Braucht nicht jedes junge Mädchen eine beste Freundin?

Das ist keine Spekulation. Dem Kind ist etwas passiert, dass ihr mit hundertprozentiger Sicherheit Sorgen und Ängste beschert hat. Das will ich hier im Forum aber nicht erzählen. Dass sie Sorgen und Ängste hat, war also nur ein Fakt, den ich hier mitgeteilt habe, damit man in den Beiträgen entsprechend drauf eingehen kann. Ich finde, es ist eher eine Spekulation von dir, meine Worte in Frage zu stellen und mir Vorwürfe zu machen, ich würde mich aufdrängen, sie zwingen zu reden oder gar ihr Zimmer durchsuchen.

Ich habe Dir nirgends unterstellt, dass Du sie zu Gesprächen zwingst oder ihr Zimmer durchsuchst. Ersteres war nur ein Tipp meinerseits, was Du dringend vermeiden solltest, um sie nicht noch verschwiegener zu machen. Damit habe ich Dir nicht unterstellt, dass Du aktuell so handelst.

Letzteres basiert darauf, dass ich mich ganz einfach frage, woher Du als Tante denn weißt, ob das Mädchen ein Tagebuch schreibt, oder nicht. Ja, ernsthaft, woher weißt Du das so sicher? Diese Frage ist nicht als Kritik zu verstehen, sondern eine Antwort darauf würde mich tatsächlich interessieren. Denn dass man seiner Verwandtschaft davon erzählt, dass man ein Tagebuch schreibt, ist doch eher eine seltene Ausnahme. Meistens möchte man es lieber für sich behalten.

Ebenso bleibt halt die Frage, ob es so sicher ist, dass Deine Nichte wirklich keinerlei enge Freunde hat. Meine Eltern wussten auch nicht genau über meine Freunde und Bekanntschaften bescheid. Zwar gibt es durchaus auch Familien, wo die Eltern alle Freunde ihrer Kinder kennen, aber es gibt auch genügend solche, bei denen die Kinder ab einem bestimmten Alter sehr darauf achten, den Eltern nicht so viel zu erzählen. Ich denke, das basiert einfach auf dem Gedanken, dass man in der Pubertät ein "eigenes Leben" haben möchte, bei denen die Eltern nicht von Allem wissen und sich auch, mangels Wissen über die Bekanntschaften, keineswegs irgendwie einmischen können. Das ist vielleicht nicht der sinnvollste Weg, aber ich glaube, viele Teenager denken so.

@Wawa666: Dann hab ich dich falsch verstanden. Du hast es halt nicht sehr diplomatisch formuliert.

Natürlich kann ich mir nicht hundertprozentig sicher sein, dass sie kein Tagebuch führt. Ich hab sie halt gefragt, bzw. es ihr als Möglichkeit, sich etwas von der Seele zu schreiben, vorgeschlagen. Und sie hat gesagt, dass sie das nicht will. Ich glaube nicht, dass sie mich anlügt. Wir haben ein gutes Verhältnis und sie hat mir schon viel anvertraut. Ebenso mit ihren Freundinnen. Darüber lügt sie nicht, die Eltern stehen in Kontakt, wenn sie dort übernachtet etc.

Ich wollte einfach nur mal allgemein hören, wie es für ein junges Mädchen ist, keine Freundin zu haben. Ich weiß, dass sie nicht mit mir drüber reden will, aber ich mache mir eben trotzdem Gedanken darüber, wie es ihr geht, auch ohne sie deswegen ständig zu bedrängen.

Das Theme beste Freundin kann halt auch ein sehr zweischneidiges sein . Ich hatte jahrelang (von der 4-10. Klasse und auch darüber hinaus) eine beste Freundin und eben nur die eine. Wir haben jegliche Zeit miteinander verbracht, über alles geredet, unsere Herzen ausgeschüttet etc.

Tja irgendwann hatte ich einen Partner und meine beste Freundin hat mich dann nach 2 Jahren mit ihm betrogen und seitdem gibt es für mich das Thema beste Freundin nicht mehr, ich hab eben inzwischen nur lose Bekannte, das ist zwar nicht das beste, aber es geht eben auch ohne ... um auf deinen Beitrag Bezug zu nehmen.

Vielleicht braucht deine Nichte auch einfach Zeit und findet noch eine gute Freundin, aber vielleicht will sie ja wirklich nicht. Und dann kann man sie ja auch nicht zu ihrem Glück zwingen.

Ich denke, dass das Leben durchaus schöner ist, wenn man als Mädchen eine beste Freundin hat, mit der man über alles reden kann. Wenn man jemanden hat, mit dem man sich sehr gut versteht und mit dem man die gleichen Interessen teilt, dann macht das Leben doch viel mehr Spaß. Als Mädchen geht man dann sicherlich auch viel lieber zur Schule, wenn man weiß, dass man da auf die beste Freundin trifft, mit der man sich unterhalten kann. Außerdem kann man die Freizeit mit der Freundin gestalten und jede Menge Spaß miteinander haben. Außerdem hat man jemanden, dem man sich anvertrauen kann, wenn es einem schlecht geht und ich denke, dass es einfach wesentlich schöner ist, wenn man eine gleichgesinnte Person hat, mit der man sowohl lachen als auch weinen kann.

Auch wenn das Leben mit einer besten Freundin sicherlich schöner und auch einfacher ist, finde ich nicht unbedingt, dass eine beste Freundin für ein Mädchen wirklich zwingend notwendig ist. Immerhin kann man auch mit anderen Freundin und Bekannten ins Kino gehen oder verschiedene Sachen unternehmen. Und auch mit den Eltern, den Geschwistern und Klassenkameraden kann man viel Zeit verbringen, so dass man auch so seine Freizeit schön gestalten kann. Von daher muss man sicherlich kein langweiliges Leben führen, nur weil man als Mädchen keine beste Freundin hat.

Über seine Probleme kann man auch mit Eltern oder Geschwistern sprechen und als Mädchen kann man ja auch männliche Freunde haben. Dabei hilft es manchmal auch sehr gut, Tagebuch zu schreiben, wenn man niemanden zum Reden hat oder wenn man mit niemandem reden möchte. Man kann seine Gefühle auch verarbeiten, indem man sie aufschreibt und das kann genauso gut helfen. Von daher muss man da nicht zwangsläufig mit der besten Freundin darüber sprechen und von daher finde ich nun auch nicht unbedingt, dass man als Mädchen eine beste Freundin haben muss. Man kann auch sonst Spaß haben oder seine Gefühle verarbeiten.

Freundschaft kann man auch nicht erzwingen und wenn es sich einfach nicht ergibt, dass man als Mädchen eine beste Freundin hat, dann ist es eben so. Es wäre dann schwachsinnig, um jeden Preis eine beste Freundin haben zu wollen und zwanghaft danach zu suchen. So etwas muss sich von selbst ergeben und wenn es sich nicht ergibt, dann bleibt einem ja auch nichts anderes übrig, als sich andere Möglichkeiten zu suchen.