Darf ein Lehrer den Ausdruck Facebookweiber verwenden?

vom 23.06.2013, 19:36 Uhr

Ich finde beides nicht besonders schlimm, weder den Lehrer, mit seinem Begriff der Facebookweiber, noch die auf Facebook aktiven Schüler. Es ist immer eine Frage wie man mit der Ablenkung umgehen kann. Als ich damals in der Schule war gab es zwar noch keine Smartphones mit denen man auf Facebook oder anderen sozialen Netzwerken unterwegs sein konnte aber Ablenkungen gab es trotzdem genug und diese nahm ich auch regelmäßig war.

Da ich dem Unterrichtsstoff trotzdem gut folgen konnte und grundsätzlich ganz gut in der Schule war, war das auch für mich kein besonderes Problem. Die Lehrer haben mich auch damals schon gehasst und für uns ab und an irgendwelche Bezeichnungen wie eben diese Facebookweiber gefunden. Das war zwar damals ein wenig peinlich, doch wenige Tage später stellte es kein Problem mehr dar und zurück blickend muss ich sagen, dass einige Lehrer mit ihren Sprüchen echt lustig waren.

Ich kann die Lehrer auch teilweise verstehen, da es für sie schwierig sein muss, wenn ihnen die Aufmerksamkeit verloren geht, da sich das auch schnell auf die anderen Schüler ausbreitet oder die Schüler den Respekt vor dem Lehrer verlieren. Jedoch sollte man lernen mit dieser Modeerscheinung umzugehen.

In bestimmten Altersstufen finde ich solches Verhalten absolut fehl am Platz, jedoch sollten Kinder in diesen Altersgruppen auch noch gar kein Smartphone besitzen. Ab einem bestimmten Alter sollten Jugendliche aber selbst wissen was sie wollen und selbst entscheiden dürfen, wann sie unaufmerksam sind und wann nicht und wenn sie diese Entscheidung treffen, dann sollte man diese auch akzeptieren.

» Mulucki1989 » Beiträge: 449 » Talkpoints: 14,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Als Lehrer sollte man solche Ausdrücke nicht verwenden und in jeder Situation sachlich bleiben. Aber das ist nur unrealistische Theorie. Natürlich sind Lehrer auch nur Menschen, denen es verständlicherweise manchmal reicht. Insofern finde ich den Ausdruck nicht so schlimm, dass man sich darüber besonders aufregen könnte, sondern habe sogar Verständnis dafür.

In Bayern ist es sogar gesetzlich nach dem Bayerischen Erziehungs- und Unterrichtsgesetz festgelegt, dass eingeschaltete Handys auf dem Schulgelände verboten sind. Sie können den Schülern abgenommen werden und die Eltern müssen sie dann abholen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Der Lehrer hat schon recht, wenn man mit offenen Augen durch die Straßen geht kann man es ja selber beobachten. Die Jugend von heute gafft nur noch auf das Smartphone - egal ob Facebook oder nicht. Vielleicht hätte es gereicht das Telefon abzunehmen, aber auch ein Lehrer ist nur ein Mensch, somit kann auch ihm so ein Ausdruck mal über die Lippen rutschen. Ist unserem Klassenvorstand in der Mittelschule damals ständig passiert. Wörter wie "du Bauer" waren da normal und wenn so ein Kraftausdruck kam haben wir denjenigen der damit betitelt wurde ständig ausgelacht. Derjenige der davon betroffen war musste aber meistens selber lachen. :lol:

» krisiun » Beiträge: 498 » Talkpoints: 8,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Er hat jetzt immerhin nicht "Facebook-Schlampen" gesagt, oder? :wink: Natürlich hatte er auch "Facebook-Damen" sagen können, aber das kommt sowieso aufs selbe raus. Ich finde eigentlich nicht, dass "Weib" im heutigen Sprachgebrauch immer eine Beleidigung darstellt. Das ist genauso, wie wenn man Männer als Kerle bezeichnet.

Jedenfalls kann ich den Lehrer verstehen. Als ich noch zur Schule gegangen bin, gab es zwar kein Facebook, aber dass unter dem Tisch schon mal ne SMS geschrieben wurde, kam vor und da landete auch das eine oder andere Handy auf dem Lehrerpult, bei wiederholtem Vorkommen auch beim Direktor. Man muss sich als Lehrer schon irgendwie dumm vorkommen, wenn ein Teil der Schülerschaft es nicht für nötig hält, dem Unterricht zu folgen und da hat man auch entsprechend zu reagieren, wenn man sich den Respekt bewahren will.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich finde den Ausdruck nun gar nicht mal so schlimm. Irgendwo kann ich den Lehrer voll verstehen, denn mir würde es auch tierisch auf die Nerven gehen, wenn ich jemanden etwas erklären möchte und alle nur auf ihr Smartphone starren und bei Facebook unterwegs sind. Das geht natürlich nicht. Das kann man gerne in der Pause machen, aber nicht im Unterricht. Es mag ja sein, dass es den Unterricht so vielleicht nicht direkt stört, aber trotzdem. Das man da mal bei einem Lehrer die Geduld überstrapaziert ist nichts ungewöhnlich. Der Ausdruck "Facebook-Weiber" ist für mich keine Beleidigung oder irgendwie abwertend. In dem Moment suchte er einfach eine passende Bezeichnung, mit der er ja auch recht hat.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


*steph* hat geschrieben:[...]Da der Lehrer nun einmal keine Schimpfworte benutzt hat, ist es für mich noch tragbar und nicht verwerflich oder etwas, worüber ich mich aufregen würde. Sicherlich kann man den Begriff "Weib" negativ auslegen, aber Schülerinnen werden durchaus auch als "Klatschweiber" bezeichnet und entsprechend kommt das Wort "Weib" darin ja auch schon noch vor. Ich denke, darüber regt sich auch niemand auf.

Die negative Auslegung des Wortes "Weib" ist, aus sprachwissenschaftlicher Sicht, eine noch relativ neue Auslegung. Es gehört also zu den harmloseren Schimpfworten, wenn es überhaupt als ein solches anzusehen ist.

Generell sollte auf Beleidigungen in der Kommunikation verzichtet werden, dies gilt auch für Lehrer. In einem solchen Fall aber, halte ich es durchaus für legitim, dass ein Lehrer dafür Sorge trägt, dass seinem Unterricht gefolgt wird. Dies hat er getan, meines Erachtens zu Recht.

» pk8 » Beiträge: 197 » Talkpoints: 18,73 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde nichts schlimmes an diesem Begriff. Wo der Lehrer recht hat, hat er recht. Natürlich darf er dieses Wort verwenden, denn seine Schüler haben nun mal die Regeln gebrochen und verdienen eine Rüge. Der Ausdruck ist auch sehr passend gewählt.

» Sternchen* » Beiträge: 2804 » Talkpoints: 2,78 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Dass der Lehrer total genervt war, kann ich verstehen. Aber trotz allem muss er sich an die Regeln halten und darf einen solchen Ausspruch nicht von sich geben. Für die beiden Schülerinnen sehe ich es als Beschimpfung an und das darf kein Lehrer in der Art machen. Er hätte sich anders ausdrücken können. Doch verständlich ist es, wenn er vielleicht vorab schon mehrmals etwas gesagt hatte, dass er nun auch wütend wurde. Da kann dann schon mal so etwas gesagt werden. Letztendlich haben sich die beiden Schülerinnen das selbst zuzuschreiben, wenn sie nicht hören wollen

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich finde nicht, dass der Lehrer da etwas schlimmes gesagt hat. Es ist doch nicht wirklich beleidigend, wenn er die beiden als Facebook- Weiber tituliert hat. Immerhin haben sie im Unterricht nicht mit dem Smartphone zu spielen und wenn der Lehrer schon so genervt war, haben sie das bestimmt nicht zum einzigen und ersten Mal gemacht. So muss man dann wirklich mal fühlen, wenn man vorher nicht bereit ist, auf den Lehrer zu hören.

Dass die Klassenkameraden die beiden Schülerinnen nun auch so nennen, finde ich gar nicht verkehrt. Vor allem dann, wenn die beiden davon genervt sind, merken sie vielleicht mal, was sie falsch gemacht haben und lassen zukünftig das Smartphone in der Tasche, um sich so etwas nicht mehr anhören zu müssen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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