanziellen Mittel nicht so gut bestückt sind, aber das ist normalerweise kein Problem, wie ich finde. Zudem weiß man ja ein Jahr im Vorfeld, dass das Kind eingeschult wird, und könnte zur Not monatlich zehn Euro weglegen, sodass in zwölf Monaten schon einmal der Betrag von 120,- Euro erspart wurde. Falls der ausgesuchte Rucksack dann noch eine Differenz aufweist, ist der Griff im eigenen Geldbeutel ja nicht mehr so dramatisch, als wenn man direkt alles aus der Tasche holen müsste.

Als wir den Schulranzen für unseren Großen kaufen mussten, habe ich mich vorher im Internet gründlich umgesehen und mir die Vor- und Nachteile der gängigen Schulranzenmodelle angesehen. Dabei kam dann heraus, dass es sinnvoller ist, vor Ort den Ranzen "anzuprobieren". Einige Modelle fielen aber schon bei der Internet-Recherche aus dem Raster, so dass am Ende noch drei Marken übrig blieben, mit insgesamt fünf (oder sechs? ist schon eine Weile her) Modellen.

Als wir dann in den Fachgeschäften geschaut haben, fiel mir als erstes auf, dass die "Fach"kräfte teilweise nur darauf achten, das teuerste Modell an den Mann, bzw. in diesem Fall an den Jungen zu bringen. Mit den Details der Ranzen war ich besser vertraut, als das Personal, das hat uns also nicht wirklich geholfen.

In einem Fachgeschäft jedoch war die Verkäuferin außerordentlich hilfsbereit, kompetent und nahezu allwissend, was ihre Schulranzen anging. Sie hat uns von dem teuersten Modell abgeraten, nicht weil es schlecht ist, sondern weil der Preis einfach nicht gerechtfertigt sei, gegenüber anderen Modellen. Nach verschiedenen Modellen, die anprobiert wurden, kristallisierte sich dann meine persönliche dritte Wahl als das passende Modell heraus. Meinem Sohn gefiel der Ranzen auch auf Anhieb und als er sich das Motiv ausgesucht hat, waren wir alle froh. Es war nämlich ein Motiv aus dem Vorjahr, dementsprechend im Preis reduziert , dazu gab es noch Etui, Brotdose, Trinkflasche und Turnbeutel im passenden Design, das Ganze weit unter dem Setpreis des Herstellers und der kleine Bruder hat eine Brotdose und Trinkflasche zusätzlich geschenkt bekommen (waren dann die letzten beiden Teile mit dem Motiv).

Zusammenfassend kann ich also sagen, Marke und Modell haben die Erwachsenen mehr oder weniger ausgesucht, das Motiv ganz klar der Sohn. Er soll ja Freude am Ranzen haben. Wir hatten auch Freude wegen der kompetenten Beratung und das Fachgeschäft bekommt nächstes Jahr wieder Besuch von uns.

Was willst du eigentlich mit dem individuellen Körper sagen? Wenn man dann ganz streng danach gehen will, dann kannst du jedes halbe Jahr einen neuen Schulranzen kaufen. Denn Kinder haben nun mal die Angewohnheit zu wachsen. Wichtig ist aus meiner Sicht allein das Gewicht des Schulranzens und dass man eben die Träger einfach verstellen kann. Denn im Gegensatz zu meiner Grundschulzeit ist es eben nicht mehr mit je einem Buch und kleinem Heft für Mathematik, Deutsch, Sachunterricht und Musik getan.

Wenn man sieht, was Erstklässler heute schon in die Schule tragen müssen, dann sollte der Schulranzen eben selbst nur ein geringes Gewicht haben. Wo man ihn kauft, ist dabei wohl auch eher nebensächlich und sollte an den Geldbeutel der Eltern angepasst werden. Es nutzt keinem Kind etwas, wenn es den teuersten Schulranzen bekommt, aber dann am Frühstücksbrot gespart werden muss.

Und selbst zu meiner Zeit wurden wir Kinder bei dem Kauf nicht involviert. Gut, man hatte damals quasi die Auswahl zwischen einem großen und kleinen Schulranzen in passenden Farben für Mädchen oder Jungen. Die Schulranzen damals waren auch noch aus echtem Leder und man bekam sie am Morgen der Schuleinführung.

Sicherlich kann man Kinder heute aus dem scheinbar unendlichen Angebot aussuchen lassen. Aber für Kinder ist es spannend, wenn sie vorher nicht wirklich wissen, welchen Schulranzen sie bekommen werden. Zumal eben sich Kinder in dem Alter auch nicht unbedingt über die Tragweite ihrer Entscheidung im Klaren sind.

Ich muss nun keinen Schulranzen aussuchen, aber ich bin der Meinung, dass man für solch einem Schulranzen nicht den billigsten nehmen sollte. Er muss dem Kind individuell angepasst werden. Das Kind muss sich damit wohlfühlen können. Außerdem ist es wichtig, dass ihm das Design gefällt, denn er muss damit zur Schule gehen.

Ich bin damals mit meinen Kindern in verschiedene Geschäfte gegangen und wir haben dort verschiedene Ranzen anprobiert. Natürlich haben wir auch die Wünsche und Vorstellungen meiner Kinder berücksichtigt und nach langem hin und her haben wir uns geeinigt und einen passenden Ranzen gefunden.

War zwar jetzt nicht die erste Wahl von den Motiven meiner Kinder her, aber der Ranzen muss ja auch passen und gut sitzen. Ich kann’s daher auch nicht wirklich nachvollziehen wenn Eltern einfach nur einen Ranzen kaufen, wenn die Kinder ein bestimmtes Motiv haben wollen oder dieser gerade irgendwo im Angebot ist.

Ein Ranzen sollte gut ausgesucht sein und dies geht eigentlich nur wenn man mit dem Kind einen zusammen aussucht und dies nicht alleine entscheidet oder die Entscheidung dem Kind überlässt.

Mein Sohn ist zwar erst vier Jahre alt und daher muss in nächster Zeit noch kein Schulranzen angeschafft werden, aber ich werde den Kauf wohl genauso handhaben wie meine Mutter damals bei uns. Wir sind in einen speziellen Laden gegangen und haben uns die verschiedenen Modelle angeschaut. Meiner Mutter war wichtig, dass der Rücken möglichst geschont wird und die Lasten gut verteilt werden. Das war auch eigentlich nur bei den typischen Marken der Fall und so war es einfach von vorneherein klar, dass es so ein Ranzen werden sollte.

Wir sollten den Ranzen dann auch anprobieren, weil man so viel besser beurteilen kann, ob er gut sitzt oder die Form gut passt. Das Eigengewicht des Ranzens sollte auch möglichst gering sein, da die Schulbücher und sonstige Schulmaterialien ja schon schwer genug sind. Meine Mutter hat dann entschieden, welche Passform am besten geeignet ist. Wir durften uns dann eben das Motiv aussuchen. Da gab es eine recht große -Auswahl und den Kindern geht es ohnehin mehr um die Optik, also waren wir absolut zufrieden. Ich finde die Lösung einfach am besten, weil die Kleinen dann eben auch ein Mitspracherecht haben und sich nicht übergangen fühlen. Trotz allem wird dann auch Wert auf Qualität und Gesundheit der Kinder gelegt.

Ich habe noch keine Kinder, kann mich aber noch gut an meinen ersten Schulranzen erinnern. Diesen durfte ich mir selbst aussuchen und das fand ich ganz toll. Auch wenn es kein typischer Mädchenranzen war, war ich glücklich damit.

Wenn ich dann mal Kinder habe und diese eingeschult werden, dürfen diese sich ihre Schultasche auch selbst aussuchen. Inzwischen ist die Auswahl natürlich viel größer als noch vor 20 Jahren und während meine erste Schultasche noch ein einfaches viereckiges Ding war, sind die heutigen Modelle ergonomischer geformt, kindgerechter, einfacher zu tragen und somit auch besser für den Rücken.

Als Mutter würde ich natürlich darauf achten, dass der Schulranzen grundsätzlich geeignet ist, er sollte also kindgerecht sein und von der Größe natürlich auch passend. Modell und Motiv dürfen meine Kinder aber selber auswählen. Wenn ein Junge dann einen pinken Schulranzen mit Pferden und ganz viel Glitzer haben möchte, ist das natürlich etwas ungewöhnlich, grundsätzlich wäre ich aber nicht dagegen, wenn das denn mal sein Wunsch sein sollte und eine etwas neutralere Alternative absolut nicht infrage kommt.

Ich kann auch nur von mir selber berichten, da ich noch keine Kinder habe. Als ich einen Schulranzen vor der Einschulung bekam, gab es noch kein Internet. Meinen Eltern war es aber auch wichtig, dass ich selber den Ranzen mit aussuche. So waren wir also in einigen Geschäften, wo ich Schulranzen anprobieren sollte. Da ich recht klein und zierlich war, war es auch gar nicht so einfach, einen geeigneten Schulranzen zu finden, weil es auch noch nicht so eine große Auswahl gab, wie es jetzt wohl der Fall ist.

Darum war es schon sinnvoller, dass ich die Ranzen probiert habe und dadurch den geeigneten Schulranzen für mich gefunden habe. Wenn meine Eltern einfach ein Modell gekauft hätten, hätte es mir vielleicht von den Farben her auch gefallen, weil ich glaube, dass meine Eltern meinen Geschmack schon kannten. Aber wichtiger ist ja, dass der Ranzen passt und ich damit zurecht komme.