Serien - warum Vorgeschichte nur erzählt, aber nicht gedreht

vom 25.06.2013, 20:33 Uhr

Wenn Serien beginnen, also in der allerersten Episode wird die Vorgeschichte, auf der die Serie basiert oft nur aus dem Off erzählt. Manchmal wird es schriftlich eingeblendet oder die Protagonisten erwähnen sie in den ersten Szenen sozusagen am Rande.

Nehmen wir z.B. "Vampire Diaries". Es geht doch um ein ganz normales Mädchen, dessen Eltern sterben. Und dies führt dann dazu, dass sie die zwei Jungs kennenlernt, die Vampire sind. Aber einsteigen tut die Serie an dem Tag, an dem sie die Jungs kennenlernt. Dass ihre Eltern gestorben sind, erfährt man dadurch, dass sie in ihr Tagebuch schreibt.

Im Moment sehe ich gerade die Serie "Falling Skies". Sie setzt 8 Monate nach einem Angriff von Aliens ein. Es sind nur noch wenige Menschen übrig, die vor ihnen fliehen und gegen sie kämpfen. Von dem Angriff erfährt man durch eine Kinderstimme, die es aus dem Off erzählt. In Gesprächen der Protagonisten erfährt man dann etwas darüber, wie die letzten 8 Monate verlaufen sind.

In "Suburgatory" zieht eine Großstadtgöre mit ihrem Vater in die Vorstadt. Aber in nicht einer Szene sieht man das Mädchen in der Großstadt. Für den Zuschauer ist sie von Anfang an eine Bewohnerin der Vorstadt. "True Blood" setzt ein paar Monate nach der Offenbarung der Vampire, die bisher heimlich unter den Menschen gelebt haben, ein. In "the Mentalist" verspottet ein Mann im Fernsehen einen Serienkiller, der daraufhin dann seine Frau und sein Kind umbringt, woraufhin der Mann dann mit der Polizei zusammenarbeitet. Aber beginnen tut die Serie Monate nach dem Mord und dem Beginn der Zusammenarbeit.

Aber ich hätte es interessant gefunden, die Menschen bereits in ihrem normalen Leben vor diesen einschneidenden Erlebnissen zu sehen. Dann hätte man ein besseres Gespür dafür, dass es ganz "normale" Menschen waren. Außerdem ist doch gerade bei "Falling Skies" auch der Angriff sehr spannend oder bei "True Blood" das an die Öffentlichkeit Treten der Vampire.

Warum glaubt ihr, setzen die Serien dennoch erst später ein? Ist es zu aufwendig für eine Serie einen Alienangriff zu drehen? Oder sogar ein paar Szenen an einer New Yorker High School für Suburgatory? Oder findet ihr die Vorgeschichte gar nicht wichtig? Wäre das normale Leben davor für den Beginn einer Serie zu langweilig, so dass die Zuschauer gleich wieder wegschalten?

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Bei einer australischen Serie ist man jetzt dazu übergegangen, Webisodes zu machen. Da saß eine im Knast und davon erfuhr man nur in der Serie. Im Internet konnte man sich ansehen, was ihr dort durch den Kopf ging und ob sie dort Dinge gedreht hatte oder brav war. So erspart man vielleicht langatmige Szenen den gewöhnlichen Zusehern und eingefleischte Fans können sich so in die Informationen der Vorgeschichte ansehen.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Tatsächlich ist es oft so, dass eine Serie mittendrin beginnt und nicht zuerst die Vorgeschichte erzählt und dann eine Schrift wie zum Beispiel „Fünf Jahre später“ einblendet. Ich bleibe mal bei dem Beispiel von „The Vampire Diaries“, da du die Serie selbst erwähnt hast. Hier kann ich es schon nachvollziehen, warum so gehandelt wurde und man das nicht anders umgesetzt hat. Denn von dem Autounfall wurden später ja noch einige Dinge enthüllt, die man als Zuschauer ganz zu Beginn der Serie nicht wissen soll, um weiterhin Spannung aufzubauen. Ich weiß nicht, wie es bei den anderen Serien ist, aber vielleicht lassen sich da auch ähnliche Gründe finden.

Außerdem ist die Sendezeit einfach extrem kostbar. Mir war das auch nie so richtig bewusst, bis ich mal ein Interview mit Mark Schwahn, dem Macher von „One Tree Hill“ gelesen habe. Er wurde gefragt, warum er die Opening Credits gekürzt hat und nun anstatt dem Vorspann nur noch den Namen der Serie einblendet. Seine Antwort war, dass er in dieser Zeit ein bis zwei Szenen mehr zeigen kann, um die Geschichte der Serie dem Zuschauer nahe zu bringen. Und wenn man sich mal die zusätzlichen Szenen auf DVDs anschaut, dann denkt man doch oft „Ach, die Szene hätte ich gerne direkt in der Folge gesehen, die ist so gut“, aber aufgrund von Kleinigkeiten hat sie eben nicht mehr rein gepasst. Da geht es wirklich um Sekunden.

Ansonsten denke ich aber auch, dass man es nicht pauschalisieren kann. Bei „Revolution“ wird die Vorgeschichte beispielsweise am Anfang erzählt. Man sieht eine Szene von dem Abend, an dem der Strom auf der ganzen Welt ausgeht und dann wird ein Schriftzug mit „15 Jahre später“ eingeblendet und die eigentliche Story beginnt. Was man natürlich auch nicht vergessen sollte, ist, dass man passende Schauspieler finden muss, die die Charaktere mehrere Jahre jünger oder älter darstellen. Vor allem bei Teenagern ist das nicht so einfach, denn die können nicht so einfach jünger geschminkt werden, sondern müssen durch Kinderschauspieler ersetzt werden.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



In den meisten Fällen wird das ganze bei Serien doch so gehandhabt, um die Spannung zu erhöhen. Man erfährt erst nach und nach was eigentlich passiert ist und genau das sorgt dafür, dass die Leute weiter vor dem Fernseher kleben bleiben, weil sie wissen wollen, was vorher geschehen ist und wie die ganzen "Puzzlestücke" der Serie beziehungsweise der Geschichte zusammen passen. Das ist doch auch sinnvoller als ein, zwei oder drei "langweilige" Folgen zu zeigen, in der die Vorgeschichte, die eigentlich gar nichts wirklich zur Sache tut, genau zu erklären.

Wenn ich gerade daran denke, finde ich, dass die meisten spannenden Serien nicht direkt mit der Vorgeschichte beginnen, und das finde ich auch gut so. Zum Beispiel bei Dexter erfährt man erst nach und nach, wieso er zu der Person geworden ist, die er ist. Diese ganzen Rückblenden machen den Charakter und die Geschichte erst richtig spannend und man hat viele "aha" und "achso" Momente.

Die Serie Suburgatory habe ich nie gesehen, aber wenn die Hauptgeschichte darüber handelt, dass ein Mädchen sich nun in einem langweiligem Vorort herum schlagen muss, also genau dass der Sinn und Witz der Serie ist, warum sollte man dann eine Vorgeschichte zeigen, in der das Mädchen ihr normales Leben führt, um das es eben in der Serie gar nicht geht? Meistens werden die Vorgeschichten doch in der Serie nach und nach erzählt und das hat dann auch seinen guten Sinn. Es würde wenig bringen so etwas direkt am Anfang zu erzählen.

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» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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