Braucht nicht jedes junge Mädchen eine beste Freundin?
Meine Nichte ist knapp 14 Jahre alt. Sie hat eine sehr schwere Zeit hinter sich und ihr Leben hat sich radikal gewandelt. Es gäbe also bestimmt viele Ängste, Sorgen und Probleme, über die sie reden könnte. Leider hat sie keine beste Freundin. Es gibt da zwar ein Mädchen, aber die verdient nicht mal die Bezeichnung "Freundin". Sie haben zwar Spaß, aber wenn es dem Mädchen in den Kram passt, verbreitet sie Lügen über meine Nichte, Geheimnisse werden ausgeplaudert und an ihrem Geburtstag hatte sie "was Besseres zu tun".
Meine Nichte sagt zwar, dass sie über ihre Problem gar nicht reden will. Sie schreibt auch kein Tagebuch oder ist an einer Brieffreundin interessiert. Aber auch ohne die massiven Probleme, finde ich es traurig, wenn ein junges Mädchen keine Freundin hat, auf die sie sich verlassen und der sie alles anvertrauen kann. Ich hatte eine beste Freundin und die Zeit mit ihr war super.
Hattet ihr vielleicht auch keine beste Freundin in der Jugend? Hat euch etwas gefehlt? Habt ihr euch irgendwie Ersatz gesucht in Form eines Tagebuchs oder anders?
Man kann ja auch einen besten Freund haben. Es muss ja nicht immer gleich ein Mädchen sein. Abgesehen davon kann es ja auch sein, dass sie mit der Familie darüber spricht und es eben nicht jeden auf die Nase bindet. Ich hatte immer einen besten Freund, bei dem ich alles herauslassen konnte. Wir können gemeinsam lachen, weinen und auch einfach nur reden.
Das kann man aber eigentlich nicht von jeder Person erwarten und ich denke, dass es schon schwierig ist einen richtig guten Freund zu finden. Ich denke, dass du deiner Nichte anbieten solltest mit ihr zu reden. Ansonsten wird es sicherlich mit der Zeit auch jemanden geben, dem sie etwas anvertrauen kann.
Ich hatte auch nie eine beste Freundin als ich 14 war. Ich hatte mehrere gute Freundinnen mit denen ich über alles reden konnte und das reichte mir auch. Ich habe am Anfang in dem Alter noch Tagebuch geschrieben aber auch schnell wieder aufgehört weil ich keine Lust mehr hatte. Auch wenn deine Nichte sagt, sie möchte nicht reden, solltest du es versuchen das du dich ein wenig an sie annäherst. Ich bin auch nicht wirklich eine Person die gleich zu anderen rennt, wenn ich Probleme habe. Meist ist das so, weil ich nicht will, das andere das alles auch hören, was in mir so vorgeht. Ich denke du solltest trotzdem versuchen mit ihr zu reden, denn ich denke deine Nichte wäre darüber sehr froh.
Ich denke nicht, dass jedes junge Mädchen eine beste Freundin haben muss. Natürlich ist es schön, wenn Mädchen eine Freundschaft haben und sie sich gut verstehen. Aber ich denke nicht, dass es immer so sein muss. Ich selber hatte keine beste Freundin. Eine mittlerweile gute Freundin von mir hatte als Jugendliche eine beste Freundin, die ihr dann den ersten Freund ausgespannt hat. Solche Geschichten zeigen mir, dass es manchmal vielleicht besser ist, dass man keine Freunde hat als wenn man solche falschen Freunde hat.
Also ich hatte in meiner Jugend eigentlich auch keine beste Freundin und ich habe sie ehrlich gesagt auch nie vermisst, obwohl ich in der Pubertät, also so zwischen zwölf und vierzehn Jahren auch viel durchgemacht habe, worüber ich aber auch gar nicht sprechen wollte. Ich hatte damals die ein oder andere Freundin, eben die, mit denen ich zur Schule gegangen bin und mit denen ich dann auch immer mit dem Bus dorthin gefahren bin. Ich habe mit diesen Freundinnen auch gerne etwas unternommen und ihnen die ein oder andere Geschichte aus meinem Alltag erlebt, aber es bezog sich eigentlich nie auf die Dinge, die ganz tief in mir vorgingen. Ich hatte auch nie das Bedürfnis, ihnen sofort etwas zu erzählen, wenn etwas Aufregendes geschehen ist.
Ich habe heute übrigens immer noch keine beste Freundin. Mittlerweile ist mein Freund derjenige, dem ich so ziemlich alles anvertraue. Ich weiß nicht, aber mit Jungs kann ich wohl im allgemeinen besser reden. Ich habe noch zwei andere enge Freunde, denen ich auch viel erzähle, vor allem eben wenn ich dann mal Probleme mit meinem Freund habe und jemand anderen zum reden brauche. Aber selbst bei den beiden bin ich viel zurückhaltender. Ich vertraue ihnen zwar, aber manchmal sind ihre Antworten einfach nicht hilfreich, muss ich sagen und teilweise kränken sie mich sogar noch mehr, deswegen lasse ich es oft.
Wo ich meine Sorgen dann loswerde, ist unterschiedlich. Ich habe damals ein Tagebuch geschrieben und mittlerweile habe ich einen privaten Blog, welcher passwortgeschützt ist und auf den nur ich Zugriff habe. Es geht einfach schneller, am Computer einen Text zu schreiben, als von Hand, daher habe ich den Blog eingerichtet. Dort werde ich hin und wieder auch meine Sorgen los. Ansonsten lenke ich mich eigentlich immer mehr ab, als dass ich großartig darüber rede, was in mir vorgeht. Daher habe ich wohl auch eine beste Freundin nie gebraucht.
Es ist ja schon sehr wichtig, dass man gute Freunde hat. Wenn sie allerdings ein sehr gutes Verhältnis zu ihrer Familie hat, dann könnte dies das ganze vielleicht etwas überbrücken. Wenn die Möglichkeit besteht, dass sie mit ihren Eltern, oder zumindest einem Elternteil sehr offen über Probleme reden kann. Oder vielleicht kann sie mit der Zeit ja auch bei dir ihrer Tante Zuflucht suchen, wenn sie mal über ihre Eltern reden möchte. Wenn sie zumindest weiß, dass immer Anlaufstellen für sie da sind, dann kann das durchaus helfen.
Dennoch ist es natürlich gar nicht schön, dass keine Freundinnen vorhanden sind und die eine die da ist, nun wirklich keine nette und gute Freundin ist.
Also ich muss sagen, dass ich wenn ich in einer gewissen Zeit meines Lebens keine beste Freundin gehabt hätte, dann wäre es sehr schwer gewesen. Meine damalige beste Freundin war meine Zufluchtsstätte. Meine Eltern wären gar nicht in der Lage gewesen mich zu stützen, da diese selber fertig mit den Nerven waren. Meine Tanten und alle anderen waren in einem Riesenfamilienstreit und ich hatte zu Niemandem mehr Kontakt. Ohne meine Freundin wäre ich vermutlich nicht so heil aus der Sache heraus gekommen, denn das war schon an den Nerven zerrend. Eine gute Freundin kann einem schon sehr im Leben helfen.
Ich denke auch, dass man gerade in dem Alter nicht sofort der gesamten Familie, und schon gar nicht entfernteren Verwandten, zu denen ich mal Tanten, Onkel und andere vermutlich nicht im selben Haus lebende Verwandte zähle, alle möglichen privaten Dinge erzählt. Ich halte es also nicht für ausgeschlossen, dass das Mädchen durchaus Freunde oder Freundinnen hat. Nur muss das die Tante ja nicht unbedingt wissen.
Ebenso finde ich es etwas seltsam, dass sie hier schreibt, Tagebuch würde ihre Nichte auch garantiert nicht schreiben. Woher soll man das wissen? Viele Mädchen schreiben ihr Tagebuch heimlich und erzählen nicht davon. Und sollte nun das Zimmer abgesucht worden sein, um zu überprüfen, ob es ein Tagebuch gibt oder nicht, dann fände ich das absolut scheußlich.
Auch die Spekulation, das Mädchen müsse doch sicher viele Sorgen und Ängste haben, über die sie reden sollte, finde ich etwas komisch. Wenn das Mädchen ein Redebedürfnis hat und ihrer Familie vertraut, wird sie von sich aus damit ankommen. Man kann ihr zwar sagen, dass man für sie da ist, wenn sie reden möchte, aber aufzwingen kann man seine Hilfe nun echt nicht. Wie heißt es so schön? Zwischen "gut" und "gut gemeint" besteht ein himmelweiter Unterschied.
Übrigens könnte der Versuch, sich immer wieder dem Mädchen aufzudrängen, und sie nahezu zwingen oder überreden zu wollen, doch von Sorgen zu erzählen, auch sehr nach hinten losgehen. Bei mir wäre es in dem Alter und auch heute noch mit ziemlicher Sicherheit ganz nach hinten losgegangen. Ich würde mit jemandem, der mich drängelt, garantiert nicht über persönliche Sachen reden wollen. Und als Jugendliche wäre da noch der Trotz dazugekommen: Jetzt erst recht nicht.
Außerdem wäre ein allgemeiner Tipp von mir, nicht immer von sich selbst auf andere Menschen zu schließen. Dasselbe gilt dafür, von irgendeiner Allgemeinheit oder Mehrheit Rückschlüsse auf eine Einzelperson ziehen zu wollen. Jeder Mensch ist einzigartig und hat eigene Bedürfnisse, eigene Gedanken und seine eigenen Dinge, mit denen er sich wohl oder unwohl fühlt. Es ist tatsächlich möglich, dass ein Mensch sich mit einer Situation, die man selbst schlimm fände, wirklich glücklich ist und keinerlei Hilfe oder Veränderung möchte. Da sollte man sich dann auch nicht aufdrängen. Kurz auf das Thema hier bezogen: Wenn das Mädchen nicht reden will, kein Tagebuch führen will, und keine beste Freundin haben will, und sich damit wirklich okay fühlt, dann muss man das einfach akzeptieren.
Ich hatte im Jugendalter übrigens auch keine beste Freundin und habe heute auch keine. Ich habe einige Personen, die ich sehr schätze und respektiere, und mit denen ich mich gerne beratschlage. Ich habe außerdem Freunde und Bekannte, mit denen ich gerne mal etwas zusammen unternehme, und auch reine hobbygebundene Bekanntschaften, ginge es um Sport, würde man wohl Sportpartner sagen, habe ich einige. Aber eine beste Freundin habe ich nicht und ich vermisse dabei auch nichts. So war das auch in meiner frühen Jugend schon. Ersatz habe ich dafür auch nicht gebraucht.
Wawa666 hat geschrieben:Auch die Spekulation, das Mädchen müsse doch sicher viele Sorgen und Ängste haben, über die sie reden sollte, finde ich etwas komisch.... Es ist tatsächlich möglich, dass ein Mensch sich mit einer Situation, die man selbst schlimm fände, wirklich glücklich ist und keinerlei Hilfe oder Veränderung möchte.
Das ist keine Spekulation. Dem Kind ist etwas passiert, dass ihr mit hundertprozentiger Sicherheit Sorgen und Ängste beschert hat. Das will ich hier im Forum aber nicht erzählen. Dass sie Sorgen und Ängste hat, war also nur ein Fakt, den ich hier mitgeteilt habe, damit man in den Beiträgen entsprechend drauf eingehen kann. Ich finde, es ist eher eine Spekulation von dir, meine Worte in Frage zu stellen und mir Vorwürfe zu machen, ich würde mich aufdrängen, sie zwingen zu reden oder gar ihr Zimmer durchsuchen.
Ich bezweifle, dass deine Nichte mit dir über ihre Probleme reden würde, auch wenn ich sie nicht kenne. Wenn ich ein Mädchen in dem Alter wäre, würde ich mich nur jemandem anvertrauen, bei dem der Altersunterschied nicht so groß ist.
Meine Cousine hatte vor Jahren auch eine sehr schwere Zeit. Viele Probleme, Sorgen und Ängste kamen auf sie zu, gerade wegen der Verwandschaft. Mit ihren Freundinnen konnte sie nicht darüber sprechen, weil die das nicht verstanden hätten. Viele Dinge versteht man erst, wenn man sie selbst miterlebt hat und weiß wie sie sich anfühlen. Mit ihrer Mutter wollte sie nicht darüber reden, weil sie jemand gleichaltriges zum Reden brauchte. Bei ihrer Mutter, einer Tante oder einem Onkel hätte sie nur das Gefühl gehabt, dass die "Erwachsenen" ihre Probleme nicht ernst genug nehmen und sie nur belächeln.
In dieser Situation hat sie angefangen, sich teilweise mir anzuvertrauen, obwohl wir 6 Jahre Unterschied haben. Aber 6 Jahre sind eben nicht 20 Jahre, wir gehören also noch derselben Generation an. Ich konnte viele ihrer Probleme nachvollziehen, da ich ähnliches durchgemacht hatte. Auch was die Verwandschaft angeht, konnte ich ihre Gefühle nachvollziehen, da ich vieles was dort vor sich ging, mehr oder weniger live miterlebt hatte.
Ich habe in meiner gesamten Jugend hindurch immer Freundinnen und Freunde gehabt, allerdings habe ich nie ein gesteigertes Interesse daran gehabt, diese Freundschaften zu pflegen. Dementsprechend habe ich auch nie wirklich eine beste Freundin gehabt. Klar, da gab es ein Mädchen, mit dem ich mehr zu tun gehabt habe als mit den anderen, das kam aber eigentlich nicht daher, dass ich sie besonders gern gehabt habe, das hatte andere Gründe. Ich nenne sie häufiger meine beste Freundin, weil dann jeder gleich weiß, wer gemeint ist, zumal ich wirklich viel Zeit mit ihr zusammen verbracht habe. Diese Bezeichnung drückt aber nicht wirklich das aus, was sie wirklich für mich war. Im Grunde war sie einfach nur das kleinste Übel und recht nützlich.
Auch habe ich selber immer viele Probleme gehabt. Im Grunde nur ein großes, welches aber viele kleine hinter sich her zog. Und genau das ist der Grund dafür gewesen, dass ich eigentlich gar keine Freunde haben wollte. Aber ohne Freunde geht es ja nun auch nicht, die kommen ja mehr oder weniger automatisch. Zumindest war es damals bei mir so. Aus eigener Erfahrung kann ich aber sagen, dass man als junges Mädchen auch ganz hervorragend ohne so etwa wie eine richtige beste Freundin auskommt. Aus mir ist kein seelisches Totalwrack geworden, nur weil ich keine beste Freundin zum Reden hatte. Im Gegenteil, ich wollte ja auch mit niemanden reden.
Rückblickend betrachtet finde ich es wichtig, dass man als junger Mensch soziale Kontakte knüpft und diese dann auch nicht allzu sehr vernachlässigt. Aber man muss in meinen Augen keine beste Freundin oder auch einen besten Freund haben, man kommt auch so zurecht.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-219536.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Hello Fresh Box als Alternative zu Fertigmenüs nutzen? 2522mal aufgerufen · 9 Antworten · Autor: Fugasi · Letzter Beitrag von Klehmchen
Forum: Essen & Trinken
- Hello Fresh Box als Alternative zu Fertigmenüs nutzen?
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1142mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern? 1192mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: ZappHamZ · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern?
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel! 1591mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wifey · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel!
- Anleitung für Star Frisur 1256mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Osterhasi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Anleitung für Star Frisur