Gleicht ein Leben ohne Smartphone einer Katastrophe?

vom 24.06.2013, 11:06 Uhr

Ich kann es nicht glauben, dass viele Menschen so abhängig sind von ihrem Smartphone. Wie kann es so weit kommen, dass Menschen meinen, nicht ohne ihr Smartphone auf die Toilette gehen zu können, weil sie sonst eventuell bei Facebook etwas verpassen könnten? Oder sie nehmen ihr Gerät mit auf die Toilette, um weiter simsen zu können. Nicht einmal die paar Minuten für den Toilettengang nehmen sie sich Zeit um in Ruhe ihr Geschäft erledigen zu können.

Für mich ist das eine totale Abhängigkeit von der Technik und ein Angstgefühl, nicht mehr dazu zu gehören, wenn sie nicht immer und überall erreichbar sind. Ich finde das sehr bedenklich. Dieser zwanghafte Drang, ja nichts zu verpassen, bringt solche Menschen in die Abhängigkeit. Was passiert, wenn das Smartphone mal kaputt ist, wird dann der Besitzer krank, weil er ohne zu simsen und ohne Facebook nicht mehr sein kann? Für ihn muss eine Welt zusammenbrechen, wenn er kurzfristig nicht mehr mithalten kann. Ist dieses Problem schon mal bei euch aufgetaucht? Wie seid ihr dagegen angegangen?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Das Problem habe ich nicht und werde ich auch definitiv nie haben. Ich habe einige Familienmitglieder, die ohne ihr Smartphone wirklich nicht mehr könnten. Jetzt hat sogar mein 14-jähriger Bruder mich darum gebeten, ihm ein Smartphone zu kaufen und ich bin seinem Wunsch nachgegangen, damit er auch für seine Freunde erreichbar ist. Allerdings musste er mir versprechen, niemals damit auf die Toilette zu gehen. Er soll nicht auch noch dem Wahn verfallen, überall ein Smartphone dabei haben zu müssen.

Ich habe auch Freunde, die während sie im Auto sitzen und fahren, ihr Handy ständig zücken müssen, um Nachrichten zu beantworten. Immer und immer wieder sage ich ihnen, dass sie sich auf den Straßenverkehr konzentrieren sollen und das Beantworten der Nachricht mit 10-minütiger Verzögerung nicht schlimm sei. Dennoch machen sie es immer wieder und kommen mit Ausreden wie "ich muss unsere Klassenparty planen deshalb muss ich immer erreichbar sein und sofort antworten" und, und, und.

Genau so "süchtig" ist auch meine Schwester nach Facebook, WhatsApp und Co. Sie ist kurz vor ihrem Examen und tut wegen Facebook und WhatsApp gar nicht wirklich für das Examen lernen. Jetzt ist es so weit, dass sie sich in Facebook deaktiviert hat und ihr WhatsApp-Konto gelöscht hat. Dennoch erwische ich sie oft, wie sie sich WhatsApp wieder besorgt, "um eben" mit einer Freundin, die sonst nicht erreichbar ist zu kommunizieren.

Ich finde so etwas ziemlich traurig und frage mich wirklich, was so toll an Facebook und WhatsApp ist. Ich besitze als 20-Jähriger ebenfalls beides (Facebook erst seit rund einem Jahr) und bin nicht abhängig davon.

» Gamer » Beiträge: 432 » Talkpoints: 2,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Süchtig nach einem Smartphone würde ich mich selbst nicht bezeichnen. Allerdings fällt es schon schwer zurück zu denken, als es noch keine Handys gab. Klar ist, dass diese Geräte das Leben einfacher machen. Mir ist es schon 2 Mal passiert, dass ich mein Smartphone zu Hause vergessen habe. Deshalb würde ich aber nie auf halben Wege umkehren. Ich persönlich habe mich aber doch unwohl gefühlt. Man fragt sich, was wenn ich eine Autopanne habe, was wenn zu Hause etwas passiert. Man ist doch etwas abgeschnitten.

Doch diese richtige Sucht, wie man sie oft bei Teenagern oder Jugendlichen sieht habe ich nicht. Im Gegenteil finde ich es sehr unpassen, sein Gerät nie aus der Hand legen zu können, obwohl man sich mit dem Gegenüber unterhält. Es gibt Grenzen.

» Lythliar » Beiträge: 81 » Talkpoints: 0,00 »



Diese Sorgen habe ich nicht, da ich kein Smartphone besitze. Ich liebe mein Handy mit normalen Tasten und habe da auch kein Internet. Und zur Toilette nehme ich es nur mit, wenn ich irgendwo bin und es sowieso in der Hosentasche ist. Zu Hause liegt es auf dem Tisch und da nehme ich es höchstens mit auf den Balkon zum Rauchen, wenn ich einen Anruf erwarte.

Wobei mir erst neulich von einem 11-jährigen Jungen gesagt wurde, dass ich doch ein ziemlich altes Handy besitze, weil es eben noch Tasten hat. Das fand ich recht amüsant, hat mich aber auch nicht weiter gestört. Im Gegenteil, ich habe noch gesagt, dass ich meine Tasten liebe und das Gerät zum Telefonieren, SMS schicken und fotografieren völlig ausreichend ist.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Also ich habe ebenfalls ein Smartphone und genieße dessen Vorzüge beziehungsweise dessen lebensbereichernde Vorteile. Aber als süchtig würde ich mich dennoch nicht einstufen, auch wenn dies vermutlich jeder süchtige Mensch sagen würde. Ich denke aber, dass süchtige Menschen nicht "süchtig" an sich sind, sondern einfach nur Angst haben, etwas Aufregendes, Spannendes oder Besonderes zu verpassen. Deswegen gibt es ja auch Facebook, Instagram, Twitter und all solche Online-Portale, die die Menschen immer mehr miteinander vernetzen: Man möchte sich einfach mitteilen und seine besonderen Momente mit seinen liebsten beziehungsweise mit seinen nächsten Menschen beziehungsweise Freunden und Mitmenschen teilen.

Und ich denke nicht, dass es an diesem Gedanken irgendetwas Falsches gibt beziehungsweise, dass man daran überhaupt etwas bemängeln kann. Natürlich gibt es auch dubiose Personen, die tatsächlich mit ihrem Samsung Galaxy S3 auf der Toilette hocken und ihrer besten Freundin beziehungsweise ihrem besten Freund über WhatsApp dann noch auch mitteilen, dass sie gerade am urinieren sind. Die Tatsache, dass WhatsApp im Vergleich zu einer SMS weitaus günstiger ist, scheint viele, vor Allem junge, Leute dazu zu animieren, dass sie absolut jeden Mist, sei er auch noch so sinnlos, an ihre Freunde beziehungsweise ihre Freundinnen weiterzuleiten.

Und das ist das Problem, welches ich dabei sehe. Dass man während dem Autofahren nicht mit dem Handy zugange ist, einmal abgesehen von der Tatsache, wenn man denn eine Freisprechanlage besitzt, ist meiner Meinung nach mehr als selbstverständlich! Von daher kann ich solche Leute absolut nicht nachvollziehen. Anscheinend muss es in deren Freundes- beziehungsweise Bekanntenkreis irgendwelche Leute geben, die es einem wirklich persönlich übel nehmen, wenn man einmal für fünfzehn Minuten nicht antwortet, weil man gerade mit dem Auto unterwegs ist beziehungsweise weil man am Steuer sitzt. :lol:

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» KingTarzan » Beiträge: 722 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich fand diese ständige Erreichbarkeit schon extrem albern, als man mit Handys nur Telefonieren und Texten konnte. Ich konnte noch nie verstehen, warum mich jemand unbedingt genau dann erreichen muss, wenn ich bei Aldi an der Kasse anstehe und warum der nicht zehn Minuten später noch mal anrufen kann, wenn ich wieder zu Hause bin.

Die Erfindung des Smart Phones hat an dieser Einstellung auch nichts geändert, eher im Gegenteil, denn so ein Eintrag bei Twitter oder Facebook oder wo auch immer läuft ja nicht weg. Bei einem Anruf kann es schon passieren, dass der Anrufer später keine Zeit hat um nochmal anzurufen und das würde dann eventuell schon rechtfertigen, warum man einen Anruf bei Aldi an der Kasse oder auf der Toilette annimmt, aber bei einem Text ist das ja nicht der Fall. Der ist auch noch da, wenn ich aus der Toilette komme.

Ich habe inzwischen mit niemandem mehr Kontakt, der so ein süchtiges Verhalten an den Tag legt. Zumindest eine Person weiß auch, dass ich deshalb nichts mehr mit ihr unternehme, weil sie es nicht schafft ein Gespräch zu führen, das nicht ständig durch ihr iPhone unterbrochen wird.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich kann solche Menschen, die dauernd via Mobiltelefon erreichbar sein wollen, irgendwie nicht ganz für voll nehmen. Ich finde Smartphones auch praktisch, wohingegen ich normale Handys ohne Internet für meine Zwecke total überflüssig finde. Dennoch bin ich noch in der Lage, ohne Handy aus dem Haus zu gehen. Ich bin trotz Handy auch nicht dauernd erreichbar. Wenn ich gerade keine Lust habe, gehe ich auch nicht dran. Vor allem finde ich es lästig und albern, wenn Leute sogar im Supermarkt, beim Arzt im Wartezimmer oder in den öffentlichen Verkehrsmitteln telefonieren müssen. Dass das Smartphone von manchen dann sogar mit auf die Toilette genommen wird, ist nur eine Steigerung dieses Verhaltens.

Ich frage mich manchmal, warum manche Leute so fixiert auf ihr Handy sind. Vielleicht wollen solche Leute sich besonders wichtig fühlen, auch wenn sie das eigentlich nicht sind. Manche kommen sicher auch nicht damit zurecht, wenn sie die ganzen kleinen belanglosen Nachrichten, die sie erhalten, nicht sofort lesen können, sondern erst nach einer Minute. Ein bisschen armselig ist das ja schon.

Ich finde es auch extrem unhöflich, wenn Leute sogar in Gesellschaft anderer dauernd mit ihrem Handy herumspielen. Solche Leute kenne ich auch und ich habe auch keine Lust, mit solchen Leuten viel zu unternehmen, weil es sich ohnehin nicht lohnt.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ganz so allgemein sagen kann man das denke ich nicht. Natürlich hast du schon recht wenn du sagst, dass es viele Menschen gibt, die extrem viel an ihrem Smartphone sitzen und mit diesem Gerät emotional verbunden scheinen. Teilweise ist das wirklich einfach nur noch übertrieben und einige wirken ohne ihr Handy dann direkt auch ein wenig verloren oder merkwürdig abwesend. Aber es gibt schließlich auch noch ganz normale Menschen, die unter Umständen auch ein Smartphone besitzen.

Ich habe auch oft mein Handy, das kein Smartphone ist mit auf Toilette genommen, aber nicht aus dem Grund weil ich Angst habe etwas zu verpassen. Es ist auch nicht eine Abhängigkeit von der Technik, denn mein Handy ist auch oft tagelang aus und man erreicht mich nicht, weil der Akku alle ist und ich keine Lust habe mein Handy zu laden.

Ich denke der Hauptgrund warum man oft in seinem Handy vertieft ist, egal ob auf der Toilette in der Bahn oder im Bus ist, weil es die Möglichkeit bietet sich die Zeit zu vertreiben. Früher las man vielleicht heute spielt man halt auf dem Handy oder liest mit dem Smartphone irgendwelche Nachrichten auf verschiedenen Internetseiten nach.

Ich glaube auch nicht wirklich, dass man sagen kann, dass Menschen direkt abhängig oder ungebildeter dadurch sind. Oft sieht man Geschäftsmänner, denen das Smartphone einfach das Leben erleichtert. Aber trotzdem stellen sie auch eine Gefahr dar, bieten sie auch die Möglichkeit sich nicht von der Arbeit lösen zu können, oder im kompletten Gegenteil gar nicht mit der Arbeit anfangen zu können weil man zu abgelenkt ist.

Diese neue Form des komplett im Smartphone vertieft seins, zum Beispiel bei Facebook, ist meiner Meinung nach eine Erscheinung der aktuellen Jugend. Ob man jetzt wirklich sagen kann, dass dies grundsätzlich schlecht ist sei einmal dahingestellt, das dachten unsere Eltern wahrscheinlich damals auch von den Sachen die damals aktuell geworden sind. Auch wenn das Bildungsniveau wirklich beachtlich sinkt, aber die Gründe dafür sind denke ich nicht ausschließlich bei Smartphones zu suchen.

» Mulucki1989 » Beiträge: 449 » Talkpoints: 14,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich selbst habe kein Smartphone. Ich gebe aber zu, reizen würde es mich schon. Allerdings schrecken mich die Kosten ab. Die Anschaffungskosten gingen noch, mir geht es mehr um die laufenden Kosten. Und die Kosten für eine Flatrate habe ich eben nicht einfach mal so übrig.

In meinem Bekanntenkreis haben auch viele ein Smartphone. Bei manchen Sachen finde ich es auch ganz neckig. Zum Beispiel wenn mich ein Freund von weiter weg besucht und wir vor Ort irgendwo hin fahren. Da ich seit Jahren kein Auto mehr fahre, habe ich nicht mehr im Blick, wie man nun am besten fährt. Dank Navi-App kein Problem mehr.

Ich saß aber auch schon mit mehreren Leuten in einem Restaurant. Zwei hatten schon länger ein Smartphone, eine andere Person hatte erst seit kurzem ein Smartphone und zwei hatten gerade mal ein altes Handy. Die Person mit dem neuen Smartphone hat es mit dem Thema Internet so gar nicht. Aber die neue Technologie findet sie schon toll. Auf alle Fälle spielten dann alle mit den Smartphones rum. Irgendwie empfand ich das zeitweise auch als nervig.

Dieses Hype, der teilweise mit Smartphones betrieben wird und das man nirgends mehr hingehen kann, ohne das jemand non stop auf dem Ding rum tippt, ist für mich ein Grund, mich noch eine ganze Zeit lang von den Dingern zu distanzieren.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Mulucki1989 hat geschrieben:Ich denke der Hauptgrund warum man oft in seinem Handy vertieft ist, egal ob auf der Toilette in der Bahn oder im Bus ist, weil es die Möglichkeit bietet sich die Zeit zu vertreiben. Früher las man vielleicht heute spielt man halt auf dem Handy oder liest mit dem Smartphone irgendwelche Nachrichten auf verschiedenen Internetseiten nach.

Ich habe oft ein Buch dabei um in Wartezeiten etwas sinnvolles zu tun zu haben, aber ich frage mich trotzdem, warum es viele Menschen heute anscheinend absolut unmöglich finden sich nicht ständig "die Zeit zu vertreiben". Haben die verlernt einfach mal mit ihren Gedanken alleine zu sein? Oder ist der Kopf inzwischen so leer, dass sie einfach keine interessanten Gedanken haben, mit denen sie sich ganz alleine beschäftigen wollen, ohne, dass jemand dazu einen Kommentar abgeben oder ein "Like" anklicken kann?

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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