Film der auf Roman basiert - In der Regel enttäuschend?

vom 21.06.2013, 16:00 Uhr

Ich muss sagen, dass ich immer wieder mit meinen Freunden in große Diskussionen verfalle, wenn es um den Punkt geht ob ein Buch oder der darauf basierende Film besser ist. Das Problem bei mir ist, dass ich meist das Buch schon längere Zeit davor gelesen habe, bevor überhaupt ein Film geplant war und ins Kino kam. Gehe ich mir zu einem Buch dann den produzierten Film anschauen habe ich natürliche gewisse Ansprüche, was die Umsetzung des Buches angeht und ich muss sagen, dass es mir meistens passiert, dass ich richtig enttäuscht bin.

Bei Filmen wie Eragon, Twilight oder Tintenherz habe ich mich gefragt, was so stark schief laufen konnte, um so einen Mist zu produzieren. Freunde von mir waren (da sie das Buch nicht gelesen haben) ganz anderer Meinung und finden, dass ich viel zu voreingenommen bin. Ich muss jedoch sagen, dass es auch viele Verfilmungen gibt von denen ich absolut begeistert war, auch wenn nicht alles so war wie ich es mir vorgestellt habe, z.B. „Herr der Ringe“ oder „Harry Potter“ sowie „The Perks of being a Wallflower“. Deswegen denke ich nicht, dass es nur an meinen eigenen Erwartungen hängt, sondern auch an Regie etc.

Seid ihr eher ein Fan von den Büchern als vom Film? Lest ihr überhaupt vorher das Buch? Ist es euch auch schon passiert, dass ihr von einem Film richtig enttäuscht wurde weil ihr das Buch viel besser fandet? Was sind eure Lieblingsbuchverfilmungen?

» Überfliegerpilot » Beiträge: 178 » Talkpoints: 3,29 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Mir geht es da ähnlich, ich habe auch viele Bücher gelesen und war dann von der Verfilmung total enttäuscht. Tintenherz hatte ich nicht gelesen, da gefiel mir die Verfilmung ganz gut, aber wer das Buch gelesen hat war vom Film ein wenig enttäuscht. Den Herrn der Ringe hatte ich nicht gelesen, aber meine Bekannten fanden beides gut, die Filme und die Bücher. Mir habe die Filme nicht so gut gefallen und daher habe ich auch bei den Büchern nicht zu gegriffen.

Die Harry Potter Bücher hatte ich natürlich auch alle vor dem Film gelesen, aber da hat mir Beides recht gut gefallen. Die Bücher sind selbstverständlich viel ausführlicher und ich lese sie gerne ein zweites und drittes Mal.

Manche Filme schaue ich mir gar nicht an um den guten Eindruck den das Buch hinterlassen hat nicht zu zerstören. Mir fällt das gerade die Päpstin zu ein, da habe ich das Buch gelesen. Das fand ich sehr gut aber vom Film hatte ich eher den Eindruck das er nicht so gelungen wäre. Jedenfalls hatte ich das von Bekannten gehört und daher habe ich mir den Film auch nicht angesehen.

Ich bin auch ein Fan von Kathy Reichs Büchern, die aber mit der Serie "Bones" nichts zu tun haben. Als Fazit kann ich da sagen, das es manchmal sehr miese und hin und wieder auch mal sehr gute Literaturverfilmungen gibt. Aber das liegt ja auch immer am Betrachter.

» ratacrash1962 » Beiträge: 674 » Talkpoints: 7,40 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Für meine Begriffe sind 80% der Buchverfilmungen ganz großer Mist. Dabei halte ich Harry Potter für ein ganz gutes Anschauungsobjekt, denn hier werden die Bücher im Verlauf der Reihe immer komplexer und damit verlieren die späten Filme den speziellen Charme den die ersten Filme hatten. Oft bietet ein Film einfach nicht den adequaten Zeitrahmen, um wirklich die literarische Vorlage zu erfassen.

Ich habe auch schon öfter nachgedacht und hätte eine mehrteilige Fernsehserie vorgezogen. Eher selten gelingt es allerdings, dass ein Stoff durch die Verfilmung gewinnen kann, nämlich dann, wenn allzu breit angelegte Handlungsstränge und Nebenkriegsschauplätze gestrichen werden. Da wäre Herr der Ringe ein Beispiel, aber auch Vom Winde verweht, was ich für gelungene Verfilmungen halte. Dagegen ist mir der Hobbit irgendwo dann wieder zu breit gelatscht.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich bin auch immer extrem voreingenommen, was Buchverfilmungen betrifft und habe mir daher mittlerweile angewöhnt, die Bücher nicht direkt bevor ich den Film anschaue zu lesen. Früher habe ich es nämlich genauso gemacht und war im Nachhinein enttäuscht. Wenn ich also wüsste, dass in zwei Wochen der neue Teil von „Harry Potter“ im Kino kommen würde, dann habe ich angefangen, den Band noch mal zu lesen. Ich habe mich dann also an so gut wie jedes Detail erinnert und bin immer enttäuscht aus dem Film heraus gegangen. Das war aber eine ganz falsche Strategie, wie ich jetzt bemerkt habe. Bei „Rubinrot“ war es so, dass ich das Buch zwei Jahre zuvor gelesen habe und mich kaum mehr daran erinnern konnte, nur noch eben an die grobe Handlung. Als ich dann ins Kino gegangen bin, konnte ich den Film richtig genießen, während ich in einigen Foren später gelesen habe, wie sich eingefleischte Fans der Bücher über die Änderungen im Film tierisch aufgeregt haben.

Dabei ist es ja meist so, dass die Änderungen, die vollzogen werden, auch einen Sinn haben. Ein gutes Beispiel hierfür ist „Rubinrot“. Dort wurden viele Szenen vertauscht und verdreht. Die Szenen an sich waren zwar denen im Buch ähnlich, aber sie würden eben in anderer Reihenfolge gezeigt. Für Buchkenner natürlich ziemlich verwirrend, für den Regisseur machte es aber Sinn, denn der sagte, dass er die Szenen zwischen den Hauptprotagonisten vorziehen musste, da er keine Liebesgeschichte erzählen kann, wenn die beiden sich erst nach der Hälfte des Filmes zum ersten Mal sehen. So war es nämlich im Buch gewesen. Fand ich logisch und nachvollziehbar, also finde ich auch nicht, dass man sich darüber beschweren kann.

Fakt ist aber natürlich, dass man eine gewisse Vorstellung hat, wenn man ein Buch ließt, vor allem wenn es sich um Fantasy-Welten handelt. Und die werden im Film dann eben anders umgesetzt und dargestellt, da kann man eigentlich nur enttäuscht werden. Oder eben überrascht, wenn man positiv an die Sache herangeht.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Mir geht es ganz ähnlich. "Herr der Ringe" habe ich auch erst gelesen und dann gesehen und fand es toll umgesetzt. Harry Potter fand ich ganz okay, denn eigentlich ist es mir viel zu düster geworden und mir fehlen diese ganzen kleinen Details, die das Buch so schön zu lesen machten. Ähnlich war es mit einigen anderen Verfilmungen.

Daneben gab es dann aber auch immer wieder Filme, die mir überhaupt nicht gefallen haben, weil sie mit dem Buch kaum noch etwas zu tun hatten. Mein Lieblingsbuch wurde etwa vor kurzem verfilmt - und ich habe den Film nach 10 Minuten abgeschaltet, weil es einfach nur grauenvoll war. Schon die Besetzung war schlimm. Die gesamten Schauspieler hatten nichts mit den Charakteren zu tun, die im Buch beschrieben worden waren. Ich wollte mir mein Buch nicht kaputt machen lassen und habe deshalb abgeschaltet, denn ansonsten hätte ich beim Lesen immer wieder die Bilder aus dem Film vor Augen statt meiner eigenen.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich bin von den Filmen nicht enttäuscht, weil ich nicht erwarte, dass sie den Inhalt des Buches mit denselben Gefühlen und derselben Spannung wiedergeben können. Denn ein Film ist sehr viel komprimierter als ein Buch. Er kann auch das Innenleben der Figuren nicht zeigen und damit dieselben Emotionen hervorrufen, wie ein Buch das kann. Ich schaue mir die Filme trotzdem manchmal an.

Einmal habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich zu Filmen erst den Zugang gefunden habe, nachdem ich die Bücher gelesen hatte. Und zwar war das bei den Büchern von Donna Leon so. Ich hatte die Krimis mit Kommissar Brunetti im Fernsehen immer als langweilig empfunden. Zufällig bin ich dann auf die Bücher der Amerikanerin Donna Leon gestoßen, nach denen die Filme gedreht sind und war gefesselt. Seitdem schaue ich mir die Filme ganz gerne an, weil ich die Hintergründe kenne und die Gestik, Mimik und das Verhalten der Handelnden besser deuten kann. Ohne die Bücher sind die Filme wenig aussagekräftig und ein bisschen verwirrend.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Bei mir ist es meist so, dass ich einen Bogen um die Filme mache, von denen ich weiß, dass es ein Buch gibt, welches ich lesen könnte. Natürlich muss mich der Inhalt auch interessieren, aber den kann man sich ja vorher schon in Form von Informationen holen. Als aktuelles Beispiel kann ich da "Die Tribute von Panem" nennen. Den Film habe ich mir nicht angeschaut, weil ich zuerst das Buch lesen möchte. Wenn ich alles schon kenne, kann ich mir das Buch auch sparen. Auf jeden Fall erwarte ich meistens von den Verfilmungen nicht sehr viel, aber in einigen Fällen kommen doch halbe Meisterwerke heraus.

"The Green Mile" war eines meiner ersten Bücher, welche über so viele Seiten verfügten. Man baut ja eine völlig andere Bindung zum Inhalt auf, wenn man so viele Stunden in diesem Buch liest, als wenn man sich einen Film dazu anschaut, der sich in der Regel auf 1,5 Stunde beschränkt. Bei der Verfilmung des eben genannten Buches war dies anders und der Film war meiner Meinung nach sehr gelungen. Genauso habe ich mir die Geschichte vorgestellt, als ich sie gesehen habe. Leider kennt man den Ausgang der Geschichte ja schon aus dem Buch. Wäre das nicht der Fall, hätte man ein grandioses Filmerlebnis gehabt, zumindest in diesem Fall.

Ansonsten habe ich noch nicht so viele Bücher gelesen, so dass ich an dieser Stelle noch mehr vergleiche herbeiziehen kann, aber schlechte Filme wird man immer wieder dabei haben. Es ist ja nahezu verlockend ein Buch zu nehmen und dessen Inhalt zu verfilmen, zumindest denke ich das ab und zu, wenn ich ein sehr gutes Buch erwischt habe. Hier kann dann natürlich auch mal alles nach hinten losgehen und der Film wird super schlecht, aber das hat man auch bei anderen Filmen, die auf anderen Vorlagen basieren. Man kann es also nicht verallgemeinern. Mal hat man eine Perle dabei und mit Ausschuss muss man immer rechnen.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Da ich eine Leseratte bin, möchte ich die Bücher auf jeden Fall lesen, bevor ich mir eventuell den Film zu einem Buch anschaue. Aus diesem Grund bin ich von den meisten Filmen auch eher enttäuscht, weil ich durch das Buch schon eine ziemlich genaue Vorstellung von den Protagonisten und der Handlung habe. Dieser Vorstellung kann ein Film eigentlich gar nicht gerecht werden. Wenn man natürlich nur den Film kennt, denke ich auch, dass man diesen gut finden kann. So könnte ich es mir auch bei Tintenherz vorstellen, wo ich den Film auch nicht gut fand, weil ich das Buch kannte.

Wenn man das Buch aber vorher nicht liest, hat man einfach keine genaue Vorstellung von der Handlung und kann unvoreingenommen an die Sache heran gehen. Auch bei mir zählt "Der Herr der Ringe" zu einer der wenigen Literaturverfilmungen, die mir gut gefallen haben. Dabei war mir der Roman zu langatmig und die Filme genau richtig. Darum ist dies auch meine Lieblingsverfilmung von einem Buch.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Einige Verfilmungen von Romanen gelingen, andere wiederum nicht. Das ist einfach so und man muss es so hinnehmen, wenn man denn die Verfilmung sehen möchte. Ich habe selbst auch schon einige verfilmte Bücher gesehen und mich dann auch immer gefragt, was das nun mit dem Buch zu tun hat beziehungsweise welche Stellen dabei fehlen und warum die nicht mit eingebracht wurden. Dabei habe ich dann angefangen zu lernen, dass ich ein Film unabhängig von einem Buch betrachte und sehe den Film als etwas Eigenständiges an, während ich dann doch eher das Buch als etwas ansehe, was ich eben konsumiert habe.

Einige Filme hätte ich persönlich auch anders gedreht beziehungsweise eben dabei anders betrachtet und war daher schon enttäuscht, weil es nicht meinen Ansprüchen genügt, die noch nicht einmal sonderlich hoch sind. Daher habe ich irgendwann gelernt, ein Film nur als Film zu sehen und ihn nicht mehr mit der Romanvorlage zu betrachten. Bei manchen Filmen gelingt es besser, bei anderen eben weniger.

Da meist zunächst die Romane erschienen sind, verhielt es sich dann doch noch anders und ich denke, ich habe eher immer Bücher gelesen, von denen ich später erst hörte, es gebe eine Verfilmung. Manche Bücher habe ich auch ganz bewusst vor der Verfilmung gelesen. Hätte ich dies bei einigen Filmen nicht getan, wüsste ich nicht, worum es dort geht und wie die Handlung in etwa war.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Bei Buchverfilmungen hängt es, wie auch bei anderen Filmprojekten, in erster Linie davon ab, mit welchem Aufwand die Umsetzung und Realisierung betrieben wird. Gut Filme zu produzieren ist sehr teuer und kostet viel Zeit. Beides wird oftmals nicht mehr investiert, da man mit weniger Aufwand und einem geringeren Anspruch Filme produzieren, der zwar eventuell nicht mehr allerhöchsten Ansprüchen genüg, dennoch aber gute Unterhaltung bietet und die Kosten deckt.

Zu Büchern, die man gelesen hat, hat man in der Regel genaue Vorstellung wie die Rahmenbedingungen aussehen. Aussehen der Personen, die m Buch vorkommen, Aussehen der Landschaft, das Setting, bis hin zu jedem kleinen Detail. Diese Vorstellungen sind natürlich bei jedem unterschiedlich. Deshalb ist es für diejenigen, die den Film realisieren und die Buchvorlage umsetzen sehr schwer eine möglichste allgemeingültige Vorstellung zu treffen. Da bei diesen Produktionen aber ebenfalls gespart wird, fallen Unzulänglichkeiten noch stärker ins Gewicht, da man bereits eine so klare Vorstellung davon gehabt hat, wie der Film eigentlich aussehen sollte.

» pk8 » Beiträge: 197 » Talkpoints: 18,73 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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