Todesschüsse in Berlin - Wo waren die schlauen Psychologen?
In Berlin ist ja heute ein nackter Mann am helllichten Tage von der Polizei erschossen worden, weil er einen Polizisten mit einem Messer attackieren wollte. Ohne den Vorgang selbst jetzt näher bewerten zu wollen, frage ich mich nur wo denn da unsere oberschlauen Psychologen waren?
Selbst unsere Polizei sollte ja in punkto Extremsituationen und Deeskalation eigentlich doch gut geschult sein. Von früher her kenne ich es auch noch, dass die Polizei immer angehalten war im Bedrohungsfall auf die Beine zu schießen. Wie bewertet ihr denn diesen Vorgang?
Ich finde Deine Frage eigentlich den Psychologen gegenüber unfair. Was sollen die denn da bitte machen? Es sind doch nicht immer Psychologen dabei oder soll ein Polizist, der gerade angegriffen wird, erst einmal bei der Dienststelle anrufen, damit die dann 30 Minuten später einen Psychologen ankarren, falls der Polizist bis dahin nicht schon vom Angreifer umgebracht wurde?
Zudem kann man als Polizist auch nicht immer so genau zielen, wenn da jemand auf einen zurennt. Das kann man sicherlich irgendwie üben, aber die Übungen bleiben Theorie und da zappeln die „Ziele“ auch nicht. Letztlich muss sich jemand, der mit einem Messer auf einen Polizisten zurennt, nicht wundern, wenn er angeschossen oder erschossen wird.
Wenn man mal ganz ehrlich ist, ist es nicht einfach in Deutschland Polizist zu sein. Da rennt einer auf dich zu und bedroht dich mit einem Messer und direkt wird wieder darüber geredet ob es wirklich notwendig war, diesen Menschen zu erschießen. Wer weiß schon was dieser Kerl wieder für Probleme hatte, was genau in ihm vorging und was ihn zu dieser Tat, oder besser gesagt zu diesem Versuch gebracht hat.
Man sollte sich jedoch im Klaren sein, dass es gegen das Gesetz verstößt wenn man jemanden anders mit einem Messer bedroht, beziehungsweise attackiert. Ich kann de Polizisten verstehen und finde sein Verhalten nicht schlimm, mittlerweile macht es doch eher den Eindruck als würden die Männer in Grün doch ohnehin nichts machen dürfen egal was passiert.
Selbst wenn ihr eigenes Leben in Gefahr ist, müssen sie schon aufpassen, auf welche Weise sie dieses verteidigen können, da direkt wieder darüber gesprochen wird, ob ihr Handeln vertretbar ist. Auch die Psychologen sind dafür wohl kaum verantwortlich zu machen. Schließlich ist es ein relativ kurzer Moment in dem man sich entscheiden muss, wie man auf eine Attacke reagiert.
Überhaupt ist es schwer Menschen für solche Extremsituationen zu schulen, ist es doch alles ganz anders wenn man real in einer solchen ist und reagieren muss, als wenn diese nur simuliert wird. Außerdem wäre es denke ich auch nicht förderlich gewesen wenn dieser Kerl dann noch auf dem Boden liegend mit seinem Messer hätte um sich schlagen können.
Natürlich gibt dieser Ausgang keinem die Chance wirklich zu verstehen warum dieser Mann durchgedreht ist oder was in ihm vorging aber wenn ich darüber nachdenke, dass auch ich in Berlin unterwegs bin um beispielsweise zur Arbeit zu fahren, dann bin ich ganz froh, dass ich nicht auf so einen durchgeknallten Mensch treffen muss.
Wie Mulucki1989 bereits sagte, ist es ziemlich schwierig in Deutschland ein Polizist zu sein. Wenn man es einmal extrem betrachtet, dann kann man meiner Meinung nach fast schon sagen, dass man als Polizist immer mit einem Bein im Gefängnis sitzt. Zwar verstehe ich nicht, was Psychologen in einem solchen Fall mit der Tat an sich zu tun haben, jedoch kann ich die Reaktion des Polizisten durchaus nachvollziehen. Wer weiß denn bitte, ob der Angreifer mit dem Messer überhaupt normal im Kopf war. Wenn er nackt einen Polizisten angreift, dann sollte ihm eigentlich klar sein, dass irgendetwas dabei schief gehen wird.
Man verstößt eben gegen das Gesetz, wenn man jemanden angreift beziehungsweise wenn man jemanden auch nur bedroht. Wie bereits erwähnt kann ich die Reaktion des Polizisten durchaus nachvollziehen und finde seine Reaktion beziehungsweise sein Verhalten an sich durchaus nachvollziehen. Ich glaube nämlich nicht, dass dieser wirklich viel Spaß daran hatte einen Mann zu erschießen. Wer weiß, vielleicht hat er auch auf das Bein gezielt und der verrückte Angreifer hat viel zu viel herumgezappelt.
In den Polizeiübungen wird zwar immer wieder erklärt, dass man, wenn man denn tatsächlich einmal von jemandem bedroht beziehungsweise attackiert wird, immer auf das Bein desjenigen schießen soll, damit dieser sich nicht mehr bewegen kann. Jedoch wird in den Polizeiübungen auf starre beziehungsweise fixe Objekte gezielt beziehungsweise geschossen. Nicht wie in dem geschilderten Fall auf ein lebendiges beziehungsweise sich bewegendes Objekt.
Und selbst wenn ein Mensch für solche Extremsituationen geschult wurde, wie Mulucki1989 bereits sagte, ist es noch einmal etwas ganz anderes, wenn man dann vor solch einer realen Situation steht beziehungsweise von einer solchen konfrontiert wird! Von daher kann ich nicht nachvollziehen, wie man weiter auf dem Polizisten rumhacken kann. Er ist auch nur ein Mensch und ich glaube sogar, dass es kaum jemanden gibt, der die Situation besser gemeistert hätte.
Ich frage mich, wieso du indirekt die "ach so schlauen" Psychologen angreifst? Ich weiß nun nicht genau, ob welche vor Ort waren oder ob jemand gerufen wurde und auch nicht, warum eventuell kein Psychologe vor Ort geholt wurde, aber auch diese können nicht immer helfen und eingreifen und manchmal ist jegliches Gespräch mit dem Täter aussichtslos. Ob ein Psychologe schlimmeres hätte verhindern können, ist unklar. Zwei Beamte hatten versucht, mit dem Mann zu reden, was auch nichts gebracht hat.
Zu dem Polizisten, der geschossen hat; mir ist auch bekannt, dass in einer Notsituation auf die Beine des Täters gezielt werden soll, um ihn aufzuhalten. Aber wenn jemand in einer solchen Situation ist und sieht dass seine Kollegen bedroht werden, kann ich mir gut vorstellen, dass man einfach nur schnell reagieren will und muss, um Schlimmeres zu verhindern. Ob da die Zeit ist, daran zu denken, wohin man schießen muss und dann auch noch zu zielen ist fraglich. Bei den Berichten im Fernsehen sagte jeder Zeuge, der interviewt wurde, dass es absolut richtig war von dem Polizisten zu schießen. Dass es so ausging, mag nicht ok sein, aber ich denke dass es unvermeidlich war.
Du gibst hier nur sehr wenig von dem tatsächlichen Tathergang wider. So weit bekannt, stand der Täter in einem Brunnen mit Wasser und versuchte den Polizisten mit dem Messer anzugreifen. Da er sich selbst bereits einige Stiche beigebracht hatte und stark blutete, konnte jeder annehmen, dass er es ernst meinte und somit auch der Polizist. Es war für ihn eine Extremsituation und er schoss in Notwehr. Da der Täter im Wasser stand und der Polizist ebenfalls in den Brunnen gestiegen war, weiß ich nicht, ob er in der Schnelle anders hätte zielen können, zumal die Beine im Wasser standen.
Ich frage mich aber, was das mit den Psychologen zu tun hat? Bist du der Meinung, dass jeder Polizist einen Psychologen als Begleitperson bei sich haben sollte, um sich im Extremfall erst mit diesem auszutauschen? Dann müsstest du in erster Linie mal eine Menge mehr Steuern zahlen, damit solche Psychologen für alle Polizisten eingestellt werden könnten.
Scheinbar fühlst du dich selbst ganz schlau, so dass es angebracht wäre, wenn du deine berufliche Laufbahn darauf konzentrieren würdest, einen entsprechenden Posten zu bekleiden, in dem du in einer entsprechenden Situation zur Deeskalation beitragen kannst. Leider kommen solche oberschlauen Stammtischparolen aber meistens von Personen, die von der Materie keinerlei Ahnung haben, aber dennoch meckern wollen.
Wo soll der Psychologe auf einmal herkommen? Die Polizei bringt sicher nicht jedes Mal einen Polizeipsychologen mit, nur weil irgendwo ein möglicher Angreifer lauern könnte. Dafür hat sie gar nicht ausreichend Personal. Oder erwartest du vielleicht, dass Psychologen mit hellseherischen Fähigkeiten ausgestattet sind und von sich aus zu einem möglichen Tatort eilen, um dort zu intervenieren? Ich frage mich, wie genau du dir das vorstellst. Vielleicht könntest du das näher erläutern.
Ich habe das Video gesehen und war ein wenig überrascht, dass dort doch recht schnell ein Schuss fiel. Es gibt sicher Polizisten, die schneller bei der Waffe sind als andere. Ob der Polizist sich zu Recht so stark bedroht gefühlt hat, dass ein Schuss in die Brust des Täters angemessen war, kann ich als Außenstehender nicht beurteilen. Wenn jemand trotz Aufforderung, das Messer wegzuwerfen, dennoch bewaffnet und angriffslustig auf einen Polizisten zuläuft, muss er aber damit rechnen, dass der Polizist von seiner Waffe Gebrauch macht.
Nachbars Lumpi hat geschrieben:Ohne den Vorgang selbst jetzt näher bewerten zu wollen, frage ich mich nur wo denn da unsere oberschlauen Psychologen waren?
Es kann ja nicht bei jedem Polizisten immer ein Psychologe mit herumlaufen oder wie stellst du dir das ganze vor? Es hat mit Sicherheit keiner geahnt, das ein nackter Mann auf einen Polizisten losgeht und bis dann ein Psychologe vor Ort wäre, wäre wahrscheinlich noch einiges mehr passiert.
Nachbars Lumpi hat geschrieben:Selbst unsere Polizei sollte ja in punkto Extremsituationen und Deeskalation eigentlich doch gut geschult sein. Von früher her kenne ich es auch noch, dass die Polizei immer angehalten war im Bedrohungsfall auf die Beine zu schießen. Wie bewertet ihr denn diesen Vorgang?
Ich bin der Meinung, das ein Außenstehender so etwas gar nicht bewerten sollte, denn man kann ja nie wissen, warum der Polizist genau so gehandelt hat und nicht anders. Vielleicht gab es für ihn gar keine andere Möglichkeit, ohne größeren Schaden anzurichten. Wenn er vermutlich nur auf die Beine geschossen hätte, dann hätte der Mann vielleicht noch andere unschuldige Passanten verletzt. Ich kann mir nicht vorstellen, das der Polizist ihn aus reiner Lust am Morden getötet hat. Er wird schon seinen Grund gehabt haben und falls nicht, dann wird das mit Sicherheit auch von Leuten, die davon Ahnung haben aufgeklärt werden.
Es ist ja mal ganz einfach Polizist zu sein. Was denkst du dir eigentlich? Der Polizist hat sicherlich nicht gerade gut gehandelt, aber der Mann ist auf ihn mit einem Messer losgegangen und ich denke, dass das eben auch einiges in einem auslöst. Man kann die Situation ja auch gar nicht bewerten, wenn man da nicht dabei gewesen ist. Polizisten haben es auf keinen Fall leicht. Das ist ein harter Job.
Ich denke auch nicht, dass du hier die Psychologen angreifen kannst. Was hätten sie denn machen sollen? Den Mann behandeln, der da nun nackt mit einem Messer auf Polizisten losgeht? Das hätten sie, wenn er überlebt hätte. Sollen sie den Polizisten behandeln, der sich verteidigt hat? Ich denke nicht, wobei er nun vielleicht aber mit seinem schlechten Gewissen leben lernen muss. Vorher hätte man also nichts machen können. Ich denke, dass Polizisten gut ausgebildet werden und man auch hier keine Vorwürfe machen sollte.
Ganz ehrlich, ohne dich angreifen zu wollen, aber mach es doch besser, wenn du es kannst. Von zu Hause lässt sich alles leicht sagen oder schreiben, aber niemand kann sagen, wie man handeln kann oder handeln würde, wenn man selber nicht in der Situation ist. Man kann auch nachher immer sagen, dass hätte man eben anders machen müssen, aber das bringt es doch auch nicht. Psychologen haben hier keine Schuld und deine Aussage finde ich dahingehend wirklich frech.
Sicher werden unsere Polizisten gut geschult. Doch es ist etwas anderes, wenn man es in der Theorie beigebracht bekommt, auch praxisbezogene Übungen macht und wenn man dann einen realen Täter vor sich hat. Wer jetzt meint, dass unsere Polizisten zu unbedacht zur Waffe greifen, der sollte erst mal selbst in einer realen Situation landen, um dann theoretisches Wissen anzuwenden.
Da sind viele Menschen schon bei der ersten Hilfe überfordert, obwohl sie es in der Theorie gelernt hatten. Ich selbst habe schon mehrere Situationen erlebt, wo Autofahrer unfähig waren eine einfache Platzwunde zu versorgen, obwohl sie es alle einmal gelernt hatten. Und der Polizist der geschossen hat, benötigt mit Sicherheit nicht vorher einen Psychologen, sondern erst danach. Denn es ist auch für diese Menschen nicht einfach zu verarbeiten, dass sie einen anderen Menschen erschossen haben.
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