Kinderwunsch von finanzieller Situation abhängig machen?
Wenn ich mich so in meinem alten Freundeskreis umschaue sieht man schon richtig üble Situationen. Ich kenne zum Beispiel eine Frau, die mittlerweile 21 ist und nun schon drei Kinder hat. Jedes Kind hat sie von einem anderen Mann und lebt nun mit einem vierten zusammen. Sie hat keine Ausbildung und geht auch nicht arbeiten. Soweit ich weiß, bekommt sie Arbeitslosengeld 2 und natürlich noch Kindergeld und vor allem eine Menge Geld von den Exmännern. Finanziell geht es ihr also scheinbar nicht sonderlich schlecht, aber mir würde die Gesamtsituation absolut nicht gefallen.
Es gibt aber auch andere Fälle, bei denen die Kinder quasi einen Unfall darstellen und nun auf sich selbst gestellt sind. Ohne Ausbildung ist es auch bei denen sehr schwierig. Genau diese Beobachtungen haben mich nachdenklich gemacht. Ich würde meinen Kinderwunsch schon sehr von der finanziellen Situation abhängig machen. Es mag ja sein, dass man gewisse Gelder beantragen kann, die einem unterstützen, aber ich will auch nicht auf die Dauer so leben, dass ich jeden Cent zwei mal umdrehen muss und nur auf den Staat angewiesen bin.
Ich würde gerne in einer stabilen finanziellen Situation leben, bevor ich Kinder habe. Mir ist schon klar, dass sich das in der heutigen Zeit sehr schnell ändern kann, aber so ist das nun mal. Man könnte also sagen, dass bei mir zunächst einmal die Karriere den Vorrang hat und erst dann der Kinderwunsch kommt. Momentan bin ich ohnehin Single und somit stehe ich nicht weiter unter Druck. Wenn man mit 20 ein Kind hat ist es natürlich klar, dass man noch sehr viel Zeit mit ihnen verbringen kann, aber mir ist es auch sehr wichtig, dass die Partnerin passend dafür ist. Da warte ich auch gerne bis 30.
Ich bin der Meinung, dass man den finanziellen Aspekt nicht vernachlässigen sollte. Außerdem spielt auch die berufliche Verwirklichung eine Rolle. Ich finde es nicht besonders klug, wenn man sich zusätzlich mit einem Kind belastet, während die finanzielle Situation vielleicht (noch) einigermaßen angespannt und der persönliche Berufsweg kaum angegangen wurde. Eine abgeschlossene Berufsausbildung in Kombination mit einer Festanstellung sehe ich da schon als Minimum an. Auch ein Studium würde ich erst beenden, bevor es um die Familienplanung geht. Es geht sicher auch ohne Ausbildung und/oder Studium, aber man muss sich darüber im Klaren sein, dass es nicht so einfach wird.
Ich habe mir nie Gedanken über den idealen Zeitpunkt für ein Kind gemacht, weil ich nie Kinder haben wollte. Es wäre aber klar, dass ich so etwas nur gut fände, wenn beide im Berufsleben stehen und sich auch bereits ein wenig etabliert haben. Gerade wenn einer der beiden Partner für einige Wochen oder sogar viele Monate im Beruf ausfallen und sich nur um das Kind kümmern möchte, sollte die berufliche Zukunft dennoch gesichert sein. Gerade wenn jemand vielleicht ein Studium abgeschlossen hat, möchte er dieses in der Regel doch später auch nutzen und nicht nur zu Hause bleiben oder in weniger qualifizierten Jobs arbeiten.
Ein Kind kostet Geld. Mit Sicherheit kann man ein Kind auch mit sehr wenig Geld großziehen, aber es ist eben schwerer und man wird auf einiges verzichten müssen. Da stellt sich mir die Frage, warum man das tun sollte – zumindest wenn die Alternative darin besteht, einfach etwas abzuwarten und sich zuerst um seinen Beruf und ein angemessenes Einkommen zu kümmern. Ich finde es einem Kind gegenüber auch nicht ganz fair, wenn die (zukünftigen) Eltern von der Hand in den Mund leben.
Ich bin auch der Meinung, dass man eine feste solide (Geld-) Grundlage haben sollte, bevor man ein Kind in die Welt setzt. Natürlich kann man heutzutage nie sicher sein, ob man nicht am nächsten Tag seine Arbeitsanstellung verliert, aber das Minimum, wenn man Kinder bekommt, ist in meinen Augen eine abgeschlossene Ausbildung/beendetes Studium und vielleicht 1-2 Jahre Berufserfahrung. Wenn ich darüber nachdenke wäre das Alter nach einer abgeschlossenen Ausbildung und Berufserfahrung bei ungefähr 25 Jahren, ähnlich bei einem beendeten Studium. Eigentlich das ideale Alter mit einer kleinen Geld-Grundlage. Auch sollten in meinen Augen beide Elternteile arbeiten, damit keine finanzielle Abhängigkeit von dem anderen Partner entsteht.
Natürlich ist diese Vorstellung vielleicht ein wenig utopisch, aber wenn ich mir vorstelle, dass in unserer heutigen Zeit jedem eine Schulbildung möglich ist und dann selbst überlassen ist, was man machen möchte, dann klingt das doch schon realistisch.
Es mag schon sein, dass man mit wenig Geld auch durchkommt, aber ich möchte, sollte ich irgendwann einmal Kinder haben, meinem Kind auch etwas bieten - sei es nur einmal eine schöne Reise oder im schlimmsten Fall gar eine Tafel Schokolade. Natürlich ist es wichtiger, dem Kind Liebe zu schenken - das steht außer Zweifel. Aber ohne Geld ist es auch schwer, dem Kind eben diese Liebe richtig zu zeigen, in meinen Augen. Es würde wohl nicht verstehen, warum ein anderes Kind beispielsweise ein neues Spielzeug geschenkt bekommt, es selbst aber kaum etwas hat. In unserer Gesellschaft geht es eben doch zu einem großen Teil um Materielles.
Ich finde es sehr wichtig, dass man erst dann Kinder bekommt, wenn man finanziell abgesichert ist. Immerhin ist es eine Belastung für alle, wenn nicht genügend Geld zur Verfügung steht und ein Kind im Anmarsch ist. Kinder sind ja nicht gerade billig und ich finde, dass es unverantwortlich ist, ein Kind in die Welt zu setzen, wenn man nicht genügend Geld dafür hat. Immerhin müssen ja alle unter dieser Situation leiden und es ist weder für das Kind noch für die Eltern schön, sich so sehr einschränken zu müssen. Und vom Amt abhängig sein, möchte wohl niemand.
Für mich käme es niemals in Frage, ein Kind zu planen, wenn weder ich noch mein Partner ein festes Einkommen hätten. Stattdessen sollte wenigsten einer von uns richtig arbeiten. Zudem fände ich es auch ganz schön, wenn wir ein wenig Geld angespart hätten, um davon ein Kinderzimmer einrichten zu können. Immerhin muss man beim ersten Kind so einiges kaufen und das lässt sich gar nicht so einfach bezahlen, wenn man nicht dafür gespart hat.
Für mich gibt es eigentlich kein ideales Alter, wann man ein Kind bekommen sollte. Wenn beide Partner ihre Ausbildung abgeschlossen haben, eine eigene Wohnung besitzen und genügend Geld gespart haben, dann habe ich nichts dagegen, wenn sie bereits Anfang zwanzig ein Kind bekommen. Dabei finde ich es jedoch unverantwortlich, wenn man mit dreißig Jahren ein Kind in die Welt setzt, wenn man keinerlei Geld angespart hat und ohnehin vom Amt lebt.
Cid hat geschrieben:Einen Kinderwunsch haben viele, aber sie können sich noch kein Kind leisten. Wann es soweit sein könnte, steht in den Sternen. Schafft man sich vorschnell ein Kind an und meint dazu, es ginge irgendwie schon, finde ich das unmöglich. Das Mindeste, was jeder haben sollte, der ein Kind haben möchte, ist eine Ausbildung. Das ist in meinen Augen einfach Voraussetzung. Als ungelernte Kraft später mal für eine Familie zu sorgen, fällt immer schwerer, als wenn man eine Ausbildung oder ein Studium hat, auf das man zurückgreifen kann.
Hat man ein ausreichendes Einkommen, ist ein Kind willkommen, aber wenn das Einkommen schon vor dem Kinderwunsch hinten und vorne nicht ausreicht, sollte man sich erst einmal überlegen, wie das zu ändern ist.
Ich greife das hier nur mal exemplarisch auf und kann nur sagen, dass ich hier ganz oft den Kopf geschüttelt habe beim Lesen vieler Antworten. Zugegeben mittlerweile zähle ich auch zu den Besserverdienern und auch meine Frau arbeitet jetzt nach ihrem Studium. Aber das war nicht immer so.
Wir haben unser erstes Kind bekommen als wir beide noch Studenten waren, zwar schon recht weit fortgeschritten, aber gelebt haben wir da jeder nur vom BAföG und dem was wir in zwei Minijobs bekommen hatten, die wir dann aber durch Kind und durch den Studienfortschritt aufgeben mussten. Als der Kleine also das Licht der Welt erblickt gab es nur BAföG und die staatlichen Zuschüsse, die uns und dem Kleinen zustanden.
Verglichen mit dem was wir heute als Einkommen haben, war das doch sehr wenig, aber zu der Zeit war das viel Geld für uns und wir konnten gut davon leben. Der Kleine hatte ein ordentlich eingerichtetes Kinderzimmer, nur neue Möbel, hatte immer ordentliche Sachen, die bis auf ganz wenige Ausnahmen auch alle Neuware waren, hatte auch so alles Materielle was er brauchte.
Wenn ich so die Antworten hier lese, waren wir da ja quasi Rabeneltern. Kein vernünftiges Einkommen, keiner von uns eine abgeschlossene Ausbildung oder Studium, ein Wunder das uns unser Kind nicht vom Jugendamt weggenommen wurde. Nein war es nicht, weil es dem Kleinen nie an etwas gefehlt hat, weder emotional noch materiell. Zum einen kann man auch mit kleinen Mitteln zurecht kommen und zum anderen gibt es für eigentlich jede Lebenssituation genug Unterstützung durch den Staat. Man muss sich dann halt kümmern und zu zig Behörden oder Einrichtungen rennen, aber dafür gibt es die Sachen ja.
Ich gebe das auch gerne zu, dass wir da genug Geld vom Staat mitgenommen haben, warum auch nicht. Das habe ich mittlerweile schon doppelt und dreifach zurückgezahlt und wenn es die Förderungsmöglichkeiten gibt, warum soll man sie nicht nutzen. Es gibt ja auch keiner das Kindergeld zurück.
Sicherlich ist es einfacher ein Kind materiell zu fördern und ihm viel zu bieten, wenn man ein gutes Einkommen hat. Aber Geld ist nicht alles, vor allem glaube ich, braucht man gar nicht so viel Geld wie man oftmals denkt. Wir haben auch viel ausgegeben, aber wenn man nochmal so die Ausgaben überschaut (vor allem die Spielsachen), ist da soviel bei, was man gar nicht gebraucht hätte.
Genauso stellt sich dann ja die Frage, wann man denn genug abgesichert ist? Wie viel Tausender müssen denn im Monat reinkommen, wie viel Geld auf dem Konto liegen? Welche Ausbildung ist denn wirklich eine gute Absicherung? Es gibt ja mittlerweile Berufe, da werden aus gelernten Menschen Bruttolöhne von unter 10 Euro die Stunde gezahlt. Da hab ich schon ungelernt bessere Gehälter gehabt.
Viel wichtiger ist einfach, dass man menschlich reif genug ist ein kleines Kind aufzuziehen, als einfach nur viel Geld zu haben.
Also ich bin auf jeden Fall der Meinung, dass man sich als erstes Gedanken machen sollte, bevor man ein Kind bekommt. Und man sollte auf jeden Fall auch den Punkt Geld betrachten, da es ja für ein Kind wichtig ist, in was für einem Umfeld und unter was für Umständen es aufwächst.
Ich denke mir, dass jede Eltern für das eigene Kind nur das Beste haben wollen. Also das es dem Kind immer gut geht, dass es genügend Essen und Trinken hat und natürlich auch eine gute Ausbildung genießt. Also für mich wären das alles Punkte, die ich für mein Kind haben wollen würde, allerdings bin ich momentan noch zu jung dafür und denke auch nicht über ein Kind nach. Man tut dem Kind also nur etwas Gutes, wenn man sich auch erstmals über die Finanzen Gedanken macht.
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