Trotz finanziellen Schwierigkeiten ein weiteres Kind?
Meine Cousine hat bereits 2 gesunde Kinder und sie will unbedingt noch ein drittes Kind haben. Oft aber jammert sie herum, dass sie nicht weiß, wie es finanziell weiter gehen soll. Den einen Monat steht sie kurz davor sich Geld zu leihen, weil es knapp ist und im anderen Monat gibt die letzten Tage nur Nudeln und Ketchup zu essen, weil alles knapp ist. Der Mann meiner Cousine und sie haben sich vor einigen Jahren ein Haus gekauft, welches abgezahlt werden muss. Meine Cousine geht nur stundenweise arbeiten. Der Mann hat einen Vollzeitjob, aber dennoch ist das Geld nicht gerade im Überfluss da.
Die beiden versuchen jetzt schon seit einigen Monaten noch ein Kind zu bekommen. Es klappt nicht und ich muss sagen, dass es vielleicht ein Wink des Schicksals ist und vielleicht soll es einfach nicht sein, weil das Kind ja auch Geld kostet. Was denkt ihr darüber, wenn ein Paar, welches schon Kinder hat, dennoch mehr Kinder haben will und wo es aber finanziell einfach nicht so ist, dass das Kind wirklich sorgenfrei aufwachsen kann. Es darf nichts dazwischen kommen. Wenn die Waschmaschine kaputt gehen sollte, das Auto in die Werkstatt muss oder was anderes ist, was Geld kostet, dann sind die beiden total am Ende, weil das Geld nicht da ist. Würdet ihr in der Situation noch ein Kind bekommen wollen oder würde da die Vernunft siegen?
Ich bin schon der Meinung, dass man das nicht machen sollte. Aber ich bin auch der Meinung, dass man Kinder schon durchbekommt, wenn man bei sich selber verzichtet. Es ist schon verantwortungslos und egoistisch, wenn man Kinder hat und die schon finanziell leiden müssen und dann noch ein Kind macht. Sicherlich kann ich den Wunsch nach einem Kind nachvollziehen, aber man muss eben auch mal realistisch bleiben. Man muss seine Kinder auch ernähren und wenn das nicht gesund sein kann und zu einseitig ist, dann finde ich das einfach nicht fair und dann sollte man auch eine Notbremse ziehen.
Ich würde in der Situation mehr arbeiten gehen und meinen Kindern versuchen etwas zu bieten. Geld leihen, weil man selber nicht klar kommt ist in meinen Augen eine sehr schlimme Sache und das würde ich nicht machen wollen. Ein Kind würde ich nun nicht in die Welt setzen und erst meine Gesamtsituation verändern. Dann kann man ja immer noch ein Kind machen, aber nur weil man ein Baby im Arm halten will, sollten die anderen Kinder nicht leiden.
Wenn das Einkommen so knapp ist, dass man daran denkt, sich das Geld zu leihen, was ja auch zurückgezahlt werden muss, sollte man erst einmal seine Finanzen ordnen und gucken, wo etwas einzusparen ist. Geht hier wirklich mal ein Gerät, das benötigt wird, kaputt, wissen sie nicht mehr ein noch aus.
Vielleicht braucht deine Cousine mal jemanden, der mit ihr rechnet, wo sie einsparen kann. Denn bei zwei kleinen Kindern auch noch ein Haus abzuzahlen, da haben sie sich schon sehr viel vorgenommen. Hier kommt es noch darauf an, welchen Beruf der Ehemann hat und ob er keine Angst vor einer Kündigung haben muss. Deine Cousine könnte erst einmal etwas mehr arbeiten und für ein Polster für Notfälle sorgen. Wie schnell kann auch mit dem Haus mal etwas sein, das viel Geld kostet. Dann können sie immer noch über ein weiteres Kind nachdenken.
Ich finde es nicht besonders schlau, wenn man über ein weiteres Kind nachdenkt, obwohl man schon mit zwei Kindern an seine finanziellen Grenzen stößt. Einfacher wird es mit einem weiteren Kind bestimmt nicht. Das ist leider immer wieder ein Problem. Die Leute, die eigentlich mehr Kinder bekommen sollten, wollen diese nicht, während auf der anderen Seite häufig da mehrere Kinder geplant oder ungeplant zur Welt kommen, wo ohnehin schon kein Geld da ist. Wirklich logisch ist das nicht und ich frage mich in manchen Fällen auch, ob die Leute so gar nicht nachdenken, aber solche Fälle gibt es eben immer wieder.
Letztendlich sind die beiden alt genug und müssen selbst wissen, ob sie noch weitere Kinder in die Welt setzen müssen, obwohl es jetzt schon kaum für ein anständiges Mittagessen reicht. Natürlich wird man die Kinder irgendwie groß kriegen. Es gibt genug ärmere Großfamilien, die dennoch überleben. In einem Land wie Deutschland funktioniert das schon, zur Not auch mit staatlicher Unterstützung, sofern die Familie wirklich nicht viel Geld hat und nicht nur einen zu sorglosen Umgang mit Geld vorzuweisen hat.
Ich denke aber auch, dass man einem Kind auch etwas bieten sollte. Es reicht nicht, dass das Kind ein Dach über dem Kopf und etwas zu essen hat. Wie will man den Sportverein, den Musikunterricht oder andere Dinge bezahlen, wenn das Geld kaum für die Nahrung reicht? Von einem richtigen Mittagessen kann man eh nicht sprechen, wenn es Nudeln mit Ketchup gibt. Es müssen Bücher gekauft werden – für die Schule und auch zur Unterhaltung und zum allgemeinen Leseverständnis. Wieso man sich dann noch mehr Lasten aufbürden möchte, wenn man so schon nicht zurechtkommt, ist sicher kaum nachzuvollziehen. Aber bei vielen Leuten setzt der Verstand aus, sobald irgendwelche Emotionen im Spiel sind – auch wenn eine etwas rationalere Sicht sicher notwendig wäre. Ich würde mich da dennoch nicht einmischen wollen – einfach machen lassen, irgendwann fallen sie von selbst auf die Nase.
Ich denke, dass sie, wenn sie unbedingt noch ein Kind haben möchte, vermutlich nicht glücklich wird, wenn sie diesem Wunsch nicht nachkommt. Sie bekommt ja dann auch mehr Kindergeld und ab dem dritten Kind ist das ja glaube ich richtig viel; zudem gibt es ab Herbst das Elterngeld und auch andere Unterstützungsmaßnahmen sind in unserem Land vorhanden. Sicherlich sind dann nicht viele Extras drin, aber das, was hier so genannt wurde - Sportverein und Musikunterricht - muss ja nicht unbedingt sein. Das hatte ich in meiner Kindheit auch nicht und da hat mir nichts gefehlt. Ich hätte ohnehin keine Lust auf Sportvereine gehabt. Das sind solche wirklich verzichtbaren Dinge, anhand derer man nicht beurteilen sollte, ob noch ein Kind denkbar ist oder nicht. Klar wäre es schön, wenn viel Geld da wäre und die Kinder alles haben könnten, was sie möchten. Es wird aber viele Familien geben, bei denen es am Monatsende etwas knapp wird und man sollte das als Außenstehender nicht selektieren, ob ein Kind weiter sinnvoll ist oder nicht.
Ich finde es sehr schön, dass Deine Cousine noch ein weiteres Kind haben möchte, denn es gibt nun mal nichts schöneres, als die Kleinen aufwachsen zu sehen. Aber auf der anderen Seite muss man auch überlegen, ob man sich dies auch finanziell leisten kann. Denn Kindergarten bzw. Kita kosten später richtig Geld und dafür geht meistens allein das ganze Kindergeld drauf. Daher sollte man sich ganz genau überlegen, welches Risiko man damit eingeht. Und es kann ja auch nicht richtig sein, dass man dann noch weitere Jobs annehmen muss, um überhaupt finanziell über die Runden zu kommen.
Es ist immer schwer sich da eine Meinung zu bilden, wenn man die Leute nicht selber kennt. Aber ich bin der Ansicht, dass es nicht besonders clever ist, sich in so einer Situation noch ein Kind anzuschaffen. Viel besser wäre es doch, alles daran zu setzen, dass zunächst erst mal die finanziellen Sachen besser laufen.
Kinder bekommen oder nicht bekommen sollte man nicht vom Geld abhängig machen. Man kann immer in finanzielle Not kommen, auch wenn alles gesichert erscheint. Kinder zu bekommen ist ein so grundlegendes menschliches Bedürfnis und Recht, dass sich erstens niemand Außenstehender ein Urteil erlauben sollte, wer wie viele Kinder bekommen sollte, und zweitens Geld nicht das ausschlaggebende Kriterium sein sollte.
Ein Kind bringt man immer durch. Dafür sorgt der Sozialstaat. Natürlich muss man auf Einiges verzichten, aber wenn man das weiß, geht es auch irgendwie. Nudeln mit Ketchup ist übrigens nicht das billigste Essen. Reis ist billiger, vor allen Dingen, wenn man ihn in großen Säcken kauft. Ich koche immer Reisgerichte, wenn ich sparen muss. Beispielsweise Reis mit Frikadellen oder ähnliches, denn Hackfleisch gibt es auch immer irgendwo sehr günstig.
@Zitronengras, wenn man vor der Realisierung eines Kinderwunsches schon weiß, dass das Geld knapp ist, warum sollte man diesen Zustand dann noch weiter verschlimmern durch ein zusätzliches Kind, obwohl man schon zwei hat, für die es nicht reicht? Ich betrachte das als puren Egoismus. Sicherlich hast du recht, dass sie erhöhtes Kindergeld bekommen. Für das erste und zweite Kind 184 Euro und das dritte 190 Euro.
Wir leben nicht mehr im vorigen Jahrhundert. Heute werden die Kinder mehr gefördert durch eben Sportvereine, Unterricht in Neigungsfächern wie Musik. Sicherlich werden die Kinder oft auch überfordert, in dem sie viel zu wenig Zeit zum Spielen haben, das finde ich auch nicht gut. Aber ein Kind, das gar nichts mitmachen kann, fühlt sich ausgeschlossen und wird es auch. Es kann mit anderen Kindern nicht mithalten und gilt als Außenseiter. Es wird unglücklich und das alles nur, weil die Eltern kein Geld haben. Diese können zwar meinen, dass sie das fehlende Geld wettmachen können durch ihre übergroße Liebe, aber das alleine bringt nichts.
Wenn du keine Lust auf Sportvereine hattest heißt das nicht, dass es anderen auch so ergehen wird. Ich war in meiner Kindheit auch in einem Sportverein. Das Schwimmen hat mir großen Spaß gemacht und ich habe etwas für meine Gesundheit dabei getan. Aber es ist auch die Gemeinschaft mit Gleichgesinnten, die zählt auch. Ich möchte meinen Kindern nicht immer sagen müssen, dass ich kein Geld habe.
@Anlupa, es ist auch meine Meinung, dass Außenstehende sich über solch private Dinge nicht äußern sollten. Hier aber ist danach gefragt worden und dann sollte man auch das sagen dürfen, was man selbst empfindet. Kinder zu bekommen, ist ein persönlicher Wunsch. Aber wenn man sich diesen Wunsch erfüllt und weiß vorab schon, dass dazu eigentlich das Geld fehlt, kann man nicht sagen, der Sozialstaat wird’s schon machen. Du siehst doch anhand vieler realer Beispiele, wie es den Kindern einer Großfamilie geht, die kein Geld haben. Sieh dich mal auf den Straßen um. Du kannst diese Kinder und Jugendlichen sehr gut von denen unterscheiden, dessen Eltern nicht so egoistisch gedacht haben. Was bitte haben diese Kinder und Jugendlichen vom Leben? Eine wirkliche Perspektive fehlt ihnen.
Übrigens halte ich es für besser, statt Reis mit einer Frikadelle den Kindern dann lieber den Reis mit Gemüse zu geben, was auch nicht teurer sein dürfte, aber besser für deren Gesundheit.
Reicht das Geld nicht, weil es wirklich zu knapp ist oder gehen deine Cousine und ihr Mann einfach zu unbedarft damit um, wenn genug vorhanden ist? Das ist ein Punkt, wo man erst mal ansetzen sollte. Sicherlich bekommt man Kindergeld, aber das ist nicht wesentlich höher, als für die anderen beiden Kinder. Für ein drittes Kind bekommt man 190 Euro im Monat. Selbst wenn noch Sachen der anderen beiden Kinder vorhanden sind, kostet ein Baby zumindest Windeln und eventuell auch Babynahrung. Das geht ordentlich ins Geld.
Allerdings kann man nicht wirklich ab- oder zuraten. Nicht umsonst gibt es ja den Spruch, wo Vier satt werden, wird auch noch ein Fünfter mit satt. Wenn sich aber deine Cousine immer eine recht große Familie gewünscht hat und der Mann nicht dagegen ist, sollten sie ihr Leben so gestalten, wie sie es für richtig halten. Allein wegen dem Geld sollte man nun nicht unbedingt auf ein Kind verzichten, selbst wenn es das Dritte ist.
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