Wenn das Kind klaut

Hi
Hab vorhin mit meiner Nachbarin mal wieder einen Kaffee getrunken… und sie hat mir echt Übles erzählt.. wollte euch mal fragen was man da machen kann bzw. was ihr davon haltet.....

Sie hat einen 11 Jährigen Sohn, der sich des Öfteren mal unerlaubt im Supermarkt bedient. Auf gut Deutsch: er klaut… nicht nur im Supermarkt, sondern auch seiner Mutter Geld aus der Tasche, Süßigkeiten aus dem Schrank und seinen Geschwistern Erspartes, Spielzeug etc….
Was kann man denn da machen? Irgendwas stimmt ja mit dem Jungen nicht, wie kann man ihm helfen? Ich mag den Kleinen und mir tut er leid.

Hat sich die Nachbarin schon mit ihrem Sohn zusammen gesetzt und nachgehakt? Bzw. ein ruhiges Gespräch mit ihm geführt? Das wär das erste was ich mal versuchen würde an ihrer Stelle

LG
Cala

Hallo

das mit den süssigkeiten find ich nun eher weniger der sprache wert, das man sich mal bei mama 1 euro nimmt nuja, sicherlich ist das nicht recht, aber haben oder werden die meisten jugendlichen irgendwann mal machen oder gemacht haben.

zu dem anderen, würde ich mich mit dem kind mal hin setzen und darüber sprechen warum er das tut.
ist es wegen der freunde oder sogar doch eher ein zwangsverhalten, was dann sicherlich ärztlich behandelt werden muss.

ich hoffe die nachbarin bekommt das mit dem jungen hin, denn auch wenn ihm im moment nicht viel passiert, dann wird es in 3 jahren ganz schön bös enden können.

liebe grüße von der
laufmasche

Hi Sandra,

mit 11 Jahren kennen Kinder den Unterschied von " mein und dein" und sollten gelernt haben Versuchungen zu widerstehen.

Bekommt er regelmäßig Taschengeld, hat er Schwierigkeiten damit umzugehen?
Und wenn das Taschengeld nicht reicht, sollte darüber neu verhandelt werden.

Das Thema nicht totschweigen und hoffen es legt sich von allein oder " jedes Kind steckt halt mal was ein", sondern dem Kind begreiflich machen,dass Klauen gegen die Spielregeln des fairen Umgangs miteinander verstößt und dann gemeinsam nach Lösungen zur Wiedergutmachung suchen wie z. B. das Geklaute wieder zurück bringen.

Wenn Kinder häufiger klauen steckt oft ein tieferer Grund dahinter. Für viele Kinder ist das Klauen eine Art Hilfeschrei (vielleicht nach Aufmerksamkeit und Zuwendung, bei Schulproblemen ect.).

Hier helfen in erster Linie ruhige Gespräche um heraus zu finden was dem Kind fehlt.
Wenn man an sein Kind kaum mehr herankommt, würde ich den Weg zu einer Familien- bzw. psychologischen Beratungsstelle nicht scheuen.

Gruß Deli

Hm, also ehrlich gesagt, ich denke er bekommt wenig bis gar kein Taschengeld, meine Nachbarin ist alleinerziehend und bezieht alg II, ich denke sie bekommt noch Kindergeld aber das wars dann auch.

Also soweit ich es mitbekommen habe bekommt der Kurze seit er das erste Mal was weggenommen hat (oder vielleicht auch die ersten paar Male??) gar kein Taschengeld mehr, davor kanns eigentlich rein rechnerisch auch nicht besonders üppig gewesen sein.

Meint ihr das ist das Problem?
LG Sandra

hallo

nuja mit 11 jahren kein taschengeld ist natürlich schon heftig, vor allem gerade in der heutigen zeit in der der neid unter den mitschülern nicht gerade wenig ist.
kinder die keine markenkleidung haben oder sich freundschaften dann erkaufen müssen und es nicht können sind direkt die aussenseiter.

das das dem kind zusetzt kann ich irgendwo verstehen.
vielleicht klaut er um seine mitschüler zu beeindrucken oder einfach nur um sich freunde zu kaufen. oder er wird vielleicht sogar gehänselt oder erpresst, gerade wenn es der familie nicht gut geht ?

liebe grüße von der
laufmasche

Hi Sandra,

ein elfjähriges Kind sollte Taschengeld bekommen, denn es soll doch schließlich lernen mit Geld umzugehen.
Auch wenn dies nur ein kleiner wöchentlicher Betrag ist, aber dieser sollte ihm regelmäßig zur freien Verfügung stehen ohne, dass er dafür Rechenschaft ablegen muss.
Aber wie bereits erwähnt, ich glaube nicht, dass dies der alleinige Grund fürs Klauen ist.

Neben dem Taschengeld habe ich für meine Kids eine Notfallkasse, in die ich am Ersten des Monats einen bestimmten Geldbetrag lege.
So brauchen sie mich nicht zu überreden, dass ich noch etwas herausrücke, wir ersparen uns Endlosdiskusionen ect.
Wenn sie ihr Budget einmal sinnlos verprasst haben sollten, aber unbedingt noch irgendetwas "wichtiges " brauchen, dürfen sie aus dieser Kasse einen Betrag nehmen und ein Zettelchen dazulegen wieviel sie entnommen haben und wofür.
Am Monatsende wird 'abgerechnet' d.h. wir sprechen darüber ob diese Ausgabe notwendig war und dann bekommen sie entweder den entnommenen Betrag, oder einen Teil, vom Taschengeld abgezogen, oder müssen das Geld durch zusätzliche Aufgaben (helfen im Haushalt) abarbeiten.
Das klappt erstaunlich gut und die Kids nehmen wirklich nur selten aus dieser Not-Kasse.
Geklaut haben sie bisher noch nicht - jedenfalls nicht dass ich wüsste-
toi toi toi

Gruß Deli

Ich finde jetzt auch nicht, dass es schlimm ist, wenn er sich mal ein paar Süßigkeiten wie eine Tafel Schokolade aus dem Schrank nimmt oder sich von der Mama mal einen Euro für ein Eis oder ähnliches nimmt.

Die anderen Vorfälle, wie das Klauen aus dem Supermarkt oder von den Geschwistern, finde ich schon der Rede wert. Des weiteren ist er ja nicht mehr so klein, dass heißt, dass er zwischen seinen Sachen und den Sachen von anderen Leuten unterscheiden können sollte. Daher würde ich an der Stelle seiner Mutter mal ein ernstes Gespräch mit ihm führen. Es ist ja so, dass das später richtig ausarten kann. Vielleicht schafft die Mutter es ja den Grund für seine ständigen Diebstähle herauszufinden. Oftmals spielt der Gruppenzwang oder eine psychische Störung eine Rolle. Sollte es sich um eine psychische Störung handeln, dann ist eine Therapie bei einem richtigen Therapeuten nicht zu vermeiden.

Auf jeden Fall sollte sie mit ihm das Gespräch führen. Wird sie es nicht tun, dann wird er vielleicht immer mehr und immer weiter klauen. Und wie schon gesagt wurde, kann das in etwa drei Jahren böse enden und er muss mit gesetzlichen Strafen rechnen.

Selbst im eigenen Haushalt hat ein Kind von 11 Jahren zu wissen, das es Unrecht ist, wenn man sich einfach an der Geldbörse der Mutter bedient. Und wenn man das durchgehen lässt, besteht auch die Gefahr, das es nicht mehr bei dem einen Euro für ein Eis bleibt.

Daher muss man eben reagieren, wenn man sowas mitbekommt. In dem hier genannten Fall kann es durchaus sein, das der Junge mit anderen Freunden mithalten wollte, aber sich das gewünschte einfach nicht leisten konnte. Aus Sicht eines Kindes können solche Dinge schon sehr schlimm sein und man sucht sich eben auch nicht erlaubte Wege, damit man anerkannt bleibt.

Denn kein Kind möchte ausgegrenzt werden von seinen Freunden. Daher sollte die Mutter da schon dringend das Gespräch suchen und vielleicht mit dem Sohn zusammen auch überlegen, wie er vielleicht sein Taschengeld aufbessern kann. Damit kann man einem Kind ja mehr beibringen, wie nur das Rechtsbewusstsein, das eben gewisse Handlungsweisen später auch zur Straffälligkeit führen können.

Hallo,

also das ist schon übel, wenn ein 11 jähriges Kind klaut und irgendeinen Grund muss es ja haben, denn ich kann mir nicht vorstellen, das ein Kind, in dem Alter das einfach so ohne Grund macht.

Hat deine Nachbarin denn schon mal mit ihrem Sohn darüber gesprochen oder wie handhabt sie das? Mein Sohn ist jetzt 10 Jahre und wenn ich wüsste, das er klaut, dann würde ich auf jedenfall erstmal das Gespräch mit ihm suchen. Mich würde da der Hintergrund, warum und wieso er das macht interessieren und dann würde ich ihm natürlich erklären, das es nicht korrekt ist, was er da macht.

Wenn mein Sohn was aus einem Geschäft oder von seinen Freunden klaut, würde ich darauf bestehen, das er das geklaute zurückbringt und sich persönklich dafür entschuldigt, denn meistens ist es dem Kind dann so peinlich, das es erwischt wurde, so das es wahrscheinlich schon Strafe genug ist und er es nie mehr machen würde.

In Alter von 11 Jahren mag es vieleicht noch keine grossartigen Konsequenzen haben, aber sobald er älter wird und weiterhin klaut, dann kann es doch schon richtig Ärger mit dem Gesetz geben und ich hoffe, das deine Nachbarin das mit ihrem Sohn wieder in den Griff bekommt.