Was von plötzlich auftauchendem Erbe halten?

vom 28.06.2013, 09:24 Uhr

Meine Arbeitskollegin bekam kürzlich einen Brief von einer Cousine, mit der sie eigentlich nie Kontakt hatte, in dem stand, dass sie über die Urgroßeltern eine Erbschaft gemacht hätte. Das ursprüngliche Schreiben stammt von der Hörner-Bank, die unter anderem Erben ausfindig macht. Die Sache scheint seriös zu sein.

Ich finde die Sache, genauso wie meine Arbeitskollegin auch, höchst spannend. Sie zeigte mir die Unterlagen, die ihre Cousine von der Bank bekommen hatte. Darin stand, dass ein entfernter Verwandter aus dem 19. Jahrhundert eine Erbschaft im Wert von geschätzten 400 000 Euro hinterlassen hat, die eigentlich den Urgroßeltern meiner Cousine und meiner Arbeitskollegin zustand. Meine Arbeitkollegin, deren zwei Geschwistern und noch zwei weitere Cousins, die noch ausfindig gemacht werden müssen, seien die einzigen erbgerechtigten Überlebenden. Was das Erbe sei, sagt die Bank erst, wenn alle Erben ausfindig gemacht wurden und sich irgendwie (auf was?) geeinigt hätten. Die Bank bekommt eine Provision von 25 % des Erbes plus Auslagen.

Wir überlegen nun die ganze Zeit, welches Erbe das sein könnte, und was mit dem Geld, dem Haus oder sonstwas im 20. Jahrhundert war. Wer hat es zu dieser Zeit besessen? Kennt einer vielleicht auch einen solchen Fall oder hätte eine Erklärung parat. Es scheint wirklich nichts Unseriöses zu sein. Ich habe mich über die Hörner Bank im Internet erkundigt.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Das klingt alles schon ziemlich komisch und sicherlich dürfte das auch nicht zu oft vorkommen. Man braucht sicherlich einen Erbschein von den Großeltern und dann kann man erben. Wie das im Detail abläuft weiß ich aber auch nicht. Ich denke mal, dass die Bank das erklären wird, wenn man da einen Termin ausmacht. Schon eine ziemlich schräge Sache, aber toll, wenn es der Wahrheit entspricht. Das ist ja auch keine kleine Summe und so kann man vielleicht etwas damit anfangen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich muss auch sagen, das die ganze Sache irgendwie kurios klingt. Wieso bekommt die Bank denn eine Provision? Es ist schon komisch, das irgendwo ein so reicher Verwandter verstirbt und niemand was davon weiß. Eigentlich wird man doch von einem Notar angeschrieben und bekommt einen Termin zur Eröffnung des Testamentdes. Ich wäre da sehr vorsichtig und würde mich durch einen Anwalt beraten und gegeben falls vertreten lassen, damit ich auf der sicheren Seite bin.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Dass die Bank ihre Auslagen in Rechnung stellt, kann ich ja noch verstehen. Aber eine Provision von 25 Prozent des Erbes kommen mir doch sehr suspekt vor. Vor allem wundert es mich, dass die Cousine sich mit deiner Kollegin in Verbindung setzt, wenn doch die Bank die Erben ausfindig machen soll. Ich selbst kenne solche Vorgänge und da werden eigentlich keine Banken involviert.

In meiner Familie werden diverse landwirtschaftliche Flächen noch auf den Namen meines Urgroßvaters in den Grundbüchern geführt. Es hatten zwar nach der Wende schon einige Verwandte begonnen sich mit dem Thema der Umschreibung auf die aktuellen Erben zu beschäftigen. Aber wer das privat auf den Weg bringt, muss leider mit sehr hohen Kosten rechnen.

Daher blieb das alles so, bis wir alle von einem entsprechenden Amt schriftlich informiert worden, dass man das nun vornehmen will. Ich selbst habe dann dort angerufen und auch nach den Kosten gefragt. Da es quasi vom Staat in Auftrag gegeben wurde, kostet uns die Sache nichts. Aber es wird sich in nächster Zeit auch nichts ändern, da die Mutter und Geschwister eines Cousin meines Vaters das Erbe diesen Mannes nicht annehmen werden.

Also bleiben die Grundstücke weiterhin auf dem Urgroßvater im Grundbuchamt. Noch dazu, weil eben zwei Personen beziehungsweise deren Nachkommen, nicht auffindbar sind. Außerdem verstehe ich auch nicht, dass die Bank den Wert des Erbes mitteilt, aber nicht um was es genau geht. Da wäre ich sehr vorsichtig und würde vermutlich meine Hausbank ins Vertrauen ziehen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Das klingt wirklich seltsam, in Deutschland werden Banken eigentlich nicht mit einbezogen, es sei denn, sie sind an den Kosten unmittelbar beteiligt aber selbst da, melden die sich erst, wenn ein Erbe ermittelt wurde. Bei der Verteilung wird es wohl so sein, das laut gesetzlicher Linien jeder seinen "Pflichtanteil" bekommen wird. Da es recht weit in die Vergangenheit zurück geht, wird sicher kein gesondertes Testament existieren. Wie denn auch. :shock: Also, ich rate ihr, sich wenig Hoffnung zu machen, denn wenn es noch recht viele Erben gibt, wird das verteilt. Zumal dort stand "Im Wert von", was alles heißen kann oder nichts. 25% sind ebenfalls kräftig. Rechnet euch das mal aus. Eine kuriose Geschichte. Halte uns auf den laufenden.

» Miristeriam » Beiträge: 17 » Talkpoints: 5,22 »


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