Historische Filme oder Bücher - was bevorzugt ihr?

Generell sagen ja viele Menschen, sie schauen keine Filme, zu denen sie das Buch gelesen haben. Aber es gibt auch viele Menschen, die sich lieber die Filme ansehen, weil sie dann das Bild dazu vor Augen haben. Manche Menschen lesen auch bewusst erst das Buch und schauen dann den Film an.

Wie sieht das aber bei Filmen und Büchern zu historischen Themen aus? Bekannt dürfte hier Die Wanderhuren Saga von Iny Lorentz sein. Die gibt als Buch, wurde aber auch verfilmt. Oder die Romane von Ken Follett.

Die Wanderhure hatte ich gelesen. Im nach hinein ziehe ich mittlerweile andere Schriftsteller vor, die historische Romane schreiben. Aber sie waren zum Teil ganz nett zu lesen. Die Filme habe ich auch gesehen, fand sie aber eher enttäuschend. Da waren die Bücher eindeutig besser. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich nur die Bücher lesen. Also wenn mir jemand Buch und Film hinlegen würde und sagen würde, ich dürfte nur eines von beidem nutzen.

Bei Ken Follett gehört das Buch Die Säulen der Erde schon lange zu meinen Lieblingsbüchern. Bei jedem Lesen kann man mich aufs Neue begeistern. Die Filme habe ich mir angesehen. Eher weil ich generell gerne Filme zum Buch ansehe. Die Umsetzung war nicht schlecht, aber auch nichts, was mich unbedingt vom Hocker gerissen hatte. Auch hier, würde man mich vor die Wahl stellen, würde ich den Roman wählen.

Seht ihr nun lieber Filme, die historische Themen behandeln? Oder zieht ihr das Buch vor? Oder fahrt ihr gerne zweigleisig und lest erst das Buch und seht dann den Film noch an? Mir fehlen im Film ja immer die Zeittafeln, die vielen historischen Romanen angefügt sind.

Ich habe mit historischen Romanen immer so meine Probleme, was schade ist, da mich die Materie grundsätzlich interessiert. Aber gerade in den mittelalterlich angesiedelten Romanen, geht es mir zu oft um Kirche, Scheiterhaufen und Hebammen. Oft wird auch mein Bedarf an gutem historischem Hintergrund und nach einer ansprechenden Handlung nicht erfüllt. Entweder kommt die Zeit nicht ganz rüber, weil der Autor sich um die Recherche gemogelt hat und seine Geschichte erzählt. Oder aber der Autor hat echt Ahnung, langweilt mich dann aber zu Tode. Die Romane von Iny Lorentz gehen mir einfach nur auf die Nerven.

Filme sind in der Regel kompakter und kommen mir daher einfach entgegen. Wobei ich zumindest die letzte Follett Serie wiederum nicht gut fand. Den ersten Teil der Wanderhure fand ich dagegen erträglich, weil das dicke aufgetragene Ende da nicht ganz so pathetisch daher kam. Theoretisch könnte man Bücher aber auch wirklich angemessen verfilmen, das beweist Game of Thrones. Ist zwar nicht historisch, passt aber von der Struktur her als Vergleich.

Wenn mich jemand vor die Wahl stellen würde, dass ich entweder das Buch lesen oder den Film sehen kann, dann würde ich in den meisten Fällen doch zu dem Buch greifen. Bei Büchern finde ich es zwar auch oft schwierig, mir die meist vielen Charaktere zu merken und zuzuordnen, aber allgemein finde ich Bücher viel ausführlicher und damit spannender als die Filme. "Die Säulen der Erde" habe ich erst gelesen und dann einige Zeit später die Verfilmungen gesehen. Diese fand ich auch ganz gelungen, aber das Buch fand ich trotzdem besser.

So ist es eigentlich meistens, weil ich beim Lesen eine eigene Vorstellung von den Dingen entwickle, die der Film oft so nicht zeigt. Außerdem mache ich es bei einem historischen Roman auch öfter mal so, dass ich Dinge nachschlage, die darin vorkommen und die mich interessieren. Das können dann z.B. Kleidungsstücke, Orte oder auch einfach Ausdrücke aus der entsprechenden Zeit sein. Solche Dinge kann man bei einem Film nicht so gut nachschlagen, ohne diesen zu unterbrechen.

Historische Romane lese ich am liebsten. Ich liebe historische Romane, weshalb ich auch bereits so einige Romane dieser Kategorie gelesen habe. Dabei haben mich die Bücher immer wieder aufs Neue gefesselt, da ich es einfach klasse finde, mir die damalige Kulisse vorzustellen. Somit kann ich in eine komplett andere Welt entfliehen, was mit Romanen, die in der heutigen Zeit spielen, nicht so extrem ist.

Bei historischen Filmen hingegen, ist es ganz anders. Ich mag historische Filme an sich überhaupt nicht. Obwohl ich bereits einige historische Filme und auch Verfilmungen von Romanen gesehen habe, hat mich kein einziger Film überzeugt. Das liegt jedoch nicht daran, dass die Filme schlecht umgesetzt wären. Stattdessen waren die meisten Filme wirklich sehr gut. Nur war es eben so, dass dieses historische Gefühl nicht richtig herüber kommt. Die Filme können einfach nicht die Zeit verkörpern, zu der sie eigentlich spielen sollten. Die Filme erscheinen mir eben einfach zu modern. Das ist bei den Büchern aber nicht der Fall. Von daher ziehe ich auf jeden Fall die Bücher vor.

Generell ist es bei mir so, dass ich Bücher ohnehin viel besser finde, als die dazu gehörenden Filme. Von daher erwarte ich von solchen Filmen meistens auch gar nicht sonderlich viel. Ebenso ist es auch so, dass ich nicht großartig plane, mir diese Filme anzusehen. Stattdessen schaue ich mir die Filme einfach dann an, wenn sie zufällig im Fernsehen kommen.

Ich bevorzuge grundsätzlich Bücher, auch in dem Bereich der historischen Romane oder historischen Krimis. Meist sind die Bücher ja dicke Schinken, deren Handlungsstränge und Emotionen man in einem Film oder auch mehrere Filmen nicht angemessen darstellen kann. Mir fehlt in Filmen immer das Eintauchen in die Gedanken der Darsteller. Mit einem Buch kann ich mich viel besser identifizieren.

Kürzlich habe ich die historischen Krimis von Boris Akunin gelesen. Diese könnte man vielleicht sogar ganz gut verfilmen. Aber an die Bücher kämen die Filme trotzdem nicht heran.