Lohnerhöhung gefordert - hat der Chef sich drauf eingelassen

vom 28.06.2013, 13:53 Uhr

Wenn man glaubt zu wenig zu verdienen, kann man es ja mal versuchen, ob der Chef sich auf ein wenig mehr Geld einlässt. Einige Arbeitnehmer gehen dann zum Chef ins Büro und fordern einfach mehr Lohn oder fragen nach einer Gehalts- bzw. Lohnerhöhung. Dabei ist es dann gar nicht so einfach auch die richtigen Worte zu finden. Habt ihr schon mal beim Chef vorgesprochen und mehr Geld für eure Arbeit haben wollen? Wie hat der Chef reagiert? Hat er sich darauf eingelassen oder euch abblitzen lassen? Habt ihr die richtigen Worte gefunden?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich war einmal in dieser Situation und war bei meinem damaligen Job auch absolut unterbezahlt für das Anforderungsprofil, das ich erfüllen sollte. Deswegen habe ich mir genaustens durchdacht, was ich wie sagen möchte, welche Forderungen ich für realistisch halte und wie man diese durchsetzen kann. Am Ende einer regulären Besprechung habe ich meinen Chef mit der Forderung konfrontiert, doch er hat direkt abgeblockt, sodass ich gar nicht zu meinen Ausführungen gekommen bin. Im Normalfall sollte man so eine Forderung jedoch stellen können und auch bewilligt kriegen, wenn man die richtigen Voraussetzungen für so eine Erhöhung erfüllt.

» MrLeo95 » Beiträge: 184 » Talkpoints: 2,84 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Zunächst muss man nicht "glauben, zu wenig zu verdienen", um nach einer Lohnerhöhung zu fragen. Der eigene Lohn bemisst sich schließlich nicht ausschließlich nach der eigenen Leistung. Auch wenn das jetzt einen Aufschrei nach sich ziehen sollte, aber die Bezahlung richtet sich eben nicht nach der persönlichen Leistung sondern in erster Linie nach der Zahlungsfähigkeit des Arbeitgebers. Hier kann dann gerne ein Zusammenhang hergestellt werden. Aber selbst wenn ein Angestellter 120% der Leistung eines normalen Angestellten bringt, kann der keinen angemessenen Lohn verlangen, wenn der Firma die Aufträge oder das Geld fehlt. Ebenso kann ein Angestellter der praktisch gar nichts macht eine hohe Entlohnung fordern, wenn der Betrieb massive Gewinne einfährt.

Jetzt ist es eigentlich in vielen Tarifverträgen so geregelt, dass die "Aufwertung" automatisch geschieht. Das passiert dann durch diverse Gehaltsstufen usw. bei denen in aller Regel der Angestellte alle 2-5 Jahre um eine Stufe höher gesetzt wird. Zusätzlich kommen natürlich auch die Tariferhöhungen hier zum Tragen.

Es ist natürlich so, dass nicht alle in entsprechenden Betrieben mit Tarifbindungen arbeiten. Hier muss jeder und jede Angestellte die eigenen Interessen selbst wahren. Das bedeutet auch, das entsprechende Gespräch mit dem Chef suchen und hier auch Argumente liefern, was man an "Mehr-Leistung" für das Unternehmen bringt und das dies natürlich auch honoriert gehört.

Hierbei gibt es kein "Abblitzen". Der Chef wird sich schon äußern müssen, warum er die Erwartung des Arbeitnehmers nicht erfüllen kann (oder will). Selbst wenn es dann in dem Moment nicht mehr Geld gibt, kann der Angestellte ja fragen, was zu tun wäre, um eben mehr auf das Konto überwiesen zu bekommen. Eine Aussicht sollte ein jeder Chef den Angestellten bieten können.

Ungeschickt ist es eigentlich nur dann vorzusprechen, wenn es der Firma bekanntermaßen sehr schlecht geht und betriebsbedingte Kündigungen drohen. Wer sich in so einer Situation von Forderungen nach mehr Gehalt Erfolg verspricht, sollte wirklich prüfen, nicht selbst zu denen zu gehören, die entlassen werden sollten. Ansonsten kann das Gespräch nach mehr Geld durchaus im Rahmen eines sog. Entwicklungsgesprächs jährlich stattfinden bzw. gesucht werden.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Das mit der Lohnerhöhung haben wir bei uns auch schon versucht, und nicht nur ich alleine. Wir hatten uns mehr oder weniger zusammen getan und sind dann an ihn ran getreten und das mehrfach. Gebracht hat es außer jede Menge Ausreden überhaupt nichts. Er hat zwar versucht Verständnis zu zeigen, aber geändert hat sich nichts. Wir bleiben zwar weiter dran, aber haben eher weniger Hoffnung.

Ich denke mal ohne einen richtigen Streik werden die uns auch nicht ernst nehmen, aber bis auf 2 Personen macht keiner mit bei uns. Alle sind froh überhaupt was zu verdienen und haben eher Angst diesen Verdienst auch noch zu verlieren.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



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