Bei Prüfungen Glücksbringer mitnehmen?

Ich habe heute an meine Prüfungen nach der Ausbildung gedacht. Dafür hatten einige meiner Klassenkameraden Glücksbringer dabei, die sie auf den Tisch stellten. Da waren schon einige schöne Dinge dabei. Ich selber glaube eigentlich nicht an den glückbringenden Effekt von solchen Dingen und darum hatte ich so etwas nicht dabei. Hattet ihr bei euren Prüfungen schon mal Glücksbringer dabei? Was für Glücksbringer waren es und hattet ihr das Gefühl, dass sie geholfen haben? Hattet ihr die Glücksbringer offen vor euch auf dem Tisch stehen oder habt ihr sie in der Tasche gelassen?

Ich hatte bei meiner Führerscheinprüfung einen kleinen Glücksstein dabei. So ein Stein mit einem Loch. Den hat mir meine Schwiegermutter gegeben und er hat mir gut geholfen, obwohl ich eigentlich auch nicht daran glaube. Ansonsten hat mir meine Mutter immer mal kleine Stofftiere mitgegeben. Ich glaube ja wirklich nicht an so etwas, aber mir wurde immer etwas mitgegeben und ich hatte jedes Mal Erfolg. Bei mir hatten die Leute in der Klasse auch immer Glücksbringer, wie Kuscheltiere oder kleine Figuren dabei. Manchmal braucht man ja auch alles Glück, was man bekommen kann.

Jeder weiß, dass verstandesmäßig irgendwelche Glücksbringer so gut wie keine Wirkung zeigen. Und doch versucht man es damit, weil man ganz im Hintergrund der Gedanken sich nicht sicher ist, ob sie nicht vielleicht doch dazu beitragen, bei Prüfungsaufgaben zu helfen. Es könnte ja sein, dass das Gelingen von ihnen abhängt. Also stellt man sie vertrauensvoll auf den Tisch und dichtet ihnen geheimnisvolle Kräfte an. Ja, meistens hilft der Glaube daran ja auch. Zumindest hat man das Gefühl nicht alleine zu sein und dass da etwas ist, was hilft.

An sich weiß ich, dass Glücksbringer an sich nur irgendwelche Gegenstände sind, die an sich keine sonderlich große Wirkung auf mein Glück haben. Trotzdem nehme ich immer wieder zu Prüfungen einen kleinen Anhänger mit. Diesen Anhänger habe ich von meiner Großmutter bekommen und ich sehe ihn irgendwie als Glücksbringer an. Auf jeden Fall gehe ich dann ruhiger in bevorstehende Prüfungen und mein Glaube wird bestärkt. Keine Ahnung wieso, aber der Glücksbringer hilft irgendwie meinem Selbstbewusstsein.

Dass ein solcher "Glücksbringer" in Wahrheit nichts zum eigentlichen Glück beiträgt weiß denke ich jeder. Dennoch gibt es viele Leute, die in ihrer Verzweiflung beziehungsweise in ihrer Hoffnung einfach einmal einen Glücksbringer mitnehmen. Schaden kann er ja nicht und verlieren kann man durch ihn sowieso nichts. Oftmals ist es eben auch so, dass allein der Glaube an das gegebene Glück eines solchen Glücksbringers den Besitzer in seinen Taten bestärkt. Das Selbstbewusstsein wird im Allgemeinen dadurch aufgebessert, so dass der Besitzer einfach beruhigter in eine solche Klausur beziehungsweise allgemein zu einem Termin erscheint.

Prinzipiell sehe ich für meinen Teil die Sache aber so, dass man für Klausuren, Arbeiten oder auch Bewerbungsgespräche überhaupt kein Glück braucht. Das, was wir Glück nennen, ist letzten Endes ja nichts anderes, als der Glaube an uns selbst. Wenn ich mich sehr gut auf eine entsprechende Situation vorbereitet habe, dann brauche ich auch keinen Glücksbringer, da ich mein "Glück" durch das viele Lernen und Üben bereits besiegelt habe. Meiner Meinung nach ist es einfach so, dass ein Glücksbringer nur zur allgemeinen Verfassung des Selbstbewusstseins beiträgt. Man hat einfach einen Gegenstand beziehungsweise etwas "Übernatürliches", welches einen persönlich begleitet beziehungsweise einem persönlich etwas Halt und Sicherheit beziehungsweise Geborgenheit sichert und gibt.

Ich nehme keine Glücksbringer mit zu Prüfungen in die Uni. Auch in der Ausbildung habe ich solche Dinge nicht mitgenommen. Es kann sein, dass ich das während der Schulzeit mal gemacht habe, aber wirklich sicher bin ich mir da nicht. Ich habe grundsätzlich nicht das Gefühl, solche Glücksbringer zu brauchen. Solche Dinge liegen dann auf dem Tisch herum oder stecken in der Hosentasche, ohne dass sie einen echten Zweck erfüllen. Für mich sind solche Glücksbringer daher überflüssiger Nippes.

Es gibt sicher Leute, die an die Wirkung eines Glücksbringers glauben. Abgesehen davon, dass man sich nicht auf sein Glück, sondern auf sein Können verlassen sollte, finde ich es aber nicht schlimm, wenn jemand so etwas mitnimmt, um sich sicherer zu fühlen. Der Glücksbringer kann und muss ja auch nichts bewirken, es reicht ja, dass die Leute an ihre Wirksamkeit glauben und sich daher besser fühlen.

An der Universität hatte ich bei wichtigen Prüfungen oft einen Glücksbringer dabei. Ich habe zum Abitur einen schönen Kugelschreiber geschenkt bekommen, den ich dann auch immer benutzt habe. Allerdings war ich noch nie wirklich der Fan von irgendwelchen Stofftieren oder anderen Figuren, die man dann auf die Bank stellt. Das nimmt meiner Meinung nach nur unnötig Platz weg. In meiner Schulzeit gab es einige Mädels, die ihr halbes Zimmer auf der Schulbank ausgebreitet hatten, wenn eine Arbeit geschrieben wurde. Das fand ich dann auch total albern, aber wenn sie daran glauben, dann sollen sie es eben so handhaben. Mittlerweile glaube ich allerdings nicht mehr an die Wirkung eines Glücksbringers. Ich kann nicht sagen, dass ich dadurch bessere Noten bekommen habe. Man muss schon noch lernen und sollte sich nicht auf die Wirkung eines Talismans verlassen!

Ich besitze so etwas wie einen kleinen Glücksbringer gar nicht, den ich mal eben mit in die Schule zu einer Klausur nehmen könnte. Deshalb mache ich das auch nicht. Aber ich habe schon erlebt, dass Klassenkameraden eben mal einen kleinen Marienkäfer oder ein Schlüsselanhänger, den sie von einer Person bekommen haben, die ihnen damit Glück wünschen wollte.

Ich hatte bei meinen Prüfungen bisher immer Glücksbringer dabei. Sowohl bei meinen schriftlichen Abschlussprüfungen auf der Realschule, als auch vor kurzem bei den schriftlichen Abiturprüfungen. Auch bei den mündlichen Prüfungen ist immer mindestens ein Glücksbringer in der Hosentasche. Ich glaube ganz gewiss nicht daran, dass es Glück bringt, wenn man irgendeinen Gegenstand bei sich trägt, aber ich nehme ja auch nicht irgendeinen Gegenstand mit.

Bei mir hat es sich so eingebürgert, dass ich immer Schleichtiere mitnehme. Die sammle ich schon seit ich ein kleines Kind war und mittlerweile habe ich weit über hundert. Mein erstes Schleichtier war auch ein Glücksbringer, das war nämlich ein kleines Fohlen, das mir meine Schwester geschenkt hat, bevor ich operiert wurde. Somit hat es sich bei uns in der Familie so eingebürgert, uns vor großen Ereignissen Schleichtiere als Glücksbringer zu schenken. Ich habe mittlerweile von verschiedenen Personen verschiedene Schleichtiere geschenkt bekommen. Bei der schriftlichen Prüfung wollte ich mich nicht für eines entscheiden und habe daher einfach alle mitgenommen und dann sozusagen eine Schleichtier-Armee vor mir auf dem Tisch aufgebaut. Bei der mündlichen Prüfung habe ich dann nur den kleinen Schleichtier-Welpen von meinem Freund mitgenommen, weil es komisch aussehen würde, wenn ich meine Hosentasche voller Schleichtiere hätte.

Obwohl sie klein Glück bringen, helfen sie mir schon immer ein Stück weiter, denn wenn ich nicht die Antwort auf eine Frage weiß oder mir die Lösung zu einer Mathematik-Aufgabe einfach nicht einfällt, dann schaue ich die Schleichtiere an und dann weiß ich, dass es denjenigen, die mir die Tiere geschenkt haben, egal ist, ob ich diese Aufgabe nun lösen kann oder nicht beziehungsweise ob ich letztendlich ein Punkt mehr oder weniger in der Prüfung habe, denn sie mögen mich auch so. Und das Gefühl ist in der Prüfung manchmal ganz schön zur Beruhigung.

Ich nehme eigentlich nie irgendwelche Glücksbringer mit zu Prüfungen. Immerhin habe ich eigentlich auch noch nie einen richtigen Glücksbringer von jemandem geschenkt bekommen und mir einfach selbst irgendeinen Gegenstand aus meinem Zimmer auszusuchen, den ich dann zu einer Prüfung mitnehme, halte ich dann doch nicht für sinnvoll. Immerhin sollte ein Glücksbringer ja auch eine persönliche Bedeutung für einen haben und von daher bringt es dann auch nichts, wahllos irgendwelche Gegenstände mitzunehmen. Dabei habe ich eben noch nie einen Glücksbringer bekommen und daher wüsste ich auch nicht, was ich überhaupt mitnehmen sollte.

Als ich noch zur Schule ging, habe ich ab und zu einen Glücksbringer zu Klausuren mitgenommen, wobei ich mir dann einfach selbst eine kleine Figur mitgenommen habe. Allerdings hatte ich keine spezielle Figur und von daher hat das dann eigentlich auch immer gewechselt und ich hatte auch immer wieder einen anderen Gegenstand dabei.

Mittlerweile habe ich ein Armband, welches ich durchaus als Glücksbringer bezeichnen könnte, da ich auch einige Anhänger daran habe, die ich von meinem Freund bekommen habe. Von daher bedeutet mir das Armband auch sehr viel. Allerdings lasse ich es trotzdem zu Hause, wenn ich in der Uni eine Klausur habe, da mich das Armband einfach beim Schreiben stört. An meiner anderen Hand habe ich dann jedoch immer meine Uhr, die mir doch wichtiger ist und es wäre mir auch zu anstrengend, das Armband dann auszuziehen und wieder anzuziehen, da es einen komplizierten Verschluss hat. Von daher lasse ich es einfach zu Hause und ich vertraue einfach darauf, dass mir die Leute, denen ich etwas bedeute, die Daumen drücken.