Sorgen anderer gemessen an euren Sorgen eher groß oder klein
Ich habe gestern ein Gespräch mit bekommen, als ich in der Bahn unterwegs war. Da meinte eine alte Dame zu einer anderen "Deine Sorgen möchte ich haben" und stöhnte dabei auf. Ok, manchmal hat man irgendwelche Sorgen und gemessen an den Sorgen anderer kommen mir meine Sorgen dann doch lächerlich vor und manchmal schäme ich mich doch insgeheim dafür, dass ich meine Sorgen überhaupt als Sorgen betrachtet habe.
Sind die Sorgen anderer gemessen an euren Sorgen eher groß oder klein? Schämt ihr euch im inneren doch schon mal dafür, dass ihr eure Sorgen als groß empfunden habt, wenn ihr hört, was andere für Sorgen haben?
So gesehen dürfte man sich dann gar nicht sorgen. Denn irgendjemand oder sogar extrem viele Menschen haben immer schlimmere Sorgen als man selber. Selbst ein hochwassergeschädigtes Haus in Deutschland ist eine Lächerlichkeit im Gegensatz dazu, dass viele Menschen ihren Kindern beim Verhungern zusehen müssen ohne etwas dagegen tun zu können.
Schlimmer geht immer. Danach kann man einfach nicht leben. Ich finde so ein Satz wie "Deine Sorgen möchte ich haben" daher total doof. Weil es bestimmt Milliarden von Menschen gibt, die ihrerseits diesen Satz zu dieser Dame sagen könnten. Man kann es sich vor Augen führen, um nicht bei jedem abgebrochenen Fingernagel in Tränen auszubrechen. Aber ansonsten sind die eigenen Sorgen natürlich wichtig. Man sollte wegen ihnen nicht ausflippen und alles in Relation sehen, aber das macht sie nicht unsinnig.
Ich denke, dass Sorgen immer Ernst zu nehmen sind und so kann man nicht sagen, wer sich mehr sorgt oder wer nicht. Man nimmt die eigenen Sorgen ja auch immer als schlimm war. Sagen wir mal so, wenn jetzt beispielsweise mein Auto kaputt ist und ich Sorge mich darum und eine Frau kommt, die ihr Kind verloren hat, steht man mit seinen Sorgen immer darunter. Es gibt immer Menschen, die größere Sorgen haben. " Deine Sorgen möchte ich haben" finde ich als Satz nicht gut, weil jeder seine Sorgen mit sich herum trägt und was vielleicht wenig erscheint lastet manchmal eben doch sehr auf der Seele.
Ich denke mir manchmal auch so meinen Teil, wenn ich mitbekomme, was andere als Sorgen empfinden. Manche hatten noch nie richtige Sorgen, sonst würden sie nicht aus jeder Kleinigkeit so ein Drama machen. Manchmal denke ich mir auch so, dass sie mal die Sorgen von anderen haben sollten, dann würden sie sich glücklich schätzen, dass sie nur solch kleine Sorgen haben, bzw. diese gar nicht mehr als Sorgen empfinden.
Ich denke nicht, dass man die Sorgen anderer mit seinen eigenen Sorgen vergleichen sollte. Jeder Mensch ist eben anders und dementsprechend auch deren Empfinden von Sorgen. Natürlich frage ich mich manchmal auch, wie die Leute auf die Idee kommen, diverse Sache als "Sorge" zu bezeichnen, aber einige Menschen gehen anders mit ihren Sorgen umgehen als andere zum Beispiel.
Den Satz "Deine Sorgen möchte ich haben" finde ich auch nicht unbedingt gut, weil es eben - wie meine Vorschreiber schon schrieben - immer Leute gibt, die größere Sorgen haben könnten bzw. haben als man selbst.
Also meiner Meinung nach ist es nur sehr schwer möglich, die eigenen Sorgen anhand der Sorgen anderer zu vergleichen, da man bei seinen eigenen Problemen immer ein wenig voreingenommen ist. Meist neigen speziell ältere Menschen dazu, ihre Sorgen, besonders gesundheitlicher Natur, eher über zu bewerten. Auch ich konnte in der U-Bahn oder im Bus schon so manches Mal ein solches Wetteifern miterleben, bei dem es darum ging, wem es wohl am schlechtesten ginge.
Von außen betrachtet ist das ziemlich peinlich, da es Menschen gibt, die weitaus schwerere Probleme haben. Ich selbst hatte in meinem auch schon so manch eine schwere Situation zu überstehen und einige davon waren für mich persönlich auch mit recht großen Sorgen verbunden, die ich im Vergleich mit manch anderem auch höher eingeschätzt hätte.
Als ich aber von einem Freund erfuhr, dass dieser unter einer nicht heilbaren Krankheit leidet, sein Studium aufgeben musste und sogar weiß, dass er irgendwann vorzeitig sterben wird, da es für seine Krankheit noch keine Heilungsmöglichkeit gibt wurde mir klar, dass so ziemlich alle Sorgen die ich bisher hatte vergleichsweise doch eher klein waren.
Solch etwas ist in meinen Augen viel schwerer zu gewichtet als irgendwelche finanziellen oder gesundheitlichen Probleme, die man im Alltag hat. Diese sind viel zu normal um es mit einer solchen Krankheit aufzunehmen. Im Allgemeinen sollte man aber auf solche Vergleiche verzichten, da es dabei so ist wie mit Schmerzen. Diese werden auch von jedem anders wahr genommen.
Nicht jeder hat gleich viel Schmerz den er ertragen muss oder kann. Von daher schätzt auch jeder dies anders ein. Für manche sind die Sorgen, die sie erleiden unerträglich und sie haben damit starke emotionale Probleme, andere hingegen würden diese Sorgen locker wegstecken, da sie vom Leben her etwas viel schlimmeres zu erdulden haben.
Ich finde diesen Spruch ebenso doof, denn nur weil man die Sorge von einem anderen Menschen nicht versteht, heißt es nicht, dass es auch überhaupt gar nicht schlimm ist. Was für eine Person kein Problem ist, das kann für eine andere Person, vielleicht auch ganz übertrieben, ein Grund zum Selbstmord sein. Wenn man den Spruch "Deine Sorgen hätte ich gerne" hört, dann fühlt man sich so, als würde man nicht ernst genommen und nur belächelt werden, was für manche Menschen auch eine sehr große psychische Belastung ist, denke ich.
Wie andere Menschen meine Sorgen im Verhältnis zu ihren Sorgen sehen, das kann ich nicht so genau sagen, weil es mir bis zu einem gewissen Grad egal ist, wenn es mir wegen einer Sache nicht so gut geht und ich mir Sorgen mache, dann ist das eben so und da kann sich keiner einmischen, weil er nicht genau das empfindet, was ich empfinde.
Ich würde jetzt nicht sagen, dass ich wahnsinnige Sorgen hätte. Sicher gibt es auch in meinem Leben einiges was sich negativ auswirken könnte, oder Dinge die sich belastend auf den Alltag auswirken, aber nichts was so schwerwiegend wäre, dass die positiven Dinge nicht überwiegen würden.
Ob andere jetzt mehr oder weniger objektiv zu sehende Sorgen haben, traue ich mich nicht zu beurteilen, ich sehe aber sehr wohl dass sie subjektiv gesehen oft schwer zu tragen haben und auch mein Leben so einschätzen als sollte ich es negativer sehen als ich es tue. Daraus folgere ich, dass das zu einem SEHR hohen Teil doch mit der Einstellung zu tun hat.
Ich denke, dass es immer Menschen geben wird, die größere Sorgen haben, als man selbst. Gerade die Sorgen der Menschen in Deutschland sind ja eigentlich winzig, wenn man bedenkt, wie viele Menschen es auf der Welt gibt, die kein Dach über dem Kopf haben und sich darum sorgen müssen, dass sie etwas zu essen bekommen. Außerdem gibt es ja auch Menschen, mit schweren, unheilbaren Krankheiten und Menschen, die eine geliebte Person verloren haben. Von daher sind unsere Sorgen in diesem Verhältnis gesehen ja immer klein, wobei sie dennoch nicht unbedeutend sind. Sorgen sind ja generell niemals schön und man macht sich normalerweise ja auch nicht umsonst Sorgen. Das passiert nur dann, wenn einen etwas belastet und wenn einem etwas auf der Seele liegt, wobei das auch bei jeder Person unterschiedlich ist.
Es ist ja auch immer ganz unterschiedlich, wie man mit belastenden Situationen umgeht. Während manche Menschen finanzielle Sorgen ganz gut ausblenden können, zerbrechen manche Menschen daran. Und während manche Menschen sich unglaubliche Sorgen um ihre Ehe oder Beziehung machen, würden andere Menschen da wiederum ganz einfach Schluss machen und sich nach einem neuen Partner umsehen. Von daher kann man das sicherlich nicht verallgemeinern und jeder Mensch geht ganz anders mit einer Situation um. Jeder Mensch denkt anders und jeder Mensch ist ja auch unterschiedlich psychisch stark, so dass manche vielleicht viel schneller an einer Situation zerbrechen, als andere Menschen.
Man kann auch nie wissen, wie sehr einen Menschen eine Situation belastet. Während man selbst vielleicht über eine bestimmte Situation lachen könnte, kann es sein, dass jemand anders an exakt der gleichen Situation fast zerbricht und von daher ist es natürlich unsinnig, wenn man sagt, man würde gerne die Sorgen von jemand anders haben. Für jeden Menschen bedeutet das etwas anderes, weshalb ich gar nicht genau sagen kann, ob meine eigenen Sorgen nun eher groß oder klein sind. Im Vergleich zu hungernden Menschen sind meine Sorgen nämlich winzig, wobei sie vielleicht doch nicht so klein sind, wenn ich mir andere Menschen in meinem Freundeskreis ansehe. Dabei kann ich jedoch natürlich auch nicht in diese Personen hinein schauen und deshalb würde ich da auch gar nicht urteilen wollen.
Ich bin definitiv so das ich mich manchmal schäme wenn ich meine Sorgen die mit anderen vergleiche. Und das ist, denke ich auch, ganz normal. Zum Beispiel mache ich mir momentan Sorgen ob ich das Geld für den Urlaub den ich mir wünsche, dieses Jahr zusammen bekomme. Wenn ich diese "Sorge" jetzt mit anderen vergleiche, zum Beispiel mit Menschen die sich jeden Tag darüber Gedanken machen müssen woher Sie das Essen für die restliche Woche bekommen sollen, dann sind meine Sorgen natürlich lächerlich klein. Und da schäme ich mich natürlich schon.
Oder ich habe mir zum Beispiel am Ende meiner Berufsausbildung Sorgen darüber gemacht eventuell nicht übernommen zu werden. Während andere Menschen für einen Hungerlohn arbeiten müssen, oder alleinerziehende Mütter zwei Jobs haben und nicht wissen wie lange Sie das noch durchhalten. Im Vergleich zu so was erscheinen unsere Sorgen sehr klein. Und das ist auch gut so, so schätzen wir unser Leben und den vorhandenen Luxus zumindest mehr.
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